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HERZkirschROT

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12.08.2003
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34

HERZkirschROT

HERZkirschROT

farbige
schattenspiele


Es ist still. Das einzig hörbare ist das leise, gurgelnde Plätschern des Baches neben mir.
Wenn ich mich aufsetzte kann ich durch das Schilf den kleinen, blauen See erkennen.
Hinter mir steht eine Mauer aus schon brüchig gewordenem Stein, die ihren Schatten auf die Wiese wirft in der ich liege.
Lasse ich meinen Blick weiter schweifen, sehe ich den Kirschbaum. Der treuste, verschwiegenste Freund aus meiner Kindheit! Als kleines Mädchen verstand ich die Sprache seiner säuselnden, grünen Blätter.

Im Frühjahr, wenn er in voller Blüten stand, gab es nichts schöner als unter seinen dichten Astwerk zu liegen und in das Kirschweiß seiner majestätisch hohen Krone auf zu blicken und träumend sich in diesem Blütenweiß zu verlieren. Einszuwerden mit dem duftenden Weiß und dem durchschimmernden Himmelsblau!

Dann! Herzkirschen! Besonders große, saftige Früchte. Unzählige rote wohlschmeckende Herzen. Geschenke von ihm für mich! UNENDLICHe Liebesbeweise!

Jetzt hat der Baum selbst im Sommer fast keine Blätter mehr, ist alt geworden und er wird sicher bald Platz machen, für das kleine, zarte Bäumchen, das direkt neben seinem Stamm schnell in die Höhe wächst.

Langsam drehe ich mich auf den Rücken, spüre das kühle Gras in meinem Nacken und Erde unter meinen Händen. Meinen Gedanken schweifen ohne bestimmtes Ziel umher, ich lasse die Stimmen in mir sprechen, wie sie wollen, folge dabei dem Weg der Wolken und träume.
Auf einmal sehe ich im Augenwinkel eine Bewegung. Ein Schatten huscht an mir vorbei, fliegt in geschwungenen Bewegungen direkt über mich hinweg und setzt sich schließlich auf eine blaue Blume nahe an meiner rechten Hand.
Kurz hebe ich meinen von Träumen schwer gewordenen Kopf und sehe einen großen, gelben Schmetterling.
Er hat sich ganz oben auf die Spitze der Blüte gesetzt und schaukelt mit der Blume leicht im Wind.
Durch seine Bewegungen entsteht ein seltsames verzauberndes Spiel aus Licht und Schatten auf der Blüte.
Ich betrachte ihn, eine Weile, wie er still und friedlich dort sitzt, und beginne, über ihn nachzudenken.
Ich frage mich, ob er wohl weiß, das er in einem Jahr nicht mehr hier sein wird, dass er nur diesen Sommer
hat, um von Blüte zu Blüte zu fliegen. Wahrscheinlich nicht. Doch weiß ich denn, ob ich in einem Jahr wieder inmitten dieser Blumenwiese liegen kann?
Und wer würde mich vermissen? Der Schmetterling, der hier auf einer anderen, wahrscheinlich ebenso schönen Blume sitzt, würde mit Sicherheit nicht wissen, dass ich jemals hier gewesen bin.

© g-ps-d 2003

 

Hallo Glasperlenspielerin,

sehr schön ge-und beschrieben. Ich kann förmlich die Kirschen riechen.
Schade, find ich nur das die Geschichte die so frisch und fröhlich anfängt so ein trauriges Ende hat.
Aber so ist das Leben, nicht wahr?
Freu mich bald wieder von Dir zu lesen...
Grüsse..

 

Hallöchen,
finde diese "Kurzgeschichte" wunderschön. Richtig "Geschichtenhaft" ist sie ja nicht (so mit Handlung und so).
Aber ich finde es gut über diesen Gedankengang zu schreiben den bestimmt jeder von uns schon einmal hatte.
Meiner Meinung nach hätte die KG ein wenig länger sein können, um einen noch mehr an Gefühlen mitteil haben zu lassen. Vielleicht sogar noch mehr Beschreibungen bzw. Bsp was ihr noch so alles an diesem Baum lag.
Einfach noch ein bischen dramatischer *g*
Aber wie ich mich kenne is das warscheinlich nur meine Meinung ;) :rolleyes:

Mach weiter so, find ich toll wie du mal begonnen hast.
freu mich auf weiteres...
babatschl
Frozen
:thumbsup:

 

Ich finde, du hast die Umgebung und all das wunderschön beschrieben,....aber es hätte länger sein sollen, für mich kam das Ende viel zu plötzlich, du hättest vielleicht auch den Kirschbaum etwas mehr beschreiben können. Das Ende an sich ist schön traurig, was ich liebe....

 
Zuletzt bearbeitet:

Hm, verstehe die Lobhudeleien hier nicht so ganz. Du sagst einiges, aber beschreibst kaum, finde ich. Wirkliche Bilder entstehen mE nicht. Alles in allem eine eher banale Geschichte, dessen Ende weder traurig noch sonstwas sondern einfach nur nichtssagend ist. Da fehlt mir einfach was.

Das einzig hörbare ...

Das einzig Hörbare...

Wenn ich mich aufsetzte kann ich durch das Schilf den kleinen, blauen See erkennen.

Vor wenn gehört ein Komma.
Und gibt es einen Grund, weshalb du in diesem Satz die Zeit wechselst?

Hinter mir steht eine Mauer aus schon brüchig gewordenem Stein, die ihren Schatten auf die Wiese wirft in der ich liege.

vor in ein Komma

Der treuste, verschwiegenste Freund aus meiner Kindheit! Als kleines Mädchen verstand ich die Sprache seiner säuselnden, grünen Blätter.

Das ist so eine nichtssagende Stelle, die ich meine. Es wird einfach nur gesagt, aber die Bedeutung für die Protagonistin wird nicht klar. Im weiteren Text geht es dann nur um die weißen Blüten und die Kirschen. Wo ist der Bezug zum "treusten Freund" und der "Sprache der Blätter"?

Im Frühjahr, wenn er in voller Blüten stand, gab es nichts schöner als unter seinen dichten Astwerk zu liegen

nichts Schöneres, ...

UNENDLICHe Liebesbeweise!

Eine Erzählung lebt von Sprache, nicht von Formatierungen.

... seiner majestätisch hohen Krone auf zu blicken und träumend sich in diesem Blütenweiß zu verlieren.

und sich träumend...

Jetzt hat der Baum selbst im Sommer fast keine Blätter mehr, ist alt geworden und er wird sicher bald Platz machen, für das kleine, zarte Bäumchen, das direkt neben seinem Stamm schnell in die Höhe wächst.

vor machen kein Komma

Einszuwerden mit dem duftenden Weiß und dem durchschimmernden Himmelsblau!

Dann! Herzkirschen! Besonders große, saftige Früchte. Unzählige rote wohlschmeckende Herzen. Geschenke von ihm für mich! UNENDLICHe Liebesbeweise!


Hier sind mir eindeutig zu viele Ausrufezeichen. Die Wirkung eben dieser geht bei der Fülle einfach unter.

Durch seine Bewegungen entsteht ein seltsames verzauberndes Spiel aus Licht und Schatten auf der Blüte.

Das ist so ein Beispiel, wo du sagst, aber nicht beschreibst.

Auch ist mir aufgefallen, daß du nach fast jedem Satz eine neue Zeile oder einen Absatz beginnt. Das ist wie mit den Ausrufezeichen. Bei übermäßigem Gebrauch verliert die ursprüngliche Bedeutung an Wirkung.

Beide Titel passen mE nicht zur Story. Du gehst im Text weder auf die Farbe der Kírschen ein noch sehe ich im Text irgendwelche Farbspiele. Experiment? Keins entdeckt.

 

liebe pandora,

zunächst vielen dank für deine kritik.

1. experimentelles
leider habe ich es hier nicht geschafft wörter, d.h. aller farbadjektiva und substabtive, die ich herausgehoben habe möchte, fett zu drucken

2. zu den titeln
das HERZkirschROT passt sehr gut zu dieser geschichte.
wenn man sich auf sie einlässt, muss man, denke ich, den pantheistischen unterton hören. der kirschbaum (die natur-der schöpfer) beschenkt mit HERZkirschen, den der dafür empfänglich ist, d.h. die sprache der "säuselnden blätter" versteht.
"schattige farbspiele" - wer schon mal in freier natur mediert hat, wird wissen, dass die intensität der farbwahrnehmung stärker ist als sonst

3. tempuswechsel
im 1. teil erinnert sich das lyrische ich wehmütig an seine kindheit, d.h. als es noch offen, unvoreingenommen die schönheit der natur genießen konnte, sich als ein teil derselben fühlte
im 2. teil ergeht sich das lyrische ich in melancholische räsonieren über den sinn seines daseins.

der 2. teil müsste auch kursiv gedruckt sein - wie gesagt irgendwie hatte ich damit probleme

nochmal thanx für deine mühe

:) :)

 

Hi Glasperlenspielerin,

ich befürchte du hast den Großteil meiner Kritik nicht verstanden.

1. experimentelles

öhm na und? Ich sehe trotzdem kein Exeriment. Versuch es mal zu beschreiben, was das Experiment sein soll. Möglichst viele Farbajektive zu benutzen? :confused:

2. zu den titeln

Öhm, herzkirschenrot ist ein Adjektiv. Die Bedeutung dessen hab ich schon verstanden. Aber du gehst im Text überhaupt nicht drauf ein.

Deine Titel haben keinen Bezug zur Story weder der eine noch der andere. Deine Erklärungen sind gut und schön. Dann hättest du es aber auch so in der Story umsetzen müssen. Haste aber nicht.

3. Tempuswechsel

Und wieder öhm. Den Absatz, wo sie sich erinnert, hab ich gar nicht angesprochen. Du hast in einem Satz 2 verschiedene Zeitformen benutzt (Gegenwart und Vergangenheit). Das ist schlicht und ergreifend falsch und hat mit dem Absatz, den du ansprichst, gar nix zu tun.

 

Ich denke auch, dass es mir gut gefällt, weil ich selbst gerne, wenn ich in der Natur sitze meditiere und diese Kleinigkeiten einem dann so intensiv erscheinen...ich finde, das hast du gut rübergebracht...
aber eben.....hätte länger sein sollen, dann hätte ich auch beim lesen meditieren können *g*

 

liebe pandora,

ok vielleicht hätte ich die story unter "philosophisches" oder "sonstiges" posten sollen

ok mit dem tempuswechsel hast du recht, habe es im eifer des "wortgefechtes" verhudelt

NUR das mit dem titel kann ich nicht nachvollziehen - finde nach wie vor, dass er einen engen bezug zum text hat

thanx nochmals für deine mühe

:cool: :)

 

:) hi phoenix...,
thanx
für mich gibt es (fast) nichts schöneres als in der natur zu meditieren

ok der text ist etwas kurz - halt eins meiner ersten "wortkinder"

so long:cool:

 

Hm dann versuch ich es nochmal zu erklären.

Du spielst im Text nicht mit Farben. Du setzt voraus, daß der Leser nachempfinden kann, was dein Prot sieht. Das geht aber nicht, wenn der Autor es nicht schreibst. Der Leser schaut durch deine Augen bzw die Augen des Prots und kann nur das sehen, was der Autor beschreibt. Verstehste?

 

aber im text sind doch recht viele informationen, z.b. über die umgebung, in der sich das lyr.-ich befindet, seine gedanken, gefühle usw.
so schwelgt er in erinnerungen an die HERZkirschen
usw.

kompromiss zur güte: ich hätte "es" genauer herausarbeiten sollen, was ich in ansätzen "angetippt" habe?

:rolleyes:
:D

 

Genau. Du deutest nur an, sagst etwas, aber ohne zu beschreiben. Die Beschreibungen, die du bringst, sind zu wenig um von einem Farbenspiel zu reden. Ich hab beim Lesen kaum Farben gesehn geschweige denn Farbenspiele. Ein Beispiel für das, was ich meine ist der zitierte Satz von mir mit dem Schmetterling.
Ich verstehe worauf du hinauswillst, was du sagen willst, aber du sagst es nicht. Das ist der Punkt. Du zerrst den Leser in eine bestimmte Umgebung, aber vom Wesentlichen ist er ausgeschlossen. Du knallst ihm die Tür vor der Nase zu, kommst ne Weile später wieder raus und sagst: "war schön" und der Leser bleibt ratlos zurück.

 

ok dear pandora - :huldig:

:aua: sicherlich hast du recht
werde mich bemühen die story zu überarbeiten und all deine anregungen einzuflechten

thanx:cool:

 

Das würde mich sehr freuen und ich bin gespannt auf die neue Fassung.

Würde trotzdem für ne Verschiebung in eine andere Rubrik plädieren ;)

 

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