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Hoffnung auf mehr

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30.09.2002
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Hoffnung auf mehr

Die Sonne brennt mir auf den Schädel, ich habe Kopfschmerzen. Die Ampel springt auf Rot und ich trete auf die Bremse. Meine Blicke schweifen über den Gehweg. Ein Mann lässt fast beiläufig eine zur Hälfte abgebrannte Zigarette fallen und will weiter gehen. Ein Polizist tippt ihm auf die Schulter und spricht ihn an.
"Was ist?" fragt der Mann ein wenig erschrocken und in diesem Moment schießt mir in den Kopf, dass sich etwas in meinem Leben tut, dass sich hier etwas nie dagewesenes anbahnt, etwas, das ich nie wieder vergessen werde. Das Ereignis streckt vorsichtig seine Fühler aus. Mein Puls schnellt hoch auf 180. Ich spüre den Schweiß an meinen Fingern. Sie kleben am Lenkrad. Mein Shirt wird zur Last und mein Blick bleibt starr zur Seite gerichtet.
"Was ist?" fragt der Mann erneut, als der Polizist schweigt, mit einem leichten Anflug von Verärgerung. Gespannt lehne ich mich aus dem Fenster und schalte das Radio aus. Meine Finger trommeln nervös gegen die Tür.
"Was ist?" fragt er ein drittes Mal. Wenig feinfühlig. Ich spekuliere bereits darauf, dass der Polizist nun die ihm zugeteilte Macht voll ausschöpft, ja ich hoffe geradezu, dass er ihm wenigsten eine Standpauke hält, eine gehörige, ihn gar mit aufs Revier nimmt und ihn stundenlang in Verhören quält bis zu den menschlichen Abgründen seiner Seele, ihn für einen Tag in Untersuchungshaft sperrt, in eine dreckige, überfüllte Zelle, irgendwann auf Lebenslänglich plädiert, der Täter vielleicht ein Amerikaner ist und der Richter ihn ausweist ins Land der unbegrenzten Möglichkeit, wo ihm die Todesstrafe droht und sein Bild durch die Gazetten der Welt wandern und jedermann auf ihn spucken wird, und ich sehe seine zitternden Glieder, den aus dem Mund quellenden Schaum, wenn Elektroschocks seinen Körper durchjagen, ja ich male mir in Gedanken alles aus, was mit ihm...
"Ach nichts", sagt der Polizist fast schüchtern, "ich habe sie nur mit jemandem verwechselt. Tut mir leid!" Er geht weiter, als sei nichts gewesen. Die Ampel springt auf Grün und ich erwische mich bei dem Gedanken, nicht mehr weiterfahren zu wollen - warum auch? -, setze meinen Weg dann aber doch fort, als das Hupkonzert hinter mir zu einem tosenden Orkan anschwillt. Die Sonne hat sich hinter eine Wolke zurückgezogen. In meinem Kopf pocht es weiter.

 

Hallo Sebastian,

Keine Geschichte, die mich vom Hocker reißt. Dein Protagonist kommt mir nicht nah. Show, do´nt tell.
Mach bitte beim nächsten Mal mehr Absätze.

Sprachlich ist Dein Beitrag durchaus o.k. Vielleicht manchmal etwas klischeelastig; angenehm jedoch die Kürze Deiner Sätze. Besonders am Anfang.

MfG Petra

 

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