Heimweg
Auch auf den letzen paar hundert Metern lässt seine Aufmerksamkeit nicht nach. Interessiert schweift sein Blick umher, auf der unbestimmten Suche nach dem Detail, das ihm sonst vielleicht entgehen würde.
Eine Frau kommt ihm entgegen, fast hastig, mit halb gesenktem Blick, eine schlackernde Handtasche über der linken Schulter. Er fixiert sie. Ihre Haare sind schwarz, leicht gelockt, zu einem Zopf gebunden, ihre Nase schmal und ein wenig spitz. Hübsch. Als er sie anspricht, hebt sie den Kopf.
"Das macht das schwache Licht, die Dämmerung. Ich habe sie für jünger gehalten", sagt er entschuldigend.
Sie wendet sich ab, ohne den Schritt zu verlangsamen. 'Erstaunlich', denkt er und überlegt, wie oft er sich in seinem Leben wohl schon derart hatte täuschen lassen.