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Heroldia
Um sich seiner Jungfräulichkeit an einer Frau zu entledigen, die er für geeignet hielt, hatte sich Samuel Lindner, ungeachtet eines Online-Events, im Konferenzsaal der Waifu Coorporation eingefunden.
Die beiden Männer, die ihn zu dieser Dienstleistung verhelfen sollten, beugten sich über einen Ordner auf dem eichernen Konferenztisch. Lindner spielte etwas mit der hellen Maserung des Möbelstücks. Wieso sie wohl diese Variante gewählt hatten?
„Die wichtigsten Punkte zuerst.", begann einer der Kloner. „Es ist ihnen erlaubt mit dem Klon zu verfahren wie sie wollen. Von Partnerschaft, über Sex, bis zu Gewaltauslebung gibt es keine Einschränkungen. Allerdings gibt es ein Verbot von gewerblicher Nutzung. Sie dürfen den Klon weder gewinnbringend als Prostituierte vermieten, noch ihre Organe verkaufen.“, er lächelte kurz in seinen blonden Schnurrbart. „Nicht dass sie damit Gewinn erwirtschaften könnten.“ Vielleicht lässt sich diese Holzsorte besser reinigen, wenn Kunden ihre Geliebte direkt vor Ort austesten, dachte Lindner und warf geistesabwesend einen Blick auf die Fotos an den Wänden. Allesamt glückliche Männer, die ihren Arm um eine verschlafen dreinblickende Klonfrau gelegt hatten. Dasselbe Gesicht, hundertfach. Die Modifikationen von Haar-, Augen- und Hautfarbe, Größe oder Ausprägung der Brüste konnten nicht von dieser Tatsache ablenken. Alaisia, eines der beliebtesten Modelle der Waifu Corporation, fiel ihm ein. Alles in allem eine ansehnliche Partnerin, für die wohl einige Männer bereit waren, ihr vielfaches Jahresgehalt opferten. Die beiden Kloner sprachen ungehindert weiter.
„Das Verlassen des von ihnen bestimmten Einsatzgebietes ist theoretisch möglich. Aber wenn sie auf meinen Rat hören wollen: Es bringt oft Schwierigkeiten mit sich, öffentlich mit einem Sexklon aufzutreten.“ ,erklärte der andere Kloner, ein jugendlich wirkender Mann mit roten Locken. Sein regelmäßig zu Spitzen rasierter Bart umspannte den Unterkiefer wie eine zweite Zahnreihe. Sein Kunde nickte abwesend.
„Gut, dann weiter zu den Leistungen.“ ,fuhr der Kloner mit dem Schnurrbart fort. „Nach Unterschreiben dieser hundert Verträge erhalten sie die vollen Besitzrechte an dem Klon: „Prinzessin Heroldia von Luxaria-Exemplar1." Der Transport in ihr Apartment ist gratis und von uns abgesichert. Wir bieten zudem eine Garantie für zehn Jahre, insofern ihr Klon physisch vollständig ist. Außerdem gibt es eine freiwillige Kontrolle der Vitalfunktionen alle drei Wochen.“ Wieder reagierte der Kunde nicht. Sein Blick haftete an der Wand wie ein Klettball an einer Klettscheibe.
„Herr Lindner?“, fragte der Lockenträger. Mit einer reißenden Bewegung drehte Lindner seinen Kopf zu den Klonern um.
„Was?“ Zurückgekehrt aus der träumerischen Vision seiner glücklichen Zukunft, in den grellen Konferenzsaal des Klonkonzernes, blickte er die Dienstleiter erzürnt an.
„Der Vertrag. Sie müssen sich für die Zusatzleistungen entscheiden. Ich persönlich empfehle ...“ Wortlos griff der Kunde nach dem Dokument mit den meisten Bonusleistungen und unterschrieb an allen gekennzeichneten Stellen.
„War es das? Kann sie endlich zu mir?“, fragte er. Die Kloner sahen sich kurz an.
"Nicht ganz. Der Kauf eines Lebewesens, selbst wenn es nur ein Klon ohne Menschenrechte ist, bedeutet eine Menge Bestimmungen.", sich die Zähne beleckend deutete er auf den Ordner vom Umfang eines trainierten Oberarms. Lindner seufzte und schluckte leicht zitternd. Der Schnurrbartträger legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Ich weiß, es ist schwer diese Ungeduld auszuhalten. Da sie einen so hohen Vertrauensbonus bei uns haben können wir die Lieferung inzwischen einleiten." Er lächelte väterlich. "Wenn wir hier fertig sind, wird sie schon bei ihnen warten." Der junge Mann nickte und strich etwas aus seinem Augenwinkel.
"Vielen Dank. Dann mal weiter." Die drei Männer beugten sich erneut über den Papierberg. Der gelockte Kloner grinste.
„Ich gratuliere ihnen bereits jetzt zu ihrem hervorragenden Kauf, Herr Lindner.“
"Seien sie gefälligst vorsichtig. Heroldia ist mehr wert als ihr verfickter Liefergleiter", keifte Samuel Lindner wenig später durch den Flur eines Hochhauses im Zentrum der Hauptstadt.
"Bei allem Respekt: wir sind hier in der Ebene. Sie wird nicht mehr als ein Hämatom davontragen, wenn sie hier fällt.", beruhigte ihn der Betreuer, welcher den Klon auslieferte. Besagter Klon wankte indes bedrohlich auf den kalten Fliesen des Flures.
"Ich halt`s nicht aus", rief Samuel und riss die Arme in die Luft. "Ich trage sie selbst."
"Bitte. Es sind nur noch drei Meter", lenkte der Betreuer grinsend ein. Der Klon, in einer neutralen Robe gekleidet, lief bei jeden Schritt sicherer. "Es ist wichtig, dass sie allein in ihre Wohnung geht. Übrigens sollten sie ihr regelmäßig Auslauf geben. Ansonsten verkümmert ihre Motorik", riet er und ließ den Klon los. Sie lief ein paar Schritte, ehe sie sich zu ihrem Betreuer hin umdrehte und verunsichert ansah.
"Na geh schon", sagte der Betreuer und winkte sie in Richtung Tür. Samuel verschränkte die Finger ineinander und trat zur Seite. Als sie an der Schwelle angelangt war, legte er einen Arm um ihre Schulter und bugsierte sie ins Innere.
"Bitte sehr", gähnte der Betreuer und reichte ihm ein Pad und ein visitenkartengroßes Dokument. "Lieferbestätigung und Besitzschein. Die Vitalkontrolle meldet sich in ein paar Wochen. Viel Spaß mit ihr." Samuel unterschrieb auf dem Pad, nahm die Karte, schloss die Tür und atmete auf. Endlich waren sie allein. Prinzessin Heroldia von Luxaria, Anführerin der Freiheitsallianz aus Diabola, kniete auf dem Boden. Ihr obsidianschwarzes Haar fiel ihr locker von den Schultern. Von seiner Position aus konnte Samuel einen Blick in ihr reichlich gefülltes Dekolleté werfen. Ja. Das war sie. Die perfekte Frau.
"S-steh doch bitte auf", bat er sie. Mit royaler Anmut erhob sie sich aus der Hocke. Der Educarer der Waifu-Coorporation hatte gute Arbeit geleistet. Ihre runden blauen Augen starrten ihn mit einer Mischung aus Faszination und Angst an. Das typische Klon-Fremdeln. Doch laut Waifu-Coorporation waren sie so konditioniert, dass sie schnell Vertrauen fassten. Samuel schüttelte entschlossen den Kopf. Nein. Kein Klon. Das hier war Luxaria, die Echte. Das Unikat. Alles andere zählte nicht.
"Was soll ich tun, Meister?", fragte Heroldia. Samuel schnalzte leicht verärgert mit der Zunge. Entweder als Ehefrau, Geliebte oder Sklavin. Für mehr reichte die Standarderziehung dieses Unternehmens offenbar nicht aus. Samuel schüttelte sanft den Kopf. Doch sie war eine Prinzessin. Mehr zählte nicht.
"Geh doch bitte in dieses Zimmer und lege dich auf das Bett." Ihre kleinen Füße eilten durch die Tür, welche ihr Antlitz schmückte.
Das Schlafzimmer glich dem Stand einer Anime-Convention. Lebensgroße Poster nebeneinander gereiht, Vitrinen voller Figuren aus allen Arten von Materialien. Von Standardplastik bis zu hochwertigen Edelmetallen. Eine vollständige Sammlung der Miniaturen von Heroldia. Daneben getrennt, ausgestellte hochwertige Sammlerstücke wie die Originaltonaufnahmen der ersten Synchronisation, signierte Fotografien oder die ersten Disketten der Spielreihe. Auf dem Bett, dass mit Wäsche, die ihr Antlitz trug, bezogen war lag ein Dakihamura. Samuel kickte das Liebeskissen von der Bettkante und bat den Klon sich zu setzen. Sie betrachtete aufmerksam die Merchandise-Artikel und fuhr sich dann langsam über ihr Gesicht. Samuels Brust schnürte sich zu. War das hier wirklich real? Eines dieser Gesichter war echt. Seine Geliebte ließ sich neben ihm auf das Bett sinken. Zitternd streckte er seine Hände nach ihr aus. In endlosen Wiederholungen fuhren seine Finger durch die perfekten schwarzen Haare. Dieses erhabene Wesen mit ihrem Code aus vier Zeichen. Erst durch die Verdopplung war sie real geworden. So wundervoll. Linder, schluckte.
"I-I-ich h-habe alle Poster von dir und sogar limitierte OVA-Discs ... Aber ... da bist du ja animiert", murmelte er aufgeregt ehe seine Stimme absank. "Na ja. Du bist eben ein realer Mensch und nicht ..."
"Sex?", fragte Heroldia verträumt und fuhr mit der Hand über die nackten Konturen ihrer Beine, die auf der Bettdecke abgebildet waren.
"Ja. Zieh dich aus", befahl er und drehte sich auf die Seite. Heroldia erhob sich und streife die Robe ab. Ihre Oberweite war originalgetreu, auch wenn sie leicht hing. Die Original-Heroldia war immerhin eine Kriegerin mit entsprechenden Brustmuskeln, fiel ihm ein. Sein Blick fuhr nach unten. Schmale Taille, wie gefordert, schöne Beine. Als sein Blick zwischen diesen hängen blieb, verzog er erneut das Gesicht. Diese Farbe und warum diese Falten? Schnell sah er auf ihr Gesicht zurück. Ja. Perfekt.
"Fang an." Sie kniete sich vor ihn und knöpfte seine Hose auf. Ihre Jungfräulichkeit gehörte ihm. Ihre Zunge fuhr über sein Glied, er stöhnte. Dann nahm sie ihn ganz in den Mund. Oralverkehr hatten sie ihr im Labor beigebracht, wie Samuel befriedigt feststellte. Doch warum konnte sie das als Jungfrau? Er hob ihren Kopf aus seinem Schoß. Derselbe verträumte Blick wie immer, gepaart mit dem Hauch an Lust den sie zeigen musste. Die Wangen röteten sich, als ihre Blicke sich trafen.
"Das sollte niedlicher sein", grummelte er. Sie legte den Kopf schief, da besann er sich. "Steh wieder auf und spreiz die Schamlippen." Sie tat wie ihr geheißen. Lindner wandte den Blick ab. Konnte man die Jungfräulichkeit überhaupt erkennen? Und wenn ja, was hätte die Kloner davon abgehalten ein Neues einzusetzen. Vorsichtig sah er auf ihr Liebesdreieck. Ein erträglicher Anblick, aber damit ...
"Meister?", fragte Heroldia verunsichert.
"Leg dich hin." Samuel schluckte. Dann beugte er sich langsam über sie und schob sein Glied in die Öffnung. Sein Atem ging heftiger.
"Sag, liebe mich", knurrte er.
"Liebe mich, Meister", stöhnte Heroldia. Ein Kribbeln durchfuhr ihn. Langsam begann er sich zu bewegen. Er stöhnte schwerer. Ein glitschiges Geräusch ertönte bei jeden Stoß. Als würde man Schnecken anfassen, dachte er. Und der Geruch ...
"Leg dich nach oben", hauchte er zitternd. Sie grabbelte über ihn und ließ sich seufzend auf ihn nieder. Mit leidenschaftlichen Hüftstößen fuhr sie auf und ab. Ihr übelriechender Saft tropfte auf ihn herab und verklebte sich in seinen Schamhaaren. Samuel griff nach dem Laken und sah in ihr Gesicht. Wie konnte die obere Hälfte nur so perfekt sein während dieser eine Teil ihn dermaßen anwiderte? Er verwarf den Gedanken. Dann würde er sich einfach auf ihren Oberkörper konzentrieren. Es dauerte keine fünf Minuten, ehe das Spektakel in einer Hormonentladung endete.
"War es gut Meister?", fragte Heroldia und legte sich auf ihn. Die perfekten Brüste lagen auf seinem Oberkörper. Ihr Schweiß tropfte auf seine Stirn. Das Haar kitzelte seine Schulter. Schwer atmend stieß er sie von sich hinunter.
"Schlaf heute Nacht vor der Tür."
Über den Holotisch und bewegte Samuel Heroldia über den Bildschrim. Die Brüste der Figur wippten bei jeder Bewegung auf und ab.
"Heroldia! Komm doch mal her", rief er. Seine Geliebte legte die VR-Brille und die Küchenutensilien zur Seite. Er lächelte zufrieden. Eine Waifu sollte immer gut kochen können. Es sei denn sie konnte nicht kochen. Dann aber schon ausgefallen schlecht. Im Moment saß sie täglich mit der VR-Ausrüstung in einer Ecke und studierte die theoretischen Bedingungen und Griffe. Der Klon kam in das Arbeitszimmer gelaufen.
"Meister?"
"Ausziehen." Heroldia schwieg und hielt sich den Unterbauch.
"Kann nicht."
"Bitte was?", rief Samuel entrüstet. Doch statt einer Antwort hielt sie ihre Hände weiterhin vor dem Unterbauch gekreuzt. Erzürnt sprang Samuel auf und riss ihr die Robe vom Leib. Dafür hatte er nicht dieses unfassbare Summe ...
"Hör mal zu. Dafür dass du nur eine schlechte Kopie der echten Heroldia bist, behandle ich dich annähernd human. Wenn du dich also widersetzt gibt es keine Lebensgrundlage mehr für dich", schrie er. Ein Rinnsal Blut floss ihre Schenkel hinab und befleckte den Boden. Angewidert wich er vor ihr zurück.
"Periode", sagte Heroldia ängstlich und machte Anstalten nach ihrer Robe zu greifen.
"Eigentlich sollten sie jeder Scham abtrainiert worden sein", knurrte Samuel und hielt sich die Nase. Seine Lust war verflogen.
"Kleidung. Bitte", flüsterte sie. Samuel riss die Faust nach oben. Diese Missratene. Wo war die Herodia des Vortages hin? Anscheinend wurde es jede Stunde schlimmer mit ihr. Seine Faust lockerte sich.
"Ich muss es ändern. Sonst hat meine Liebe zu dir keine Chance."
Sie wehrte sich nicht als er sie mit Fußschellen am Boden festmachte. Der Entschluss für diese letzte Konsequenz hatte Samuel Lindner einen ganzen halben Tag gekostet.
"Es ist schade, dass du nicht ausreichst", seufzte Samuel und hob die Paralysespritze hervor. "Aber vielleicht hätte ich auch mehr für eine fortgeschrittene Verhaltenserziehung und plastische Anpassungen ausgeben sollen." Mit einem Ruck jagte er ihr die Spritze in die Brust. Ihr Körper verkrampfte sich und sie verbleib in dieser Starrte. "Schlussendlich" Grob zog er die Spritze hinaus. "Musste ich einsehen, dass keine Kopie an das Original herankommt. Dein Gesicht ist perfekt, deine Haare und deine Statur. Aber der Rest von dir ist ..." Er schüttelte den Kopf. Heroldia rührte sich nicht. Nur ihre Augen tanzten wild in ihren Höhlen hin und her. Wäre Lindner nicht in das Abschlachten vertieft gewesen, er hätte einen Wunsch in ihren Augen ausmachen könne. Ein Tausch mit seiner Schwester hinter dem Bildschirm. Denn diese Person mochte ihr Meister. Dieser nahm eine Spritze von seinem Arbeitstisch. Der Stich war liebevoll, voller Zärtlichkeit. Der Griff eines Künstlers welcher eine Figur meißelte. Die Narbe würde minimal. Er lachte. Narbe. Was für ein ulkiger Gedanke. Dabei gab es doch gar keine Regenerationszeit. Langsam begann das Plastinationsgemisch durch ihren Kreislauf zu jagen. Die Erhärtung würde bei Zugabe einer weiteren Chemikalie starten.
"Meister?"
"Eine Prinzessin muss niemanden mit Meister anreden. Und jetzt lächle schön. Dieses Gesicht werde ich immer wieder ansehen. Und ich werde es lieben." Sanft näherte er sich ihrem Gesicht und versiegelte ihre Lippen. Ihr einziger Kuss. Dann nahm er die nächste Spritze und jagte sie in ihren Unterbauch, da wo er nicht hingreifen konnte. Dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Ihre Mimik formte sich zu Schmerz. So konnte sie nicht bleiben, entschied er. Samuel nahm eines der Schwerter aus den Schaukästen. Mit aller Kraft, die sein Otaku-Körper aufbrachte, stieß er es ihr durch die Brust.
"Mei-ster?" Sie blieb in der Position, die man für sie vorgesehen hatte. Mit einer Mimik voller Schmerz und Unverständnis.
"Perfekt. Heroldia sterbend durch das Schwert des Dämonenkönigs. Der perfekte Abschluss der Sammlung", rief Samuel voller Inbrunst. Blut bedeckte den Zimmerboden.
"Wunderschön", rief er. Nun mischte sich zu dem Blut eine weitere ihrer Körperflüssigkeiten.
Mit Blut auf den rosigen Lippen, noch immer in der knienden Position, aus der sie sich nicht mehr rühren konnte, gekleidet in das Kostüm einer Kriegsprinzessin, schloss der Klon Heroldia von Luxaria Exemplar1 seine Augen. Lindner wandte den Blick ab.
"Warum sind Frauen nur voll mit diesen stinkenden Säften?"
Die Kloner betrachteten die Tafel der Vereinten nordeuropäischen Staaten. Jedes Licht inmitten der Linien repräsentierte einen der verkauften Klone.
"Dieser Lindner hat schon wieder den Inspektionstermin nicht wahrgenommen. Ist er so vernarrt in seine fleischgewordene Wichsvorlage, dass er sie nicht mehr reparieren lassen will?", frage der Schnurrbartträger.
"Sicher nicht", gähnte der Lockenträger und hob die Kaffeetasse an die Lippen. Nach einer gewissen Zeit färbte sich das jeweilige Licht flackernd blau.
"Wissen sie schon wieder etwas, dass ich nicht weiß?"
"Es überrascht mich, dass meine Menschenkenntnis ihre überragt. Dabei sind sie doch derjenige der unsere Kunden versorgt", kicherte er.
"Sicher. Aber jeder übersieht Details", erwiderte er ungerührt. Nach all den Jahren mit diesem speziellen Kollegen brachte er es nicht mehr fertig sich aus der Ruhe bringen zu lassen.
Sein Partner lächelte engelsgleich.
"Großartig", stöhnte er. "Sagen sie mir nun endlich was sie meinen?"
"Lindner ist ein Otaku. Der Typen Mensch die einer Illusion hinterherjagen. Der Verkörperung eines Ideals. Unerreichbar. Oder bezeichnen sie es als destruktiven Perfektionismus der leicht in Psychosen abdriftet." Sein Kollege runzelte angesichts dieser Pseudodiagnose die Stirn. Doch er verstand.
"Also Klonzerstörung seitens des Besitzers?", fragte er nüchtern und machte sich eine Notiz für die nachfolgende Befragung.
"In den Berichten taucht es selten auf, da wir ab dem Verkauf nichts mehr mit den Klonen zu tun haben, aber dieses Persönlichkeitsmuster tritt häufig auf. Viele von diesen Kerlen kaufen einfach eine noch billigere Version ihrer Geliebten, die sie dann immer wieder foltern und töten bis sie irgendwann auf der Snuff-Schiene landen." Er schüttelte sich. Aber nur leicht.
"Liegt eine Absicht dahinter?", vermutete sein Kollege.
"Nein. Geld reizt mich ebenso wenig wie Waifus zu humanisieren. Aber für meinen Unterhalt ist beides notwendig", erklärte der Kloner resigniert und erhob sich vom Tisch. "Und nun kommen sie. Wir haben noch zwei Lara Crofts und einen Speedwagon in dieser Woche vor uns." Sein Kollege runzelte die Stirn.
"Verstehe. Deshalb lassen wir sie die Verträge also nie nach der Probezeit unterschreiben."