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Serie Horsdorp an der Wuemme Geschichten: Der Astronom

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21.01.2003
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Horsdorp an der Wuemme Geschichten: Der Astronom

Klaus Eylmann

Der Astronom

Zischend schlossen sich die Türen und der gelbe Autobus fuhr an. Eine alte, dunkelgekleidete Frau hielt sich krampfhaft am Haltegriff fest, als sie mühsam die Stufen zum Gang emporstieg. Sie war der einzige Fahrgast, der An der Möhle, der letzten Haltestelle vor der Endstation in Horsdorp an der Wümme, zugestiegen war. In dem Bus war es kalt. Er nahm Fahrt auf und ratterte die von Kastanienbäumen umsäumte Landstraße entlang. Die alte Frau blickte zum Fenster hinaus. In einiger Entfernung floss neben der Straße behäbig die Wümme dahin, wurde von der Fahrbahn überquert und setzte den Weg links von ihr fort, bog dann nach Westen ab und verlor sich am Horizont. Das gelbe Schild mit der Aufschrift Horsdorp an der Wümme, Kreis Dünkelskirchen kam in Sicht. Der Bus verringerte seine Geschwindigkeit, fuhr am Autohändler sowie an der Apotheke vorbei und hielt vor dem Gasthof Zum Roten Ochsen. - Endstation.
Der Fahrer drückte einen Knopf, es zischte und die Türen des Busses öffneten sich. Die alte Frau stieg unbeholfen aus dem Fahrzeug, während der Fahrer sich erhob und das Richtungsschild von Horsdorp durch das von Dünkelskirchen ersetzte. Danach kletterte auch er aus dem Bus und ging in die Gaststube.
Durch die Butzenscheiben drang gedämpftes Tageslicht, warf die Schatten der Fensterkreuze auf den Tresen, hinter dem eine Frau wirtschaftete. Mürrisch wandte sie sich um. Der Fahrer blickte um sich, bevor er sich an einen Tisch setzte. Er war der einzige Gast.
“Guten Tag, Anna. Einen Kaffee bitte. Wie gehts denn so?”
“Frag mich nicht, Otto.” Anne goss den Kaffee in eine Tasse und nahm ein Stück Kuchen aus der Glasvitrine.
“Frag mich nicht.”
“Trauerst du immer noch deinem Ex hinterher? Das solltest du dir langsam abgewöhnen. Denk mal an was anderes. Schaff dir ein paar Hobbies an.”
Anna schien schlecht gelaunt, als sie die Tasse mit dem Kaffee und den Teller mit dem Kuchen vor ihn auf den Tisch stellte. Ihr Gesicht hellte sich auch nicht auf, als Otto seinen Arm um sie legte.
“Anna, du weißt, auch ich bin allein. Aber ich habe immer was um die Ohren. Der Astronomiekurs an der Volkshochschule von Dünkelskirchen ist so interessant und man lernt nette Leute kennen. So was solltest du auch mal machen.”
“Ja, zwei mal die Woche dreißig Kilometer nach Dünkelskirchen, das hat mir gerade noch gefehlt.”
“Und,” Anna löste sich aus seinem Griff. “Und ausserdem habe ich keine Zeit. Auch wenn hier nur am Wochenende Betrieb ist, wir machen erst gegen Mitternacht Schluss. Wenn ich dann nach Hause komme, bin ich noch so aufgedreht, dass ich nicht einschlafen kann. Der Kuchen ist von mir. Den brauchst du nicht zu bezahlen.”
“Danke,” erwiderte Otto mit vollem Mund. “Du bist so nett zu mir. Was hältst du davon, wenn ich dich mal an deinem freien Abend besuche?”
“Ich weiß nicht recht.”
Sie sagt nicht nein, dachte Otto.
“Nun sag schon ja. Für mich sind dreißig Kilometer ein Klacks. Ich bin das Autofahren gewohnt.”
Anna blickte Otto prüfend ins Gesicht.
“Nun gut, dann sagen wir nächsten Dienstag gegen sieben Uhr abends.” Anna zog einen Kugelschreiber aus der Schürzentasche, griff nach einem Bierdeckel und schrieb ihre Adresse darauf.
“Hier wohne ich. Du brauchst zu Hause nichts zu essen. Ich werde dir was kochen.”
Otto steckte den Bierdeckel ein und sah auf die Uhr. “Ich muss los, Anna und noch mal vielen Dank für den Kuchen.” Dann war Otto verschwunden. Anna hörte noch, wie der Bus anfuhr. Sie war wieder allein in der Gaststube, allein mit ihren Gedanken. Otto strahlte Zuverlässigkeit aus. Er war kein Beau, aber wer war das noch mit fünfzig. So alt war er wohl, und sie selbst war ja auch keine Schönheit. Ihr schien, als sei Otto jemand, mit dem man sich bei einem Glas Wein angenehm unterhalten, der die Spinnweben ihrer trüben Gedanken, die sie umhüllten, wenn sie allein war, durch seine Anwesenheit einfach wegpusten konnte.

Otto kam auch die anderen Tage vorbei, immer dann, wenn sein Bus in Horsdorp vor dem Roten Ochsen auf Fahrgäste wartete. Er sprach mit Anna über dieses und jenes, nur nicht über seinen bevorstehenden Besuch, bis Anna es nicht mehr aushielt: “Otto, du kommst doch am Dienstag?”
“Natürlich komme ich. Ich freue mich schon drauf. Bei euch ist es so schön dunkel.”
Was soll das denn nun wieder heißen? fragte sich Anna.

Dienstag war Gaststättenruhetag. Es war soweit, war Annas freier Tag, und sie hatte einige Stunden damit verbracht, das Abendessen zuzubereiten.
Als Otto aus seinem kleinen Ford stieg und mit einem Strauß gelber Rosen auf Annas Haus zuging, war es bereits dunkel geworden. Die Tür öffnete sich, als ob Anna hinter der Gardine auf ihn gewartet hätte.
“Otto, komm rein. Und was für schöne Rosen, die werde ich gleich ins Wasser stellen. Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen.” Anna vergrub ihr Gesicht in dem Blumenstrauß.
“Es ist verflucht kalt draußen, Anna, was duftet denn hier so verführerisch?”
“Boeuf a la Mode.”
“Böff was?”
Otto nahm im Wohnzimmer am Esstisch Platz, während Anna auftrug.
Sie setzte sich ihm gegenüber und schenkte sein Glas voll.
“Prost Anna. Was ist das für ein Roter?” Otto griff nach der Rotweinflasche und las: “DOC. DOC ist immer gut. Da hast du was Gutes ausgesucht. Und das Böff, wie das duftet!” Otto füllte seinen Teller und schlang das Essen hinunter. Nach einigen Minuten war er damit fertig.
“Also, ich hab eine Überraschung.” Otto erhob sich. “Muss nur schnell zum Wagen. Bin gleich wieder zurück.”
Anna blickte zum Fenster hinaus. Es war zu dunkel, um zu erkennen, was Otto anschleppte. Er kam auch gar nicht ins Haus, sondern setzte seine Last im Vorgarten ab.
Anna zog einen Mantel an und ging zu Otto hinaus.
“Sieh dir das Teleskop an. Ist es nicht ein Prachtstück? Es hat einen 25 cm Spiegel. Hier bei euch sind die Sterne besser zu sehen. In Dünkelskirchen ist es einfach zu hell. Stell bitte die Klappstühle auf, während ich das Teleskop richte.”
Wie benommen baute Anna die beiden Klappstühle auf, die Otto aus dem Kofferraum seines Wagens gezogen und auf den Rasen gelegt hatte.
Otto setzte sich auf einen der beiden Stühle und justierte das Teleskop, dann stand er wieder auf.
“So, ich hab das Fernrohr auf den Mond gerichtet. Setz dich auf diesen Stuhl und sieh mal durch das Okular. Ist es nicht wunderbar, wie deutlich die Krater und die Berge zu sehen sind?”
Anna blickte durch das Teleskop, sah die Krater Tycho, Langrenius und die Mare Nubium, Crisium. Sie sagten ihr nichts.
“Na, was meinst du, Anna? Ist das nicht phantastisch? Und sieh dir mal den Sternenhimmel an. Für die Sternbilder braucht man nicht unbedingt ein Teleskop.” Otto setzte sich auf den Stuhl neben ihr und zeigte nach oben.
“Oben im Norden siehst du den Großen Bären und rechts daneben den Kleinen Bären. Noch weiter rechts haben wir den Drachen und das Sternbild des Herkules. Siehst du die vier Sterne dort, die ein Rechteck bilden, vom dem aus drei andere Sterne nach oben zeigen? Also das ist der Kleine Bär oder Ursa Minor, dessen hellste Sterne den kleinen Wagen bilden, wo drei Sterne wie eine Deichsel aussehen, und der oberste Stern, der besonders hell leuchtet, ist der Polarstern. Wenn du den siehst, dann weißt du, wo Norden liegt.
Das Sternbild rechts davon ist der Drachen. Drei Sterne des Drachens, die wie ein Dreieck aussehen, haben einen Nachbarstern, der heißt Kuma. Sieh dir den einmal durch das Teleskop an. Warte, ich stelle es dir mal ein.” Otto kniete sich neben Anna auf den Boden und machte sich am Fernrohr zu schaffen. “So, sieh jetzt mal durch.” Anna starrte in das Okular.
“Nun siehst du, Anna, Kuma besteht in Wirklichkeit aus zwei nebeneinanderliegenden Sternen. Es ist ein Doppelstern. Ist das nicht aufregend?”
Anna sagte nichts. Wie versteinert saß sie auf dem Klappstuhl und fror.
“In der Volkshochschule haben wir ja nicht nur die Sternbilder kennengelernt, sondern auch viel über die Geschichte der Astronomie gehört. So hat zum Beispiel Galilei vier Monde gesehen, die den Jupiter umkreisten. Die Erde mit nur einem Mond konnte nicht der Mittelpunkt des Universums sein, wie damals angenommen wurde. Später hatte Johannes Kepler entdeckt, dass die Planetenbahnen elliptisch sind. Darüber hinaus wurden wir auch in die Astrophysik eingeführt. Sagt dir der Begriff Hertzsprung-Russel Diagramm etwas?”
“Nein, Otto. Das sagt mir überhaupt nichts. Kannst du mir das nicht im Haus erklären? Mir wird kalt.”
“Später,” meinte Otto und hantierte am Teleskop. “Ich stelle es jetzt auf die Zone zwischen Mars und Jupiter ein. Dort haben wir den Asteroidengürtel. Etwa eintausendeinhundert Asteroiden schwirren dort herum. – Lass mal sehen, ich glaube jetzt hab ich’s. Ja, und etwa die Hälfte davon ist erst katalogisiert. Stelle dir mal vor, ich finde einen, der noch keinen Namen hat, den können wir nach dir oder nach mir benennen. Was meinst du dazu, Anna?”
Ottos Blick löste sich vom Teleskop. Er sah zur Seite. Der zweite Stuhl war leer. Otto schüttelte den Kopf und versuchte einige Asteroiden zu erkennen. Es gelang ihm nicht. Sein Fernrohr war nicht stark genug. Er stellte es auf den Mars ein, der hellrötlich schimmernd am Nachthimmel stand.
Er dachte an die geplante Marsexpedition der NASA, an die siebenundfünfzig Millionen Kilometer, die zurückzulegen waren, an die zweihundertzwanzig Tage, die eine Besatzung im Raumschiff verbringen musste, und das wegen ein paar Bakterien, welche die NASA dort zu finden hoffte.
Nun, es ging auch um eine mögliche Kolonisierung. Otto wäre gern dabei gewesen, doch er musste seinen Bus weiterfahren. Wenn er in einer Milliarde von Jahren in der Zukunft leben würde, dann wäre es einfacher. Dann hätten sie weiter in den Raum hinaus gemusst, weil sich die Sonne zu einem Roten Riesen aufblähen und alles auf der Erde verbrennen würde. Aber nun ja, dachte Otto resigniert, nun saß er des nachts in Annas Vorgarten, blickte durch das Teleskop und am nächsten Morgen würde er wieder seinen Bus lenken. Zum Glück brauchte er erst nachmittags seinen Dienst anzutreten. War Anna schon schlafen gegangen? Auch ihm wurde kalt.
Otto erhob sich und trug die Stühle und das Teleskop zum Wagen zurück. Der Schein der Straßenlaternen spiegelte sich auf der Straße. Sie war vereist. Otto blieb unschlüssig vor dem Wagen stehen, dann ging er in den Vorgarten zurück und auf das Haus zu. Zögernd klopfte er ein paar mal an die Tür. Sie öffnete sich nicht. Otto versuchte es noch einmal. Die Tür blieb verschlossen. Er schaute auf das Fenster des Wohnzimmers. Das Zimmer war dunkel.
Verdammter Mist. Da hab ich was falsch gemacht. Er blickte auf die Uhr: kurz nach Mitternacht - und stieg in seinen kleinen Wagen, mit dem er in quälender Langsamkeit über die vereiste Landstraße die dreißig Kilometer nach Dünkelskirchen zurückfuhr.

 

Hallo Claudio!

Flüssig geschrieben, der fixierte Charakter des Prot kommt gut rüber. An einigen Stellen gefallen mir die Details, die schilderst, besonders gut. Z.B. recht am Anfang:

„Durch die Butzenscheiben drang gedämpftes Tageslicht, warf die Schatten der Fensterkreuze auf den Tresen, hinter dem eine Frau wirtschaftete.“

Hierdurch vermittelst Du gut die Atmosphäre.

Was mir nicht ganz so gut gefällt, sind die Dialoge hier, das wirkt auf mich zu steif. Auch das Verhalten der Protagonisten im zweiten Teil wirkt auf mich überzogen... Anna geht einfach so ins Haus zurück, löscht alle Lichter, schließt die Türe, ohne es anzukündigen? Oder hat er es nur überhört, wie so viele andere Zeichen auch, die er ignoriert hat? Hier fehlt mir ein bisschen der Ansatz.
Ansonsten gefällt mir die geschilderte Thematik. Ein paar orthografische Fehler sind mir noch über den Weg gelaufen.

schöne Grüße, Anne

 

Anne,

Danke fuer den Kommentar.
<Dialoge zu steif.>
Hatte die Absicht rueberbringen wollen, dass Otto kein geschmeidiger Typ ist. Anna hat ja nicht viel gesagt. Und dass sie so einfach ohne etwas zu sagen ins Haus ging, sollte den Ausdruck ihrer Frustration kenntlich machen. Sie war vorher schon durch die Trennung von ihrem Ex seelisch zerknittert. Haette ich vielleicht besser rueber bringen sollen.
Ortografische Fehler? Oops. Muss ich mir noch mal ansehen. Hoffentlich erkenne ich sie <s>.

Gruss,
Klaus

 

Hallo Claudio,

gute Idee, die Frau mit Fachsimpelei zu enttäuschen. Er redet und redet, und merkt nicht, dass er sie langweilt. Ich würde die Geschichte aber konsequent aus seiner Sicht erzählen, das passt zu dieser Art von Typ.

Du schreibst:
Was sollte das alles? In zehn Meter Entfernung lag ihr gemütliches Wohnzimmer, standen Kerzen und ein Valpolicella auf dem Tisch. Und nun? Die Ereignisse dieser Nacht waren ihrer Kontrolle entglitten, hatten eine eigene Dynamik entwickelt. Hilflos fand sie sich Ottos Redeschwall ausgeliefert.

Die Gedanken von Anna würde ich weglassen. Dem Leser fällt von selber auf, dass nur Otto redet. Spätestens, wenn Otto merkt, dass ihm gar niemand mehr zuhört.

Ich glaube, manchmal schreibst du zu umständlich. Das zieht die Sache (auch die Dialoge) unnötig in die Länge.

Zum Beispiel:
"...Ich schreibe dir noch meine Adresse auf.” Anna zog einen Kugelschreiber aus der Schürzentasche, griff nach einem Bierdeckel und schrieb ihre Adresse darauf.

Besser, sie tut es einfach, ohne es anzukündigen.

Oder:
Anna riss die Tür auf. “Otto, was hast du da?”
Anna zog einen Mantel an und ging zu Otto hinaus.
“Sieh dir das Teleskop an. Ist es nicht ein Prachtstück? Es hat einen 25 cm Spiegel. Ich hab vor, mir von hier aus die Sterne anzusehen. In Dünkelskirchen ist es einfach zu hell, da sieht man nicht viel. Und in dieser kalten, sternenklaren Nacht sind die Sterne am Himmel ganz deutlich zu erkennen.

Da könntest du ein paar Sätze streichen: Er kam auch gar nicht ins Haus, sondern setzte seine Last im Vorgarten ab.
“Komm her, und sieh dir das an, aber zieh dir was über. Ist verdammt kalt hier draußen”
Anna sah Otto an einem dicken Rohr hantieren, das auf einem Stativ saß.
“Ist das nicht ein Prachtstück? Hat einen 25-Zentimeter-Spiegel. Heute Nacht sind die Sterne ganz klar zu erkennen.

Den letzten Absatz würde ich auch weglassen. Dass die Hoffnungen von Anna geplatzt sind, ist auch so klar.

Im ganzen hast du eine gute Idee gut umgesetzt, finde ich.

Grüße,
dein leixoletti

 

Hallo Claudio,

eigentlich hat mich der Titel deiner Geschichte angelockt, ich hatte mir etwas anderes darunter vorgestellt, aber die Qualität deiner Geschichte hat bewirkt, dass ich dran geblieben bin und bis zum Ende gerne weitergelesen habe.

Dir ist prima gelungen, die Atmosphäre des dörflichen Daseins der beiden darzustellen. Authentische Stimmung entsteht da.
So wie Leixoletti bin ich der Auffassung, dass die einseitige Sichtweise des Otto dieser Geschichte noch besser zu Gesicht stehen würde. Die Gedanken und Gefühle der Anna sind hier nicht wichtig, weil du sie bereits in der Handlung selbst gut genug darstellst.

Ob du ganz grundsätzlich deinen Text auf eine kürzere Darstellung zusammenraffen solltest, so nach dem Vorschlag von Leixoletti ist eher Ansichts- und Geschmackssache. Einerseits ist deine Geschichte so angelegt, dass du den Leser an die Hand nimmst und ihm alles vorgibst.
Aber ich empfinde deine Geschichte dadurch nicht als langatmig und schon gar nicht als langweilig.
Auf der anderen Seite könnten tatsächlich viele Sätze entschwinden, ohne dass ich als Leser Verständnisprobleme hätte.
Vielleicht läßt du diese Geschichte wie sie ist und schreibst in nächster Zeit mal eine Geschichte in gestraffterer Form, nur so zum Ausprobieren, wie die so ankommt.

Inhaltlich hat mir deine Geschichte ganz besonders gefallen. :thumbsup:
Du stellst hervorragend einfach durch das schlichte Darstellen der Handlungen dar, wie sich Mann und Frau hier völlig mißverstehen.
Ich habe ein wenig Mitleid mit deinem Protagonisten gehabt, denn im Laufe der Geschichte weiß man, dass er sich um Kopf und Kragen redet und dass nur, weil er nicht die Sprache der Frauen zu reden versteht.

Er kam mir vor wie ein kleiner Bub, der all seine Schätze mit seiner liebsten Freundin teilen möchte. Er macht ihr all sein neu erworbenes Wissen zum Geschenk und sie erkennt es nicht.
Ich finde auch, dass du wunderschön subtil dargestellt hast, wie beide Protagonisten an diesem Mißverständnis arbeiten. Hätte Anna deutlicher gesagt, was ihr fehlt, aber dies in verständnisvoller Weise gesagt, indem sie sein Ansinnen als solches erkannt hätte, dann hätte Otto vielleicht sein Teleskop für den Rest dieses Abends zugunsten einer kuscheligen Atmosphäre im Wohnzimmer mit Anna mit Freuden aufgegeben. So steht jeder in der falschen Erwartungshaltung und die Enttäuschung war vorprogrammiert.

An einer Stelle:

"Anne goss den Kaffee in eine Tasse..." müßtest du noch Anne in Anna verbessern.

Bin gespannt auf weitere Geschichten von dir.

Lieben Gruß
lakita

 

Lakita,
Freut mich, dass die Geschichte gefallen hat. Ist wohl war, dass ich auf die Einhaltung der Perspektive nicht so richtig Wert gelegt hatte. Fuer eine Multiperspektive ist eine Geschichte dieser Art wohl zu kurz. Die Anne habe ich auf Anna geaendert.
Ich habe schon eine weitere Alltagsgeschichte in diesem Board: Polonaise. Werde weitere reinstellen.

Beste Gruesse,

Claudio

 

Leixoletti,
Ich fand die Hinweise ueberzeugend und habe sie in der Geschichte umgesetzt. Durch das Kuerzen hat die Geschichte nichts verloren. Es war eine meiner ersten, die ich Mitte 2001 fuer eine Monatsaufgabe von schreib-lust.de geschrieben hatte. Auch jetzt schreibe ich noch etwas umstaendlich und bin froh, wenn mich jemand auf diese Passagen hinweist.

Beste Gruesse,

Claudio

 

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