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Helpdesk

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09.06.2017
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Helpdesk

Kurz vor Feierabend ziehe ich die Datei rüber und lehne mich auf meinem Stuhl so weit zurück, wie die Yuccapalme es zulässt. Xenia arbeitet nicht mehr hier - sie hat das pieksige Ungetüm damals mitgebracht. Als der Balken zehn Prozent erreicht, poppt ein Fenster auf: 'Zugriff verweigert'.

"Rocket Helpdesk. Du sprichst mit Vytautas. Deine Benutzer-ID bitte."
"Hi, ich bin Will Matthes und ..."
"Die Benutzer-ID."
"Wilma. Ich komme nicht auf 'Fluid AX'."
"Den Ordner gibt es nicht."
"Da muss meine Datei rein. Und zwar jetzt."
"Ich verbinde dich weiter."
Balkanfolklore attackiert mein Ohr.

"Rocket Helpdesk. Hallo Will, du sprichst mit Ieva. Wie kann ich dir helfen?"
"W... Wilma."
"Nein, nicht Wilma", lacht sie. "Ich heiße Ieva. Was gibt es?"
"Ich kann meine Datei nicht in 'Fluid AX' hochladen."
"Moment, ich seh mal nach."
Tastaturgeklapper.
Der osteuropäische Akzent in ihrem Englisch ist nicht zu überhören. Wie alt sie sein mag - zwanzig? Dann würde sie wohl kaum im zweiten Level arbeiten. Ich versuche, sie mir vorzustellen, die Unsichtbare mit der Stimme einer Elfe. Ob sie rote Haare hat? Sommersprossen? Jetzt muss ich wieder an Xenia denken.

"Bitte bleib dran, Will. Bin gleich wieder bei dir."
Es wird still in der Leitung und ich bin Ieva dankbar, dass sie mir die Balkanmusik erspart. Vor ein paar Monaten haben sie den IT-Support ausgelagert. Wenn die technische Dokumentation drankommt, bin ich verratzt.
"Will? Bitte versuch es noch einmal."
"Mach ich. Wo sitzt du eigentlich?"
"In einem kleinen Büro in Vilnius. Das liegt in Litauen. Und du?"
"In einem Großraumbüro in Frankfurt. Das liegt in Deutschland."
"Aber hallo, ich weiß doch, wo Frankfurt liegt!"
"Mir ist auch bekannt, wie die Hauptstadt von Litauen heißt", sage ich leicht pikiert.
Der Balken erreicht hundert Prozent und ein grüner Haken blinkt auf.
"Du bist kein Deutscher, oder?"
"Doch doch, aber meine Mutter ist Engländerin. Aus London."
In den vier Jahren, in denen Xenia mit mir zusammen war, hat sie fantastisch Englisch gelernt. Ich vermisse sie nicht die Bohne.
"Oh, cool!", sagt Ieva. "Da würde ich gerne mal hin. Sag mal, da gibt es dieses Riesenrad, das London Eye. Bist du das mal gefahren?"
"Ja sicher", lüge ich. "Super Aussicht auf die ganze Stadt, die Themse und so."
Sie seufzt sehnsüchtig.
"Wie heißt du weiter. Ieva ...?"
"Simonauskaite. Ist deine Datei drin?"
"Warte. Jetzt. Ja. Vielen Dank, Ieva Simonauskaite."
"Gern geschehen ... Wilma." Ich höre sie noch einmal lachen, dann macht es Klick.

Als ich am nächsten Morgen mit dem Kaffeebecher an meinem Platz ankomme, erwartet mich Udo mit gramvoller Miene. "Wir brauchen das aktualisierte Fluid AX."
Ich starte mein Notebook und steche mich an der Yuccapalme. "Hab ich gestern Abend in Rocket hochgeladen."
"Ist aber nicht da. Der Arndt ist auf hundertachtzig. Mach hin." Udo dreht sich um und geht.

"Rocket Helpdesk. Du sprichst mit Zygimantas. Deine Benutzer-ID bitte."
"Wilma. Es geht um den Ordner 'Fluid AX'."
"Oh Gott. Moment."
Die Balkanmusikanten spielen auf.
"Rocket Helpdesk. Du sprichst mit Ruta. Wie kann ich helfen?"
"Hi, ist ... Ieva auch da?"
Am anderen Ende tuscheln Frauen.
"Will?"
Mein Herz macht einen Satz. "Ieva, guten Morgen! Wie geht es dir?"
"So funktioniert das nicht", sagt sie streng.
"Fluid AX ist wieder weg. Weißt du, wo das ist? Wir zwei haben das doch gestern Abend hochgeladen."
"Dein Ticket ist bei Ruta."
"Bitte. Es ist dringend. Ich erzähl dir von London. Alles, was du willst."
"Moment." Sie murmelt etwas vor sich hin und ihre Tastatur klackert. "Du müsstest jetzt den Ordner auf deinem Monitor sehen. Zieh die Datei noch mal rein bitte."
Ich rutsche mit der Maus auf 'Fluid GX' ab und in meinem Kopf fängt alles an, sich zu drehen. "Sorry, ich ... bin aus Versehen auf dem falschen Ordner gelandet."
"Kein Problem. Wenn deine Datei hochgeladen ist, verschiebe ich sie für dich nach AX."
"Danke."
Der Balken hängt bei zwei Prozent.

"Was willst du über London wissen?"
"Wo man da günstig wohnen kann."
Ich verschlucke mich beinahe vor Lachen. "Nächste Frage bitte."
"Du, ich geb dich zurück an Ruta."
"Nein, warte! Du könntest ... bei meiner Tante Lydia wohnen. Die ist wirklich nett. Das liegt ein bisschen außerhalb, aber mit der Bahn bist du ruckzuck in der City. Magst du Katzen?"
"Wir haben daheim zwei rotgetigerte."
"Lydia hat ein paar mehr. Ich glaube, es sind an die zehn. Ich frag sie, ob du bei ihr wohnen kannst. Wann wäre das?"
"Ich weiß nicht", sagt sie. "Was ist da drin in deiner Datei?"
"Die technische Beschreibung einer Pumpe."
"Und ist das deine Arbeit?"
"Nur die Texte. Die Zeichnungen macht mein Kollege."
"Klingt spannend."
"Verarsch mich nicht."
"Schreibst du auch was anderes?"
"Logisch, ich schreib Gedichte - wozu bin ich Ingenieur? Du, der Balken ist erst bei acht Prozent."
"Dann mail mir die Datei. Ich kopiere dir meine Adresse ins Chatfenster."

Ich verfasse für Ieva eine E-Mail mit Anrede, besten Grüßen und Anhang.
"Deine Datei ist in 'Fluid AX'. Du müsstest sie jetzt sehen", sagt sie.
Ich aktualisiere das Fenster und die Datei erscheint. "Danke, Ieva."
"Schönen Tag noch, Will."
"Na also. Geht doch", sagt Udo hinter mir und lässt seine Pranke auf meine Schulter fallen.

Nach meiner abendlichen Laufrunde rufe ich Tante Lydia an. Sie ist ein bisschen schwerhörig geworden und erzählt mir, dass Cousine Gwen vor einem halben Jahr zu ihrem Yankee nach Boston gezogen ist. Als ich Lydia frage, ob sie eine junge Touristin aus Litauen bei sich einquartieren könne, ist sie Feuer und Flamme. Anschließend esse ich den Rest Thunfischpizza vom Vortag und gehe auf dem Notebook meine selbstverfassten Gedichte durch. Ich entscheide mich für eines, in dem es um Katzen geht: 'Cats and Bellflowers'. Das Englisch ist nicht schwer, Ieva wird es verstehen.
Ich maile ihr:

Hallo Ieva,
meine Tante Lydia erwartet dich! Wenn du das Datum weißt, melde dich einfach.
Anbei zur Einstimmung ein Katzengedicht.
(Keine Sorge, es enthält keine technischen Beschreibungen von Pumpen.)
Viele Grüße, Will
P.S. Tante Lydia lässt fragen, wie alt du bist, welche Haarfarbe du hast und was du gerne zum Frühstück isst.

Eine Stunde später erhalte ich Antwort:

Hallo Will,
das ist sehr freundlich von deiner Tante Lydia!
Danke dir für das schöne Gedicht. Du bist ein Künstler.
Ich bin dreiundzwanzig, hellblond und frühstücke gerne fleischlos.
Viele Grüße, Ieva
P.S. Meine Katzen haben die gleichen Fragen an dich.

Glück gehabt - die Miezen hätten auch anfragen können, wie viele Haare ich noch auf dem Kopf habe. Es ist aber nicht wichtig. Xenia haben andere Dinge an mir gestört. Sie ist jetzt Bereichsleiterin und mit einem Finanzvorstand liiert.
Im Internet lese ich einen Artikel über litauische Nachnamen, finde heraus, dass eine Simonauskaite unverheiratet ist - andernfalls hieße sie Simonauskiene. Aber was sagt das schon?
Ich ertappe mich dabei, wie ich einen Billigflug Vilnius - Frankfurt - London für das erste Maiwochenende heraussuche. Schließlich schreibe ich zurück:

Hallo Ieva,
Du kannst deinen Katzen folgendes ausrichten:
Will ist neunundzwanzig, hat braune Haare und frühstückt am liebsten Rührei mit Tomate.
Viele Grüße, Will
P.S. Wie sieht es am ersten Maiwochenende aus? Ich spendiere die Flugtickets.

Ich klicke auf Senden und mir wird schwummerig bei der absurden Vorstellung, die hellblonde Elfe könne ja sagen und wir würden zusammen in London Riesenrad fahren. Viel wahrscheinlicher ist, dass alle meine Tickets in Zukunft bei Ruta landen werden.

Zwei Tage später kommt Ievas Antwort:

Hallo Will,
das Katzenorakel sagt Ja. Meine Schwester sagt, ich sei verrückt.
Ieva

Ohne zu zögern maile ich ihr die Reiseunterlagen und bestätige offiziell, dass das Katzenorakel Recht hat.

Am Treffpunkt in Heathrow herrscht Gedränge. Heute morgen habe ich mich sorgfältig rasiert und wie angekündigt trage ich meinen beigen Lieblingspulli. Vor der Bordmahlzeit war er noch sauber.
Eine hochgewachsene Frau mit Riesentrolley steuert auf mich zu. Das ist sie nicht, denke ich, zu viel Gepäck für drei Tage.
Sie bleibt vor mir stehen, lässt ihren Blick an mir hoch- und runterwandern. "Will, richtig?"
"Dann bist du Ieva? Hallo, freut mich", sage ich und wir schütteln Hände.
Sie hat einen fransigen Haarschnitt und sieht schmal aus, fast zerbrechlich.
Ich deute mit dem Kopf zur Pizzeria. "Was essen und dann zu Tante Lydia?"
Sie schürzt die Lippen und nickt langsam.

Nachdem Ieva die Gurkenstücke an den Rand des Salattellers sortiert hat, sieht sie mir in die Augen. "Warum triffst du dich mit Frauen aus Schwellenländern? Was ist dein Problem?"
Ich schiebe ihr ein Stück Pizza hin. "Hier, iss was Richtiges. Der Thunfisch ist lecker. Probier mal."
"Hast du eine Frau?"
"Nö. Xenia ist abgehauen. Und bei dir?"
"Ist kompliziert." Sie beißt in die Pizza und sagt kauend: "Vytautas fährt gern mehrgleisig. Wenn du verstehst, was ich meine."
"Dann vergiss ihn. Mehrgleisig ist scheiße. Der Vytautas aus dem ersten Level?"
"Genau der."
"Wer kümmert sich jetzt in Vilnius um deine Katzen?"
Sie sieht mich verständnislos an. "Meine Eltern sind doch zu Hause."

Als wir am Bahnsteig warten, betrachte ich Ievas lange Fingernägel, die in raffinierten Blautönen lackiert sind. Damit keines der Kunstwerke abbricht, hieve ich den schweren Koffer für sie in den Waggon. Wir nehmen unsere Plätze ein und sie beginnt, in ihrem Londonreiseführer zu blättern.
"Was möchtest du dir anschauen?", frage ich. "Trafalgar Square, Madame Tussauds?"
"Bitte fühl dich nicht dazu verpflichtet, den Reiseleiter zu spielen. Jeder unternimmt am besten das, wozu er Lust hat."
Ich hole mein Smartphone aus dem Rucksack und checke meine E-Mails.

Tante Lydia ist älter geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Als wir ihre Küche betreten, nimmt mir der Katzengeruch fast den Atem. Sie serviert Tee und gebutterte Scones. Ieva holt Schraubgläser mit Beerengelee und getrockneten Pilzen aus ihrem Koffer und stellt sie zu mehreren Reihen ins Regal, während ich meiner Tante Pralinen aus dem Duty-Free-Shop überreiche. Nach dem Tee beginnt Ieva, die Küche zu putzen und das Geschirr abzuspülen. Früher hätte Tante Lydia das niemals zugelassen, aber da sah es hier auch tipptopp aus. Nun sitzt sie in sich zusammengesunken auf dem Stuhl und ich frage mich, ob es eine gute Idee von Gwen war, ihre Mutter alleine zu lassen. Ieva reicht mir ein Tuch und ich beginne, das Geschirr abzutrocknen.
"Wie geht es Xenia?", wendet sich Tante Lydia mir zu. "Warum ist sie nicht mitgekommen?"
"Wir haben uns getrennt. Schon letztes Jahr."
"Du, Will, fahren wir nachher noch mal in die City?", fragt Ieva.
Ich nicke stumm.
Regen prasselt gegen die Fenster, als ich im Abstellraum hinter der Küche mein Bett beziehe. Ich versuche es bei Gwen, aber sie geht nicht ran. Tante Lydia steigt mit Ieva die Treppe hoch, zeigt ihr den Schlafplatz in Gwens Zimmer. Ich höre die beiden reden und lachen.

Wir betreten die Kabine des London Eye zusammen mit einem Schweizer Pärchen, das schamlos züngelt und sich befingert. Möwen segeln durch den hellgrauen Schleier, der über der Themse liegt und das Parlamentsgebäude mit Big Ben umhüllt. Ievas Wangen sind gerötet. Sie wickelt sich in ihren schwarzen Wollmantel mit dem eisblauen Tuch ein und schaut hinunter.
Ich trete neben sie. "Gefällt es dir? Hast du es dir so vorgestellt?"
"Bisschen diesig heute."
"Also, bist du enttäuscht?"
"Nein nein. Es ist nur ... Mir geht gerade vieles im Kopf rum."
"Manchmal bekommen wir auf Reisen eine neue Sicht auf die Dinge", sage ich.
"Ich vermisse meine Freundinnen, weißt du."
"Sonntag Abend bist du doch wieder daheim."
Ieva schüttelt den Kopf. "Die sind schon weg, gehen alle weg - ins Ausland."
Die Sonne durchbricht den Dunst, taucht die Glaskabine und die Spielzeughäuser da unten in märchenhaftes Licht.

Unten am Ausgang bleibt sie an einem Postkartenstand stehen.
"Welche gefällt dir?", will ich wissen.
Sie zuckt die Schultern.
"Dann kaufe ich dir diese hier." Ich ziehe wahllos eine Karte heraus - sie zeigt die königliche Familie vor kitschrosa Sonnenuntergang - und gehe damit über die Wiese Richtung Kasse.
"Warte!" Ievas Augen funkeln. "Das ist doch nicht dein Ernst? Die sieht scheiße aus!"
"Dann sieh aber mal genau hin: Die sehen alle scheiße aus."
"Nee, die hier nicht." Sie zeigt auf eine Big-Ben-Karte.
Ich kaufe Briefmarken und Big-Ben-Karten für Ieva und einen London-Eye-Schlüsselanhänger für mich. Sie setzt sich auf eine grafittibesprühte Bank, um Ansichtskarten zu schreiben.
"Was hast du denen daheim gesagt, mit wem du nach London fliegst?", will ich wissen.
"Na, die Wahrheit - mit Wilma."

Ich hole zwei Wasserflaschen aus dem Rucksack und reiche ihr eine. "Das war nicht nett, was du am Flughafen zu mir gesagt hast. Dass ich Frauen aus Schwellenländern treffe und ob ich ein Problem hätte. Da bin ich mir vorgekommen wie ..."
"Wie ein Perversling?"
"So in etwa. Du kannst mir glauben, ich hab noch nie ..."
Ieva legt den Finger auf ihre Lippen. "Jemand, der 'Cats and Bellflowers' geschrieben hat, der ..."
Ein Schwarm Tauben fliegt auf und sie lässt den Satz unbeendet.
"Das war das erste Mal, dass ich jemandem eines meiner Gedichte gezeigt habe."
"Ich würde gerne mehr davon lesen. Falls du es mir zutraust - das Englisch, meine ich."
Ich hole mein Smartphone aus dem Rucksack, öffne 'Sea Shells' und reiche es ihr. Es ist mein jüngstes Gedicht und eigenwillig, aber ich trage es tief in meinem Herzen. Während sie es liest, umspielt ein Lächeln ihre Lippen, betrachte ich die blonden Fransen, die ihr schmales Gesicht umtanzen und es einrahmen.
"Ist nicht schwer zu verstehen, oder?"
Sie zeigt mit dem Finger auf komplizierte Wörter und ich erkläre ihr mit Händen und Füßen, was sie bedeuten. Bis sie schließlich auf 'and' deutet und mir die Zunge rausstreckt.

In der Nacht träume ich, dass die gesamte Fluid-Spezifikation aus Rocket verschwunden ist.
Udo beugt sich von hinten über meine Schulter und flüstert: "Geht ab wie eine Rakete, oder?"
Eher wie ein Zäpfchen, denke ich, während ich mich an der Yuccapalme piekse und wie in Trance die Nummer vom Helpdesk wähle, die ich inzwischen auswendig kann. Vytautas erklärt mir, dass die Dateien 'Fluid AX' bis 'Fluid TX' mit einem Virus infiziert sind, stundenlang muss ich Balkangesänge ertragen und nie mehr werde ich in das zweite Level vorgelassen. Meine zauberhafte Ieva ... Ich sehe ihr Gesicht vor mir, höre ihre Stimme ...

"Will, wach auf!"
Als ich die Augen öffne, kniet sie neben meinem Bett. Oh Gott, habe ich im Schlaf nach ihr gerufen? Dann sehe ich ihr ernstes Gesicht.
"Will, deiner Tante geht es nicht gut. Ich glaub, es ist besser, wenn du kommst."

"Könnte ein leichter Schlaganfall sein", sagt der Notarzt, ein junger Pakistani mit riesigen Augen. "Die sollen sie in der Klinik durchchecken."
Ieva packt eine Tasche mit Morgenmantel und Waschzeug, während ich Tante Lydia frage, welche Medikamente sie regelmäßig einnimmt.
"Das ist so typisch: Bei den Tabletten von alten Leuten passieren ständig Fehler", sagt der Sanitäter mit Cockney-Akzent zu mir. "Die Polacken kriegen das nicht auf die Reihe."
"Ich glaube, da liegt ein Irrtum vor. Meine Frau ist Computerspezialistin", sage ich und während ich den Arm um Ieva lege, spüre ich Wärme in meinem Gesicht aufsteigen.

In der Klinik wollen sie Tante Lydia bis Dienstag beobachten. Auf dem Nachhauseweg halten Ieva und ich am Supermarkt, um Lebensmittel und Katzenstreu zu kaufen. Ich erreiche endlich Gwen und sie verspricht, mit dem nächsten Flieger nach London zu kommen.
Als ich mit dem Reinigen der Katzentoilette fertig bin und mir die Hände wasche, duftet es aus der Küche nach Zimt. Ieva steht mit geröteten Wangen am Herd.
Ich trete von hinten an sie heran und umfasse ihre Schultern. "Sind das Polacken-Pfannkuchen?"
"Blynai."
Ich wiederhole es und sie korrigiert mich ein paarmal, bis sie mit meiner Aussprache zufrieden ist.
"Erzähl mir von Xenia", sagt sie, als wir uns zum Essen an den Küchentisch setzen.
"Oh bitte, können wir von etwas anderem reden?"
"Willst du wissen, was deine Tante Lydia gestern über sie gesagt hat?"
"Nein", sage ich. "Doch."
"Dass sie froh ist, dass es aus ist zwischen euch. Dass Xenia nicht gut für dich war."
"Ist das so", bringe ich mühsam hervor und als ich unsere Wassergläser fülle, zittert meine Hand.

Die Katzen streichen miauend um unsere Beine, bis Ieva sie mit Futter ins Nebenzimmer lockt und die Zwischentür schließt. Eine Weile essen wir schweigend und während sie mir den zweiten Pfannkuchen auftut, gelingt es mir für einen kurzen Augenblick, in ihren Ausschnitt zu schauen.
"Meine Frau ist Computerspezialistin", sagt sie leise.
"Tut mir leid. Das ist mir so rausgerutscht. Ich wollte nur nicht ..."
Als sie über meine Hand streichelt, wird mir abwechselnd heiß und kalt.
"Hey Wilma, das muss dir nicht leidtun. Ich weiß, wie du das gemeint hast, und ich wünschte ..."
Ievas Augen sind marineblau und ihr Blick trifft mich mitten ins Herz, während ich mich wie in Zeitlupe über den Tisch beuge und ihre Lippen auf meinen spüre.

Wir sitzen am Gate elf, Ieva simst mit ihrer Freundin und der Knirps auf dem Plastiksitz gegenüber baumelt mit den Beinen. Wenn ich nicht gleich etwas sage, verliere ich noch die Nerven.
"Wie funktioniert das eigentlich, dein Katzenorakel? Wird es dir weitere Reisen mit Wilma empfehlen?"
Ieva steckt ihr Handy in die Tasche und kuschelt sich seufzend in meinen Arm. "Und ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fragen ..."

 

Hallo Anne49,

der erste Dialog kam mir erst futuristisch vor, auch weil mir Vytautas als Name nicht geläufig ist. Aber dann kam gleich das mit der Balkanfolklore und es wird schnell klar, dass es sich um ein Supportcenter im Ausland handelt.:shy:

Ich finde es schön, wie du die Charaktere rausgearbeitet hast. Deine Beschreibungen spiegeln wahnsinnig gut Ievas (osteuropäisches) Selbstverständnis als Frau wider.

Eine hochgewachsene Frau mit Riesentrolley steuert auf mich zu. Das ist sie nicht, denke ich, zu viel Gepäck für drei Tage.
Sie bleibt vor mir stehen, lässt ihren Blick an mir hoch- und runterwandern. "Will, richtig?"
Tja Will, du wirst Ieva wohl nie in Jeans und Chucks, geschweige denn ungeschminkt sehen. :)

Das Ende kam für mich jetzt nicht super überraschend, muss es aber auch nicht.

Viele Grüße
wegen

 

Liebe Anne49,

das ist wieder eine gewohnt flott geschriebene Geschichte. Recht schnell erinnerte sie mich an ‘The other end of the line’ und ich war gespannt, wie du deine Romanze zwischen dem Westler und der exotischen Osteuropäerin aufziehen und darstellen würdest. Der Tag ‚Romantik’ gibt ja die Richtung ziemlich klar an. Und so ist es dann auch: Da läuft eine kleine Liebesgeschichte wie am Schnürchen ab: Zwei sind sich sympathisch, treffen sich in einer die Liebe befördernden Umgebung und verlieben sich ineinander. Leider geht deine Geschichte (für mich) nicht über diese recht triviale Vorhersehbarkeit hinaus. Alles endet in dem gefühlte hundert Mal gehörten Satz:

"Und ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fragen ..."

Da gibt es keine überraschende Wende, keinen echten inneren oder äußeren Konflikt, kein retardierendes Moment, das die Entwicklung kurz aufhält, vielleicht ihr Verhältnis zueinander ein wenig problematisiert. Will und Ieva wollen sich verlieben und tun es dann auch. Die Zutaten dieser Episode sind ein Glanzbild-London mit einer nett-schrulligen Tante als Gastgeberin. Deren Schlaganfall bringt nicht mehr Dramatik in das Geschehen als das gemeinsame Teetrinken, scheint nur eingefügt zu sein, um die mit Ieva verbundene Ausländerproblematik ein wenig zu thematisieren.

Anne, das ist locker und flockig geschrieben und man liest wirklich gerne weiter. Vermutlich zielst du auf eine weibliche Leserschaft, die sich gerne an so einer kleinen Romanze erfreuen möchte. Die wirst du ganz sicher erreichen. Nur bleibt für mich am Ende deine Geschichte auf einer Ebene, die schon allzu oft beschritten wurde. Die Personen bleiben blass, werden nicht zu unverwechselbaren Individuen, agieren wie Tausende Sich-Verliebende in tausend ähnlichen Liebesgeschichten. Das ist süß und romantisch, aber leider auch sehr oberflächlich.

Vielleicht solltest du deinen beiden Protagonisten etwas mehr Farbe geben. Irgendetwas, was sie bricht. Eine hellblonde, hochgewachsene, zerbrechliche Ieva mit fransigem Haarschnitt, langen blaugefärbten Fingernägeln und marineblauen Augen wird für mich noch nicht zu einer wirklichen Person, bleibt auch in ihrer osteuropäischen Fremdheit nahe an irgendwelchen Klischees. Du setzt an, ihr etwas Charakter zu geben, als du sie unaufgefordert gleich nach ihrem Eintreffen bei Lydia deren Küche putzen lässt, aber auch diese Handlung konkretisiert sie nur für einen kurzen Moment. Dann ist Ieva wieder die nette, süße Osteuropäerin und Will der nette Westler. Auch seine Spontaneität (Ticketkauf) und sein Gedichteschreiben bleiben äußere Attitüde, werden nicht zu Schlüsseln seines ihn von anderen unterscheidenden Charakters.

Wie gesagt, wenn ich nur Romanze wie Romanze lesen möchte, dann wird mir deine Geschichte auf jeden Fall gefallen. Wenn ich nach einem neuen Aspekt einer solchen Begegnung suche, nach etwas, was mich ein wenig länger über eine solche Beziehung nachdenken lässt, so suche ich danach vergeblich.

Anne, das ist natürlich eine recht kritische Sicht deiner Geschichte. Aber gerade, weil du für mein Empfinden sehr gut schreiben kannst, fände ich es gut, wenn du deinen Texten ein wenig mehr Brisanz und Tiefe zukommen ließest, die Personen konkreter und individueller gestalten würdest. Dann würden sich u.U. äußere und innere Konflikte von selber einstellen.

Liebe Grüße
barnhelm

 

"Warum triffst du dich mit Frauen aus Schwellenländern? Was ist dein Problem?"

Hoppla, manchmal weiß ich nicht so recht,

liebe Anne49,

ob das Literatur aus der Arbeitswelt - Stichwort: "Feierabend", aber auch eine Bemerkung aus dem alltäglichen Brexitländle

"Das ist so typisch: Bei den Tabletten von alten Leuten passieren ständig Fehler", sagt der Sanitäter mit Cockney-Akzent zu mir. "Die Polacken kriegen das nicht auf die Reihe."
oder Romantik pur ist, denn statistisch gesehen finden sich die meisten Pärchen am Arbeitsplatz (obwohl es ja tatsächlich welche geben soll, die sich schon im Sandkasten gefunden hätten - was ich bezweifel). Das die neuen Medien da ganz andere Dimensionen erschließen, zeigstu hier und ein alter, sturer Bock wie ich staunt da nur, wie der Blitz auch einschlagen kann, ohne dem vermittelnden Medium den Kurzschluss zu bereiten. Aber, auch das weiß der Bock, so was kann eine Stimme auch auslösen, insbesondere wenn sie elfengleich daherkommt ...

Für einen, der aus eigenem Entschluss sein Handy ersäuft hat, natürlich weil er "unerreichbar" sein will, eine nahezu exotische Welt, die Du uns mit feiner Ironie vorstellst. Die zeigt sich schon in der Zusammenstellung Baltikum und Balkanmusik ... was - natütlich technisch - mit den Einschüben der Balken noch verstärkt wird.

Triviales

Hier hat ein Punkt seine Stellung verlassen ...

"Da muss meine Datei rein. Und zwar jetzt".

Wir zwei haben das doch gestern [A]bend hochgeladen."
Ich rutsche mit der Maus auf 'Fluid GX' ab und in meinem Kopf fängt sich alles an zu drehen.
Komma vor der Infinitivgruppe, was vielleicht in der Form "und in meinem Kopf fängt (all)es an, sich zu drehen." (vllt. sogar die elegantere Lösung?)

Hier

Sie ist ein bisschen schwerhörig geworden und erzählt mir, dass Cousine Gwen vor einem halben Jahr zu ihrem Yankee nach Boston gezogen ist.
frag ich mich, ob das Partizip notwendig ist, wenn die Tante doch hier und jetzt schwerhörig ist. Sie bleibt es doch für den Rest der Geschichte. Und sollte Gwens Umzug nich in indirekter Rede - Du referierst die Rede der Tante.

Und gleich nochmal, überraschend, wenn man jünger würde

Tante Lydia ist älter geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe.
und indirekter Rede
Vytautas erklärt mir, dass die Dateien 'Fluid AX' bis 'Fluid TX' mit einem Virus infiziert sind,

Hier, ausgerechnet hier, fällt mir erst auf, dass nicht alle Sätze bloße Aussagesätze oder Fragen sind
"Nein", sage ich. "Doch."
"doch(!)" klingt da sehr bedeutungsschwer (erst stand hier "...schwanger", aber das ginge zu weit ...), gleichwohl

gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo Anne49,
nicht, weil ich zu faul bin, eine Besprechung Deiner Geschichte zu schreiben, aber einfach, weil sich meine Sichtweise mit der von barnhelm deckt, pflichte ich ihr bei. Ich habe Deinen Text gestern gelesen und das ist schon sehr routiniert verfasst, da passt jeder Übergang und die Bilder sind sicher gesetzt. Der Eintritt verwirrt schön in der Techniksprache, um dann auf eine menschliche Ebene reinzusickern. Inwiefern das jetzt wahrscheinlich ist oder nicht, stört mich nicht. Es passieren verrückte Dinge zwischen Himmel und Erde, warum also nicht eine Beziehung anbahnen über eine Supportnummer. Aber dann läuft das Ganze eben so unheimlich, und das meine ich im wahrsten Sinn des Wortes, glatt. Da stört kein Fünkchen, da gibt es keinen Bruch, da schrammt nichts mal an der Wand entlang, das ist ein kuscheliger Komfortbereich, in dem sich die Begegnung abspielt, dass ich mir mal zwischendrin ein wenig Krach wünschen würde. Ja, das ist jetzt wieder der Anspruch nach Tiefe, nach Betroffenheit, nach Ausdruck. Das klingt nach dieser blasierten Position, nach der es immer knirschen muss vor Konflikten und Reibungslosigkeit mit Rosasicht und Sonnensucht gleichgesetzt wird. Also, was ich meine, ich will das Gelingen der Beziehung hier nicht verurteilen, das ist ja alles ganz schön und auch in einer sprachlich ziemlich gewandten Form aufgehoben. Aber für mich ist es in der Summe dann halt zu schön. Vielleicht bin ich aber auch zu wenig romantisch veranlagt, um es zu verstehen.
Herzliche Grüße
rieger

 

Bas schreibt
Von Duden/Friedel/Dudenfriedel empfohlene Schreibung: noch mal

Ich nochmals,

liebe Anne,

weil der Geist des ollen Konrad D. auch ne Begründung der Form hat, dass "noch mal" eigentlich eine verkürzte Form des "noch einmal" sei, das ja schon in seinem Synonym "nochmals" verkürzt wird. Aber in Zeiten, da nach dem Gehör schreiben und lesen gelehrt wird, wird sich das Problem von selbst erledigen im Ruhrlatein "nochma" oder "nochenema", wie ja auch hierorts der Genitivmörder bereits vom Akkusativ dahingerafft wird. Und was sollen vier Fälle in aller Einfalt, wenn zwo reichen? Kannze mich glauben!

Tschüss

Friedel

 

Hallo Anne,

Mensch, hatte ich ein Brett vor dem Kopf. Erst am Ende der Geschichte habe ich kapiert, dass Wilma seine Benutzer ID ist :Pfeif: Ich dachte zuvor immer, er telefoniert normalerweise mit einer Wilma und die verbindet ihn dann weiter ...
Was soll ich sonst sagen, ein technisches Nackerbatzerl, wie ich eines bin, habe ich die ganze Sprache um Level 1 und 2, (geht es da um ein Computerspiel?), Fluid AX usw. ausgeblendet und versucht mich ganz auf die Personen zu konzentrieren. Lachen musste ich, wegen der Yucca-Palme. Ich habe auch zwei so hässliche Pflanzen im Büro stehen, weil sie vom Vorbesitzer nicht mitgenommen wurden. Ach ja, und den Helpdesk brauche ich auch in regelmäßigen Abständen ...
Die Geschichte selbst finde ich süß, hätte mir jedoch mehr "Ecken und Kanten" bei deinen Protagonisten gewünscht. Gleich die erste Frage von Ieva, warum sich Will (Wilma:lol:) mit Mädchen von Schwellenländern trifft, war gepfeffert und ich dachte mir "oha" doch keine liebe Elfe. Leider passierte da aber nichts weiter.
Der Vytautas aus dem ersten Level?" Da steh ich nochmal auf der Leitung. Ich nehme an, dieser Vytautas ist ihr Ex? :shy: Bitte um kurze Erklärung betreffend dieser Levels. Danke.
Liebe Grüße Sabine

 

Merci vielmals für die zahlreichen Rückmeldungen!

Als erstes beantworte ich Fragen, die keiner gestellt hat: :D
1. Ja, es wird keinen Teil 2 zu Helpdesk geben.
2. Ja, Anne49 kennt den Unterschied zwischen BALtikum und BALkan.

Und jetzt der Reihe nach ...
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Hallo wegen,

vielen lieben Dank für deinen freundlichen Kommentar!

Deine Beschreibungen spiegeln wahnsinnig gut Ievas (osteuropäisches) Selbstverständnis als Frau wider. [...] Tja Will, du wirst Ieva wohl nie in Jeans und Chucks, geschweige denn ungeschminkt sehen.

Keine Ahnung ... Ich glaub, ihr Koffer ist auch deshalb so groß, weil sie Tante Lydia viele Gläser Gelee und Pilze mitbringt. Erst hatte ich da noch so einen Satz drin, dass Will sich innerlich schämt, als er bemerkt, dass ihr Koffer nicht nur Kleidung enthält. Aber das war dann zu viel Erklärungsblabla, also flog der Satz wieder raus.

Das Ende kam für mich jetzt nicht super überraschend, muss es aber auch nicht.

Ähm. Ja. Hätte mich überrascht, wenn dich das Ende überrascht hätte ... :D

LG, Anne

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Hallo barnhelm,

auch dir ganz lieben Dank, dass du dir Zeit genommen hast für meine Geschichte!
Was soll ich sagen? Schuldig im Sinne der Anklage. :shy:

Alles endet in dem gefühlte hundert Mal gehörten Satz:
"Und ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fragen ..."

Aber hallo! Am Schlusssatz hab ich lange gefeilt. /ironie off

Vermutlich zielst du auf eine weibliche Leserschaft, die sich gerne an so einer kleinen Romanze erfreuen möchte.

Grrrmpfh. Wo ist hier der Männerbeauftragte?

Du setzt an, ihr etwas Charakter zu geben, als du sie unaufgefordert gleich nach ihrem Eintreffen bei Lydia deren Küche putzen lässt, aber auch diese Handlung konkretisiert sie nur für einen kurzen Moment.

Küche putzen verleiht Ieva Charakter??! Also bitte, ja! (Okay,vielleicht war sie da die tatkräftig veranlagte Anne Eliot aus Jane Austens Persuasion, die mag ich ganz gern.)

Aber gerade, weil du für mein Empfinden sehr gut schreiben kannst, fände ich es gut, wenn du deinen Texten ein wenig mehr Brisanz und Tiefe zukommen ließest, die Personen konkreter und individueller gestalten würdest. Dann würden sich u.U. äußere und innere Konflikte von selber einstellen.

Dein Lob freut mich natürlich sehr.
Ansonsten kam der Kommentar von deiner Seite ja nicht so überraschend. Meine Apologie:
Ich bin ja bei WK erst im zweiuntersten Level (das unterste ist das Korrekturcenter).
Ein paar Dinge hab ich ausprobieren wollen: Aus männlicher Sicht schreiben, den Dialoganteil bis zum Anschlag hochfahren. Testen, was sie ihm alles an den Kopf knallen darf, bevor sie richtig zickig rüberkommt. Und so weiter.

Ehrlich gesagt war ich mir nicht mal sicher, ob Helpdesk als seichte Romanze funktioniert. Ich find es nach wie vor schwierig, die Wirkung meiner Texte vorherzusagen. Ich hatte Bedenken, dass Will als der absolute Loser rüberkommt und Ieva als Kratzbürste.

Ich finde, hier bei WK gibt es wirklich großartige Kurzgeschichten mit Tiefgang und ich versuche, daraus zu lernen. Zu verstehen, wie sie gemacht sind.
Mein Plan beim Schreiben ist, abzuwechseln: Mal was Seichtes schreiben, und mal mir eine anspruchsvollere Aufgabe stellen.
Beim Schreiben von Geschichten wie Helpdesk kann ich mich wunderbar entspannen und auch mal lachen.
Vor ein paar Tagen hab ich mit einer anderen Geschichte begonnen, die weniger trivial ist. Aber da ich in meiner Freizeit schreibe, kann ich nicht nur so Sachen schreiben, wo es an die Substanz geht, wo ich um Worte ringe, ich mich mit meinen inneren Dämonen auseinandersetzen muss.
Also, noch ein wenig Geduld, dann kommt wieder ein ernsthafterer Text.

LG, Anne

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Hallo Bas,

ich bin dir sehr dankbar für deine ausführliche und hilfreiche Rückmeldung.

Der Inhalt wirkte stellenweise etwas verworren auf mich, das lag aber vielleicht auch an der späten Uhrzeit.

Muss gestehen, dass ich ein Feigling bin und mich selbst bei Kommentaren immer schwer tue, zuzugeben, wenn ich Sachen nicht kapiere. Ich warte dann lieber ab und meistens klären andere Wortkrieger oder notfalls der Autor die Sache dann auf. Aber im Grunde ist das für den Autor ein sehr wertvoller Hinweis bzgl. Textverständlichkeit. Also danke!
Stimmt schon, meine Szenen und Dialoge sind knapp. Ich probier da immer aus, wie weit ich gehen kann. Vielleicht sind das Nachwirkungen der Kommentare auf die erste Kirchenschatten-Version, wo mir langatmige Geschwätzigkeit vorgeworfen wurde und ich dann den Text um mehr als ein Viertel gestrafft habe (ohne Plot rauszunehmen!).
Bei Dialogen versuche ich auch, mit so wenig Redebegleitsätzen wie möglich auszukommen. Da muss man sich schon echt konzentrieren, um mitzukommen.

Danke für die Hinweise auf Fehler, werd ich verbessern.

Dass das nicht mein Lieblingssetting ist, diese Wissenschaftswelt, weißt du ja wahrscheinlich,

Wissenschaft? Ich hab mehr so die Nachbardisziplin Technik im Sinn gehabt, Maschinenbau. Ich glaub, dass Arbeitnehmer in vielen Branchen heute mit solchen Supporthotlines zu tun haben. Und der Privatmensch kennt ja auch die Telefonhotline des Onlineversandhandels, des Telefonanbieters usw. Du erzählst dem Dödel auf Level 1 zehn Minuten dein Problem, bis er feststellt, dass es nicht so einfach ist und er dich an das Level 2 weiterleitet. Dort hängst du zehn Minuten in der Warteschleife, bis du einer anderen Person genau die gleiche Geschichte nochmal erklären kannst. Und so weiter.

Was zur Hölle? Ist das wirklich ein Name?

Simonauskaite ist ihr Nachname. Und typisch litauisch.

Ein kleines Logikproblem habe ich an dem Punkt [...] dann bietet er ihr direkt an, die Flugtickets zu zahlen […] das ging mir ein bisschen schnell, eben fragt sie noch, wo man billig wohnen kann und schwupps, im nächsten Moment sitzt sie im Flieger.

Ja, ich weiß, die Glaubwürdigkeit ist mäßig. Das Katzenorakel war's halt.

Herrje, irgendwie kommt mir das schrecklich bekannt vor …

Ich sach nur disharmonisch ... :Pfeif:

Die ganze Gedichtidee finde ich cool, hatte ich in Ansätzen so ähnlich auch schon mal. Dass sie die erste ist, die sie lesen darf, ist sehr schön. Wunderbare Poetenromantik und gar nicht mehr wissenschaftlich.

Freut mich, dass dir das gefällt. Hätt ich mir denken können. Du schreibst auch Gedichte, oder?
Ich gestehe, dass ich selbst mit Lyrik (noch) nichts anfangen kann. Vielleicht kommt es ja irgendwann noch. So in tausend Jahren.

Viel kann ich abschließend nicht sagen, außer, dass es mir sehr efallen hat, Will zu begleiten. Das wirkt schon ziemlich ausgereift, was du hier präsentierst, echt beängstigend … Und für meinen Geschmack geben Will und Ieva ein schöneres Paar ab als Jana und Lukas.

Ich find eher dein Wohlwollen beängstigend. Dachte schon, ich krieg die Story um die Ohren gehauen. Darfst ruhig streng sein. Und ich versuch auch, nicht zu weinen ... ;)

Allerdings habe ich das hier mehr wie eine ... seichte Romanze gelesen, nicht wie ein tiefenliterarisches Werk,

Yep.

Jetzt musst du also nur noch selbst herausfinden, was davon du schreiben möchtest.

Beides! Und siehe oben, was ich an barnhelm geschrieben habe.

LG, Anne

P.S. Bin gespannt auf deine Copywrite-Geschichte. Fortuna hat dir ja den Richtigen zugelost ... :D

to be continued ...

 

Guten Abend Anne,

hab mich wieder so gefreut, eine Geschichte von dir zu lesen. Vielen Dank!
Hatte beim ersten Lesen anfangs auch meine Probleme mit der Zuordnung, da ich ein wenig überfordert war mit dem ganzen FLUID AX Kram und ich es nicht gepeilt habe....:schiel:

Mit "Will" und "Wilma" ging es mir ähnlich....
Aber bin ja beruhigt, dass nicht nur ich so verpeilt war.

Ja, ansonsten hast du es wieder wunderbar hinbekommen, deine Protagonisten authentisch und flockig rüberkommen zu lassen. Gute ausgereifte Dialoge, die prima in die Rahmenhandlung passen. Klar, ein wenig Klischee, aber warum nicht. Ist ja auch erlaubt. Mir hat es gefallen.

Gerne gelesen!
Liebe Grüße,
Kafriema

 

Friedrichard

Für einen, der aus eigenem Entschluss sein Handy ersäuft hat, natürlich weil er "unerreichbar" sein will, eine nahezu exotische Welt, die Du uns mit feiner Ironie vorstellst.

Du bist ja auch unerreichbar, lieber Friedel,

und außerdem freut es mich sehr, dass du wieder meine Ironie herausgehört hast. :herz:

IT-Support - der ganz normale Wahnsinn für viele Arbeitnehmer:
https://de.wikipedia.org/wiki/IT-Support

weiß ich nicht so recht, [...] ob das [...] auch eine Bemerkung aus dem alltäglichen Brexitländle oder Romantik pur ist

Inzwischen hab ich herausgefunden, dass sowohl Engländer als auch Deutsche die Polen herablassend als Polacks / Polacken bezeichnen und dass es ohne das C (Polak) ganz einfach Pole auf polnisch bedeutet.

"Sie ist ein bisschen schwerhörig geworden ..."
Hier frag ich mich, ob das Partizip notwendig ist, wenn die Tante doch hier und jetzt schwerhörig ist. Sie bleibt es doch für den Rest der Geschichte.

Also, beim Plusquamperfekt haste mich ja immer mal wieder überzeugt, dass (Partizip-)Geiz geil ist. Aber hier, wenn es darum geht, den Leuten aufs Maul zu schauen und es so aufzuschreiben, wie geredet wird, nicht.
Beim letzten Gespräch war die Tante noch nicht so schwerhörig. Das "geworden" drückt die Veränderung zum letzten Mal aus.

"Tante Lydia ist älter geworden, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe."
Und gleich nochmal, überraschend, wenn man jünger

Das sagt man doch aber so. Der Will würde nicht sagen: "Boah, ich hab sie zuletzt vor 3 Jahren gesehen, aber im Grunde sieht die alte Schrulle jetzt locker 10 Jahre älter aus."

Und sollte Gwens Umzug nich in indirekter Rede - Du referierst die Rede der Tante.

Ach Friedel, wir drei ... Du, ich, das Wort mit K ...

Wobei du es ja diesmal geschickt vermieden hast, das Wort mit K überhaupt zu erwähnen, immer nur von indirekter Rede anfängst. Und ich denk noch: Was hat er denn, da sind doch keine Gänsefüßchen für direkte Rede.

CanooNet sagt, dass der Indikativ okay ist, wenn eine Konjunktion ("dass") mir die indirekte Rede anzeigt:
Sie sagt, dass sie müde ist. - Ist erlaubt.
Sie sagt, sie ist müde. - Ist nicht erlaubt.

Hier, ausgerechnet hier, fällt mir erst auf, dass nicht alle Sätze bloße Aussagesätze oder Fragen sind"doch(!)" klingt da sehr bedeutungsschwer

Sätze ohne Subjekt und Prädikat sind doch grandios, oder etwa nicht? Ein Ausrufezeichen wäre mir jetzt too much, aber ein Zäsur zwischen "Nicht" und "Doch" muss sein.

Die übrigen Flusen sind korrigiert. Besten Dank fürs Raussuchen!
[SUB] Und wahrscheinlich krieg ich jetzt ganz viel Haue für die Sachen, die nicht in deinem Sinne geändert habe. [/SUB]

Einen schönen Abend wünscht die
Anne (man nannte sie auch die Indikativ-Anne, oder so ...:Pfeif: )

to be continued ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich versuche, sie mir vorzustellen, die Unsichtbare mit der Stimme einer Elfe. Ob sie rote Haare hat? Sommersprossen?
"Hi, ist ... Ieva auch da?"
Am anderen Ende tuscheln Frauen.
"Will?"
Mein Herz macht einen Satz.

Vor ein paar Jahren haben sie im Büro meines Stahlgroßhändlers eine neue Kundenbetreuerin eingestellt, Stefanie B., eine Deutsche. Na ja, und wie ich zum ersten Mal mit ihr telefoniere … Mann, also echt! Also nicht, dass ich danach tagelang mit angezogenen Beinen gepennt und mit den Zähnen geklappert hätte, aber … na ja, beinahe.
Zum Jahresende dann bekomm ich von der Firma das übliche Weihnachtspräsent, einen Kalender, was sonst, und auf der Rückseite ist ein Foto von der gesamten Belegschaft drauf und, na ja, was soll ich sagen, diese Stefanie … Grundgütiger! Na egal. Ich habe mich schon längst damit abgefunden, dass mein Leben keine Soap-Opera ist.

Was ich sagen will, Anne, im Grunde kann man es dir natürlich nicht vorwerfen, dass du Will offenbar als einen dieser sternschnuppengleich selten vorkommenden Männer entwirfst, die auf Äußerlichkeiten pfeifen, bzw. auf all das Zeugs, das echtem, wahrhaftigem Verlieben üblicherweise vorausgeht (vor allem das Wahrnehmen der äußeren Erscheinung, was ja wohl der erste und vielleicht auch wichtigste Schritt bei der Partnerwahl ist, dann vom Blitz der Pheromone getroffen werden, usw.), denen (vermeintliche?) innere Werte der Angebeteten allemal mehr bedeuten als körperliche Kompabilitität.

Oder ist Will etwa bewusst, dass er in Wahrheit gar kein leibhaftiger Mensch aus Fleisch und Blut, sondern lediglich eine fiktive Figur in einer ChickLit-Story ist, und er sich demzufolge darauf verlassen kann, dass seine Schöpferin, also du, ihm natürlich keine adipöse, schielende Schastrommel zumute(s)t, sondern selbstverständlich – um nicht zu sagen, genretypisch – eine ungemein attraktive Frau?
Dass er sich demzufolge also keinerlei Sorgen darüber zu machen braucht, dass ihm Ieva eventuell überhaupt nicht gefallen wird? Er demzufolge von vornherein in allem so handelt, als hätte er es tatsächlich und hundertpro mit seiner Traumfrau zu tun? Dass er sich jegliche Bedenken, Zweifel und Unsicherheiten also vollkommen sparen kann? Weil er als quasi literarischer Hugh Grant-Wiedergänger von Haus aus mit einem Happyend rechnen darf?
Hm.

barnhelm hat’s recht treffend benannt, was auch mich an dieser Geschichte vorwiegend stört, nämlich ihre

barnhelm schrieb:
recht triviale Vorhersehbarkeit
Nun gehöre ich vermutlich genauso wenig zur Zielgruppe solcher Texte wie barnhelm, die immerhin argwöhnt:

Vermutlich zielst du auf eine weibliche Leserschaft, die sich gerne an so einer kleinen Romanze erfreuen möchte.
- wobei es sich jetzt natürlich noch trefflich über die Ursachen bzw. die gesellschaftspolitische Relevanz des Phänomens „anspruchlose Literatur speziell für Frauen“ diskutieren ließe, bzw., ob es nicht so eine Art vorauseilende Diskriminierung ist, die Existenz einer entsprechenden Zielgruppe überhaupt als gegeben anzunehmen, was allerdings zu weit von deiner Geschichte wegführen würde, von der du ohnehin selber sagst

Anne49 schrieb:
... [ich wollte] mal was Seichtes schreiben.

Aber so seicht es auch sein mag, gut geschrieben ist es allemal, Anne, da gibt’s nix dran zu deuteln. Deine Erzählsprache ist souverän und wortgewandt, die Figuren sind überwiegend gut ausgedacht und auch die Dramaturgie passt.
Einzig hier hat’s kurz geholpert:

Als wir am Bahnsteig warten, fallen mir zum ersten Mal Ievas lange Fingernägel auf, die in raffinierten Blautönen lackiert sind.
Das kann ich mir nämlich einfach nicht vorstellen. Ich mein, Will saß ihr gerade an einem Tisch gegenüber und hat ihr beim Essen zugeschaut:

Nachdem Ieva die Gurkenstücke an den Rand des Salattellers sortiert hat, …
[…] Sie beißt in die Pizza
Die wird beim Essen ja wohl kaum Fäustlinge getragen haben. Und wenn der Typ schon so auf sie abfährt, dann wird er doch verdammt noch mal auch ihre Hände anschauen, oder?
Also wenn du die blauen Fingernägel für die Figurencharakterisierung zu brauchen meinst, musst du sie irgendwie anders unterbringen.

Und zum Abschluss noch ein Lob: Wirklich gelungen fand ich die Dialogführung.
(Diesen Eindruck teilen übrigens auch Giuseppe und Enzo. Mit denen ich gestern übrigens im Raymond's zur Feier der Copywrite-Auslosung ein paar Gläser in Amaretto eingelegter Trockenpilze und fünf Flaschen Grappa-Ingwer-Chutney getrunken habe, was allerdings nichts mit deiner Geschichte zu tun hat. :Pfeif:)

Ja, doch, eigentlich hab ich's eh gern gelesen, Anne. Trotzallem.

offshore

 

Hallo Anne49,

gelesen hatte ich deine neue Geschichte kurz nach dem Upload, komme aber aus Zeitmangel momentan kaum zum Wortkriegern. Jetzt will ich aber doch mal meinen Senf dazu geben.

Was du alles gut kannst und wo es bei diesem Text hapert, wurde bereits mehrfach aufgezählt. Deswegen bleibe ich jetzt einfach bei ein paar persönlichen Eindrücken.

Einleitend kann ich sagen, dass ich leider sehr mit Helpdesk, First und Second Level Support und dem ganzen Spaß drum herum vertraut bin. Ich hatte also keine Probleme der Einleitung zu folgen, auch die Benutzer-ID, die sich aus den ersten Buchstaben von Vor- und Nachnamen, war mir sofort klar.

An den Reaktionen auf deinen Text merkt man, dass es doch einige Glückliche gibt, die mit solchen Themen nichts zu tun haben. Da frag ich mich nur, wie dann schon der Titel wirken mag. Wer kann mit „Helpdesk“ etwas anfangen?


"Rocket Helpdesk. Du sprichst mit Vytautas. Deine Benutzer-ID bitte."
"Hi, ich bin Will Matthes und ..."
"Die Benutzer-ID."
"Wilma. Ich komme nicht auf 'Fluid AX'."
"Den Ordner gibt es nicht."
"Da muss meine Datei rein. Und zwar jetzt."
"Ich verbinde dich weiter."
Ein normaler Support müsste viel mehr Fragen stellen. Wo soll dieser Ordner liegen? Server? Pfad? Was für eine Datei. Was genau ist die Fehlermeldung? Und ohne Ticket geht ja schon mal gar nichts.

Wenn die technische Dokumentation drankommt, bin ich verratzt.
Verratzt? Was ist das für ein Wort? Wer benutzt sowas?

In den vier Jahren, in denen Xenia mit mir zusammen war, hat sie fantastisch Englisch gelernt. Ich vermisse sie nicht die Bohne.
Also diese Erinnerungen an Xenia finde ich irgendwie unnötig. Tragen sie etwas zu der Geschichte bei? Ok, sie hat die Yuccapalme hinterlassen und später sagt Tante Lydia, dass sie Xenia schon immer doof fand. Aber ist das nicht irgendwie egal? Was willst du damit auslösen? Soll es nur darauf zeigen, dass Will Single ist?

"Wilma. Es geht um den Ordner 'Fluid AX'."
"Oh Gott. Moment."
Wieso „Oh Gott“? Was ist da passiert?

"Wo man da günstig wohnen kann."
Ich verschlucke mich beinahe vor Lachen. "Nächste Frage bitte."
"Du, ich geb dich zurück an Ruta."
"Nein, warte! Du könntest ... bei meiner Tante Lydia wohnen. Die ist wirklich nett. Das liegt ein bisschen außerhalb, aber mit der Bahn bist du ruckzuck in der City. Magst du Katzen?"
Bei Ievas Frage denke ich an eine bezahlbare Wohnung, wo man dauerhaft wohnen kann. Und Will macht daraus eine Besuchsthema. Wirkt etwas verzweifelt. Oder dachte, Ieva wirklich an eine Übernachtungsmöglichkeit? Hätte sie dann die Frage nicht anders gestellt?

Ich frag sie, ob du bei ihr wohnen kannst. Wann wäre das?
Gruuuuselig. Ich würde den Hörer sofort wieder an Ruta weiterreichen.

Dann mail mir die Datei.
Die Datei braucht minutenlang um hochzuladen und kann dann einfach so per Mail verschickt werden? Die ist doch viel zu groß!

"Na also. Geht doch", sagt Udo hinter mir und lässt seine Pranke auf meine Schulter fallen.
Hat Udo die ganze Zeit hinter Will gelauert, nur um seine Pranke fallen zu lassen?

P.S. Tante Lydia lässt fragen, wie alt du bist, welche Haarfarbe du hast und was du gerne zum Frühstück isst.
Das finde ich ganz süß. Wie er da so unschuldig direkt, nach Infos über Ieva fragt.

P.S. Wie sieht es am ersten Maiwochenende aus? Ich spendiere die Flugtickets.
Wieder gruuuuselig. Welche Frau würde sich auf einen so aufdringlichen Mann einlassen?

"Warum triffst du dich mit Frauen aus Schwellenländern? Was ist dein Problem?"
Das fragt sie sich erst jetzt? Nachdem sie nach London geflogen ist?

"Bitte fühl dich nicht dazu verpflichtet, den Reiseleiter zu spielen. Jeder unternimmt am besten das, wozu er Lust hat."
Ok, das wirkt jetzt nicht wie Liebe auf den ersten Blick.

Ich hole zwei Wasserflaschen aus dem Rucksack und reiche ihr eine. "Das war nicht nett, was du am Flughafen zu mir gesagt hast. Dass ich Frauen aus Schwellenländern treffe und ob ich ein Problem hätte. Da bin ich mir vorgekommen wie ..."
"Wie ein Perversling?"
"So in etwa. Du kannst mir glauben, ich hab noch nie ..."
Ieva legt den Finger auf ihre Lippen. "Jemand, der 'Cats and Bellflowers' geschrieben hat, der ..."
Wieso flirtet Ieva jetzt? Was ist passiert? Was habe ich verpasst?

"Ich glaube, da liegt ein Irrtum vor. Meine Frau ist Computerspezialistin", sage ich und während ich den Arm um Ieva lege, spüre ich Wärme in meinem Gesicht aufsteigen.
Puuh, findet das jemand romantisch? Ich finde das unangenehm und viel zu nah.

Wenn ich nicht gleich etwas sage, verliere ich noch die Nerven.
"Wie funktioniert das eigentlich, dein Katzenorakel? Wird es dir weitere Reisen mit Wilma empfehlen?"
Ieva steckt ihr Handy in die Tasche und kuschelt sich seufzend in meinen Arm. "Und ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fragen ..."
Wieso genau finden die beiden sich jetzt gegenseitig toll? Ich hab anscheinend den Einstieg zum Verliebtseinkribbelgefühl verpasst. Oder ist es für beide nur eine Zweckbeziehung, weil es grad nichts besseres gibt?

Ich finde beide Personen in dieser Geschichte nicht sympathisch. Will ist echt aufdringlich und gruselig. Und dann doch wieder weinerlich, wie ein kleiner Junge (Warum bist du denn gemein zu mir...? Xenia war auch immer so doof. Und die Yuccapalme piekst auch so mies!). Und Ieva... ist sie naiv oder total dreist?

Mmmhh, am Ende steht leider nicht so viel Positives da. Aber, dass du schreiben kannst wurde ja bereits mehrfach erwähnt, dass lass ich also einfach mal weg. ;)

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Du bist ja auch unerreichbar, lieber Friedel,

will ich wohl meinen,

liebe indikatiefe Anne,

dass sich nun Kanuten in grammatische Untiefen und -wetter trauen, ist doch ein gutes Zeichen für den Tschland-Achter, finde ich.

ich war mir nicht sicher und fragte halt
weiß ich nicht so recht, [...] ob das [...] auch eine Bemerkung aus dem alltäglichen Brexitländle oder Romantik pur ist
worauf Du antwortest
Inzwischen hab ich herausgefunden, dass sowohl Engländer als auch Deutsche die Polen herablassend als Polacks / Polacken bezeichnen und dass es ohne das C (Polak) ganz einfach Pole auf polnisch bedeutet.
Da kommt dann noch zum Zuge, dass schon unser aller Vorfahren den Slawen "versklavten", was natürlich im engl. "slave" besser zu erkennen ist, als im durch ein "k" geschmückten "Sklaven". Ressentiment ist halt nix Neues.

Und wahrscheinlich krieg ich jetzt ganz viel Haue für die Sachen, die nicht in deinem Sinne geändert habe.
Warum? Selbst wenn ich mal in einer Geschichte eingebaut hab, jeder kann machen, was ich will?
Nee. Ne! Sind eh nur alles Vorschläge.

Bis demnächst

Friedel

 

Friedrichard

Hallo Friedel,

wolltest du andeuten, dass ich für den Polackenspruch den Gesellschafts-Tag hätte setzen sollen? OMG - ich hab gesehen, da werden dann schnell ganz andere Maßstäbe an die Story angelegt. :Pfeif:

Die Litauer sind Balten und keine S(k)lawen und sehen sich lieber als Nord- anstatt Osteuropäer. (Selbstverständlich hab ich beruflich viel mit Litauern zu tun, aber das überrascht vermutlich niemanden mehr.) Dass die scharenweise auswandern, vor allem die jungen Leute, ist übrigens nicht erfunden.

Beste Grüße
die indikatiefe Anne

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Hallo rieger,

ich danke dir für deinen Kommentar!

Der Eintritt verwirrt schön in der Techniksprache, um dann auf eine menschliche Ebene reinzusickern.

Das hast du schön beschrieben. Freut mich sehr, dass du das so siehst.

Dann hast du dich u.a. auf barnhelm bezogen. Das mach ich jetzt auch: Meine Antwort an barnhelm steht unter # 9.

Tja, warum schreib ich, was ich schreib? Vielleicht muss ich ab und zu den (Romantik-)Clown in mir rauslassen? "Helpdesk" hat mir beim Schreiben mehr Spaß gemacht als "Unter Laborbedingungen".
Und bei der anschließenden Diskussion ging es genauso weiter. Ich hab zwar einiges gelernt aus der Laborgeschichte. Aber frustierend war es schon auch, bis ich zusammengebröselt hatte, was da schiefgegangen ist.

Bei "Helpdesk" fehlt der Konflikt, das stimmt definitiv. Momentan muss ich das noch trennen: die lustigen, geradlinigen Geschichten und die weniger lustigen. Aber wer weiß, vielleicht gelingt es mir eines Tages, alles (Konflikt, Tragik, Komik) in einer Story zusammenzufügen.

LG, Anne

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Hallo Sabine P,

vielen Dank für deinen Kommentar! Ist wohl ein bisschen schwer verständlich die Story. Und gleichzeitig seicht, hüstel. Nackerbatzerl - süß! Wieder ein neues Wort gelernt!

Nee, die Levels sind nicht in einem Computerspiel, sondern vom IT-Support. Der arme Will spielt nicht, der hat Stress im Job. Guckstu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/IT-Support

Stimmt, ist natürlich seltsam, dass die User-Id sich aus drei Buchstaben des Vornamens und zwei Buchstaben des Nachnamens zusammensetzt: Will Matthes. Aber es bot sich an, um einen Frauennamen draus zu machen.

Der Vytautas (litauischer Männervorname) arbeitet im ersten Level, d.h. zu dem kommt man als Anrufer als erstes. Wenn der nicht weiterhelfen kann, geht es zum zweiten Level, wo ein Mitarbeiter mit weiterreichenden Kenntnissen sitzt.

LG, Anne

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Hallo kafriema,

danke für dein Lob! Hat mich sehr gefreut.

Dass man sich beim Lesen konzentrieren muss, um alles mitzukriegen, stimmt schon. Das ging den anderen Lesern genauso. Da bist du nicht allein.
Ich fands lustig, mal aus der männlichen Perspektive zu schreiben.

LG, Anne

P.S. Und schreib du auch schön weiter. :) Dann komm ich mal bei einer deiner Geschichten vorbei ...

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Hallo ernst offshore,

das mit der Metafiktion war ne süße Idee von dir. Kleiner Texteinschub, exklusiv für dich:

Ich schiebe die vierte Wand zur Seite und schaue fragend zu Anne49 rüber, die sich vorm Notebook rumfläzt und einen Kaffee nach dem andern in sich rein kippt. (Meine Güte! Muss das sein? Wann war die das letzte Mal beim Friseur?) Sie reckt den Daumen hoch und lächelt mir aufmunternd zu. Soll wohl heißen, dass Ieva wahnsinnig attraktiv ist und großartig zu mir passen würde.
Ich vertraue Anne49. (Sie muss es wissen.)
Frage aber sicherheitshalber nach: Hat Ieva auch .. ich meine ... so ein bisschen ...hm hm hm? Elfengleiche Stimme muss ja nicht automatisch heißen, dass sie elfengleich gebaut ist. Wenn es nach mir ginge, dürfte sie da ruhig etwas mehr ... Also, jetzt nicht so krass wie Jana, aber ...
Anne49 nickt heftig. Bei Gott, ich hoffe, sie hat Recht. Andernfalls geh ich mich bei diesem Alpenländer - wie heißt der noch? ach ja: offshore - beschweren, der geradewegs so tut, als ob er schon vor mir (hallo, gehts noch?) wüsste, wie das mit Ieva und mir ausgeht. Bin mir sicher, dass es der pure Neid ist, nach seinem Erlebnis mit der Lady vom Stahlgroßhandel ...

Ja, und da hast du gut aufgepasst mit den blauen Fingernägeln. Ich hab es jetzt ein wenig modifiziert. Danke!

Österreichisch lernen mit offshore - heutige Lektion: Die Schastrommel. Google sagt: abwertend für alte Frau. Wie man das ausspricht, weiß ich zwar immer noch nicht, aber immerhin.

Ja, und danke für dein Lob. Das freut mich sehr.

LG, Anne

P.S. Ich hatte auch mal so ein Stimmenerlebnis. Völlig unglaublich, eine Lokführerin der belgischen Bahn, die mit stockender Stimme auf Flämisch vor der Einfahrt in den Brüsseler Zentralbahnhof ins Mikro geraspelt hat, dass ich gedacht hab: Wow, ich könnt glatt ... :sealed:

to be continued

 

Hallo Nichtgeburtstagskind,

oh my God, was ein Verriss! Danke fürs äh ... Vorbeischauen? :D

Da frag ich mich nur, wie dann schon der Titel wirken mag. Wer kann mit „Helpdesk“ etwas anfangen?

Ein mindestens zweistelliger IQ wäre hilfreich.

Ein normaler Support müsste viel mehr Fragen stellen. Wo soll dieser Ordner liegen? Server? Pfad? Was für eine Datei. Was genau ist die Fehlermeldung? Und ohne Ticket geht ja schon mal gar nichts. [...] Die Datei braucht minutenlang um hochzuladen und kann dann einfach so per Mail verschickt werden? Die ist doch viel zu groß!

Du, mir ist schon klar, dass da technischer Mumpitz mit bei ist. Ich hab ja beruflich auch mit Dokumentenmanagementsystemen zu tun.

Aber das ist eben der (entscheidende) Unterschied zwischen Realität und Kurzgeschichte. Wenn ich es so aufschreiben würde, wie es in echt läuft - ist das dann noch eine Kurzgeschichte oder ist das dann eine Doku?

Ich hab versucht, maximal zu straffen. Außerdem wollte ich dafür sorgen, dass er ihre E-Mailadresse kriegt.

Also falls du auf den Fantasy-Tag hinauswolltest: Vergiss es.

Verratzt? Was ist das für ein Wort? Wer benutzt sowas?

Gib es zu, als Muttersprachler hast du ein Gefühl dafür, was es bedeutet. Oder hat das Wort dich etwa beim Textverständnis behindert?

Also diese Erinnerungen an Xenia finde ich irgendwie unnötig. Tragen sie etwas zu der Geschichte bei? Ok, sie hat die Yuccapalme hinterlassen und später sagt Tante Lydia, dass sie Xenia schon immer doof fand. Aber ist das nicht irgendwie egal? Was willst du damit auslösen? Soll es nur darauf zeigen, dass Will Single ist?

Hm, nee. Die Xenia, wenn du genau hinschaust, das war so eine Karrieregeile. Die hat den (Muttersprachler) Will dazu benutzt, Englisch zu lernen. Und irgendwann war er ihr nicht mehr gut genug und da hat sie ihn für so einen Vorstandsfuzzi verlassen.

Die jettet jetzt im Businesskostümchen von Meeting zu Meeting, während er im Großraumbüro an seinen Texten bastelt (für einen Bruchteil ihres Gehaltes).

Wieso „Oh Gott“? Was ist da passiert?

Anscheinend hatten sie mit dem Ordner heute schon reichlich technische Probleme. Dient dramaturgisch nur dazu, dass Will sofort ins zweite Level weitergegeben wird. Ich wollte die Dialoge knackig halten, Tempo machen.

Bei Ievas Frage denke ich an eine bezahlbare Wohnung, wo man dauerhaft wohnen kann. Und Will macht daraus eine Besuchsthema. Wirkt etwas verzweifelt. Oder dachte, Ieva wirklich an eine Übernachtungsmöglichkeit? Hätte sie dann die Frage nicht anders gestellt?

Ja, da hab ich auch drüber nachgedacht. Ich will halt immer knackig kurze Dialoge und denke/hoffe, es ist den meisten Lesern klar, dass sie nur mal als Tourist nach London will.

Hat Udo die ganze Zeit hinter Will gelauert, nur um seine Pranke fallen zu lassen?

Neiiin, aber beim Telefonieren hat Will nicht drauf geachtet und nicht gemerkt, wie Udo hinter ihn getreten ist.

"P.S. Wie sieht es am ersten Maiwochenende aus? Ich spendiere die Flugtickets."
Wieder gruuuuselig. Welche Frau würde sich auf einen so aufdringlichen Mann einlassen?

Siehe oben Diskussion mit ernst offshore: Wer weiß, wer weiß? Vielleicht ist Ieva bewusst, dass sie nicht echt ist, sondern sich in einer Geschichte befindet und dass Will ihr Traummann ist?

""Warum triffst du dich mit Frauen aus Schwellenländern? Was ist dein Problem?""
Das fragt sie sich erst jetzt? Nachdem sie nach London geflogen ist?

Pure Provokation. Ich lasse meine Helden gerne leiden. Denk nur, was Jana alles mit dem armen Lukas gemacht hat.

"Das war nicht nett, was du am Flughafen zu mir gesagt hast. Dass ich Frauen aus Schwellenländern treffe und ob ich ein Problem hätte. Da bin ich mir vorgekommen wie ..."
"Wie ein Perversling?"
"So in etwa. Du kannst mir glauben, ich hab noch nie ..."
Ieva legt den Finger auf ihre Lippen. "Jemand, der 'Cats and Bellflowers' geschrieben hat, der ..."
Wieso flirtet Ieva jetzt? Was ist passiert? Was habe ich verpasst?

Will fängt an und leitet die Wende ein. So ähnlich formuliert auch Lukas in Kirchenschatten, dass es gemein war, dass Jana seine letzte E-Mail nicht beantwortet hat. Der Held öffnet sich und dann ... seufz ...

Wieso genau finden die beiden sich jetzt gegenseitig toll? Ich hab anscheinend den Einstieg zum Verliebtseinkribbelgefühl verpasst. Oder ist es für beide nur eine Zweckbeziehung, weil es grad nichts besseres gibt? [...]
Ich finde beide Personen in dieser Geschichte nicht sympathisch. Will ist echt aufdringlich und gruselig. Und dann doch wieder weinerlich, wie ein kleiner Junge (Warum bist du denn gemein zu mir...? Xenia war auch immer so doof. Und die Yuccapalme piekst auch so mies!). Und Ieva... ist sie naiv oder total dreist?

Was soll ich sagen? Ich glaub, der Schwerpunkt liegt bei dieser Geschichte mehr auf den schnellen, leicht ironischen Dialogen und weniger auf dem Erzeugen romantischer Gefühle.

Ich hab eine Schwäche für Beta Heroes so wie Will und Lukas. Du wolltest ja auch noch mal mit dem Lorenz auf dem Balkon reden, das wäre mir zum Beispiel nie in den Sinn gekommen.

Also, im Grunde bin ich dir sehr dankbar für deine Rückmeldung. Ich denke auch, dass die Geschichte von ihrer Machart her und aufgrund ihrer Kürze keine tiefen romantischen Gefühle auslöst. Das seh ich schon.

Mmmhh, am Ende steht leider nicht so viel Positives da. Aber, dass du schreiben kannst wurde ja bereits mehrfach erwähnt, dass lass ich also einfach mal weg.

Nach dem Verriss glaub ich dir eigentlich nicht mehr, dass du denkst, dass ich schreiben könnte. :lol:

LG, Anne

 

Hi Anne49,

noch mal kurz ein kleiner Nachtritt:

Aber das ist eben der (entscheidende) Unterschied zwischen Realität und Kurzgeschichte. Wenn ich es so aufschreiben würde, wie es in echt läuft - ist das dann noch eine Kurzgeschichte oder ist das dann eine Doku?
Das sehe ich nicht so. Wenn es eine Geschichte ist, die in unserer Welt spielt, erwarte ich dass die Umstände auch real sind. Du kannst es gerne auf ein durchschnittslesertaugliches Maß kürzen, falsch sollte es aber meiner Meinung nach dadurch nicht werden.

Da mach ich es mir mit dem Fantasy-Tag schon einfacher. :p

Verratzt? Was ist das für ein Wort? Wer benutzt sowas?
Gib es zu, als Muttersprachler hast du ein Gefühl dafür, was es bedeutet. Oder hat das Wort dich etwa beim Textverständnis behindert?
Beim Verständnis nicht, aber beim Lesefluss. Ich bin da einfach drüber gestolpert, weil ich es nie benutzen würde.

Nach dem Verriss glaub ich dir eigentlich nicht mehr, dass du denkst, dass ich schreiben könnte.
Ich glaube, bei uns prallen einfach zwei Genrewelten aufeinander. Da kann es schon mal etwas knirschen, aber eigentlich versuche ich dir nur eine andere Sicht auf deine Geschichte zu eröffnen, so wie es dir ja auch bei mir gelungen ist.
Deine leichte Art zu schreiben und deine echten Dialoge genieße ich doch immer wieder, und sehe dabei über den Schnulzenalarm hinweg. :Pfeif:

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 
Zuletzt bearbeitet:

wolltest du andeuten, dass ich für den Polackenspruch den Gesellschafts-Tag hätte setzen sollen? OMG - ich hab gesehen, da werden dann schnell ganz andere Maßstäbe an die Story angelegt.
Nee, wirkt's so?

Ich achte sowieso nicht auf Schubladen, wenn die Geschichte gut erzählt ist - dann "ver"steig ich mich sogar zu Horror, SF(antasy) und Krimi. Ich mach ma' nich' den Hinweis, datta ein Lob drinsteckt, aber dies unterdrückte weis hin ist eher ne Parodie (so schnell kann's gehn) auf

Die Litauer sind Balten und keine S(k)lawen und sehen sich lieber als Nord- anstatt Osteuropäer
,

liebe Anne,

was ich dann auch eher als Hinweis für andere geneigte Lesen des Beitrages ansehe, wobei vor allem das Litauische unter den baltischen Sprachen den ur-ur-ursprünglich(st)en indoeuropäischen Dialekten am nächsten kommen soll.

Eigentlich ein Anlass, noch Litauisch zu lernen, um auch die Dialekte gemanistischer Zunge besser zu verstehn. Aber ach - dann würden mich Familienmitglieder und vor allem Freunde aus der "Willkommenskultur" schräg ansehen, und vor allem letztere fragen, warum nicht Arabisch ... Wer handschriftlich in Spiegelschrift - gleich welcher Achse - schreiben kann, der kann auch rasch von rechts auf links umstellen.

Mein J (OGM?), bin ich heute wieder kluch, hoffen wir, dass es niemand ausbaden muss ...

Tschüss

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Anne49,

:bonk: ups, da bin ich dir/Will mit der Balkanmusik vs. Litauen voll auf den Leim gegangen. Ich habe Litauen gelesen und hatte (russische)Klischees und Assoziationen im Kopf. Das habe ich dann auch irgendwie nicht mehr in Frage gestellt, sondern bin gleich weiter in die Dialoge.
Ich schäme mich jetzt ne Runde und versuche in Zukunft Denken vor Kommentieren zu stellen.

VG
wegen

 

Nichtgeburtstagskind

"Du, Anne49?"
"Was denn, Will?"
"Nichtgeburtstagskind findet mich unsympathisch, weinerlich und gruselig, hat sie gesagt."
"Na, komm. Da machst du dir doch nichts draus. Die steht halt mehr so auf Zombots."
"So. Kenn ich gar nicht. Was ist das denn?"
"Halb Roboter, halb Zombie. So Untote halt."
"Ach Gott. Klingt ja furchtbar!"
"Hab ich ihr auch gesagt. Aber sie findets toll. Blöd nur, dass sie dir auch nicht die Helpdesk-Dialoge mit Ieva abkauft. Sie meint, die wären unrealistisch."
"Kannste da nicht den Fantasy-Tag an die Geschichte hängen?"
"Ach Will, jetzt fang du nicht auch noch damit an ..."

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Hallo wegen

komm, sei nicht so streng mit dir selbst! ;)

Vielleicht sollte ich meine nächste Geschichte mit einer Gebrauchsanweisung hochladen. :read:

LG, Anne

 

Hallo nochmals Anne,

so haben wir ja beide was gelernt, du ein neues Wort und ich ein bisschen was über IT. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob bei mir nicht Hopfen und Malz verloren ist, was diese Thematik betrifft. Umso mehr ein Kompliment deiner Geschichte, dass ich trotz meiner Unkenntnis in diesem Bereich dabei geblieben bin und die Story gerne gelesen haben.
Liebe Grüße Sabine

 

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