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Humor?

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23.01.2002
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Humor?

Hätte er noch gelebt, so wäre ihm vor Ärger der Kragen geplatzt. Wie konnte er nur den Kompass vergessen, obwohl er sich genau an die bedeutungsvollen Worte seines Großvaters, der genau wie er Wattführer gewesen war, erinnern konnte: Und vergiss niemals deinen Kompass! Er hörte es noch in den Ohren, als ihm das eiskalte Wasser die Lungen füllte und sie zu sprengen schien. Und doch, er hatte ihn heute morgen vergessen, kurz bevor er mit dieser Schulklasse ins Watt gegangen war. Schönes Wetter. Kein Nebel- wie sooft. Zweieinhalb Kilometer , unzählige Priele, meist nur knietief und Abermillionen Wattwürmer, bei denen er mittlerweile nicht mehr diesen unangenehmen Ausschlag auf Armen und Brust bekam, vom rettenden Ufer entfernt - er achtete nicht so genau auf seine übliche Route, er wollte den Kindern ja etwas bieten - Abenteuer und das sollte sie auch bekommen - zog urplötzlich diese Nebelwand auf und umhüllte sie in wenigen Minuten. Normalerweise - normalerweise trug er seinen Kompass bei sich - bedeutete dies keinerlei Gefahr für Mensch und Hund ('Was macht eigentlich der Hund hier' dachte er noch), doch ohne Kompass...
'Scheiße' ging ihm durch den Kopf. Das Wasser stieg nur langsam, aber stetig. Die Kinder wurden unruhig, er mittlerweile auch. Ein tiefer Priel: Schwimmen - die Kinder sträubten sich. 'Schnauze!'. Das Wasser stieg weiter. Die nasse Kleidung klebte an ihrer Haut und es machte sich eine unangenehme Kälte in ihren Armen breit. Der Hund ersoff kurz darauf. Das kleinste Mädchen- sie wurde immer wegen ihrer Körpergröße denunziert - sie kapierte, zurecht - folgte dem Hund auf dem Fuße. Kurz darauf erste Sorgenfalten bei ihm auf der Stirn. Sollte er einen schwerwiegenden Fehler begangen haben. Er hatte sich nichts vorzuwerfen - das konnte jedem mal passieren. Die ostfriesische Nordsee war doch um einiges kälter, als angenommen. Langsam kroch der Wasserspiegel seiner Brust entgegen. Die meisten Kinder waren schon nicht mehr zu sehen, nur gelegentlich sah er einige Haarbüschel aus den Wellen hervorragen, um dann gleich wieder zu versinken. Die flehenden Hände ignorierte er einfach - es gibt Zeiten, in denen man zuerst an sich selbst denken muss. Wasser bis zum Kinn, die Arme und Beine wurden ihm taub. Ein letzter Gedanke an das Knöllchen, das er noch nicht bezahlt hat und die bald kommenden Brandgänse. Dann wurde er ohnmächtig.

 

Du mußt ja schon einen äußerst seltsamen Humor haben, wenn Du es lustig findest wenn jemand ertrinkt.


Sollte er einen schwerwiegenden Fehler begangen haben.

Gehört da nicht eher ein Fragezeichen hinter den Satz?


Schwimmen - die Kinder sträubten sich

:confused: Wieso sträubt sich jemand zu schwimmen, wenn er kurz vor dem ersaufen ist? Oder wollten die alle Selbstmord begehen und Du hast das in der Geschichte nur falsch rüber gebracht?

Die Logik in der ganzen Geschichte fehlt durchgehend.

Such dir ein anderes Thema welches vielleicht ein wenig realistischer klingt. Denn schreiben kannst du ja eigentlich ganz gut.

 

Du mußt ja schon einen äußerst seltsamen Humor haben, wenn Du es lustig findest wenn jemand ertrinkt.

Das nennt man schwarzen Humor. :naughty: Ob's nun aber wirklich lustig oder eher geschmacklos ist, hängt ganz von der Situation ab.

 

Es tut mir wirklich leid, aber ich konnte der Geschichte auch nichts komisches abgewinnen. Das liegt nicht daran, daß ich sie zu makaber fand, ich fand sie einfach nicht lustig.

Aber ich glaube, Deine Schreibe könnte mir gefallen. Such Dir einfach ein anderes Thema. Und mach bitte Absätze. Gerade, wenn man Texte am Bildschirm liest, sind solche ohne Absätze nur schwer zu überblicken.

Achja, eins noch: Was sind 'Brandgänse'?

 

@fiddlers green
Hier hab ich was über Hamburgs Brandgänse:

Brandgans - Tadorna tadorna

VERBREITUNG UND BESTAND
Der Verbreitungsschwerpunkt der Brandgans liegt im Süderelberaum und Stromspaltungsgebiet, wo 100 Paare brüten. Daneben kommt die Brandgans als Brutvogel auf Neßsand und am gegenüberliegenden Elbufer von Wittenbergen vor, vereinzelt im zentralen Hafen preehafen mit Wattflächen), auf der Billwerder Insel mit dem Holzhafen, in Moorfleet sowie ganz vereinzelt an der Oberelbe Zollenspieker, Kiebitzbrack, Vorland Altengamme). Ein Vorkommen in Othmarschen 1999 bestand nur vorübergehend auf einer Großbaustelle.
Insgesamt brüten in Hamburg 135 Paare, was einer mittleren Dichte von 0,2 BP/100 ha entspricht.
Die Rasterfrequenz der Art beträgt dabei 6,25 %, die höchsten Koloniestärken wurden auf der Hohen Schaar (8 bzw. 9 BP/100 ha) nachgewiesen.

LEBENSRAUM

Die Brandgans benötigt zwei Faktoren zur Ansiedlung: zur Nestanlage werden in Hamburg fast immer Kaninchenbauten genutzt, die sowohl am sandigen Elbhang in Rissen als auch auf Neßsand und vor allem auf den Spülfeldern des Hafens zur Verfügung stehen. Daneben werden zur Nahrungssuche schlickige Flächen bevorzugt.Neben den Tidewatten im Mühlenberger Loch, Holzhafen, Spreehafen, Blumensandhafen und weiteren Hafenbecken sind das in Hamburg vor
allem nasse Spülfelder.

BESTANDSENTWICKLUNG

Die Brandgans hat erst in den 1960er Jahren das Stadtgebiet Hamburgs die Unterelbe aufwärts ziehend besiedelt (LEUSCHNER in HOLZAPFEL et al. 1984b). Seitdem hat der Bestand deutlich zugenommen. Lokale Brutplatzaufgaben waren Folge von Habitatveränderungen (Spülfeld Francop, Baustelle Neu-Allermöhe, Spülfeld Neuland) und konnten den insgesamt positiven Trend aber nicht stoppen.

@ Nitzsche

Humor? Ich fand lediglich eine Passage aufgrund der Formuierung leicht humorvoll (wobei ich zugebe, dass es schon makaber ist, halt schwarzer Humor)

Der Hund ersoff kurz darauf. Das kleinste Mädchen- sie wurde immer wegen ihrer Körpergröße denunziert - sie kapierte, zurecht - folgte dem Hund auf dem Fuße.

Folgenden Satz fand ich unpassend

('Was macht eigentlich der Hund hier' dachte er noch)

Naja, nix für ungut

Frederik

[Beitrag editiert von: Frederik am 30.01.2002 um 15:22]

 

Wirklich beklemmend geschrieben. Sowas stelle ich mir jedesmal vor, wenn ich im Watt bin (zum Glück bin ich nicht so oft da).
Du hast es geschafft, daß man den Wattführer nach dieser kurzen Episode wirklich hassen kan´n; um ihn ertrinken die Kinder, was ihm vollkommen egal ist. Sich selbst hält er für unschuldig und hat bis zum Ende nicht mal ansatzweise auch nur Gewissensbisse.
Also, ich find's nicht schlecht geschrieben, nur das Forum ist tatsächlich falsch - wie wäre es mit Gesellschaft? Wegen dem asigen Verhalten seinerseits? Keiner denkt mehr an unsere Kinder. :(

Ach ja, durch den Titel rechtfertigt sich die Forumswahl auch nicht. Ich glaube, für die Geschichte kann man einen wesentlichen besseren Titel finden.

[Beitrag editiert von: baddax am 30.01.2002 um 15:24]

 

:bounce: *klatsch, klatsch* :bounce:

Da stimme ich Badax zu

Auf die Kinder kommt es an!
:thumbsup:

[Beitrag editiert von: Frederik am 30.01.2002 um 15:29]

 
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:confused: :confused:

 

Welch Dramatik, welch vorzüglicher, beißender Humor!

Schwimmen - die Kinder sträubten sich.

"Bäh, ich mag nicht schwimmen!" "Dann ertrinkst du!" "Ist mir egal, buhu".

Der Hund ersoff kurz darauf.

Soviel ich weiß, sind Hunde sehr gute Schwimmer. Aber vielleicht war es ja ein Bernhardiner, den das Rumfässchen nach unten zog...

Kurz darauf erste Sorgenfalten bei ihm auf der Stirn.

Schon? Nachdem erst der Hund und ein Mädchen ertrunken sind? Der Mann hat einfach schwache Nerven!

Er hatte sich nichts vorzuwerfen - das konnte jedem mal passieren.

Natürlich! "Verzeihen Sie bitte, aber ich habe heute morgen ihre fünf Kinder überfahren!" "Ach, das kann doch mal passieren, kein Problem. Wollen Sie ein Tässchen Tee? Ich hab ja jetzt viel zu viel aufgesetzt, wegen der Kinder."


Ich bin wahrlich kein Moralapostel, aber der "Humor" dieser Story übersteigt meine Schmerzgrenze um ein paar Kilometer. :(

 

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