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Holz

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18.02.2017
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Holz

Während seiner Wanderung dachte Johnny kurz an die hitzige Auseinandersetzung, die er letzte Woche mit seinem etwas jüngeren Bruder Markus hatte. In diesem Streit ging es um Konfliktlösung und Erziehung.
Johnny’s Standpunkt sei veraltet, autoritätsgläubig und kurzsichtig.

Lachend schüttelte er den Kopf und schob somit sämtliche Gedanken beiseite.

Ein wunderschöner Ausblick, die Ruhe und das angenehme Wetter brachten ihn dazu, eine Rast einzulegen. Zufrieden legte er sich ins Gras, schaute entspannt in den Himmel und ließ diesen Moment auf sich wirken.


Eine Wolke, die langsam auf ihn zu trieb, erinnerte ihn an seine Deutschlehrerin, welche immer erst den Zeigefinger hob, bevor sie sprach. Der Gedanke an sie brachte Johnny zum Lächeln.

»Ich bin nur eine kleine Stimme«, sagte die Wolke.

»Während ein wilder Sturm meine Figuren schnell hinfort trägt, hilft mir ein milder Wind, dir eine Geschichte zu erzählen.

Ich würde dir gerne von einem Baum berichten. Dieser war besonders. Er war der erste seiner Art, denn er wachte auf.
Zuerst begann der Baum den Wind bewusst wahrzunehmen. Dann spürte er die warme Sonne, den kalten Regen, das Pulsieren des Wassers, welches durch ihn hindurch floss und das angenehme Kitzeln der atmenden Blätter. Er freute sich über diesen interessanten und wunderschönen Austausch mit der Umgebung. Der Baum war glücklich.

Dann kamen die Träume. Sie präsentierten ihm eine fremde Welt, in der er sich jedoch rasch zurechtfand.

Meistens handelten die Träume von einem Jungen. Dieser konnte laufen, springen, werfen und klettern. Dessen Hände formten, buddelten und klatschen; Füße schlichen, sprangen und patschen. Das Kind spielte in Häusern und in Wäldern, alleine und mit Freunden. Er war glücklich.

Auf den ersten Blick zumindest.

Nach wenigen Nächten begannen sich die Träume zu verändern. Auf den Baum wirkten sie dunkler, einnehmender und bedrohlicher.

Der Junge kannte kein Heimweh, war überall zu Hause und hatte viele Eltern. Er war beliebt und für jeden Spaß zu haben.
Hinter seinem Lächeln wartete er jedoch auf die Möglichkeit dieses Leben abstreifen und in ein anderes springen zu können.

Eigentlich wollte er nicht streunen, aber was half sonst gegen die Härte und Verlogenheit daheim? In diesem verzerrten Universum schien die Wärme aus allem gewichen und die Wirklichkeit erschreckend entstellt zu sein. Die Augen seiner Eltern sahen durch ihn durch und schauten auf das Ideal, welches sie bereits vor seiner Geburt erschaffen hatten. Sie tolerierten keine Abweichung, waren taub dem Individuellem gegenüber und empfanden sein Leben nur dann als tragbar, wenn er täglich ihre Bedürfnisse stillte. Wie eine Fliege, gefangen in einem Spinnennetz, spürte er die Starre in sich aufsteigen und mit ihr kam das Schweigen.

Nach einem solchen Traum erwachte der Baum körperlich völlig erschöpft.

Er konnte sich nicht recht über den Besuch einer Krähe freuen, die sich auf seinen Ast setzte und ihr Lied mit rauer Stimme begann.

»Da du ja unbedingt aufwachen wolltest;
lass dir von der Wahrheit sagen was du tun solltest.

Du bist ein Baum nicht ohne Grund;
warst verletzt, gekränkt und wund.

Doch erstmal heiße ich dich hier willkommen;
für mich bist du wunderschön und vollkommen.«

Nach diesen Worten flatterte sie auf den Boden und schaute den Baum erwartungsvoll an. Er hatte Fragen, doch keine Stimme. Er versuchte Äste, Blätter und Wurzeln zu bewegen, aber ohne Erfolg. Selbst den Wind wusste er nicht für sich zu nutzen. Also sahen sie sich an. Er sehnte sich nach ihr, sehnte sich nach Gesprächen und Zweisamkeit, nach Austausch, Respekt und Nähe. Als er resignierte, ertönte ein tiefes, klares Brummen. Erstaunt sahen sich die Zwei an. Die Krähe hatte es also auch gehört! Fröhlich krächzend landete sie nochmals auf seinem Ast und begann erneut:

»Ich warte auf dich;
denk nicht an mich!

Du bist ein Baum nicht ohne Grund;
warst verletzt, gekränkt und wund.

Finde den Weg durch die Zeit;
die Freiheit ist nicht wirklich weit.

Du hast die Verantwortung in deiner Hand,
damit schaffst du den Weg durch jede Wand!«

Er sah ihr noch lange hinterher und war des Öfteren der Meinung, sie in dem einen oder anderen kleinen Punkt am Himmel ausfindig gemacht zu haben. Aber er hatte sich wohl getäuscht.

In der folgenden Nacht träumte der Baum wieder von dem Jungen.
Er saß allein in einem dunklen Zimmer. Auf dem Boden lagen Werkzeuge, selbst geschnitzte Teile einer Rüstung und ein Holzstück, aus dem ein Helm geformt werden würde.
Das Gesicht wirkte älter, ernst und still. Die Gedanken des Jungens sickerten langsam und leise in die Traumwelt hinein. Zuerst waren es einzelne Worte, die kaum verständlich flüsternd aufflackerten. Doch langsam erhielten sie mehr Struktur, Kontur und Klang. Wie ein Auge, welches sich an die Dunkelheit gewöhnen muss, so lernte das Ohr sich auf die Worte der Traumwelt einzulassen. Während der Junge das Holz schnitzte, begleitete ihn der Baum auf seiner Gedankenreise.

›Was nutzt einem die Stimme, die man nicht gebraucht, obwohl man Hilfe benötigt? Die Last auf dem Herzen wiegt so schwer, lähmt die Zunge und vernebelt die Augen. Wenn alles, was übrig bleibt, Beherrschung ist – ein Durchhalten bis zum nächsten Atemzug – wen wundert es, wenn ich ersticke? Von jedem lächelndem Menschen lass ich mich adoptieren, begrabe mich in Abhängigkeit. Nehme mich zurück, bis ich als Körnchen verpuffe, höre auf zu denken und zu fühlen. Funktioniere als Werkzeug.
Aber wer bin ich überhaupt? Wo fange ich an und wo höre ich auf?
Die Unwissenheit, macht mir Angst!
Wirklich klar ist mir nur eins: ich muss hier raus und von hier weg. Sofort!‹

Die letzten Worte knurrte er zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch. Die Luft in dem Raum war eisig, genau wie sein Herz. Er wusste das nun die Zeit gekommen war, die Rüstung anzuziehen und zu kämpfen.
In den Ohren pochte das Blut. Er wollte alles verändern, alles verbessern, die Welt aus den Angeln heben, Menschlichkeit verordnen, die Ansichten der Eltern in ihren Grundfesten erschüttern und dem Wahnsinn ein Ende bereiten. Drum rannte er aus dem Zimmer, schwang sein hölzernes Schwert, schrie, trat und kämpfte einen ehrenhaften Kampf. Den jedoch keiner sah. Seine Schreie, sein Schweiß und seine Bemühungen verebbten an den Rücken der Teilnahmslosen.

Nach einer Ewigkeit ließ er erschöpft das Schwert zu Boden sinken und wandte sich ab. Gekrümmt verließ er das Schlachtfeld und schleppte sich weiter. Keiner hielt ihn auf oder beachtete ihn.

Einen Tag später fand er sich mitten im Wald wieder. Er wusste das die Welt keinen Krieger, Kumpel oder Streuner vermisste. Die Kälte in ihm verhärtete sich, wucherte und drang immer mehr nach Außen, bis sie sich mit der Rüstung verband. Er wurde eine Statue, ein Denkmal für alle Krieger. Er wurde blind, stumm, taub.

Behutsam nahm ihn der Wald in die grünen Arme. Moos bedeckte seine Füße, Efeu kletterte die Beine entlang, wickelte sich um Hals und Mund. Müde schloss er die Augen und gab sich der beruhigenden Umarmung hin.

Der Traum endete in einem friedlichen Schwarz.
Der Baum blickte hoch zum Himmel. Seine Krone bewegte sich geringfügig durch eine schwache Brise. Das leichte Schaukeln beruhigte ihn. Ihm schien, als würde er sich mit ausgestreckten Armen den Ästen seiner Nachbarn zuwenden, als zeigte die Natur eine Umarmung mit unendlicher Langsamkeit.

Diese Ruhe half ein wenig sich von dem aufwühlenden Traum zu distanzieren. Zusätzlich atmete er tief durch, was eine erstaunliche innere Gelassenheit mit sich brachte.

Er genoss die Melodien, die im Wald zu hören waren und ging in ihnen auf. Ja mehr noch, es plagte ihn ein schier unstillbares Verlangen nach Musik. Vom Waldboden verströmten Pilze und Moos ihren angenehmen Duft. Die Sonne wärmte seine Rinde und brachte etwas direkt neben ihm zum Funkeln.
Erstaunt sah er etwas silbriges, leicht gebogenes unter einem Blatt hervorlugen.

Der Baum dachte an die Fundstücke einer Elster, als plötzlich die Krähe von gestern auf seinem Ast landete und auf dem funkelnden Gegenstand herum pickte. Das klappernde Geräusch erinnerte ihn an die Kampfszenen im Traum. Sein Herzschlag wurde schneller. Die Krähe sah ihn daraufhin kurz an, watschelte und hüpfte über seine Äste und pickte an einer anderen Stelle weiter, bis die Rinde ein wenig abplatzte. Darunter wurde ein Stück dickes Leder sichtbar. An einer anderen Stelle mühte sich der Vogel ab, um etwas Weiteres freizulegen. Als auch dort ein dickes Stück Rinde abfiel, flog sie davon.

Interessiert versuchte der Baum etwas zu erkennen und war überrascht von der ungewöhnlichen Farbe des Splintholzes. Während er mehr Details wahrnahm, bewegte sich der helle Holzabschnitt leicht.

Es war definitiv ein leichtes Zucken, dessen war er sich absolut sicher. Seine komplette Aufmerksamkeit richtete sich nun nochmal auf diese eine Stelle. Tief im Inneren ahnte er, das seine Fragen bald beantwortet werden würden. Er sah, wie sich ein Finger leicht beugte und einen dreckigen Fingernagel präsentierte.

Seinen Finger und seinen Fingernagel.
Das saß.
Geschockt starrte er gerade aus. In seinem Kopf stürmten Gedanken und Gefühle. Sein Herz schlug laut, stark und schnell. Nach einer Weile jedoch gelang es ihm, sich zu beruhigen denn alles ergab nun Sinn.
›Ich bin nur eine kleine Stimme‹, dachte er. ›Aber jetzt weiß ich, dass ich eine besitze!

Den Kampf damals, den begann ich nicht nur aus Wut, nein ich tat es für mich. Um mich zu schützen, um zu überleben und um mich weiter entwickeln zu können. Ich war nur leider einfach zu jung für das Alles. Nun verstehe ich, dass der alte Weg keine Zukunft haben konnte und hier endete. Es hat gedauert, aber jetzt habe ich das Gefühl im wirklichen Leben - so merkwürdig das auch gerade aussehen mag - angekommen zu sein.‹

Der Prozess sich aus der Decke des Waldes loszulösen, verschlang einiges an Zeit. Er ging langsam und besonnen vor, um möglichst wenig Unruhe im Wald zu verbreiten. Jedes Körperteil wollte freigelegt und bewegt werden. Manche Stellen wirkten so starr und taub, dass der Krieger erst Beweglichkeit einmassieren musste. Stolz stand er schließlich auf einem Rindenberg umschlossen von Ästen, Blättern und Moos.

Krächzend lockerte er die Rüstung, nahm den Helm ab und ließ alles auf den Boden fallen. Steif bewegte er sich vorwärts.

Kurz nachdem er seine Wanderung begonnen hatte, raschelte es im Baum neben ihm. Die Krähe wartete bereits. Als er sie anlächelte, stieß sie sich vom Ast ab. Doch anstatt mit einem Schrei in die Luft zu starten, glitt sie elegant vom Baum hinab. Ihre langen Beine berührten den Boden und ihm verschlug es fast den Atem.
Langsam bewegte sich eine junge Frau auf ihn zu und blickte ihm tief in die Augen.

Sie zeigte die gleiche Faszination für ihn, wie er für sie.

Als sie vor ihm stand, streckte sie ihm ihre Hand entgegen.
Die Fingerkuppen berührten sich behutsam und zurückhaltend.
Vorsichtig ließ er seine Finger zwischen ihre gleiten und war von der Berührung ganz elektrisiert.
Sein Blick wanderte von der Hand, die noch immer angenehm prickelte, hoch zu ihrem schlanken Hals, den langen dunklen Haaren und ihrem wunderschönen Gesicht.

»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«, fragte er mit flüsternder Stimme.
»Du warst ein lauter Baum«, antwortete sie angestrengt.

Beide lächelten.

»Kenne ich dich?«, hakte er weiter nach.

Sie schüttelte den Kopf.
Sein fragender Blick verleitete sie zu einer aufschlussreicheren Antwort.

»Ich bin wie du. Auch aufgewacht. War kein Krieger, ich flog damals weg.« Ihre Stimme war leise aber rau.

Sie suchte nach Worten und ließ den Blick schweifen. Dann legte sie eine Hand auf seine Brust und hauchte: »Ich sehe dich! Du spiegelst meine Wahrheit. Wir haben denselben Klang.«

Er schaute sie lange an und dachte über ihre Worte nach. In seinem Inneren breitete sich eine angenehme Wärme aus und er spürte, dass sie recht hatte. Es schien eine deutliche Verbindung zwischen ihnen zu geben. Als kannten sie sich bereits ein Leben lang.

Der Krieger nahm sie in seine Arme und drückte sie sanft an sich. Noch nie hatte er sich so sehr zu Hause gefühlt wie in diesem Moment.

… entschuldige, junger Mann. Aber ich muss weiter. Ich hoffe die Geschichte hat dir gefallen«, sagte die Wolke. Sie bedankte sich für seine Aufmerksamkeit, zwinkerte ihm zu und trieb langsam davon.

Johnny lag im Gras und ließ die Geschichte auf sich wirken.
Es gab einige Parallelen zwischen seinem Bruder und dem Krieger.

Er dachte erneut an den Streit der letzten Woche und daran wie sehr ihn der Ausbruch seines Bruders überraschte. Markus war schon immer temperamentvoll und rebellisch gewesen.
Zumindest seit der Scheidung der Eltern.

Aber er war kein Hitzkopf. Im Gegenteil. Beim letzten Gespräch hatte er etwas sagen wollen und es sich letzten Endes doch noch verkniffen.

Johnny realisierte, dass er durch seine Engstirnigkeit - die er hier jetzt mal einräumte - dem Gespräch die Basis für eine Diskussion genommen hatte. Markus hätte ihm seinen Standpunkt näher darlegen und wahrscheinlich noch etwas über sich erzählen können, wenn er ihn nicht mit Floskeln mundtot gemacht hätte.

Auf dem Rückweg beschloss Johnny die Geschichte seinem Bruder zu erzählen. Er spürte, das beide von gegenseitiger Offenheit profitieren und das die Beziehung durch einen ehrlichen Austausch nur gestärkt werden würde.

 

Hallo Johnny Panic,

interessante Geschichte, in einer Welt in der Wolken mit Menschen sprechen.

sagte die Wolke

Zuerst begann der Baum den Wind bewusst wahrzunehmen. Dann spürte er die warme Sonne, den kalten Regen, das Pulsieren des Wassers welches durch ihn hindurch floss und das angenehme Kitzeln der atmenden Blätter. Er freute sich über diesen interessanten und wunderschönen Austausch mit der Umgebung. Er war glücklich.
Vielleicht sollte das ,,bewusst'' Kursiv geschrieben sein. So verhinderst du, dass man es überliest. Ansonsten denkt der Leser, Bäume haben doch sowieso ein Gefühl für Sonne, Wasser etc.

»Da du ja unbedingt aufwachen wolltest;
hier, und im folgenden sind zwei Anführungszeichen. Später verwendest du nur immer nur eines, bis zum Ende. Es ist verwirrend, weil man, wenn du anfängst >so< das Gesagte anführst, nicht versteht, was das soll. Mach es von Anfang an, damit klar ist, die Wolke brabbelt.

Der Junge kannte kein Heimweh. War überall zu Hause und hatte viele Eltern. Er war beliebt und für jeden Spaß zu haben. Eigentlich wollte er nicht streunen, aber was half sonst gegen die verschlossenen Türen und Fenster daheim? Im Kind breitete sich mehr und mehr das Gefühl der Starre aus und mit ihr kam das Schweigen.
Dieser Absatz wirkt auf mich sehr undeutlich. Vieles bleibt offen und hier könnte man ruhig ein Paar Sätze mehr schreiben, damit der Leser weiß, was das Problem mit den Eltern ist.

Brummen.
Dieses Wort würde ich auch hervorheben.

Achterbahnfahrt
Dieses Wort klingt völlig fremd in der Geschichte. Die Geschichte wirkt auf mich, als ob es vor vielen, vielen Jahren spielt.

Auf einem Ast saß eine wunderschöne junge Frau mit langem, schwarzem Haar.
Diese Frau taucht sehr plötzlich auf. Woher? Warum? Wie? - ist sie die Krähe?

Er verstand das die Flamme sein Kern war, der ihm am Leben hielt. Um diese Flamme zu stärken, verschob er die Verantwortung, die ihm aufgezwungen wurde, von sich weg und gab ihr Wahrheit: ›Das, was war, entsprang nicht meiner Phantasie. Es ist meine Wahrheit.
Gute Darstellung.

Ich finde deinen Schreibstil sehr gut und wie die meisten anderen hast du einen besondere Signatur. Du weißt, wie du mit den Worten umgehen kannst und tust es auch. Aber leider beschreibst du an manchen Stellen die Lage nicht genug, was ich übrigens selbst häufig nicht mache, aber ich bin sicher, du kannst es exzellent. Ich war in der Geschichte voll drin, konnte mir alles vor den verschlossenen Augen abrufen. Doch in der Geschichte ist wenig Spannung, so dass ich nicht wirklich mit fieberte und mich fragte, was gleich noch passiert. Dennoch ist das eine ganz besondere Erzählung, wie ich sie noch nie gelesen habe. Damit hast du eigentlich das erreicht, was man als Schreiber erreichen sollte, der Leser soll mal was andere zu hören bekommen.
Fast hätte ich die Moral vergessen, die ziemlich aussagekräftig ist.

Gruß Abdullah

 
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Vielen Dank Abdullah!

Ich habe deine Anmerkungen in den Text einfließen lassen. Was noch fehlt ist der tiefere Einstieg an manchen Stellen, an diesem werde ich noch etwas feilen.

Eine Sache, bei der ich noch Hilfe brauche sind die Anführungszeichen. Ich wollte hier im Text den Unterschied zwischen Gedanken (› ‹) und tatsächlich ausgesprochenen Worten (»«) verdeutlichen. Der Junge denkt halt viel, hat aber keine Stimme und darum spricht er nicht.
Also lasse ich im Grunde nur die Wolke und die Krähe zu Wort kommen.

Wie würdest du das machen?

Gruß, Johnny


Nachtrag: habe versucht Tiefe reinzubringen. Wirkt es nun übertrieben oder ist es besser?

cooler Start hier ... für heute reicht es erstmal ... :)
:sleep:

 

Hallo Johnny Panic,

eine schöne Geschichte erzählst Du da, gefällt mir. Vergiss das nicht, wenn ich jetzt anfange, diverse Fehler und Kritikpunkte aufzulisten!

»Während ein wilder Sturm meine Figuren schnell hinfort trägt, hilft mir ein milder Wind[,] dir eine Geschichte zu erzählen.«

Johnny lag im Gras und genoss die Ruhe und das angenehme Wetter.

Angesichts der restlichen Geschichte etwas schwach. ...und betrachtete vesonnen den weiß-blauen Himmel. ... und genoss den warmen Wind, der über sein Gesicht strich. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, da gleich eine schöne Atmosphäre zu schaffen.

Sie präsentierten ihm fast jeden Abend eine erstaunliche Wahrheit.

Klingt an dieser Stelle komisch und stört den Lesefluss. Ich verstehe, dass Du den Hinweis, dass es sich um reale Geschehnisse handelt und nicht "nur" um einen Traum, brauchst, um den Leser in die richtige Richtung zu dirigieren. Versuche, es etwas weniger sperrig zu formulieren, damit es zum Text in unmittelbarer Umgebung passt.

Er verstand es nicht, dieses verzerrte Universum, in dem die festkrallende Stille der verdunkelnden Enge gegenüber stand.

Ich versteh`s auch nicht. "festkrallende Stille" macht für mich keinen Sinn. "Verdunkelnde Enge", okay, aber wenn sich diese beiden Dinge "gegenüber" stehen, impliziert das für mich Gegensätze und das macht dann noch weniger Sinn. Stille und Enge sind nicht zwangsläufig Gegensätze. Die Adjektive wirken deplatziert. Ich würde Dir empfehlen, formuliere es klarer, plastischer, damit seine Empfindung zu meiner wird.

Sie tolerierten keine Abweichung, waren taub dem Individuellen gegenüber und verteilten die Lebensberechtigung erst, wenn ihre Bedürfnisse gedeckt waren.

Die Lebensberechtigung verteilen klingt, als hätten sie mehrere Kinder und darauf gibt es im Text keinen Hinweis. Besser: Lebensberechtigung gewähren. Bedürfnisse werden eher gestillt als gedeckt, aber in diesem Kontext würde ich "Bedürfnisse" durch "Erwartungen" ersetzen (wenn ihre Erwartungen erfüllt waren).

Im Kind breitete sich mehr und mehr das Gefühl der Starre aus und mit ihr kam das Schweigen.

Im gesamten Text ist es der Junge, hier weichst Du davon ab. Zudem ist "Im" zwar nicht falsch, vermittelt mir aber ein seltsames Gefühl der Distanz, als würde ich in einer zeitschrift für Kinderpsychologie lesen. Ich kann nicht erklären, wieso, aber "In dem Jungen breitete sich ..." klingt für mich individueller und nicht mehr so allgemein wie "Im Kind".

Nach genau so einer Nacht setzte sich eine besonders große Krähe auf einen seiner Äste und begann zu singen

Wäre mir neu, dass Krähen singen. Entweder krächzt sie (schau mal, ob es dafür noch ein anderes Wort gibt), oder Du suchst Dir einen Singvogel für`s Singen aus. Obwohl, in Traumwelten geht ja bekanntlich alles ... Jedenfalls bin ich drüber gestolpert.

Fröhlich krächzend landete sie nochmals auf seinem Ast und begann erneut:

Also hier krächzt sie dann doch, das gefällt mir definitiv besser :D

Er sah ihr noch lange hinterher und war des Öfteren der Meinung[,] sie in dem einen oder anderen kleinen Punkt am Himmel ausfindig gemacht zu haben.

Die Gedanken des Jungens sickerten langsam und leise in die Traumwelt hinein.

Klasse!

begleitete ihn der Baum auf einer Gedankenreise, mitten durchs Herz.

Hä? Ersetze einer durch seiner und streiche mitten durch`s Herz. Wenn dann ins Herz. Klingt trotzdem blöd.

›Was nutzt einem die Stimme, die man nicht nutzt, obwohl man Hilfe braucht?

Zweimal nutzen in einem Satz. Unschön.

Wenn alles, was übrig bleibt, Beherrschung ist – ein Durchhalten bis zum nächsten Atemzug – wen wundert es, wenn man durch Geduld erstickt?

Stark formuliert bis zum zweiten Drittel. Geduld ist allerdings ein Wort, das positiv besetzt ist und hier nicht recht passen will. Streiche "durch Geduld", Du verlierst dadurch nichts, auch der Rhythmus des Satzes wird nicht beeinträchtigt.

Ich pulverisiere mich in den Wünschen der Anderen! Nehme mich zurück, bis ich als Mikrobe verpuffe, höre auf zu denken und zu fühlen, reagiere programmiert[,] bis die Enttäuschung durch mich durch sickert und wie eine Säure zersetzt.

Ich weiß nicht, ob "pulverisieren" hier so passend ist. "Ich reibe mich auf" trifft das Bild mit den Mahlsteinen vielleicht besser. Bin aber nicht ganz sicher. Das Wort "Mikrobe" stört mich irgendwie. Du willst vermitteln, dass er immer kleiner wird, bis er letztlich ganz verschwindet, wobei das nicht körperlich, sondern geistig zu verstehen ist. Mikrobe passt nicht so recht zum Wortschatz drumherum, ähnliches gilt für "programmiert", obwohl es mich nicht so massiv stört, wie Mikrobe. "durch mich hindurch sickert".

Wiedermal.

Wiedermal ist kein Wort. Wieder einmal.

›Ich werde nicht vergeben können, sondern muss nach vorne blicken. Jetzt ist die Zeit einen Fuß vor den anderen zu setzen, aus dem Versteck hervorzulugen und es zu verlassen!‹.

Den Punkt am Ende löschen. Du setzt zwischen Wiedermal und diesem Satz Anführungszeichen, beendest und beginnst damit "geistige" Rede. Gibt es dafür einen Grund? Scheint mir keinen Sinn zu machen. By the way: In diesem Textblock wären Absätze hilfreich beim Lesen. Sie bieten sich insbesondere bei der "geistigen" Rede an. Dass es Gedanken und keine gesprochenen Worte sind, weiß ich übrigens nur aus Deinem letzten Kommentar. es wird durch den unterschiedlichen Gebrauch der einfachen und doppelten Anführungszeichen nicht klar. Ich würde für Gedanken Kursivschrift bevorzugen.

Er ging ohne Ziel, ohne Hoffnung von allem weg[,] was er kannte.

"Er ging" ist für mich zu schwach, nachdem er gerade leidenschaftlich gekämpft hat. Für mehr Dynamik gäbe es beispielsweise "er rannte", "er stürzte davon". Wenn er zu erschöpft ist, "er schleppte sich", "er schlurfte", "er kroch". Eine Variante, die das Tempo nicht näher spezifiziert: "er floh". Es gibt eine Menge Alternativen zu dem lapidaren "er ging", das wollte ich mit den Beispielen nur verdeutlichen. "vonallem weg, was er kannte" ist unelegant formuliert. Eleganter wäre beispielsweise: Er floh vor allem, was er kannte. Er schleppte sich fort von allem, was er je gekannt hatte. Wie gesagt, unsere Sprache bietet da eine Menge Möglichkeiten.

So, jetzt sitze ich doch länger als gedacht an Deinem Text und muss leider weg. Vielleicht finde ich heute abend noch Zeit für Teil 2.

VG Kassiopeia

 
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... und weiter geht`s:

Leise gluckerten seine letzten Worte in den Traumkosmos: ›Ich hatte doch einen anderen Plan für mich, hatte andere Träume und Ideen. Viel zu lange irrte ich unnötig auf der Suche nach einem Ausgang durch den dunklen Lagerraum der fremden Bedürfnisse. Ich fühle mich in der Isolation gefangen, dem Nutzen ausgeliefert und noch immer von der Stille amputiert. Ich bin kaputt!‹.

Worte, die gluckern? Klingt komisch. Ich nehme das "irren" aus dem übernächsten Satz (Leise irrten seine letzten Worte durch den Traumkosmos") und sage jetzt mal rundheraus: Diese Gedanken sind für mich nur Blabla. Viel zu weinerlich und langweilig für seine letzten Worte bzw. Gedanken (sind es nun gesprochene Worte oder sind es Gedanken? Letzte Worte bedeutet im Allgemeinen, dass sie ausgesprochen werden). Bring hier etwas, das seiner letzten Worte würdig ist, eine wütende Anklage an die Eltern oder einen tieftraurigen Abschied von den Menschen, die ihn im Stich ließen. Etwas mit Kraft. Und möglichst nicht zu lang, bei letzten Worten liegt die Würze in der Kürze ;)

Sie erleuchtete seinen Raum und zeigte Wände und Mauern, sein Gefängnis. Obwohl er hier ungestört war, entschied er sich dagegen.

Wogegen? Versteh ich nicht.

Er verstand das die Flamme sein Kern war, der ihn am Leben hielt. Um diese Flamme zu stärken, verschob er die Verantwortung, die ihm aufgezwungen wurde, von sich weg und gab ihr Wahrheit: ›Das, was war, entsprang nicht meiner Phantasie. Es ist meine Wahrheit. Außerdem: Mit mir endet das nicht, denn Menschen ändern sich nicht. Also kann ich mich nur schützen, indem ich einen anderen Weg gehe‹.

Hier wird`s für mich ziemlich konfus. Verantwortung wofür? Aufgezwungen von wem? Etwas von sich weg verschieben existiert als Ausdruck meines Wissens so nicht. Etwas weg schieben oder etwas verschieben, aber bitte keine Kombination dieser beiden Ausdrücke. Wem gibt er Wahrheit? Der Flamme oder der Verantwortung? Ich komme jetzt einfach nicht mehr mit, das ist psychedelisches Blabla, dem ich nur in Teilen eine Aussage entnehmen kann. Versuche, klar zu umreißen, was Du meinst, sonst verlierst Du Deinen Leser. Im Übrigen hatte der Junge doch schon seine letzten Worte/Gedanken, fängt fünf Zeilen später aber doch wieder an zu schwafeln.

›Was war das? Wieso? Kann es denn sein? Meine Güte, der Junge aus dem Traum, der bin ja ich! Wieso nur?‹, ächzte der Baum.

Neeeiiin! Nein nein nein, mach das nicht! Du holst den Holzhammer raus (verzeih das Wortspiel) und kloppst Deinem Leser diese Wendung ins Hirn. Dabei hättest Du mit zwei, drei Zeilen Text (die Du ja oben beim Streichen des Gedanken-Blablas einsparst) einen eleganten, subtilen Bogen zu der Holzrüstung schlagen, die Metamorphose zum Baum beschreiben können! Du kannst doch schreiben, das seh ich, also mach das auch und verschenke hier nicht aus Ungeduld Potenzial. Lass den Baum vielleicht an sich herunter sehen, lenke den Blick auf den moosbewachsenen Schild, lass ihn Teile der Rüstung oder des Helmes unter Moos und Flechten entdecken.

Er wischte sich die Tränen weg, stellte sich aufrecht auf und öffnete die Augen.

Um sich die Tränen wegzuwischen, müsste er sich bewegen können. Aufrecht stehen tut er schon, er ist ja ein Baum. Insgesamt geht mir das zu schnell. Lass Dir (und ihm) ruhig etwas Zeit, um die Starre abzuschütteln, lass ihn langsam Hände und Füße, das Gesicht und Bewegung als solche wieder entdecken.

›Das eigene Leben ist winzig klein und unbedeutend, von kurzer Dauer und ohne großen Einfluss. Dennoch kann ich für mich die Lupe auspacken und genauer hinsehen, es vergrößern und mit Linsen so verstärken damit ich meine Welt bewusster wahrnehmen und erkunden kann. Vielen Dank für diese bewegende und faszinierende Reise!‹.

Hä? Inwiefern hat das was mit seinem urpsrünglichen Problem zu tun, das der Grund war, sich ins Innerste zurückzuziehen und zu einem Baum zu werden? Und bei wem genau bedankt er sich?

Krächzend lockerte er die Rüstung, nahm den Helm ab und ließ alles auf den Boden fallen. Steif bewegte er sich vorwärts.

Gut! Geht doch.

›Ich bin der, der ich früher auch schon war. Nur jetzt bin ich endlich wieder neugierig. Dennoch habe ich keine Ahnung wie ich meine Stimme finden soll. Wo fange ich an?‹.

:hmm: Also er macht eine Metamorphose zum Baum durch, vergisst, dass er ein Mensch ist, findet sich dann wieder und jetzt stellt er fest, dass er der gleiche ist wie vorher, nur neugieriger? Echt jetzt? Das ist einfach zu wenig. Und mangelnde Neugier war ja auch nicht das, was seine Probleme ausgemacht hat, oder? Sorry, aber da muss für mich deutlich mehr kommen an dieser Stelle.

Er versucht also, seine Stimme wieder zu finden, dann kommt die Krähe (die wohl des Rätsels Lösung sein soll) und am Ende gehen sie nebeneinander her, ohne ein Wort zu sagen ... Dass die Krähe dann zu ner Frau wird, weiß ich übrigens nur aus Abdullahs Kommentar. Anscheinend hast Du danach etwas am Text geändert, sodass diese Info verloren ging. Im Übrigen ist mir die Rolle der Krähe nicht ganz klar. Zu Beginn ist sie es, die den Baum begrüßt und auf die richtige Spur bringt, aber am Ende habe ich das Gefühl, dass mir irgendwie die Pointe entgeht.

Langsam bewegte sie sich auf ihn zu und sah ihn herausfordernd an.

Wieso herausfordernd?

Er war zwar der einzige Zuschauer, aber er war nicht stumm.

Zuhörer statt Zuschauer.

Das Ende der Geschichte ist für mich ebenso unbefriedigend, wie das Ende der Geschichte in der Geschichte. Selbst wenn die Rahmenhandlung nur Mittel zum Zweck ist, sollte sie doch etwas mehr Substanz haben, sonst kann man sie auch gleich streichen. Der letzte Satz ist wieder Blabla, klingt zwar an sich nicht schlecht, aber so ganz ohne Kontext ist er letztlich wertlos.
Johnny Panic, auch wenn das jetzt viel Kritik auf einmal war, so möchte ich Dir doch versichern, dass ich Deine Geschichte gern gelesen habe. Die Idee gefällt mir sehr gut. Daher hoffe ich, dass Du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen kannst.

VG Kassiopeia

Nachtrag: Der Punkt kommt immer vor das Anführungszeichen. Kurioserweise sitzt er bei doppelten Anführungszeichen immer richtig, bei einfachem immer falsch.

 

Hallo noch mal! :)

Ich weiß selbst nicht, wie ich das mit den Anführungszeichen machen würde. Aber ich verstehe jetzt, weshalb du es so gemacht hast.
Meiner Meinung nach ist die Geschichte nach wie vor toll! Du kannst stolz auf dich sein. Mach weiter so, ich wünsch dir viel Glück, bei deinen weiteren Werken. :D

Gruß, Abdullah

 
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Hallo Kassiopeia,

wow, vielen Dank für deine Mühe! Genau so eine Hilfe habe ich gesucht denn nur so kann ich mich verbessern.
Am Kontext zu arbeiten ist wichtig, zeitaufwändig und auch schwer ... dafür werde ich wahrscheinlich zwei, drei Wochen brauchen.

Nochmals tausend Dank, ich weiß das sehr zu schätzen!
Grüße, Johnny


dank dir Abdullah :D

 
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Hi!

Dein Nickname gefällt mir besser als dein Debüt - dieses Geschichte hat mich nicht geflasht!
Ob es jetzt der "Dialog" zwischen dem Baum und dem Jungen ist, oder der dichtende Vogel, seien es die sprechenden Wolken oder was auch immer - die Handlung konnte mich nicht einfangen.
Das ist aber auch nicht schlimm - denn das ist ja schließlich nur Geschmackssache.

Dass du aber für Kassiopeias mega-ausführlichen Kommentar ganze drei Sätze übrig hast, lasse ich einfach mal so stehen - denn das, mein Lieber, ist keine Frage des Geschmacks.

EISENMANN

 
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Hallo Eisenmann,
Kassiopeias mega-ausführlichen Kommentar schätze ich am ehesten, indem ich mich nochmal hinsetze und alles überarbeite. Dafür muss ich sie nicht mit unnötigem bla bla belästigen. Meinen Dank und den Respekt für ihre Leistung hat sie.

Grüße,
Johnny

 

Hallo Kassiopeia,
deinen Hinweis bezüglich der Enden hat mich quasi dazu gebracht den kompletten Text zu überarbeiten.
Du hattest recht, die Geschichte wirkte dadurch flach.
Hier werde ich in Zukunft ändern, wie ich an der Umsetzung einer Idee arbeite und direkt Lücken in der Geschichte aufdecken kann.

Auch die vielen Monologe hab ich gekürzt bzw. in klarere Bilder gesetzt.

Mit den Zitaten - und vor allem den gedanklichen Monologen - tue ich mich noch ein wenig schwer, weil ich nicht weiß ob die Zeichensetzung nun stimmt.

Du hast dich komplett in den Text eingearbeitet und ihn auseinander genommen - vielen Dank für deine Aufmerksamkeit :) und Mühe!! Deine Hilfe war für mich beachtlich und sie hat meine ersten Schritte, in der Welt der Kurzgeschichten, auf jeden Fall tiefst geprägt.

Viele Grüße,
Johnny

 

Hola Hombre,

das macht sich gut, das Ding, das Du da eingestellt hast. Mini-Problemchen gibt es mit das & dass, mit den Kommas stimmt auch nicht alles – und eigentlich könnte ich vor dem großen Lob noch einige Kleinigkeiten aufzählen, die mich beim Lesen störten (‚Störten’, weil sich für mich bei Deiner Geschichte oft ‚Lesen’ mit ‚Lesespaß’ abwechselten).
Ich will aber nicht in Deinem Text herumstochern, sondern Dir meine Sympathie bekunden, weil ich zu spüren meine, dass Du mit Haut und Haaren in Deinen Text involviert bist.

Es gibt zwar Abschnitte, die mir vorkommen, als ob sie in einem Rutsch runtergeschrieben wurden: noch eine Idee, und noch eine. Doch unterm Strich ist das Erbsenzählerei. Ich meine Engagement zu erkennen, Leidenschaft für die Schreiberei.
Nur das zählt. Geht die eine Geschichte daneben, wird die nächste doppelt gut. Und es ist ja auch mit lobenswerten Eigenschaften verbunden: Zielstrebigkeit,Ausdauer, Sorgfalt.

Ich hatte beim Lesen ein gutes Gefühl: Dieser Johnny Panic wird sein Ding machen.
Der will’s wissen.

Ich liege mit dem Opernglas schon auf der Lauer.
Und schöne Grüße!
José
.

 
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Hola José!

Danke für deinen positiven Kommentar! Also ich hab jetzt erstmal ein fettes Grinsen im Gesicht!
Schöne Grüße,
un hombre cualquiera

 
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Hey Johnny, (gerade dudelt in meinem Kopf ein Song, der so ähnlich heißt ... :Pfeif:)

Du hast ja mächtig gewerkelt, sehr gut!

Es gibt immer hier und da mal eine Stelle, wos bissl hakt, aber im Großen und Ganzen gefällt mir der Text jetzt sehr gut, Du hast an einigen Stellen sehr schöne Lösungen gefunden:

Er konnte sich nicht recht über den Besuch einer Krähe freuen, die sich auf seinen Ast setzte und ihr Lied mit rauer Stimme begann.

Gut gelöst!

Behutsam nahm ihn der Wald in die grünen Arme. Moos bedeckte seine Füße, Efeu kletterte die Beine entlang, wickelte sich um Hals und Mund. Müde schloss er die Augen und gab sich der beruhigenden Umarmung hin.

Schönes Bild!

»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«, fragte er mit flüsternder Stimme.
»Du warst ein lauter Baum«, antwortete sie angestrengt.

Yeah! Johnny, das passt. Und auch das
Wir haben denselben Klang.
ist einfach schön formuliert.

Deine Idee, die Krähe beim Freilegen der Rüstung behilflich sein zu lassen, gefällt mir sehr gut. Die Metamorphose zum Baum und zurück finde ich wirklich gelungen.
Die Rahmenhandlung macht jetzt tatsächlich Sinn und setzt die Geschichte der Wolke in einen realen Kontext (wenngleich bei mir die Frage auftauchte, wie alt die Brüder wohl sein mögen - es geht ja um Erziehungsfragen - und ob der analoge Konflikt zwischen Bruder und Eltern bzw. Johnny oder gar zwischen Bruder und seinen eigenen Kindern besteht. Sollte es sich bei den Brüdern um Kinder oder Jugendliche handeln, finde ich die Worte "Konfliktlösung" und "Erziehung" irgendwie nicht passend, klingt zu erwachsen, wie aus einem Lehrbuch für Kindererziehung).

Die kursiv gesetzten Gedanken heben sich deutlich ab und ich habe keine Schnitzer bei der Zeichensetzung in der wörtlichen Rede gesehen, habe aber auch nicht besonders drauf geachtet. Für ne Rechtschreib- und Grammatikkorrektur isses mir jetzt schon zu spät ;)

Ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Zufrieden legte er sich ins Gras, schaute entspannt in den Himmel und ließ diesen Moment auf sich wirken.

»Ich bin nur eine kleine Stimme«, sagte die Wolke.


Die Wolke kommt hier ziemlich unvermittelt und redet ohne Vorwarnung. Ich würde sie im Satz davor zumindest kurz erwähnen.

Sie bedankte sich für seine Aufmerksamkeit, verbeugte sich und trieb langsam davon.

Die Wolke verbeugt sich? :hmm: Ist doch kein Varieté hier, echt mal ;) Ohne Verbeugung gehts auch und der Satz verliert dadurch nichts.

Ah, hier ist doch etwas bei der Zeichensetzung der wörtlichen Rede:

»Während ein wilder Sturm meine Figuren schnell hinfort trägt, hilft mir ein milder Wind, dir eine Geschichte zu erzählen.«

»Ich würde dir gerne von einem Baum berichten.


Streiche die fett markierten Anführungszeichen, denn der Sprecher wechselt ja nicht. Außerdem würde ich "Während ein wilder Sturm ..." nach oben ziehen hinter "..., sagte die Wolke." Dann wirkt es nicht so abgehackt.

Es gibt ein Wort, das neu ist und das mich gestört hat: "minimal", hast Du dreimal verwendet und es passt für mich nicht in die Sprache des Textes (ähnlich wie vorher "Mikrobe" oder "programmiert", wenngleich etwas weniger weit entfernt).

Seine Krone bewegte sich minimal durch eine schwache Brise.
bewegte sich der helle Holzabschnitt plötzlich minimal.
Die Fingerkuppen berührten sich minimal.

"Minimale Abweichung der Messwerte" ist so eine Gelegenheit, bei der dieses Wort "in meiner Welt" zur Anwendung kommt. Im Rahmen einer KG gibt es da eine Menge wohlklingendere Alternativen. Das "minimal" würde ich Dir maximal bei der Bewegung des Holzes durchgehen lassen (kleiner Scherz. Und ein schlechter dazu. Ich nehms zurück ...).

Tolle Entwicklung, die Deine Geschichte gemacht hat. Freut mich sehr, dass ich helfen konnte :D

Viele Grüße, Kassiopeia

 

Hi Kassiopeia!

Ein ähnliches Lied wie Hi Johnny ... "Hey Mickey" vielleicht ?!? :klug: :)

Dieses mal werde ich deine Anmerkungen wohl schneller umsetzen können ... sind ja fast nur noch kosmetisch
:)
Ich weiß auch nicht ... irgendwie ist mir der Text an's Herz gewachsen ... darum sollte diser auch gut sein ... klaro setze ich mich dann noch mal dran!

Hab mir auch schon ein paar Texte in die Leseliste gepackt um ein wenig zurückgeben zu können, vielleicht wird was produktives draus ... :)

Viele Grüße,
Johnny

 
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"Oh Johnny", Jan Delay

Ungeachtet des Textes (ich wollte damit jetzt keine irgendwie geartete Botschaft an Dich rüberbringen ;) ) ist des einfach ne richtig coole Nummer :D

 

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