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Hoffen
"Meinst du, dass wir es schaffen?", fragte das Dromedar. Sie ritten schon tagelang durch die Wüste."Ich weiß nicht. Ich hoffe es.", antwortete Jarumu.
"Wie geht "hoffen"?", fragte das Dromedar verwundert. Jarumu stoppte. "Hoffst du denn nicht?"
"Ich weiß nicht. Wie fühlt sich "Hoffen" denn an?"
Jarumu überlegte. Jeder Mensch hoffte. Oder? Und, wie war das eigentlich bei Dromedaren? Hoffen - wie sollte er das denn beschreiben?
Nachdem sie eine Weile gegangen waren versuchte er zu erklären: " Hoffen, dass ist für mich ein Gefühl von Halt. Von Geborgenheit, Sicherheit, von Freiheit, von Freundschaft. Wenn ich hoffe, hört die Welt auf, sich zu drehen. Und nach einer Weile dreht sie sich wieder weiter. Nur anders. Hoffen, dass ist für mich ein Gefühl von gehört werden. Von wem auch immer."
Das Dromedar schwieg. Nach einiger Zeit sagte es wehmütig: "Ich will auch hoffen. Das klingt so schön. Meinst du, ich kann es lernen?"
Jarumu wusste keine Antwort. War Hoffen vielleicht angeboren? Konnte man es lernen? Zudem noch, als Dromedar? "Ich weiß es nicht.", sagte er ehrlich. Das Dromedar antwortete langsam: "Ich weiß es auch nicht. Aber ich hoffe es."