hund&mädchen
Es war ein Sonntag. Ein verregneter, grauer, trostloser Sonntag, als Lisa beschloss noch einmal mit ihrem Hund raus zu gehen. Sie nahm die rote Lederleine vom Haken neben der Tür und rief nach ihrem Hund. Er kam sofort aus seinem Körbchen angetrottet und wedelte freudig mit dem Schwanz. Draußen nahm sie ihn sofort an de Leine, denn in ihrer Wohnsiedlung durften Hunde nicht frei herum laufen. Als sie im Wald waren ließ sie ihn aber sofort frei, weil sie es eigentlich hasste ihn an die Leine zu nehmen, denn er gehorchte normalerweise aufs Wort. Sie sah ich n schwanzwedelnd hinter einer Baumgruppe aus Tannen verschwinden. Sie selbst setzte sich auf einen Baumstumpf und beobachtete ein Eichhörnchen, das ganz in ihrer Nähe versuchte eine Nuss zu knacken. Nach einer halben Stunde schreckte sie hoch. Von ihrem Hund war weit und breit keine Spur. Sie rief nach ihm, doch er kam nicht. Still verfluchte sie ihr schlechtes Zeitgefühl und machte sich auf die Suche nach ihm. (Jetzt wird’s kurz unlogisch) Da zog sie ihr Peilgerät aus der Manteltasche und folgte dem Signal bis sie ihn, ein größeres Geschäft verrichtend, zwischen zwei Bäumen fand. Als sie ihn gerade anleinen wollte stolperte sie über eine Wurzel, schlug mit dem Kopf auf einen Stein auf und verlor für kurze Zeit das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kam, war es bereits stockdunkel und diverse Insekten labten sich bereits an den Wundausscheidungen ihrer Platzwunde am Kopf. Sie stand langsam auf und sah sich um. Ihr Hund war nicht mehr da. Sie versuchte ein paar Schritte, musste sich aber gleich am nächsten Baum festhalten, um nicht ein weiteres Mal zu stürzen.
Plötzlich hörte sie Stimmen. Sie wollte um Hilfe rufen, aber sie brachte nur ein heiseres Krächzen hervor. Die Stimmen kamen immer näher. Anscheinend hatte einer von denen, den die Stimmen gehörten eine Taschenlampe, denn plötzlich wurde sie von einem Licht geblendet. Sie blinzelte, doch sie konnte hinter dem Licht keine Person erkennen. Sie flüsterte: „Wer ist da?“ Doch es kam keine Antwort. Da wurde das Licht schwächer und sie fühlte wie sich etwas Schweres von hinten auf ihre Schulter legte. Erschrocken fuhr sie herum und blickte direkt in das schrecklichste Gesicht , das sie je gesehen hatte. Aus tiefen Höhlen starrten sie zwei unnatürlich kleine blutrote Augen an. Mund und Nase fehlten dafür ganz, aber über das ganze Gesicht zog sich ein klaffender Schnitt, auf dem hunderte von kleinen Käfern umher krochen. Sie schrie kurz auf, was ihr schrecklich im Hals weh tat. Dann wandte sie sich um und rannte so schnell sie konnte aus dem Wald heraus. Als sie endlich keuchend vor ihrer Haustür zum Stehen gekommen war und gerade aufsperren wollte, schloss sich ihr eine kalter klauenbewehrte Hand um ihren Hals und zerfetzte ihr die Kehle. Nicht einmal ihr Hund konnte ihre heiseren Schreie wahrnehmen, denn er lag bereits mit aufgeschlitztem Körper im Gebüsch neben der Haustür.