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Ich-Erzähler

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06.02.2004
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Ich-Erzähler

Hallo!

Ich hoffe, ich bin in dieser Rubrik richtig, wüsste aber sonst nicht, wo ich das hinpacken sollte. :)

Schon seit längerem beschäftige ich mich mit dem Ich-Erzähler und Zeitenwechseln.
Konkret habe ich mehrere Kapitel (oder auch Abschnitte im Falle einer Kurzgeschichte), die zu unterschiedlichen Zeiten spielen. Der Ich-Erzähler berichtet aber immer in der Gegenwart. Wie leite ich jetzt am besten von einem Kapitel zum nächsten über?

Vielleicht mal ein konkretes Beispiel (ad hoc frei erfunden):
Zum Ende von Kapitel 1:
"Ich gehe durch die Tür. Dahinter steht ein Mann und grinst mich an."
Jetzt Kapitel 2:
"Zwei Stunden später sitze ich mit dem Mann im Bus."

Geht das auch irgendwie eleganter, bzw. anders? Denn da ist ja ein Zeitsprung drin, der sich meiner Meinung nach etwas "komisch" liest (und es ist ja auch kein Rückblick des Erzählers).

(Als weiteres Beispiel sei vielleicht noch das Buch "Maria, ihm schmeckts nicht" genannt.)

Des weiteren wäre interessant zu erfahren, in wieweit man verschiedene Zeitformen und Erzählperspektiven mischen, bzw. wechseln kann.
Eric Idle macht das in der "Reise zum Mars" zum Beispiel so: der Ich-Erzähler sichtet Dokumente. Seine eigenen Ansichten beschreibt er aus seiner Perspektive in der Gegenwart (Tagebuchähnlich). Die eigentliche Geschichte wird dazu parallel (also immer Kapitelweise abwechselnd) aus der dritten Person heraus in der Vergangenheit erzählt. Ich selbst fand diese Wechsel etwas "unschön" und verwirrend.

 

Hallo Guybrush!

Ohne lang um den heißen Brei herumzureden, möcht ich Dir dazu einfach unseren fast schon Musterknaben (verzeih, sim ;)) vorstellen. Ich denke, daß Du speziell bei dieser Geschichte Antworten auf Deine Fragen findest: Ein tiefer See :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Guybrush!

Du kannst durchaus in der Mitte der Geschichte die Zeit wechseln. Oder auch erst gegen Schluss, habe ich auch schon in einer meiner Geschichten - oder in mehreren - gemacht:
Du beginnst normal, in der Vergangenheit, erzählst z.B. wie jemand aus dem Gefängnis ausbricht und das alles erzählt der Prot, während er sich einem Haus nähert, in dem er einen Typen umbringen will. Dann wechselst du in die Gegenwart: 'Und so fand ich heraus, wo er wohnte. Jetzt schon sehe ich sein Haus in der Ferne. Er wird mir nicht entkommen. Ich habe mein Messer für ihn gewetzt und möchte ihm meinen Namen auf die Stirn ritzen, damit er sich auch im tiefsten Schlaf erinnert. Ich weiss, dass er jetzt zu Hause ist. Er wartet auf seine Freundin, aber seine Freundin wartet auf ihn - im Himmel.

Siehst du, was ich meine?

Sims Geschichte kann ich auch empfehlen, faszinierend erzählt. 'Der Notar und das Mädchen' von relysium hat auch eine nette Ich-Perspektive, man muss denk ich aber Horror mögen. Die Geschichte von mir, die ich meinte, war 'Einen Schmerz lang glücklich', ist aber auch nicht für alle sehr angenehm zu lesen...

mfg,

Van

 

Häferl schrieb:
Ich denke, daß Du speziell bei dieser Geschichte Antworten auf Deine Fragen findest: Ein tiefer See :)

Hallo!

Danke für die Antworten. Die Geschichte von sim konnte ich aus Zeitmangel jetzt nur mal überfliegen, kann aber sagen, dass dieser Stil mir persönlich gar nicht zu sagt (es liest sich "holprig").

@Van Horebeke:
Ja, daran hatte ich auch gedacht, bzw. dieser Vorschlag erscheint mir als die beste Lösung.

Noch ein Nachtrag zu meinem ersten Posting: in "Maria, ihm schmeckts nicht" schreibt der Autor aus der Ich-Perspektive, erzählt mittendrin etwas aus seiner Vergangenheit, weiß aber teilweise schon, was in der Zukunft passieren wird. Das funktioniert dort ganz gut - würde ich mir selbst aber nicht zutrauen, weil man das doch recht geschickt anfassen muss.

 

Die Geschichte von sim konnte ich aus Zeitmangel jetzt nur mal überfliegen, kann aber sagen, dass dieser Stil mir persönlich gar nicht zu sagt (es liest sich "holprig").
Ähm, ja, zugegeben: sim ist nichts für Überflieger. ;)

 

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