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Hoffnung

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19.04.2009
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Hoffnung

Steine, Wüste, Büsche, heißer Asphalt und eine exakt 55 Meilen anzeigende Tachonadel waren alles was Virginia vor ihren Augen sah. Virginia! Welcher halbwegs normal denkende Mensch nennt sein Kind nach einem Bundesstaat? Was hatte ihre Eltern geritten, als sie sich diesen Namen überlegt haben? Ihr fiel ein, dass sie ihre Eltern nie danach gefragt hatte und auch nicht mehr fragen konnte. Es war zu spät. Sie waren beide letzten Monat bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als ein Trucker der Meinung gewesen war am Steuer einschlafen zu können. In dem vollkommen zerquetschten Landrover ihrer Eltern fand die Feuerwehr zwar noch Körperteile ihrer Eltern, aber es reichte nicht aus um sie eindeutig identifizieren zu können. Es schauderte Sie. Waren diese Ereignisse wirklich erst wenige Wochen her? Die Leichenhalle, der Geruch nach verwesendem Fleisch? Die Überreste ihrer Eltern? Sie hatte immer noch das Gefühl das Erbrochene auf ihrer Zunge schmecken zu können, das sich langsam aus dem Magen in ihrem Mund verteilt hatte, als der Leichenbeschauer das weiße Laken angehoben hat. Das verbrannte Gesicht ihrer Mutter hatte sie mitleidig angesehen, als ob sie ihr sagen wollte, dass es nicht ihre Schuld war. Selbstverständlich wusste sie, dass sie nicht Schuld war am Tod ihrer Eltern, aber was änderte das? Sie war auch nicht Schuld am Tod ihres Bruders, der vor drei Jahren bei einer Strandparty ertrunken war. Es war auch nicht ihre Schuld das sie jetzt alleine war, ohne ihre Eltern, ihren Bruder. Das eine übriggebliebene Auge ihrer Mutter schien ihr zuzuzwinkern. Du schaffst das schon Virginia, du schaffst es……

Sie schaute wieder auf die Tachonadel vor sich. 55 Meilen. Was hatte sie auch erwartet. Sie versuchte in dieser Einöde nicht aufzufallen. Was für ein idiotischer Vorsatz. Man konnte meilenweit in alle Richtungen blicken und hätte jedes hinter einem Werbeplakat getarnte Polizeifahrzeug schon Minuten vorher gesehen. Welcher Polizist wäre auch so bescheuert sich bei 45 Grad im Schatten an einen Highway zu stellen, auf dem nur eine Hand voll Autos pro Tag fahren. Hier war nichts, rein gar nichts. Oder doch? Ein Schild – 236 Meilen bis Denver - . Sie betrachtete im Vorbeifahren das halb mit Sand zugewehte Schild. Der einzige Hinweis auf Zivilisation, den sie seit Stunden gesehen hatte. Ihre Freunde hatten sie auf diesen Highway vorbereitet, aber das es so trostlos sein würde hätte sie nicht gedacht. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie erst ihr Studium an der Uni fortsetzen wollen. Sie studierte Medizin an der Oxford University, so wie ihre Eltern es immer gewollt hatten. Aber sie hörte auf den Rat ihrer Freunde. Abschalten, auf andere Gedanken kommen, eine Auszeit nehmen. Der einzige Ort wo ihr dies gelingen konnte, waren die Rockys. Das war das Ziel ihrer Reise, ein kleiner Bergsee in den Rocky Mountains. Weit weg von allen Problemen und Gedanken. Weit weg. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte es zwei Möglichkeiten gegeben. Ein kurzer Flug und danach noch wenige Stunden mit dem Mietwagen in die Berge, oder der lange Weg durch dieses Tal, mit ihrem alten Volvo und vollkommen alleine mit ihren Erinnerungen. Sie hatte sich für diesen Weg entschieden, da sie der festen Überzeugung war durch diese einsamen Stunden ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Neuen Mut zu fassen, ihr Leben wieder lebenswert zu gestalten.

Das monotone Geräusch des Motors holte sie aus ihren Tagträumen zurück. Zum bestimmt hundertsten Mal drückte sie den Knopf für die Klimaanlage, aber es geschah nichts. Es ärgerte sie, dass sie vor Beginn der Fahrt nicht überprüft hatte, ob die Klimaanlage des Volvo funktioniert. Ihr Vater hätte darauf geachtet. Er hat immer auf alles geachtet. Von ihm hatte sie auch den Volvo geschenkt bekommen, als Belohnung für ihren Highschoolabschluß. Er wollte das sie ein großes, geräumiges und vor allen Dingen sicheres Fahrzeug hat, so wie der Landrover ihrer Eltern. Sicher. Was bringt einem die Sicherheit, wenn ein Vierzigtonner einem auf das Dach fällt. Wieder der Gedanke an die Eltern. Sie wollte doch endlich abschalten, auf andere Gedanken kommen. Aber so einfach war es nicht. Der warme Fahrtwind wehte ihr eine Strähne vor das Gesicht. Sie blieb an der Stirn kleben. Bisher hatte sie die Hitze nicht so richtig wahrgenommen, aber so langsam spürte sie wie ihre Kleidung am Körper klebte, einzelne Schweißtropfen liefen ihr über die Stirn. Der durch die offenen Fenster einströmende Fahrtwind brachte schon lange keine Kühlung mehr. Aus dem Augenwinkel sah sie die Wasserflasche auf dem Beifahrersitz. Ein tiefer Schluck aus der Flasche wäre jetzt das richtige. Sie griff nach der Flasche und zog sofort die Hand wieder zurück. Autofahren und gleichzeitig trinken hätte ihr Vater nicht gerne gesehen. Obwohl es in dieser Einöde niemanden gestört hätte, wenn sie ein paar Meilen mit einer Hand gefahren wäre, entschloss sie sich anzuhalten und eine kurze Pause einzulegen. Vorschriftsmäßig setzte sie den Blinker und fuhr langsam an den staubigen Rand des Highways. Sie stieg aus, umrundete ihr Auto und nahm die Flasche vom Beifahrersitz. Endlich Wasser, als Medizinstudentin wusste sie natürlich wie wichtig es war dem Körper ausreichend Flüssigkeit zukommen zu lassen. Beim Trinken liefen ihr einzelne Schweißtropfen in die Augen. Sie schüttete sich ein wenig Wasser in die Hand und wischte sich damit den Schweiß aus dem Gesicht. Da sah sie die Bewegung. War es eine Bewegung? Mit dem T-Shirt wischte sie schnell ihr Gesicht ab und sah in die Richtung in der sie etwas gesehen hatte. Nichts. Ein paar Dornenbüsche wirbelten über den Sand und dann über den heißen Asphalt des Highways. Sonst nichts. Hatten ihre Sinne ihr einen Streich gespielt?

Nach der kurzen Rast stieg sie wieder in ihr Auto und startete den Motor. Wieder ein Versuch die Klimaanlage zu starten, doch es gab nur ein kurzes Klacken und mehr nicht. Sie fuhr los und achtete sofort wieder auf die Tachonadel. Nicht mehr als 55 Meilen. Im Kopf versuchte sie zu berechnen wie viele Stunden sie noch fahren musste, um endlich die Ausläufer der Rockys zu erreichen. Endlich dieser Hitze entkommen, Schatten spendende Berge, frische Luft. Trotz dieser guten Aussichten ließ sie ihr Erlebnis von eben nicht los. Sie hatte etwas gesehen. Vielleicht ein Tier? Seit ihrer kurzen Rast fühlte sie sich unsicher, beobachtet, nicht mehr allein. Mehrfach ertappte sie sich dabei, wie sie in den Rückspiegel schaute. Doch was erwartete sie? Das sie hinter sich das Gesicht eines Mannes sehen würde? Woher sollte er gekommen sein? Ihre Unruhe steigerte sich und nicht nur die. Das Wasser tat sein übriges. Was reinkommt, muss auch mal wieder raus. Also eine erneute Pause. Doch irgendwie konnte sie sich nicht entscheiden. Die Entscheidung wurde ihr abgenommen! Die Klimaanlage sprang an……

Damit hatte sie nicht gerechnet. Es wurde kühl, dann gab es ein klackerndes Geräusch. Der Lüfter blieb wieder stehen. Es roch wie bei einem frisch entzündeten Lagerfeuer und dann passierte es. Die Elektronik des Volvo brannte. Der beißende Qualm verteilte sich schnell im Fahrzeug und brannte ihr in den Augen. Sie konnte kaum noch etwas erkennen, sie verlor die Kontrolle und kam mit dem Volvo auf den unbefestigten Seitenstreifen. Virginia hatte keine Chance den Wagen abzufangen. Der Volvo schoss wie ein wild gewordener Büffel von der Strasse. Sie konnte gerade noch sehen, dass sie auf eine kleine Steinformation zufuhr, als der Zusammenstoß erfolgte. Es gab einen Knall, der Volvo legte sich auf die Seite, überschlug sich und rutschte auf dem Dach noch einige Meter, Sand drang durch die Fenster ein, Glas splitterte und dann kam er zum Stehen.
Langsam kam Virginia zu sich. Ihr Kopf schmerzte. Sie brauchte einen Moment um zu realisieren was geschehen war. War es ihre Schuld gewesen? Was hätte ihr Vater in dieser Situation gemacht? Ihr wurde schwindelig und sie verlor das Bewusstsein.

Diese Schmerzen. Virginia öffnete langsam ihr rechtes Auge. Die Sonne blendete sie. Wieder hatte sie das Gefühl ohnmächtig zu werden, doch dieses Mal kämpfte sie dagegen an. Die Schmerzen raubten ihr fast den Verstand. Doch sie wusste nur zu gut, was ihr blühte wenn sie unter diesen Bedingungen nicht bei Bewusstsein bleiben würde. Langsam versuchte sie ihre Arme zu bewegen. Der linke Arm war unnatürlich verdreht und schien gebrochen zu sein. Den rechten konnte sie gut bewegen. Ein Auge konnte sie nicht öffnen. Es war vom Blut verklebt, dass ihr aus einer Wunde an der Stirn über das Gesicht lief. Sie konnte es immer noch nicht verstehen. Wieso passierte ihr das? Hatte sie nicht schon genug durchmachen müssen in den letzten Wochen? Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass die Klimaanlage funktioniert, doch wenn sie gewusst hätte was dann passiert, hätte sie gerne darauf verzichtet. Ein Schatten viel auf ihr Gesicht. Ein Schatten? Die Sonne blendete sie erneut. Spielte ihr das unversehrte Auge einen Streich? Da wieder. Aus dem Augenwinkel hatte sie doch eindeutig etwas gesehen. War es ein Bein gewesen. Jetzt nicht durchdrehen. Du hattest einen Unfall, deine Sinne spielen dir einen Streich. Virginia wollte einfach nur schreien, aber ihr Mund und ihr Hals waren so trocken, dass sie nicht einen einzigen Ton zustande brachte. Sie versuchte sich ein wenig zu bewegen und sich vor allen Dingen aus dem Gurt zu befreien, der noch über ihre Brust gespannt war. Mit dem gesunden Arm konnte sie nicht den Hebel erreichen um den Gurt zu lösen. Mit dem anderen Arm versuchte sie es erst gar nicht. Sie hing kopfüber in ihrem Volvo und kam sich hilflos vor. Panik stieg in ihr auf. Wer sollte sie hier entdecken? Wie groß war die Chance das jemand auf sie aufmerksam wird, oder den Volvo weitab vom Highway entdeckt? Langsam verlor die Sonne an Kraft. Die Dämmerung setzte ein.

Alles drehte sich in Virginias Kopf. Sie musste endlich aus dieser Position herauskommen, ihr stieg das Blut in den Kopf, sie wurde ständig bewusstlos und ihre Wunden mussten versorgt werden. Alles drehte sich………nein, der Volvo drehte sich. Was geschieht hier? Sie drehte hektisch den Kopf, was ihr starke Schmerzen bereitete, aber sie musste unbedingt sehen, was dort vor sich ging. Sie sah mehrere langgezogene Schatten, die durch die tiefstehende Sonne unnatürlich lang wirkten. War ihr jemand zur Hilfe gekommen? Sie versuchte erneut sich bemerkbar zu machen. Aber ihrer Kehle entstieg nur ein tiefes Krächzen. Das Fahrzeug hörte auf sich zu bewegen. Sie hörte Schritte. Viele Schritte. Schabende Laute. In ihrem Rücken machte sich jemand zu schaffen. Jemand oder Etwas? Sie spürte einen heißen Atem in ihrem Nacken. Was lebte hier in dieser Einöde? Kojoten? Wieder dieser Atem in ihrem Nacken. Wenn sie doch bloß besser sehen könnte. Sie versuchte ihr verklebtes Auge zu öffnen. Ganz langsam gelang es ihr. Sie konnte die ersten Schemen erkennen. Eine Hand? War das eine Hand? Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Die Hand sah entsetzlich entstellt aus. Virginia wünschte sich wieder das Bewusstsein zu verlieren, aber ihr Körper tat ihr nicht den Gefallen. Die Hand näherte sich langsam ihrem Gesicht. Jetzt konnte sie es genau erkennen. Es war Fell. Blutverschmiertes Fell. Die Hand fasste sie unter dem Kinn und drehte langsam ihren Kopf. Sie sah in eine dämonische Fratze, die sie anlächelte. Langsam öffnete diese Ausgeburt der Hölle ihr Maul und gab den Blick frei auf spitze Reisszähne, in denen teilweise Fleischreste hingen. Die Bestie beugte sich langsam herab, kam ihrem Hals immer näher und flüsterte ihr ins Ohr: „Deine Familie erwartet dich Virginia“. Sie schloss die Augen und lächelte. Das erste Mal seit Wochen, dass sie sich glücklich fühlte. Dann biss die Bestie zu.…

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo thohibo und herzlich willkommen auf kg.de. :)
Leider finde ich, dass die Komponenten deiner Geschichte nicht zusammenpassen.
Da ist Virginia, die auf einem verlassenen Highway oder so gen den Rockys braust.
Du erzählst einiges über sie, mit dem Studium usw., und über ihre Familie, dass ihre Eltern und ihr Bruder bei Unfällen(?) ums Leben gekommen sind.
Sie selbst hat einen Unfall, bei dem sie von irgendeinem werwolfähnlichem Vieh getötet wird, das aus mysteriösen(unklaren) Gründen weiß, was mit ihren Eltern und ihrem Bruder passiert ist. Die logische Schlussfolgerung daraus ist ja, dass das Vieh die auch auf dem Gewissen hat. Dafür gibt es aber zu wenig Hinweise, nämlich keine, und es wird auch kein Erklärungsansatz gegeben, warum das so sein könnte.
Des Weiteren habe ich mich gefragt, was es mit Virginias Vater auf sich hat, da sie ja dauernd an ihn denkt (was hätte er gemacht etc.), aber auch da kam weiter nichts.
Also irgendwie finde ich das alles ziemlich sinnlos.
Du schreibst nicht plastisch genug, ich hatte kaum konkrete Bilder vor Augen.
Was ist das denn nun für ein Vieh? Erst dachte ich, es wäre ein Tier, weges des Fells und so, aber dann lächelt und spricht es ja, also musste ich an etwas Werwolfähnliches denken.
Zum Formalen: Du benutzt zu wenig Kommas und mir sind ein paar das/dass-Fehler aufgefallen. Außerdem kommst Du manchmal mit den Zeiten und dem Konjunktiv durcheinander
Das Positive zum Schluss: Ich habe die Geschichte zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, worauf das alles hinausläuft. Du hast mich also bei der Stange gehalten, das ist schon mal gut, aber am Ende hast Du mich enttäuscht.
Ich weiß also nicht recht, was Du mit dieser Geschichte sagen willst. Bis zum Ende ist sie ok, aber als dann das Vieh auftaucht, musste ich an diese billigen Horror-Groschenhefte denken. Plänkel-plänkel, und zum Schluss ein billiger Schockeffekt.
Aber lass Dich nicht entmutigen!
Viele Grüße,
Maeuser

Ach ja: Warum spielt die Geschichte in Amerika? Wegen der verlassenen Highways? Hättest Du doch auch eine wenig befahrene, unheimliche Straße im Wald nehmen können...

 

Hallo thohibo,

Der Anfangssatz: Meiner Meinung nach hätte „… Wüste … und heißer Asphalt …“ völlig gereicht. Ich meine, dass die Wüste aus Steinen und Büschen besteht … und Sand, ist klar, oder?
Ich glaube bei dem Satz: „… aber es reichte nicht aus um sie eindeutig …“ fehlt ein Komma vor „um“. – Solche Kommafehler trifft man öfters im Text!

Anmerkung: Bin mir nicht sicher, aber riecht es in der Leichenhalle wirklich nach verwesendem Fleisch? Herrschen dort nicht niedrige Temperaturen, die das Fleisch davor bewahren sollten?

Fehler: „Es war auch nicht ihre Schuld das… „ – Vor „dasS“ ein Komma und Doppel-S. – Das Problem kenne ich: „Das“ oder „dass“? - Das ist hier die Frage! Dieser Fehler tritt bei dir mehrmals auf.

Der letzte Satz weist mehrere Punkte hinter sich auf, richtiger wären aber nur drei Punkte. – Und auch das kommt bei dir nicht nur einmal vor.

Eine Frage zu dem ersten Absatz: Warum kommt ihr der Gedanke, sie sei schuld am Tod ihrer Eltern und ihres Bruders gewesen?

Hab nicht alle Fehler korrigiert, nur die, die ständig auftauchen. Hast auch ein paar Wörter falsch geschrieben, glaube ich. Lies dir am besten den Text nochmal durch, ist eine gute Übung übrigens.
Ach ja, und achte auf die Zeiten (Vergangenheit, Vorvergangenheit usw.), ich glaube da sind bei dir auch ein paar Fehler unterlaufen, - bin mir aber auch nicht hundert prozentig sicher damit.

Nun, zur Geschichte.
Virginia fährt durch die Wüste, hat währenddessen verschiedene Gedanken, hat am Ende einen Autounfall und stirbt, weil ein Monster auftaucht und sie offenbar auseinanderreißt.

Sieht nach Ironie aus, denn sind nicht alle ihre Familienmitglieder durch Unfälle gestorben?
Ansonsten liest sich das Ganze wie ein Grund, um das Mädchen bis zu ihrem letzten Atemzug zu begleiten. Dazu kommen noch einige Zweifel: Eine junge Frau ist alleine unterwegs. In der Wüste. Schwer zu glauben! Dass die Elektronik sich so schnell entflammt und sie sofort beim Fahren behindert, glaube ich auch nicht. Also, ich hätte auf der Stelle gebremst, wäre mir so etwas passiert…
Das Monster (oder was das auch war! woher es auch stammen mochte!) wirkt in meinen Augen deplatziert. Und der gesagte Satz am Ende der Geschichte irritiert mich bloß!
Eine hübsche Idee wäre doch: Das Monster weg, die eventuell aufkeimenden Schuldgefühle der jungen Frau mehr ausleuchten wegen dem Tod ihrer Eltern und so, den Unfall mit dem Bruder weg (oder auch nicht!), die Umgebung besser beschreiben, in der sich Virginia befindet, und am Ende kommt dann der Unfall, als Strafe oder Befreiung oder was weiß ich. Die Geschichte passt dann aber nicht mehr in die Rubrik „Horror“, vielleicht „Gesellschaft“.

Vielleicht liege ich bei einigen Sachen schief, aber die Geschichte muss trotzdem überarbeitet werden!


Hoffe, konnte dir helfen

Geert

 

Danke

Hallo und vielen Dank an Euch beide.

Dies war die erste Kurzgeschichte, die ich jemals verfasst habe und sie ist eher aus einer Laune heraus entstanden. Für die gesamte Geschichte habe ich keine halbe Stunde benötigt. Wahrscheinlich viel daher auch das Ende ein wenig kurz, bzw. ein wenig zu abrupt aus. Eine Veröffentlichung war eigentlich nie geplant, aber nachdem einige Freunde die Geschichte gelesen hatten und die Resonanz nicht so schlecht war, wollte ich eine fachmännische Meinung einholen.

Eure Kritiken, Hinweise und Anregungen werde ich für meine nächsten "Werke" berücksichtigen. Vor allen Dingen an meiner Kommasetzung und an meiner das/dass Schwäche werde ich arbeiten. Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich hoffe, dass ich Euch in Zukunft ein paar besser ausgearbeitete Geschichten präsentieren kann.

Vielen Dank nochmal, dass ihr Euch Zeit für mich genommen habt.

Liebe Grüße
Thohibo

 

Hallo Thohibo,

deine Geschichte ist leider etwas zu flach. Auch bin ich mir nicht sicher, ob du sie wirklich in der Rubrik Horror ausstellen solltest. Allein die Tatsache, dass solch ein Unfall jedem passieren kann, macht noch keine Horrorgeschichte aus. Am Ende dann ein Wesen auftauchen zu lassen, dass ihn frisst, könnte ein Wolf oder etwas ähnliches sein. Auch springst du mir ein wenig viel, führst ein wenig viel aus und erklärst an einigen Stellen nicht richtig.

Nun bin ich nicht der Typ, der dir nur das schreibt und dich dann alleine lassen möchte. Ich habe mir deine Fehler heraus geschrieben, immerhin ist es deine zweite Geschichte.

Die Fehler im Einzelnen:

1.Steine, Wüste, Büsche, heißer Asphalt und eine exakt 55 Meilen anzeigende Tachonadel waren alles was Virginia vor ihren Augen sah. Virginia! Welcher halbwegs normal denkende Mensch nennt sein Kind nach einem Bundesstaat?

O.K. Der erste Satz ist verständlich. Er kommt gut daher und kann durchaus so bleiben. Aber was hast du dir im Anschluss gedacht.
Welche weitere Verwendung hast du im Anschluss an diese Frage?
An dieser Stelle hast du zwei Möglichkeiten.
Entweder du streichst den Satz ab Virginia!, oder
du gehst in ihre Gedanken hinein. Aufgrund der Langeweile, die sie hat, könntest du beschreiben, wie sie auf diese Frage kommt und im Anschluss daran, dass sie niemals so heißen wollte.

2.Was hatte ihre Eltern geritten, als sie sich diesen Namen überlegt haben? Ihr fiel ein, dass sie ihre Eltern nie danach gefragt hatte und auch nicht mehr fragen konnte. Es war zu spät. Sie waren beide letzten Monat bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als ein Trucker der Meinung gewesen war am Steuer einschlafen zu können.

Nehmen wir diese Sätze auseinander.
Im ersten Satz denkst du darüber nach, wie sie auf den Namen kommen konnten.
Dir fällt keine vernünftige Lösung ein, also hast du sie nie danach gefragt.
Im dritten Satz ist es zu spät sie zu fragen und im letzten hatten sie einen Verkehrsunfall.
Nun stellt sich mir die Frage, ob du uns langweilen möchtest oder wirklich der Meinung bist, lauter Sätze schreiben zu müssen, die du niemals wieder benötigst.
Nur einmal kurz zur Information: Eine Kurzgeschichte sollte einen fortlaufenden Erzählstrang besitzen, der so wenig wie möglich vom Geschehen ablenkt.
Im ersten Abschnitt gehst du in Virginias Gedanken hinein und da könntest du auch erwähnen, dass ihre Eltern umgekommen sind. Das würde meines Erachtens vollkommen ausreichen.

3.In dem vollkommen zerquetschten Landrover ihrer Eltern fand die Feuerwehr zwar noch Körperteile ihrer Eltern, aber es reichte nicht aus um sie eindeutig identifizieren zu können.

Rein von der Logik her. Du fährst mit dem Auto eine gewisse Geschwindigkeit, es kommt die ein LKW entgegen. Hier kommt es zum Unfall. Aus meiner Sicht gibt es zwei Varianten. Entweder, der LKW nimmt sie frontal mit, das würde bedeuten, dass das Auto unter den LKW kommen könnte. Der Wagen würde zerquetscht und die Körper zusammengedrückt.
Oder der Unfall wird seitlich ausgeführt. Dann könnte das Auto zur Seite geschleudert werden und der Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verlieren. Im schlimmsten Fall würde der Wagen unter den LKW kommen.
Aber was hat der Autofahrer gemacht?
Ich glaube kaum, dass er drauf gehalten hat. Zumindest sollte ihm klar gewesen sein, dass er den Zusammenstoß verlieren wird.
In keinem Fall wird die Feuerwehr nur Körperteile einsammeln, oder hat die Feuerwehr etwa die Leichen auseinander geschnitten?
Diesen Satz solltest du dir überlegen, bevor du es schreibst.

4.Es schauderte Sie. Waren diese Ereignisse wirklich erst wenige Wochen her? Die Leichenhalle, der Geruch nach verwesendem Fleisch? Die Überreste ihrer Eltern? Sie hatte immer noch das Gefühl das Erbrochene auf ihrer Zunge schmecken zu können, das sich langsam aus dem Magen in ihrem Mund verteilt hatte, als der Leichenbeschauer das weiße Laken angehoben hat.

Es schauderte sie ist ein wenig knapp beschrieben. Schreib doch einfach: Bei dem Gedanken daran, erschauderte sie.
Ob diese Ereignisse erst wenige Wochen her war, weiß Virginia doch am besten, warum sollte sie sich das dann fragen?
In einer Leichenhalle wirst du niemals den Geruch von verwesendem Fleisch riechen können. Dazu reicht die Temperatur nicht aus. Ist aber auch logisch. Verwesende Körper sind schwerer zu untersuchen. Man versucht aber, die Körper nicht zu verändern.
Die Überreste ihrer Eltern? Sie geht die ganze zeit davon aus, warum fragst du jetzt? Wenn du fragst, dann solltest du das klären.
Beim nächsten Satz, bis schmecken zu können ist es logisch. Der Vorgang des Erbrechens ist ein ruckartiger Reflex. Hier findet erstens nichts langsam statt und zweitens wird sich nichts im Mund verteilen. Du wirst es ausspucken, zumindest ein gesunder Mensch.

5.Das verbrannte Gesicht ihrer Mutter hatte sie mitleidig angesehen, als ob sie ihr sagen wollte, dass es nicht ihre Schuld war.

So viel zu dem bisherigen. Du hast Körperteile. Es geschah ein Unfall und eigentlich sollte die Mutter einen panischen, schreckensstarren Blick oder irgendetwas dergleichen haben. Wenn sie ihre Tochter aber mitleidig angesehen hatte, dann stellt sich die Frage, wer hat dieses Gesicht so geformt. Hierauf gehst du nicht ein. Würde bedeuten, niemand. Von da her wäre der Satz unlogisch und würde nicht passen.

6.Selbstverständlich wusste sie, dass sie nicht Schuld war am Tod ihrer Eltern, aber was änderte das? Sie war auch nicht Schuld am Tod ihres Bruders, der vor drei Jahren bei einer Strandparty ertrunken war. Es war auch nicht ihre Schuld das sie jetzt alleine war, ohne ihre Eltern, ihren Bruder. Das eine übriggebliebene Auge ihrer Mutter schien ihr zuzuzwinkern. Du schaffst das schon Virginia, du schaffst es……

Eine tolle Aufzählung, wofür sie alles nichts konnte. Ich habe mich nur gefragt, wie du diese Informationen im weiteren Text verarbeiten möchtest. Leider bin ich enttäuscht worden. Das ist der Grund, warum du diese Informationen streichen solltest. Das Wort „eine“ im Satz mit dem Auge solltest du streichen, weil es nur ein Auge sein kann, wenn es übrig geblieben ist. Ein normaler Mensch hat nur zwei. Das mit dem Zuzuzwinkern und der Aufmunterung könnte sein,es ist schließlihc unter der Rubrik Horror eingestellt.
An Stelle der Aufzählung würde ich aber darauf eingehen, wie sich Virginia gefühlt hat, als sich das Gesicht ihrer Mutter verändert hat. Hier könntest du zumindest eine Verbindung zum späteren Unfall herstellen.

7.Sie schaute wieder auf die Tachonadel vor sich.

Vor sich? Was glaubst du, wo sich eine Tachonadel im Auto befindet? Wenn sie nicht vor dem Lenkrad wäre, solltest du das erwähnen, andernfalls einfach streichen

8.55 Meilen. Was hatte sie auch erwartet.

Stimmt, was hat sie erwartet? Schließlich fährt sie das Auto. Wenn sie etwas anderes erwartet hätte, solltest du es schreiben, aber eine allgemeine Antwort solltest du streichen.

9.Der einzige Hinweis auf Zivilisation, den sie seit Stunden gesehen hatte.

Hier bin ich mir nicht ganz sicher, aber sollte es nicht „das“ heißen?
Sie sieht ein Schild, demnach das.

10.Weit weg von allen Problemen und Gedanken. Weit weg.

Dieses zweite „Weit weg“ stört den Lesefluss. Solche Wiederholungen solltest du meiden.

11.Um dieses Ziel zu erreichen, hatte es zwei Möglichkeiten gegeben.

Nach „gegeben“ einen Doppelpunkt. Es sollte eine Aufzählung folgen.

12.Ein kurzer Flug und danach noch wenige Stunden mit dem Mietwagen in die Berge, oder der lange Weg durch dieses Tal, mit ihrem alten Volvo und vollkommen alleine mit ihren Erinnerungen. Sie hatte sich für diesen Weg entschieden, da sie der festen Überzeugung war durch diese einsamen Stunden ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Jetzt kommt die Aufzählung. Eine Sache, die sie macht und eine andere, die sie nicht macht. Warum schreibst du, was sie nicht macht? Die Aufzählung ist unsinnig, weil sie sich nun einmal für diesen Weg entscheiden hat.

13.Das monotone Geräusch des Motors holte sie aus ihren Tagträumen zurück.

Weil du dir das wünschst?
Das monotone Geräusch des Motors auf einer ellenlangen Landstraße wird dich niemals aus den Tagträumen heraus holen. Es wird dir höchstens helfen, einzuschlafen. Es sollte etwas anderes gewesen sein, dass sich aus den Tagträumen holt.

14.Neuen Mut zu fassen, ihr Leben wieder lebenswert zu gestalten.

Ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Das ist eine gute Erklärung, warum sie diesen Weg genommen hat. Warum schreibst du wieder etwas, das vom Grundsatz her genau das gleiche beinhaltet?

15.Zum bestimmt hundertsten Mal drückte sie den Knopf für die Klimaanlage, aber es geschah nichts. Es ärgerte sie, dass sie vor Beginn der Fahrt nicht überprüft hatte, ob die Klimaanlage des Volvo funktioniert.

Wenn jemand zum bestimmt hundertsten Mal den Knopf drückt, verbindet er einen Wunsch oder eine Hoffnung damit. Dann solltest du es nicht mit der Erklärung abtun, dass nichts geschieht. Das es ärgerlich ist, es nicht vorher überprüft zu haben, ist logisch, aber sie funktioniert nicht und deshalb kann sie es nicht kontrolliert haben. Etwas, das logisch ist, braucht nicht erwähnt zu werden.

16.Ihr Vater hätte darauf geachtet. Er hat immer auf alles geachtet.

Im Anschluss daran ihren Vater ins Spiel zu bringen ist unglücklich. Er ist gestorben, die Angelegenheit mit ihm abgeschlossen. Das bedeutet aber nicht, dass du diesen Satz nicht schreiben darfst, aber nur in Verbindung mit Virginia. Also zum Beispiel: Sie hatte nun einmal nicht die Sorgfalt ihres Vaters, denn ihm wäre die Kleinigkeit aufgefallen. Oder zumindest so ähnlich.

17.Von ihm hatte sie auch den Volvo geschenkt bekommen, als Belohnung für ihren Highschoolabschluß.

Damit kommst du aber verdammt spät. Sie ist beinahe am Ziel und du schreibst jetzt erst, wie sie zu dem Wagen kam. Solltest du vorher einbauen.

18.Er wollte das sie ein großes, geräumiges und vor allen Dingen sicheres Fahrzeug hat, so wie der Landrover ihrer Eltern.

Du solltest nicht den Fehler machen, zu erklären, was ihr Vater alles wollte. Sie hat den Volvo geschenkt bekommen, aus welchem Grund heraus ist doch unerheblich.

19.Bisher hatte sie die Hitze nicht so richtig wahrgenommen, aber so langsam spürte sie wie ihre Kleidung am Körper klebte, einzelne Schweißtropfen liefen ihr über die Stirn.

einzelne Schweißtropfen liefen ihr über die Stirn.
Dieser Satz sollte ein eigenständiger Satz sein.

20.Der durch die offenen Fenster einströmende Fahrtwind brachte schon lange keine Kühlung mehr.

Den Satz hast du schon geschrieben. Etwas anders, aber in logischer Weise.

21.Ein tiefer Schluck aus der Flasche wäre jetzt das richtige.

Das Richtige, in diesem Fall als Nomen verwendet.

22.Sie griff nach der Flasche und zog sofort die Hand wieder zurück.

„Sofort“ solltest du nach Hand schreiben, um die einzelnen Wörter im Zusammenhang zu lassen.

23.Da sah sie die Bewegung. War es eine Bewegung?

Die Bewegung. Etwas bestimmtes, dann kannst du nicht fragen, ob es eine Bewegung war. Denn die hat sie durch das „die“, schon erkannt.

24.Mit dem T-Shirt wischte sie schnell ihr Gesicht ab und sah in die Richtung in der sie etwas gesehen hatte.

Sie zieht die Hand zurück, als sie nach der Flasche greift, aber sie wischt sich mit dem T-Shirt das Gesicht ab und fährt blind. Ist das Logik? Außerdem schreibst du hier wieder, dass sie etwas gesehen hat.

25.Ein paar Dornenbüsche wirbelten über den Sand und dann über den heißen Asphalt des Highways. Sonst nichts. Hatten ihre Sinne ihr einen Streich gespielt?

Moment, langsam.
Im Moment ist es heiß, sie schwitzt und hat die Scheiben herunter gekurbelt. Der Fahrtwind bringt keine Abkühlung.
Ein paar Dornenbüsche wirbelten über Sand und Asphalt. Wer hat die denn ausgerissen? Und nun fragt sie sich allen ernstes, ob sie sich getäuscht hat? Mal im Ernst, aber das glaubst du doch selber nicht, oder?

26.Nach der kurzen Rast stieg sie wieder in ihr Auto und startete den Motor.

Das man nach einer Rast in Auto steigt und den Motor startet, ist logisch. Etwas anderes wäre erwähnenswert.

27.Wieder ein Versuch die Klimaanlage zu starten, doch es gab nur ein kurzes Klacken und mehr nicht.

Die Klimaanlage funktioniert nicht. Eine Änderung wäre erwähnenswert, eine Wiederholung nicht.

28.Endlich dieser Hitze entkommen, Schatten spendende Berge, frische Luft.

Du hast bisher immer in vollständigen Sätzen geschrieben, warum hier nicht?

29.Trotz dieser guten Aussichten ließ sie ihr Erlebnis von eben nicht los. Sie hatte etwas gesehen. Vielleicht ein Tier?

Das sie etwas gesehen hat, hast du schon erklärt, das ist unnötig. Das sie das Erlebnis nicht los lässt, ist gut, auch, dass es sich um ein Tier handeln konnte.

30.Seit ihrer kurzen Rast fühlte sie sich unsicher, beobachtet, nicht mehr allein.

Wenn du diesen Satz zu stehen lässt, dann wird sie mit erhöhter Aufmerksamkeit weiter fahren. Sie wird aber keinen Knopf mehr drücken. Demnach kann dein Unfall nicht geschehen. Zumindest nicht so, wie du es später beschreibst.

31.Doch was erwartete sie? Das sie hinter sich das Gesicht eines Mannes sehen würde? Woher sollte er gekommen sein?

Woher sollte er gekommen sein? Dieser Satz ist absolut unnötig. Wenn sie fürchtet, das Gesicht eines Mannes zu sehen, dann wird sie nicht überlegen woher es gekommen ist. Auf der anderen Seite spielt es dann auch keine Rolle mehr.

32.Ihre Unruhe steigerte sich und nicht nur die.

Es reicht doch aus, wenn du schreibst, Ihre Unruhe steigerte sich. Was denn noch, das nicht mit der Unruhe zu erklären wäre?

33.Doch irgendwie konnte sie sich nicht entscheiden. Die Entscheidung wurde ihr abgenommen! Die Klimaanlage sprang an……

Wenn ich das jetzt zusammenfasse, dann muss ich sagen. Zuerst hat sie zum bestimmt hundertsten Male den Knopf gedrückt. Anschließend noch einmal und jetzt springt sie an und es ist nicht einmal eine Erwähnung wert, ob sie von alleine angesprungen ist oder sie den Knopf gedrückt hat. Vielleicht springt die Klimaanlage einfach so an und sie ist irritiert. Wie gesagt, so einfach dann auch wieder nicht.

34.Der Lüfter blieb wieder stehen. Es roch wie bei einem frisch entzündeten Lagerfeuer und dann passierte es.

Hier ist mir die Situation zu einfach beschrieben. Sie wundert sich nicht, sie macht nichts. Vorher schreibst du von Unruhe, von erhöhter Aufmerksamkeit, die daraus resultiert und nun nichts mehr. Das passt im Moment nicht mehr.

35.Der Volvo schoss wie ein wild gewordener Büffel von der Strasse.

Warum denn das auf einmal?
Der auslösende Moment fehlt.

36.Sie konnte gerade noch sehen, dass sie auf eine kleine Steinformation zufuhr, als der Zusammenstoß erfolgte.

Wie zuvor schon gesagt. Hier ist es für dich normal, was geschieht. Wenn ich gemein wäre, dann würde ich sagen, dass man spürt, wie wenig Lust du noch hast.

37.rutschte auf dem Dach noch einige Meter, Sand drang durch die Fenster ein, Glas splitterte und dann kam er zum Stehen.

Auch hier wieder. Eine einfache Geschehnisfolge. Warum so einfach. Versuche Spannung in den Text zu bringen. Übrigens, rutschte noch einige Meter auf dem Dach, dann ist es logisch, dass er irgendwann zum Stehen kommt. Diese Kleinigkeit brauchst du nicht zu erwähnen.

38.Langsam kam Virginia zu sich. Ihr Kopf schmerzte. Sie brauchte einen Moment um zu realisieren was geschehen war. War es ihre Schuld gewesen? Was hätte ihr Vater in dieser Situation gemacht? Ihr wurde schwindelig und sie verlor das Bewusstsein.

Was war denn bisher mit Virginia? War sie während des Unfalls bewusstlos und kommt direkt im Anschluss wieder zu sich? Das wird dir niemand abnehmen.
Ihr Kopf schmerzte.
Es ist fünf Uhr.
Das ist genauso einfach. Hier müssen andere Dinge vorgehen. Die plastische Erklärung fehlt mir ein wenig.
War es ihre Schuld gewesen?
Welche Antwort sollte sie haben?
Nein, der liebe Gott ist gefahren.
Was hätte ihr Vater gemacht?
Sie hängt kopfüber im Auto und fragt sich, was ihr Vater gemacht hätte?
Ich glaube, sie hat andere Probleme.
Sie wird zum zweiten Mal Ohnmächtig. Das geht so weiter, entbehrt aber jeder medizinischen Erklärung.

39.Langsam versuchte sie ihre Arme zu bewegen.

Sie versucht langsam ihre Arme zu bewegen. So, wie du sie beschreibst, müsste sie völlig desorientiert sein. Aber selbst, wenn sie es versucht, versuch es besser zu beschreiben.

40.Der linke Arm war unnatürlich verdreht und schien gebrochen zu sein.

Und schien gebrochen. „Schien“, ein Wort, dass ich in einer Kurzgeschichte schon unzählige Male verflucht habe. Versuch es zu vermeiden. Geh davon aus, dass sei weiß, dass er gebrochen ist. Wenn sie aber versucht, ihn langsam zu bewegen und jetzt stellt sie fest, dass er gebrochen und unnatürlich verdreht ist, wer soll dir das glauben?

41.Ein Auge konnte sie nicht öffnen.

Gleich zu beginn fehlt die Beschreibung, was sie fühlt, als sie es versucht. Dieser Satz ist in dieser Situation wieder zu einfach.

42.Sie konnte es immer noch nicht verstehen. Wieso passierte ihr das?

Sie ist der Ohnmacht nahe, hat einen Arm gebrochen, kann sich kaum bewegen, hängt verkehrt herum im Auto und fragt sich, wieso ihr das passiert ist? Hältst du das selber für glaubwürdig?

43.Ein Schatten viel auf ihr Gesicht. Ein Schatten?

Ein Schatten?
Eine Wiederholung, die aus deiner Sicht sicherlich Spannung bewirken soll, beim Leser aber Langeweile erzeugt. Unterlass die Wiederholungen, es sei denn, du beschreibst den Schatten genauer, seine Taten oder Vorgehensweise. So klingt es, als würdest du mich langweilen wollen.

44.Du hattest einen Unfall, deine Sinne spielen dir einen Streich.

Was soll ich dir hier schreiben?
Hast du das auch schon bemerkt?
Nein, im Ernst, es soll nicht arrogant klingen, sondern dir aufzeigen, dass du die ganze zeit über den Unfall berichtet hast und ihr dann in die Gedanken legst, dass sie merkt einen Unfall gehabt zu haben. Das wird sie mit Sicherheit schon lange bemerkt haben. Aber auf der anderen Seite hat sie immer noch andere Probleme. Sie wird an den Unfall nicht denken.

45.Mit dem gesunden Arm konnte sie nicht den Hebel erreichen um den Gurt zu lösen.

Hier erklärst du wieder, was du nicht kannst. Erklär doch einfach, was in ihr vorgeht, nachdem sie das festgestellt hat.

46.Sie hing kopfüber in ihrem Volvo und kam sich hilflos vor

Was du nicht sagst. Das ist doch schon die ganze Zeit so. Warum schreibst du das denn jetzt?

47.Alles drehte sich in Virginias Kopf. Sie musste endlich aus dieser Position herauskommen, ihr stieg das Blut in den Kopf, sie wurde ständig bewusstlos und ihre Wunden mussten versorgt werden.

Du hast doch schon erklärt, dass sie aus ihrer Position nicht heraus kommt. Was jetzt passiert ist unwichtig. Viel mehr würde mich interessieren, was sie unternimmt, damit sich ihre Position verändert.

48.Was geschieht hier? Sie drehte hektisch den Kopf, was ihr starke Schmerzen bereitete, aber sie musste unbedingt sehen, was dort vor sich ging.

Sie dreht hektisch den Kopf. Nachdem sie der Ohnmacht nahe ist. Auch hier existiert wieder ein ganz großer Denkfehler.

49.In ihrem Rücken machte sich jemand zu schaffen. Jemand oder Etwas?

Auch hier wieder eine Wiederholung. Weder wird sie sich fragen, ob jemand oder etwas und es spielt auch keine Rolle. Demnach ist diese Frage überflüssig.


So viel zu meinen Kritikpunkten. Als Fazit lässt sich sagen, dass eine einfache Reise in einem Auto nicht ausreicht um eine Horrorgeschichte zu schreiben. Die Denkfehler, die du eingearbeitet hast, sind teilweise so gravierend, dass jeder Leser weiß, dass es nicht sein kann.
Aus meiner Sicht stimmte zwar der Anfang, aber du bist dann vom Weg abgekommen. Die Geschichte nahm einen Verlauf, der nicht erzählenswert ist. Die Geschichte, wie sie letztlich zu Tode kam, kann darüber nicht hinweg täuschen.

Ich hoffe, dass ich dir zumindest sagen konnte, was du verbessern solltet. Auf der anderen Seite ist das kein Grund, nie wieder zu schreiben. Denk immer daran, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, auch wenn uns das mancher Schriftsteller glauben lassen möchte.

Gruß
Kyrios

 

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