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Hinter der Tür

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22.04.2017
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Hinter der Tür

Ich halte den Ring ganz fest in der Hand und laufe so schnell ich kann vor ihnen weg. Ich renne die Straße hinunter, dann nach links über einen Zaun und nach rechts eine kleine Gasse entlang. Doch plötzlich ist vor mir eine hohe Mauer. Hier ist die Gasse zu ende. Wenn ich zurück laufe, nehmen sie mir den Ring weg und verhaften mich. Allerdings schaffe ich es auch nicht über die Mauer zu klettern. Links von mir entdecke ich eine große Stahltür und es gelingt mir, sie zu öffnen. Ich höre ihre Schritte, als ich die schwere Tür hinter mir schließe. Jetzt bin ich in Sicherheit. Es ist vorbei. Sie werden mich hier nicht finden, sie werden denken, dass ich über die Mauer geklettert bin.
Ich bemerke, dass ich in einem Lebensmittellager voller Kisten stehe, die ich gut als Versteck nutzen könnte. Doch ich starre nur auf den Ring und mir wird bewusst, dass ich ihn nicht hätte stehlen sollen, aber ich habe nun mal nicht so viel Geld. Sie hätte sich bestimmt auch über einen billigeren Ring gefreut, aber dieser hier ist mit schönen Diamanten besetzt. Sie funkeln so schön wie ihre Augen es einmal taten.
Was mache ich denn jetzt? Hinter dieser Tür bin ich erst einmal sicher, aber ich warte lieber noch ein wenig bis ich wieder hinaus gehe. Ich will doch nur bei ihr sein, vor ihr niederknien, sie endlich fragen, ob sie meine Frau werden will und ihr den Ring anstecken. Sie soll endlich ganz zu mir gehören.
Gleich morgen werde ich auf den Friedhof gehen und sie fragen.

 

Hallo juliaFisher & herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Deine Geschichte ist kurz und knackig geschrieben. Für meine Begriffe ein wenig zu kurz. Du solltest die Gefühle und Beweggründe des Prots näher beschreiben. Die Beschreibung des Fluchtwegs ist ausführlicher als die Gedanken des Prots.

Der erste Satz der Geschichte baut schon Spannung auf. Der Prot hat irgendwas angestellt und ist auf der Flucht. Da du direkt den Ring erwähnst, hat er ihn wohl gestohlen.
Nur danach baut der Spannungsbogen sehr schnell ab und wird langweilig.
Es läuft darauf hinaus, dass er um seine Freundin trauert und sie gerne heiraten will, aber die ist leider gestorben.

Nachdem er durch die Tür geflüchtet ist, kommen ein paar Gedanken von ihm und er erstarrt quasi hinter der Tür.

Für die Polizisten bleiben ja auch nur 3 Möglichkeiten, die der Prot gewählt hat:

1. zurück laufen - hätten sie ihn geschnappt.

2. über die Mauer klettern - je nach Höhe der Mauer auch nur zweite Wahl.

3. Durch die Tür - die wahrscheinlichste Möglichkeit und die würden die Polizisten als erstes öffnen.

Dann ist sein Fluchtgedanke auch weg. Da musst du viel konkreter werden. Will er überhaupt noch fliehen oder bereut er seine Tat hinterher und will verhaftet werden?


LG

betze

 
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Vielen dank für deine Hilfe :) ich werde mal versuchen diese Aspekte besser mit einzubeziehen.


Wow okey ihr seid ja wirklich sehr direkt ^^ Ich werde mal versuchen es deinen Anforderungen besser anzupassen :)

 
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Hallo JuliaFischer,
eine berühmte Geigerin heißt auch so. Aber das tut ja nichts zur Sache. Aber das assoziiere ich mit dem Namen. Deine Geschichte ist sehr kurz und bedient sich dabei einer Sprache, die auf Länge angelegt ist. Tatsächlich wirkt der Text dadurch wie ein Bruchstück, das aus einem größeren Zusammenhang rausgenomen wurde. Meiner Meinung nach könnte der Text als Mikroszene wirken, wenn er eine Empfindung in sprachlicher Hinsicht auf die Spitze treibt, das heißt, dass alles Überflüssige rausgeschlagen wird und in einem hektischen, kurzatmigen Satzstaccato man sofort in die Szene geschmissen wird und am Ende wieder rausgerupft. Also, nur als Idee, wie man Handlung und Textdimension in eine Entsprechung bringen könnte. Vielleicht ginge es dann, dass eben die Person keine persönliche Dimension erhält, sondern als verkörperte Angst wirkt im Zusammenhang mit der knappen Info, dass jemand starb, die hat er geliebt und er will post mortem eine versäumte Zeremonie nachholen. Ich komme nochmal auf Julia Fischer, die Geigerin, zurück. In der Musik gibt es bei Schönberg und Webern komplett eingedampfte Formen von Instrumentalstücken, die extrem kurz sind, aber alles sagen sollen. Die sind unheimlich bewusst gestaltet, da wird in aller Kürze nichts dem Zufall überlassen. Oder Reiner Kunze macht das in der Lyrik. Vielleicht wäre das eine Herangehensweise, kurz aber elaboriert.
Nachtrag: Gerade sehe ich Dein Geburtsdatum im Profil. Da finde ich Deinen Versuch absolut respektabel!
Herzliche Grüße
rieger

 

Hallo JuliaFischer,

dein Text lässt sich schön flüssig lesen, bis auf die zwei Patzer, die maria.meerhaba bereits erwähnte. Ich hätte gerne mehr über den Dieb erfahren. Die Kurzgeschichte macht auf mich den Eindruck, als wäre sie der Anfang für eine längere Geschichte; oder eine gute Grundidee.
Nur die hohe Mauer störte mich etwas. Wieso meint der Protagonist, er sei hinter der Stahltür sicher, wenn er weiß, dass es keinen anderen Ausweg aus der Sackgasse gibt? Wenn die Mauer so hoch ist, dass er nicht über die Mauer klettern kann, würde die Polizei doch gar nicht erst annehmen, dass er diesen Weg nahm und gleich im Lebensmittellager suchen. An der Stelle fehlt eine logische Erklärung. Vielleicht, dass der Protagonist dick und unsportlich ist, oder ein Bodenfrostmelder, also sehr kurz, so etwas in der Art.
Ansonsten gefällt mir der kleine Einblick in die Flucht des verliebten Ladendiebs gut. :)

Viele Grüße
A.Merg

 

Hallo Julia,

herzlich willkommen!

Liebe ist nicht so ein spannendes Thema, zu oft umgesetzt, es sei denn, man betrachtet es aus einem (fast) neuen Blickwinkel und macht was draus. Dass Liebe über den Tod hinaus hält, ist auch nicht so neu, dass sie jedoch auch über den Tod hinaus noch gewissermaßen zelebriert wird, liest man selten. Von daher ist die Idee zu dieser Kurzgeschichte durchaus interessant.

Du hast in deiner Ausarbeitung eher auf Krimi-Elemente gesetzt, als auf das Liebesthema. Das kann man machen. Hat sicher seinen besonderen Reiz, dass Ganze von dieser Seite aus zu präsentieren.
Was mir fehlt, ist ein herausragender Wendepunkt. Ich kann zwar vermuten, dass der Held zum ersten Mal eine Straftat begangen hat, aber Anhaltspunkte dazu gibt es nicht. Es gibt keinerlei inneren Zwist zu seiner Tat (weder davor oder danach), keine Reue, kein Zweifel, einfach nichts.
Vielleicht fällt dir noch etwas ein.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Julia,

die Idee finde ich nicht schlecht, jedoch gibt es meiner Meinung nach noch andere Arten für die Umsetzung. Wie zuvor schon erwähnt, wäre es zum Ende hin sehr interessant, etwas über die Gefühle/Beweggründe des Protagonisten zu erfahren. Ebenfalls könnte man versuchen, die Welt etwas anschaulicher zu gestalten.
In den ersten Sätzen hat es mich etwas an Gollum erinnert :D

Flo

 

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