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Herzwerkskunst

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05.09.2020
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Herzwerkskunst

Herzwerkskunst

Von Sebastian Skopp

Es war einer dieser Tage, an dem vor Trübsal, der Kopf zu schwer ist um geradeaus zu sehen. Und so ging ich dahin. Schritt für Schritt, den Blick gesenkt auf meine sich abwechselnd vor und nieder schlurfenden Schuhe.

Wenn man zu Boden schaut, ist der Kopf in den Wolken. Man sucht in der Weite der Leere nach etwas, das gefunden werden will. Also führten meine Schritte, fiel mein Blick in eine Geschichte.

Dort lag es, matt silbern, aufgezogen auf eine ebenfalls silberne Halskette. Ein Herz. Ein Anhänger, von der Größe eines Pfirsichkerns. Es hatte die letzten zwei Tage geregnet. Das Regenwasser und der Dreck der Straße hatten die Kette und ihre Last traurig überlagert. Ich hob es auf und wickelte es in den Ärmel meines Pullovers, um es abzutrocknen und zu säubern. Es war nicht schwer und nicht leicht, massiv und fragil zugleich. Auf der Vorderseite des Herzens blickte mich ein schönes eingraviertes Auge an. Die langen Wimpern erzählten von einer Frau. Ich erkundete die Oberfläche mit meinem Daumen. Eine kurze Hoffnung, dass das Auge sich schließen würde, erträumte ich mir. Aber natürlich geschah nichts. Die Pupille, die Iris, die Lieder, die Wimpern, sie blickten weiterhin zu mir her. Das Medaillon zeigte an der linken Seite eine Erhebung und an der rechten ein kleines Scharnier. Es verbarg etwas in seinem Innern. Ein Gefühl sagte mir, dass es unangebracht wäre, es sofort hier zu öffnen und so verbarg ich es gut geschützt, eingesteckt in meiner Hosentasche und ging Heim.

Hier im Schutz meiner Einsamkeit lag es nun auf dem Schreibtisch, beleuchtet vom runden Lichtkegel der Arbeitsleuchte. Ich trocknete und reinigte es behutsam und wog es noch einmal auf meiner Handfläche auf und ab. „Ich werde dich jetzt öffnen?!“: flüsterte ich. Es wollte seinen Inhalt preisgeben, da war ich mir sicher. Ein leises Klicken und langsam klappte ich den vorderen Teil von links nach rechts. Ein Bild, eine Zeichnung lag dort. Hauchdünne , haarfeine Linien in schwarz und rot auf leicht vergilbtem Papier. In dem Herzmedaillon war eingebettet ein Bild eines zweiten Herzens. Jedoch nicht die Form der Hülle, die die Form der stilisierten Liebe darstellt. Die Zeichnung war eine perfekte Abbildung des Organs. Anatomisch detaillierte Muskeln, Sehnen, Adern und Arterien. Einzelheiten, die so fein dargebracht waren. Es fesselte mich. Man muss unglaublich spitze Federn oder Mienen benutzt haben, um so etwas herzustellen. Und genauso fein muss die Hand und die Geduld gewesen sein. Es raubte mir die Luft. Eine Angst befiel mich. Meine Hände zitterten. Ich klappte es zu, legte es auf den Tisch und stolperte hinaus auf den Balkon. Luft, Luft, mein eigenes Herz raste. Ich atmete und starrte in die, sich heimlich angeschlichene, Nacht. Mit jedem Schluck Klarheit kam ich zur Ruhe. Ich war mitgenommen, ich sollte mich niederlegen. Ich zog mich aus und legte mich aufs Bett. Von hier aus blickte ich hinüber zum Schreibtisch. Die Lampe hatte ich nicht gelöscht. Und so lag mein Blick, in dem sonst dunklen Zimmer, gebannt auf dem Gegenstand, der verschlossen dort ruhte. Er sah so verlassen aus. Dieses Herz schrie vor Einsamkeit. Ich stand auf und holte es zu mir ins Bett. Alle Lichter gelöscht, doch vom Schein des Mondes erhellt, bettete ich die Kette auf einem kleinen Kissen direkt neben meinem Kopf und bedeckte sie mit meiner rechten Hand. So fiel ich in den Schlaf.

Als ich erwachte, hatte ich mich kein Bisschen bewegt. Ich, der ansonsten einen sehr unruhigen Schlaf hat; sich von einer Seite zur anderen wälzt, lag in derselben Position in der ich eingeschlafen war. Meine Hand stetig schützend über das kleine Herz gelegt. Auch mein eigenes Herz hatte im Schutz dieser Zweisamkeit sicher geruht. Zwei Herzen hatten die Nacht miteinander verbracht. Eine seltsame Verbindung war zwischen mir und diesem Schmuckstück entstanden. Zu dieser anatomisch perfekten Abbildung und ebenso zu diesem Auge, das mich nun anblickte. Ich schmunzelte und nahm es in beide Hände. Ich musste herausfinden, wem es gehörte, wer es verloren hatte, wer es vermisste.

Es war Montag und ich musste zur Arbeit. Ein trister Tag in der Routine als Verkäufer von Rauchwaren, wie Tabak, Pfeifen, Feuerzeugen und Ähnlichem wartete auf mich. Ich arbeitete in einer kleinen Trafik im Dorfzentrum. Die einzige Trafik im Umkreis. Wir arbeiteten immer zu zweit, weshalb nie zu viel und nie zu wenig zu tun war. Arbeit, die getan werden musste; Geld das verdient werden wollte. Als ich schon die Türklinke in der Hand hatte, um die Wohnung zu verlassen, blickte ich mich noch einmal um. Ich konnte das verlorene Herz nicht einfach alleine lassen. Es machte mich traurig es dort liegen zu sehen. Und so nahm ich es mit, hängte die Kette um meinen Hals. Diese war lang genug, dass das Medaillon genau auf Höhe meines eigenen schlagenden Herzens, auf meiner Brust lag. Dort wollte ich es spüren. Der Tag nahm seinen Lauf, Herren kamen und kauften Zigaretten, Damen gingen mit ihren Klatschblättern unter den Arm geklemmt. Aber etwas schien ich zu bemerken. Jeder Kunde und auch meine Arbeitskollegin schaute mich sehr wohlwollend an. Blicke die sagten: „ Schön, dass auch du gefunden hast, was du verdienst!“ Und in Gedanken wollte ich schon fast entgegnen: „ Nein, es ist nur…“ Aber natürlich schaute ich nur wunderlich zurück. Als endlich der Feierabend da war, stürzte ich zu mir nach Hause. Ich musste irgendwie mehr in Erfahrung bringen. Und so untersuchte ich alles nochmal ganz genau. Weder Kette noch Verschluss oder die Vorder- oder Rückseite des Anhängers zeigten irgendeine Gravur über die Herkunft. Ich starrte wiedermal auf das Gemälde im Inneren. Ich hielte es ganz nah vor meine Augen, dann ganz weite weg. Legte es nun direkt unter den Lichtschein der Arbeitsleuchte. Kippte es hin und her zwischen meine fingern. Und da sah ich etwas. Minimal, dort war eine Erhebung, ein paar dünne Linien, durchgedrückt von der Rückseite des Papiers. Vorsichtig, ich war in meinem Leben noch nie sanfter gewesen, wie ein Sprengstoffexperte, der den roten Draht durchschneidet versuchte ich das Papier seitlich mit Hilfe einer Nähnadel anzuheben ohne es zu beschädigen. Und es gelang mir die Nadel dahinter zubringen. Ich hob sie leicht an und das Bild löste sich aus seiner Fassung.

M.. Es war nur ein Buchstabe, ein M und ein Punkt. Wessen Herz wurde hier verwahrt. War M. der Künstler, der das Bild erschaffen hatte? Hatte jemand sein Herz verschenkt oder wurde eines gut behütet, um nicht verletzt zu werden? All meine Fragen verlangten nach Antworten. Zuerst machte ich ein Foto. Doch nur vom Verschlossenen Anhänger. Ein tiefes Gefühl von Respekt wollte nicht, dass ich dieses eingeschlossene Geheimnis in die Welt hinaus trug. Ich rief bei der Gemeindezeitung an und schaltete eine Anzeige. Die Besitzerin, das Opfer des Verlustes, musste gefunden werden. Ich ging fest davon aus, dass diese kette um einen weiblichen Hals, auf einer weiblichen Brust gelegen hatte. Das sagte mir in erster Linie die Gestaltung. Kaum ein Mann trägt solch etwas. Sind Männer den Schmuck nicht wert oder sind sie dessen nicht nötig? Das Fundamt war die nächste offene Option, aber die alleinige Vorstellung, dass das Herz in einer dunklen, kalten Schublade, in einem sonst seelenlosen Raum verschwand, erfüllte mich mit zu viel Wehmut. Es gab bereits eine so starke emotionale Bindung zwischen meinem Schatz und mir, die ich heute ähnlich der Bindung zu einem neugeborenen Familienmitgliedes beschreiben würde. Keine Kommunikation, die jemals stattgefunden hätte. Und doch ist mir dieser Mensch, der gestern noch nicht auf dieser Welt war, heute fast gleich wichtig, wie mein eigenes Leben. Er berührte mich, ich berührte ihn. Er brauchte mich, um zurück nach Hause zu finden und ich ihn, um das gleiche zu tun. Denn nun war mein trostloses Leben erfüllt von einem Sinn; einer Aufgabe. Ich sprach mit diesem Gegenstand. Anfangs nur in Gedanken, doch als Wochen und Monate vergingen, erwischte ich mich selbst dabei, wie ihm aus der Küche zurief: „ Mach dir keine Sorgen. Wir werden sie sicher bald finden!“ So als würde ihm eine Vernunft, ein Verstand inne wohnen.

Wer war M.? es war nun ein halbes Jahr vergangen. Niemand hatte sich auf die Zeitungsannonce gemeldet. Niemand hatte nachgefragt. Ich musste, wollte ich wirklich mehr herausfinden, selbst etwas unternehmen. Ich begann ganz offensichtlich. Es ist gemacht worden, hergestelltes Künstlerhandwerk. Die zeitlosen Erinnerungen an Hände, die Metall schmolzen, formten und verzierten. Gedanken, die entwarfen, umsetzten und entschieden, dass etwas, das nach einer Existenz verlangte, nun real werden durfte; perfekt und erschaffen. Geschaffen um zu schützen was wichtig ist. Und wichtig war dieses Herz. Die Abbildung eines Instruments, eines Motors, der im Takt des Lebens schlägt und selbiges erhält. Auch hier war ein Bedürfnis hervor gegangen, ein Antrieb, ein Ruf nach Existenz, nach Sein. Jemand hatte entschieden, dieses kleine Abbild sollte auf Erden zur Wahrheit werden. Hände, Finger, Augen und das Leben in Zeit und Raum des Künstlers waren übertragen worden auf dieses nun vergilbte Stück Papier. Vermutlich signiert mit dem Buchstaben M. All das was hier vor mir lag, war Kunst. Und dort sollte ich recherchieren.

Ich begann bei den Goldschmieden der Umgebung. Ich ging von einem zum anderen und zeigte ihnen mein Medaillon; ließ es sie wiegen und schätzen. Sie beschauten und begriffen. Doch nie ließ ich sie mit meinem Herzen alleine. Wenn der eine Schmuckmacher mit seinen rauen Fingern über das Auge fuhr, durchströmte mich eine zähe Eifersucht. Vielleicht nicht die Eifersucht eines Ehemanns; vielleicht die eines Vaters, der das erste Mal sein Kind in die Hände der Gesellschaft übergibt, der er doch selbst sein Leben lang unweigerlich und blind ausgeliefert war und doch mit ihr vertraut geworden ist.

Juweliere, Goldschmiede und Schmuckmacher hatte ich ausfindig machen können; Fünf an der Zahl. Alle gaben mit in etwa die gleichen Auskünfte: Es ist Silber, es ist nicht sehr alt aber auch nicht neu. Es ist eine Meisterarbeit. Perfektion aus Händen, die das Versuchen nicht mehr benötigen. Sicher ein Einzelstück. Einer, ein junger Schmuckmacher, der erst vor kurzem hierher gezogen war, wollte Fotos machen. Ich denke er war aus dem Norden, das sagte mir sein blondes Aussehen und sein trockener Dialekt. Es erinnerte ihn an etwas, das er in seiner Lehrzeit gesehen hatte. Er würde nachforschen und sich gegebenenfalls dann bei mir melden. Als nächstes besuchte ich zwei Ateliers in der benachbarten Stadt. Vielleicht kannte jemand den Pinselstrich des Maler oder der Malerin. War es ein bekannter Illustrator?

Beide Atelierbesitzer waren sehr interessiert. Auch hier war wohl ein Profi am Werk gewesen. Die feinsten Linien und die definitive Umsetzung der Anatomie, so sagten sie, seien der Beweis dafür. Es wurden oder sollten Bildbände durchblättert werden. Auch hier sollte ich Nachricht bekommen, sobald sie etwas in Erfahrung bringen. Die Initiale M. war ihnen zu vage. Es gab nicht nur einen Künstler, der seine Bilder so signierte. Doch weder Stil noch Ausführung stimmten überein.

Die Zeit verging, das Forschen und Suchen flachte ab. Das kleine Herz nahm seinen Platz in meinem Leben ein. Dort wo vielleicht immer ein freier gewesen war. Als stetiger Begleiter, Zuhörer, als Zweisamkeit, mit einem nicht imaginären Etwas, für das ich doch so viel empfand. Ich mochte das Gefühl, wie es auf meiner Brust lag; sich mit meiner Körperwärme auflud und wenn ich es in meine Hände nahm, diese spürbar zurückgab. Ich mochte dieses Geheimnis, das in mein Leben geraten war und dessen Bewahrer und Entschlüsseler ich doch werden sollte. Ich bin kein gläubiger Mensch. Habe nie gebetet, nachdem ich mich von den Vorstellungen meiner Eltern gelöst hatte. Das Bedürfnis mit etwas höherem, doch nicht wirklich existentem, zu sprechen, kannte ich nicht. Doch nun war es ein Gegenstand, mit dem ich meine Gedanken teilte.

Ich war nicht glücklich gewesen. Trüb war mein Leben. Ich hatte einen Wunsch; einen nach Sinn, nach etwas, dass mein Leben zu einem Ganzen machte. Ich war einsam gewesen. Und nun war das Loch in mir ausgefüllt mit etwas, das wie es schien, Menschen so erschaffen hatten, dass dieses perfekt dort hineinpasste. Mein Leben hatte sich kaum geändert. Arbeitsalltag, die gleichen paar Bekannten, die mich umkreisten. Aber es fühlte sich an wie ein gutes Leben. Ich lebte.

Viele Tage sind vergangen. Es ist Mittwoch, es regnet. Es ist kurz vor halb acht am Abend. Ich bin in der Küche und Koche. Das Telefon klingelt. Ich lasse es läuten. Wer so lange läuten lässt, hat etwas zu sagen. Ich gehe zum Hörer. Greife ihn mit meinen leicht fettigen fingern, nehme ab und lausche. „Ja Hallo?“ „Hier ist Caspar. Sie wissen schon, der Schmuckmacher. Ich habe ja gesagt, es kommt mir bekannt vor; ihr kleiner Schatz. Ich habe bei meinem Meister angerufen und ihm die Fotos geschickt. Er hat seine Beziehungen spielen lassen und die Fotos sind einmal um die Weltgereist. Naja, vielleicht auch nur einmal durch unseren kleinen Kosmos. Aber genaues erkläre ich ihnen unter sechs Augen. Ich unterbrach ihn. Sagte: „ Fantastisch und was heißt das!?“. Er sagt: „ Einen Moment. Hier ist jemand, der sie sprechen möchte. Ihr Name ist Marion.“

 

Hallo @sebskopp,

deine Idee finde ich gar nicht mal schlecht. Für das tag "Philosophisches" finde ich es aber ein bisschen zu banal. Diese Geschichte hätte eher ein Alltags-tag verdient. Aber das ist nur eine Bemerkung am Rande.

Leider befinden sich in deiner Geschichte ein paar dicke Rechtschreibfehler, die ich dir, soweit ich sie erkannt habe, aufzeigen werde und du formulierst an manchen Stellen einerseits zu umständlich und andererseits auch ab und zu mal unverständlich.

Es ist meiner Meinung nach noch eine Menge Textarbeit erforderlich, bis das hier eine gute Geschichte wird. Aber die Anlagen dazu hat diese Geschichte auf jeden Fall.

Im einzelnen:

Es war einer dieser Tage, an dem vor Trübsal, der Kopf zu schwer ist um geradeaus zu sehen. Und so ging ich dahin. Schritt für Schritt, den Blick gesenkt auf meine sich abwechselnd vor und nieder schlurfenden Schuhe.

Wenn man zu Boden schaut, ist der Kopf in den Wolken. Man sucht in der Weite der Leere nach etwas, das gefunden werden will. Also führten meine Schritte, fiel mein Blick in eine Geschichte.

Die gesamte Einleitung ist im Grunde genommen eher verwirrend und auch nicht geeignet, der Geschichte einen guten Start zu geben. Ich würde das wirklich alles ! weglassen.
Aber für den Fall, dass du da standhaft bleiben willst, denn schließlich sind meine Äusserungen nur Vorschläge, keine Befehle, ist mir aufgefallen, dass man wenn man zu Boden schaut, garantiert nicht den Kopf in den Wolken haben kann, der Kopf wird ja automatisch gesenkt, wenn man runterblickt. Überhaupt ist der zweite Absatz, der mit "Wenn man zu Boden ..." eigentlich Kauderwelsch. Ich plädiere immer noch unbedingt für das Löschen.
Dort lag es, matt silbern, aufgezogen auf eine ebenfalls silberne Halskette.
Hier wird zweimal dasselbe Wort benutzt, so etwas sollte man vermeiden, weil es einfach lustlos langweilig klingt. Ich weiß, ich kenne das von mir auch, man möchte so genau wie möglich alles detailreich schildern und gerät in Panik, wenn etwas weggelassen werden muss, aber überlege doch einfach mal, ob du nicht nur schreibst:" Dort lag es matt silbern, aufgezogen auf eine Halskette." Dass die Kette auch silbern ist, könntest du an der Stelle, wo dein Protagonist sie sich umhängt erwähnen, wenn es dir so wichtig ist. Denn eigentlich geht es ja nur um das Herz.
die Kette und ihre Last traurig überlagert.
Hier versuchst du besonders bedeutsam zu sein mit den Worten und erreichst bei mir leider das Gegenteil, ich finde es fast schon komisch und würde daher den Satz komplett streichen.
Es war nicht schwer und nicht leicht, massiv und fragil zugleich.
Es war nicht schwer und nicht leicht...hm...also was nun genau. Damit sagst du jetzt nämlich gar nichts. Wie wäre es, wenn du, wie beim Vergleich mit dem Pfirsichkern beschreibst, wie schwer das Herz war, indem du sagst so schwer wie eine Walnuss oder eine Kastanie, dann weiß jeder wie schwer. Auch bei der Beschreibund massiv und fragil wär es schön, wenn klar wird, was massiv ist und was fragil. Später kommt ja noch eine weitere detaillreichere Beschreibung, vielleicht lässt du es hier einfach weg. Oder setzt hier bereits zu einer exakten Beschreibung an?
wickelte es in den Ärmel
Das ist etwas ungenau. Man wickelt nur dann etwas in den Ärmel, wenn da nicht schon ein Arm drinsteckt. Dein Protag schiebt es in den Ärmel, oder steckt es in den Ärmel.
Ich atmete und starrte in die, sich heimlich angeschlichene, Nacht.
Wieder so ein bedeutungsschwangerer Satz, der nichts erreicht bei mir ausser, dass ich ihn für ausgemachten Kitsch halte. Würde ich komplett streichen.
Mit jedem Schluck Klarheit kam ich zur Ruhe.
Da fragt man sich, was trinkt der Prota grad und damit wird es komisch. Das willst du ja aber gar nicht erzielen, dass man grinst. Lass den Satz einfach weg. Alles weitere erschließt sich ja durch deine weiteren Beschreibungen.
Und so lag mein Blick, in dem sonst dunklen Zimmer, gebannt auf dem Gegenstand, der verschlossen dort ruhte.
Normalerweise sind Schreibtische höher als Betten, wie konnte der Prota also sehen, dass dort das Herz liegt? Wie wäre es mit: "Und so richtete ist meinen Blick, in dem sonst dunklen Zimmer, gebannt auf den Gegenstand, der ..."
Aber etwas schien ich zu bemerken.
Sehr unbeholfen, du willst Spannung aufbauen, das erkenne ich schon, aber der Satz ist einfachnur dilletantisch, ich würde ihn ersatzlos streichen.
Aber natürlich schaute ich nur wunderlich zurück.
Ebenso...wie schaut man denn verwunderlich? Wie sieht das aus?
Ich hielte es ganz nah vor meine Augen, dann ganz weite weg.
Also wenn, dann hieße es "weit" und nicht "weite", aber ich finde das, was du sagen willst, mit diesem Satz nicht so gut gelöst. "Ich untersuchte akribisch ..."
zwischen meine fingern.
Fingern
mit Hilfe einer Nähnadel anzuheben ohne es zu beschädigen.
vor ohne ein Komma bitte

All meine Fragen verlangten nach Antworten.
Würde ich ersatzlos streichen, der Leser ist ja kein Depp. Der weiß, dass der Prota dringend Anworten sucht. Das ist so ein bisschen, wie wenn ich dir erklären würde, dass Wasser nass ist.
Doch nur vom Verschlossenen Anhänger.
verschlossenen
dass diese kette u
Meiner Meinung nach wird hier das "dass" mit einem s nur geschrieben.
Sind Männer den Schmuck nicht wert oder sind sie dessen nicht nötig?
Unwichtiger Satz und obendrein seltsam. Würde ich streichen.
Das Fundamt war die nächste offene Option, aber die alleinige Vorstellung, dass das Herz in einer dunklen, kalten Schublade, in einem sonst seelenlosen Raum verschwand, erfüllte mich mit zu viel Wehmut.
Wirrwarr-Satz. Was genau willst du sagen? Doch irgendwie, dass der Herz nicht einfach in der Schublade unbeachtet landen durfte. Dann schreib es auch so.
Wer war M.? es war nun ein halbes Jahr vergangen.
Wer war M.? Es ...
Ich musste, wollte ich wirklich mehr herausfinden, selbst etwas unternehmen.
Würde ich streichen und wenn du unbedingt stehen lassen möchtest, dann raffen. "Ich wollte wirklich mehr herausfinden." Reicht.
Auch hier war ein Bedürfnis hervor gegangen, ein Antrieb, ein Ruf nach Existenz, nach Sein.
Verschwurbelte Gedanken und somit seltsamer Satz, den ich komplett streichen würde.
Es ist Silber, es ist nicht sehr alt aber auch nicht neu.
Vor aber ein Komma
Perfektion aus Händen, die das Versuchen nicht mehr benötigen.
... die das Versuchen nicht mehr benötigen? Du willst doch nur mitteilen, dass ein Könner da am Werk war. Dann schreibe es auch so. "Perfektion aus den Händen eines Meisters (oder Könners, Künstlers, Genies).
und sein trockener Dialekt.
Es gibt trockenen Humor als Begriff, aber nicht trockenen Dialekt. Was soll das auch sein? Trockene Aussprache im Gegensatz zu feuchter?
Doch weder Stil noch Ausführung stimmten überein.
Der ist ist unverständlich. Wieso stimmen Stil und Ausführung nicht überein? Würde ihn eh ersatzlos streichen.
etwas, dass mein Leben zu einem Ganzen machte.
Oh wow, der Prota wird hier unangenehm pathetisch und wirkt damit leicht überdreht und lächerlich. Willst du ihn so zeichnen?
fettigen fingern,
Fingern
ihr kleiner Schatz.
ihr muss groß geschrieben werden.
um die Weltgereist.
um die Welt gereist
Aber genaues erkläre ich ihnen unter sechs Augen.
Genaues und ihnen groß schreiben. Und dann soll die Ansage, dass man sich unter sechs Augen trifft, wohl bedeuten, dass Marion dabei sein soll. Aber wozu geht sie dann ans Telefon? Also ich würde es anders enden lassen: "Aber Genaueres erkläre ich Ihnen gleich, aber zuvor möchte Sie jemand sprechen."
"Hier ist Marion."

So, ich weiß, ich habe dir einiges aufgezeigt, was der dringenden Bearbeitung bedarf. Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht entmutigt, ist schließlich noch kein Meister vom Himmel und so....


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @sebskopp,

Ich bin etwas hin und her gerissen. Du hast wirklich starke Stellen in deinem Text gut formuliert und nachvollziehbar. Aber dann sind da diese Stellen, die alles irgendwie kaputtmachen. Kann es sein, dass du mehr gedacht als geschrieben hast?
Ich habe viele Details entdeckt, die für mich keinen Sinn ergebe, alles geht von Hölzchen zu Stöckchen und verliert sich teilweise in bizarren Satzkonstruktionen. Einfach gesagt, es muss kein Nietzsche-Satz sein, um philosophische Aussagekraft zu haben. Was mich zum nächsten Punkt bringt, ich versteh nicht, was daran philosophisch sein soll, da bitte ich um Aufklärung.
Trotz alle dem die Idee zu deinem Text find ich wunderschön. Ein bisschen kitschig vielleicht, aber hey, hin und wieder braucht jeder eine Praline.

Bei der Rechtschreibung halte ich mich normalerweise zurück, weil: Wer im Glashaus sitzt ... .
Mein Tipp wäre ein kostenloser Duden.de Account, das hilft schon sehr und gegebenen Falls findest du jemand, der dir hin und wieder als Homo Korrektus aushilft.

Man sucht in der Weite der Leere

Ich weiß schon, dass Philosophie schwammig sein kann/darf/soll, für mich ist das zu schwammig. Außerdem könnte man gerade so eine schöne Stimmung setzten. "Weite der Sinnlosigkeit", "Weite der Einsamkeit" ... Alles etwas melodramatisch, aber du weißt, was ich meine.

Es war nicht schwer und nicht leicht, massiv und fragil zugleich.

Die Frage, die ich dazu habe, ist: Versuchst du hier zu beschreiben, was du in der Hand hast? Oder wie es auf dich wirkt?
Dieses direkte Gegenüberstellen von Gegenteilen erinnert mich zu stark an: "Die Nacht war dunkel, der Mohn schien helle, als ein Auto schnelle, langsam um die Ecke bog."
Meine Idee dazu wäre: Versuche konkret zu beschreiben, was das für ein Schmuckstück ist: zierlich, feingliedrig, verschnörkelt zum Beispiel. Dann gehst du her und machst dir Gedanken, was es bedeutet haben könnte: eine Last, eine Verbindung, eine Verbindlichkeit, etwas Fragiles, einen Beweis etc.

... Sprengstoffexperte

Das hat mich echt fast zerrissen. Da baust du eine Stimmung auf, zart, sanft, vorsichtig, es geht hier immerhin um ein Herz und dann kommt der Sprengstoffexperte und jagt alles in die Luft. Die Metapher passt für mich so gar nicht in die Szene.

Gedanken, die entwarfen, umsetzten und entschieden, dass etwas, das nach einer Existenz verlangte, ...

Das find ich richtig gut!

Vielleicht nicht die Eifersucht eines Ehemanns; vielleicht die eines Vaters,

Okay, das versteh ich nicht. Bisher hat sich das für mich doch eher romantisch angefühlt, da will das mit dem Vater dann nicht so ganz passen.

Ich denke er war aus dem Norden, das sagte mir sein blondes Aussehen und sein trockener Dialekt

Ich glaube, du meinst die trockene Art, nicht den Dialekt. Wobei die Art, dem Klischee nach, auch nicht trocken, sonder unterkühlt ist. Eigentlich ist es doch unnötig zu wissen wo er herkommt.

Du hast mich leider gegen Ende verloren, ich habe den Text komplett gelesen, aber ich bekomm keinen Griff daran. Gehe ich recht in der Annahme, dass du es absichtlich so mysteriös gehalten hast? Aber dann ist auf einmal diese Marion da, das hat für mich so ein bisschen was von Deus ex Machina

Lass dich nicht demotivieren! Ich lerne selber noch so viel und am besten lernt es sich gemeinsam. :)

Grüße
TheDeadFrog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @sebskopp,

ja, also am Ende der Geschichte dachte ich dann endlich: Schön, diese Geschichte kann man doch erzählen. Ein einsamer Mensch findet ein Schmuckstück, entwickelt eine Beziehung zu ihm, forscht nach der Besitzerin und findet sie am Ende. Das könnte etwas Romantisches haben, eine Mischung aus Fantasy und Romantik. Man könnte den fantastischen Anteil noch verstärken, das Schmuckstück noch deutlicher Dinge geschehen lassen. So wie Du aber erzählst, noch nahe an der Realität, kam mir die Wirkung des Anhängers auf den Protagonisten doch ein wenig übertrieben, fast absurd vor. Wenn Du ein bisschen mehr Fantasy benutzen würdest, das Herz vielleicht noch im Dunkeln leuchten könnte oder Herzschlaggeräusche machte... Keine Ahnung, mit diesem Genre kenne ich mich nicht so aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass dann, wenn klar wäre, es handelt sich nicht um eine völlig in der Realität angesiedelten Geschichte, dass sie dann sogar mehr überzeugen würde als jetzt.
Philosophisch einzuordnen ist die Geschichte übrigens meines Erachtens nicht, denn wo sind die philosophischen Gedanken?
Mir persönlich ist die Geschichte auch etwas zu lang, zu viele Wörter für zu wenig Handlung. Ich weiß nicht, wie andere das vielleicht empfinden, aber ich würde die Geschichte zuerst etwas straffen. Trotzdem hier die Textarbeit:

Wenn man zu Boden schaut, ist der Kopf in den Wolken. Man sucht in der Weite der Leere nach etwas, das
gefunden werden will. Also führten meine Schritte,
Den Satz verstehe ich jetzt zwar, aber erst nach mehrmaligem Lesen. Du meinst, wenn man zu Boden schaut, sucht man etwas Unbestimmtes, ebenso wie wenn man in die Wolken schaut und dort nach einer Antwort sucht. "Also führten mich meine Schritte und mein Blick fiel in eine Geschichte.", müsste es heißen.

Die Pupille, die Iris, die Lieder, die Wimpern, sie blickten weiterhin zu mir her.
Das "weiterhin" stört mich, denn es klingt, als würden sie schon eine lange Zeit zu ihm schauen. Besser finde ich: "... sie blickten mich einfach an."
eingesteckt in meiner Hosentasche und ging Heim.
heim klein geschrieben
und wog es noch einmal auf meiner Handfläche auf und ab.
das "auf und ab" einfach weglassen
Die Zeichnung war eine perfekte Abbildung des Organs. Anatomisch detaillierte Muskeln, Sehnen, Adern und Arterien. Einzelheiten, die so fein dargebracht waren. Es fesselte mich.
Deine Sätze sind hier oft grammatikalisch unvollständig. Das wird zwar manchmal bewußt so gemacht, aber hier sehe ich dazu keine Notwendigkeit. Du könntest auch einfach Kommas dazwischen setzen. "Die Zeichnung war eine perfekte Abbildung des Organs, anatomisch detaillierte Muskeln, Sehnen, Adern und Arterien, Einzelheiten, die so fein dargestellt waren, dass sie mich fesselten." Oder ab Einzelheiten einen neuen Satz. "Diese Einzelheiten waren so fein dargestellt, dass sie mich fesselten." oder "Diese Einzelheiten waren faszinierend fein dargestellt." Dargebracht wird ein Opfer, es ist auch ein sehr altertümliches Wort.
Es raubte mir die Luft. Eine Angst befiel mich. Meine Hände zitterten. Ich klappte es zu, legte es auf den Tisch und stolperte hinaus auf den Balkon. Luft, Luft, mein eigenes Herz raste. Ich atmete und starrte in die, sich heimlich angeschlichene, Nacht. Mit jedem Schluck Klarheit kam ich zur Ruhe. Ich war mitgenommen, ich sollte mich niederlegen. Ich zog mich aus und legte mich aufs Bett.
Das klingt irgendwie so übertrieben. Warum nahm ihm diese detaillierte Zeichnung die Luft zum Atmen, warum machte sie Angst? Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
"sich heimlich angeschlichene" muss nicht mit Kommas abgetrennt werden, ist ein schönes Bild.
"ich sollte mich niederlegen", klingt so, dass man lachen muss. Es ist erstens ein sehr altertümlicher Begriff, dann kann man es nicht nachvollziehen und außerdem kann man es auch einfach weglassen, denn im nächsten Satz tut der Protagonist genau das ja, weil er sich mitgenommen fühlt.
Die Lampe hatte ich nicht gelöscht.
angelassen statt gelöscht, oder ist es eine Gaslaterne oder Kerze?
Alle Lichter gelöscht, doch vom Schein des Mondes erhellt, bettete ich die Kette auf einem kleinen Kissen direkt neben meinem Kopf und bedeckte sie mit meiner rechten Hand. So fiel ich in den Schlaf.
"Alle Lichter gelöscht" da ist es wieder. Ich würde schreiben: Nur vom Schein des Mondes erhellt... "So fiel ich in den Schlaf" klingt auch sehr altmodisch. Vielleicht einfach "So schlief ich ein". Die Stelle klingt auch eher nach sinken als nach fallen. Vielleicht auch "So sank ich in einen tiefen Schlaf."?
Als ich erwachte, hatte ich mich kein Bisschen bewegt. Ich, der ansonsten einen sehr unruhigen Schlaf hat; sich von einer Seite zur anderen wälzt, lag in derselben Position in der ich eingeschlafen war.
Zu ausführlich. "Als ich erwachte, lag ich in derselben Position, in der ich eingeschlafen war." würde genügen.
Es war Montag und ich musste zur Arbeit. Ein trister Tag in der Routine als Verkäufer von Rauchwaren, wie Tabak, Pfeifen, Feuerzeugen und Ähnlichem wartete auf mich. Ich arbeitete in einer kleinen Trafik im Dorfzentrum. Die einzige Trafik im Umkreis.
Diesen Absatz würde ich auch straffen.
Aber natürlich schaute ich nur wunderlich zurück.
verwundert meinst Du
Ich ging fest davon aus, dass diese kette um einen weiblichen Hals, auf einer weiblichen Brust gelegen hatte. Das sagte mir in erster Linie die Gestaltung. Kaum ein Mann trägt solch etwas. Sind Männer den Schmuck nicht wert oder sind sie dessen nicht nötig? Das Fundamt war die nächste offene Option,
Kette
Ist das nicht klar bei einem silbernen Herzanhänger. Der nächste Satz ist unnötig und der übernächste merkwürdig formuliert. "Haben sie ihn nicht nötig" müsste es wenigstens heißen.
Das Fundamt
Fundbüro
Und doch ist mir dieser Mensch, der gestern noch nicht auf dieser Welt war, heute fast gleich wichtig, wie mein eigenes Leben. Er berührte mich, ich berührte ihn. Er brauchte mich, um zurück nach Hause zu finden und ich ihn, um das gleiche zu tun.
war, genauso wichtig
Woher weiß der Protagonist das? Das klingt doch sehr unwahrscheinlich, oder? Vielleicht müsste da noch ein Satz hin wie : Jedenfalls fühlte ich das so, ich glaubte es zu spüren, zu wissen...
Ich begann ganz offensichtlich. Es ist gemacht worden, hergestelltes Künstlerhandwerk.
Ich glaube, Du meinst: Ich begann mit dem Naheliegenden: Es war von jemandem geschaffen worden, jemand hatte es hergestellt. Ich begann ganz offensichtlich klingt wie, dass er offenbar mit irgendetwas beginnt.
Auch hier war ein Bedürfnis hervor gegangen, ein Antrieb, ein Ruf nach Existenz, nach Sein. Jemand hatte entschieden, dieses kleine Abbild sollte auf Erden zur Wahrheit werden. Hände, Finger, Augen und das Leben in Zeit und Raum des Künstlers waren übertragen worden auf dieses nun vergilbte Stück Papier.
Den Satz verstehe ich einfach nicht.
durchströmte mich eine zähe Eifersucht.
Was meinst Du mit zäh bei Eifersucht. Ich würde dieses Adjektiv weglassen. Oder Du beschreibst seine körperliche Reaktion anstatt sie zu benennen.
Juweliere, Goldschmiede und Schmuckmacher hatte ich ausfindig machen können; Fünf an der Zahl.
Klingt umständlich. Vielleicht: Ich hatte ein paar Juweliere, Goldschmiede und Schmuckmacher ausfindig machen können. Aber was ist der Unterschied zwischen diesen drei Bezeichnungen? Braucht man alle drei?

Perfektion aus Händen, die das Versuchen nicht mehr benötigen. Sicher ein Einzelstück.
Klingt merkwürdig und unverständlich. Vielleicht: Perfektion aus geübten Händen, sicher ein Einzelstück?
Die Zeit verging, das Forschen und Suchen flachte ab. Das kleine Herz nahm seinen Platz in meinem Leben ein. Dort wo vielleicht immer ein freier gewesen war. Als stetiger Begleiter, Zuhörer, als Zweisamkeit, mit einem nicht imaginären Etwas, für das ich doch so viel empfand.
Das flacht nicht von selbst ab. Er hörte auf zu forschen und zu suchen.
Die Sätze danach müsste man mit Kommas verbinden, denn es sind keine vollständigen Sätze
Das Bedürfnis mit etwas höherem, doch nicht wirklich existentem, zu sprechen, kannte ich nicht. Doch nun war es ein Gegenstand, mit dem ich meine Gedanken teilte.
Diese Beschreibung des Glaubens an einen Gott klingt als wäre es eine Tatsache, dass Gott nicht existiert. Es ist aber nur eine Entscheidung, dies nicht glauben zu wollen. Möglich wäre: Das Bedürfnis mit etwas höherem, dem Verstand nicht wirklich greifbarem zu sprechen, kannte ich nicht...
.
Ich gehe zum Hörer. Greife ihn mit meinen leicht fettigen fingern, nehme ab und lausche.
Auch hier gibt es wieder unvollständige Sätze, die man mit Kommas verbinden kann oder man fügt noch ein Subjekt im zweiten Satz ein: Ich greife ihn... Die leicht fettigen Finger klingen ein bisschen eklig, finde ich. Vielleicht: mit meinen Teighänden oder irgendwie anders...
Ich habe ja gesagt, es kommt mir bekannt vor; ihr kleiner Schatz.
er kommt mir bekannt vor...
Das Ende, wie gesagt, finde ich schön. Man ist doch recht erleichtert, dass dieser arme einsame Mensch nun zu einem anderen gefunden hat, wenn auch, im realen Leben es natürlich sehr unwahrscheinlich wäre, dass diese Marion sich nun auch schon, durch die bloße Abwesenheit ihrer Kette in den unbekannten Finder verliebt hätte. Im Fantasybereich könnte man sich da ja etwas ausdenken...

Liebe Grüße,
Palawan

 

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