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Holz aus Wyoming

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23.07.2017
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Holz aus Wyoming

Ihre schneeweiße Haut und ihre rotblonden Haare schimmerten in der Mittagssonne. Sie räkelte sich auf einer Liege, genoss die Sonnenstrahlen und wartete vor einem billigen Motel auf potenzielle Freier. Ihren Namen habe ich vergessen - sie war eine von vielen und tut nichts zur Sache. Seit ihrem achten Lebensjahr hatte sie mit Drogen zu tun. Ihre Eltern trennten sich, als sie vier war. Ihre Mutter, die an ihrem zwölften Geburtstag verstarb, war eine Trinkerin. Sie saß abends in billigen Kaschemmen und ließ sich von jedem abschleppen, der ihr zwei oder drei Drinks spendierte. Das sprach sich rum. So kam es vor, dass sie an einem mit drei oder vier Typen ins Bett stieg nur um ihre Alkoholsucht zu befriedigen. Ihr Vater war ein Tagelöhner. Er verging sich an ihr, als sie noch ein Baby war. Auch er verstarb, als sie 18 oder 19 war. So genau wusste sie es nicht mehr. Der Drogenkonsum hat mittlerweile ihr Gehirn schon so stark geschädigt, dass sie einfach nur in den Tag hinein, in einer Traumwelt lebt und versucht, mit ihrem ausgemerkelten Körper den ein oder anderen Freier aufzureißen, um sich Drogen kaufen zu können. Es kommt ein Gast zu ihr und verhandelt. Sie gehen aufs Zimmer - dort wird sie zusammen geschlagen und brutal vergewaltigt. In apathischem Zustand verließ sie ihr Zimmer und legte sich wieder auf die Liege. Neben ihr liegt schlafend ihre dreijährige Tochter. Nach einer Weile steht sie auf, nimmt das Kind und läuft zum Bahnübergang, der nur einige hundert Meter entfernt ist. Der heranrauschende Güterzug, welcher Holz aus Wyoming geladen hat, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.

 

Hallo Beamer,

welch eine Ansammlung von Elend - und Klischees, so erzählerisch betrachtet.

Ein bisschen Farbe gibst du deiner Figur schon, indem du sie so rot und weiß zeichnest, eine Schönheit eigentlich, das gefällt mir. Spannender wäre es, wenn sie in ihrer Biografie mehr Brüche hätte - vielleicht Abi gemacht, sich durch ein Studium gekämpft, immer wieder gescheitert.

Figuren kommen mir näher, wenn sie handeln - die Frau in deiner Geschichte erscheint bis zu ihrem Suizid völlig passiv und bleibt für mich deshalb uninteressant. Der Text ist ja sehr kurz, vielleicht könnte man mehr aus der Geschichte machen?

Viele Grüße

Willi

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Beamer,

willkommen bei uns.

Deine "Geschichte" ist leider sehr kurz und es fehlt ihr ein wenig an Spannung. Ich habe das Wort Geschichte in Anführungszeichen gesetzt, da dein Text sich stellenweise liest wie ein Zeitungsartikel. Du solltest dich fragen: was passiert in der Geschichte? Eigentlich doch nur das: sie wird misshandelt und springt vor den Zug. Womit willst den den Leser fesseln?

Ihre schneeweiße Haut und ihre rotblonden Haare schimmerten in der Mittagssonne. Sie räkelte sich auf einer Liege, genoss die Sonnenstrahlen und wartete vor einem billigen Motel auf potenzielle Freier. Ihren Namen habe ich vergessen
Der Einstieg ist ein wenig verwirrend, denn anfangs denkt man, es würde aus der dritten Person erzählt werden. Dann kommt plötzlich der Ich-Erzähler. Da stolpert man als Leser drüber.

Seit ihrem achten Lebensjahr hatte sie mit Drogen zu tun. Ihre Eltern trennten sich, als sie vier war. Ihre Mutter, die an ihrem zwölften Geburtstag verstarb, war eine Trinkerin. Sie saß abends in billigen Kaschemmen und ließ sich von jedem abschleppen, der ihr zwei oder drei Drinks spendierte. Das sprach sich rum. So kam es vor, dass sie an einem mit drei oder vier Typen ins Bett stieg nur um ihre Alkoholsucht zu befriedigen. Ihr Vater war ein Tagelöhner. Er verging sich an ihr, als sie noch ein Baby war. Auch er verstarb, als sie 18 oder 19 war. So genau wusste sie es nicht mehr. Der Drogenkonsum hat mittlerweile ihr Gehirn schon so stark geschädigt, dass sie einfach nur in den Tag hinein, in einer Traumwelt lebt und versucht, mit ihrem ausgemerkelten Körper den ein oder anderen Freier aufzureißen, um sich Drogen kaufen zu können.
Könnte so auch in einem Zeitungsartikel stehen. Das ist zu erklärend. Der Leser wird zu sehr an die Hand genommen. Er kann nichts selbst entdecken. Merke: Spannung entsteht vor allem dadurch, dass der Leser sich Fakten in seinem Kopf durch Andeutungen selbst zusammensetzt, dass er die tatsächlichen Verhältnisse der Geschichte sich selbst erarbeitet.

Es kommt ein Gast zu ihr und verhandelt. Sie gehen aufs Zimmer - dort wird sie zusammen geschlagen und brutal vergewaltigt. In apathischem Zustand verließ sie ihr Zimmer und legte sich wieder auf die Liege. Neben ihr liegt schlafend ihre dreijährige Tochter. Nach einer Weile steht sie auf, nimmt das Kind und läuft zum Bahnübergang, der nur einige hundert Meter entfernt ist. Der heranrauschende Güterzug, welcher Holz aus Wyoming geladen hat, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen.
In diesem Absatz wirfst du die Zeiten durcheinander. Das liest sich sehr holprig.

Fazit: Die Handlung an sich ist leider sehr einfach. Dazu fehlt es an Spannung. Beschreibe besser was passiert und deute die Vergewaltigung und den Selbstmord nur an, so dass sich der Leser diese Information selbst erarbeiten muss.


PS: Der Titel ist interessant und hat mich zum Lesen der Geschichte verleitet. Und das Ende lässt einen in Verbindung mit dem Titel ein wenig schmunzeln.

 

Den Titel in Verbindung mit der Story finde ich auch gut!

Ansonsten ist es wirklich vor allem verdichtetes Elend. Sehr sehr stark verdichtet.
Eigentlich eher eine Aufzählung von Grausamkeiten, die wohl den Schluss "rechtfertigen" sollen.
So liest es sich aber etwas nach "ich kaufe Eier, Nudeln, Parmesan, Speck und Petersilie, weil ich Carbonara machen möchte."
Das ist zwar logisch, macht deine Story aber zum Suizid-Einkaufszettel.
Wobei: Der Suizid an sich ist ja gar nicht geklärt. Vielleicht legt sie ja" nur" ihr Kind auf die Gleise.

Auf jeden Fall würde ich diese extreme Häufung von Unglück abmildern (Glaubwürdigkeit) und mich dafür einzelnen Aspekten stärker widmen.

Einen schönen Tag!

 

Hola Beamer,

Dein Debut ist mehr als schwach. Gestern gelesen, stehen mir heute noch die Haare zu Berge. Vielleicht würde ein Schreibroboter so eine wilde Story zusammenbasteln.
Klischee, Klischee, Klischee – das sind die Bestandteile Deiner Geschichte. Fast stellt sich die Frage, ob das ernst gemeint ist.
Für Deine wenigen Zeilen wäre ein seriöser Kommentar, der Deinen ‚Text’ von allen Seiten betrachtet und vielleicht auch noch Tipps für eine Verbesserung und notwendige Erweiterung gibt, zu viel Aufwand.

Wenn der Autor die Kürze liebt, muss er den Text besonders sorgfältig überarbeiten.
Wenn er den aber so lustlos und uninspiriert veröffentlicht wie Du das tust, dann weiß ich nicht, zu welchem Zweck. Um irgendwann besser schreiben zu können? Auf diese Weise bestimmt nicht.
Aber warum bin ich so höflich?
Du knallst uns einen Knochen vor die Füße, dass es einen schaudert. Ein Fünf-Minuten-Text, wie er schlimmer nicht sein kann. Nein, das ist nicht höflich. Das ist eine Zumutung.

José
PS:

... mit ihrem ausgemerkelten Körper ...
Hat mit der Angela nichts zu tun.

 

Ich bedanke mich bei euch für die Kritiken. Gestern habe ich mich angemeldet und habe im Traum nicht daran gedacht, überhaupt einen Beitrag von euch zu lesen... Jeder versucht natürlich seinen eigenen Stil bzw sucht ihn. Ein Text - fünf verschiedene Meinungen... Vielen Dank nochmal...

 

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