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Heimkehr

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11.01.2018
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Heimkehr

Eine Träne suchte sich ihren Weg über Martins Gesicht. Qualvoll zog sie ihre Bahn, kitzelte und juckte mit jedem Zentimeter den sie erschlich. Sie kroch über seine eingefallenen Wangen und folgte den Falten seiner ledrigen Haut. Angestrengt versuchte Martin seinen Arm zu heben, stöhnte, als ein stechender Schmerz durch seine Schulter fuhr. Er konnte der Träne nicht mehr entgegensetzen als ein Zucken seiner Hand.
Er erinnerte sich nicht daran, sich je so gebrechlich gefühlt zu haben. So alt und schwach, hilflos wie ein Säugling.
Martin lag rücklings auf einem Wrackteil des Krabbenfischers »Sigmalda« und blickte in den blauen Himmel. Die Sturmwolken hatten sich verzogen und nichts deutete auf die Hölle hin, die gestern noch über den Ozean gefegt war.
Erlösend breitete sich der Geschmack von Salz in seinem Mund aus, als die Träne schließlich seinen Mundwinkel erreichte.
Das Salz erinnerte ihn an lang vergangene Tage.
An stürmende Gewässer von denen er als Junge geglaubt hatte sie bändigen zu können. Er lächelte bei dem Gedanken daran wie grün er gewesen war. Nicht mehr als ein kleiner Junge, der ab und zu mit seinem alten Herrn am See fischen ging. Mit jugendlicher Eifer und von Abenteuern träumend war er bald schon aufgebrochen, den Kopf verdreht von Geschichten über die raue See und die Ungetüme der Meere.
Doch die kalten Tiefen hatten ihm bald schon Lektionen erteilt. Er konnte die Angst noch heute spüren, wenn Sturmwellen über den Fischkutter einbrachen, an dem er sich als Matrose verdient machte. An die gewaltige Kraft des Wasser, das ihn wie eine Faust traf und über das Schiff schleuderte. Binnen Sekunden wich sämtliche Luft aus seiner Lunge und füllte sich mit kaltem Nass. Der Schlag warf ihn von einem Ende des Schiffes zum anderen als wäre er nicht mehr als eine Feder im Wind.
Wie naiv er doch gewesen war. Sein Fuß hatte sich in einer der Eisenketten verhakt und an das Schiff gebunden. Wäre die Kette nicht gewesen hätte er schon in so jungen Jahren sein Leben an die See verschenkt. Er spürte noch, wie sich das Metall um seinen Knöchel wickelte. Die schweren Glieder sich immer enger zusammenzogen, bis es für Martin kein Entrinnen mehr gab.
Mit einem gewaltigen Ruck barsten seine Knochen, als der nächste Schlag den Fischkutter traf.
Martin formte seinen Mund zu einem stummen Schmerzensschrei, doch erbrach nicht mehr als einen Schwall salziges Wasser. Es war das letzte, was er schmeckte, bevor das Schwarz ihn schluckte.
Bitteres nasses Salz das in seiner Lunge brannte.
Später erwachte er an ein Bett gefesselt. Er war drei Tage bewusstlos gewesen, erzählten ihm die Schwestern. Man hatte das Bein nicht mehr retten können. Noch heute fühlte er einen dumpfen Schmerz wo es unterhalb des linken Knies in einem Stumpf endete.
Eisern und hart wie die See selbst kämpfte Martin gegen seinen Verlust an und hüpfte kaum eine Woche später auf dem gesunden Bein über den Flur der Krankenstation. Das Meer hatte ihre Sold bekommen, doch würde er sich nicht von ihm ertränken lassen.
An den Docks suchte er nach Arbeit, jedoch gab es kaum ein Schiff, dass mit einem einbeinigen Matrosen etwas anfangen konnte. Allerdings schien Martin es dem Mädchen mit den dunklen Locken aus der Fischhalle angetan zu haben. Sie hieß Sophie und arbeitete am Stand ihres Vaters.
Schnell merkte Martin, dass es kaum einen Mann gab der sich besser mit Fisch auskannte als ihren alten Herrn. Nach bitten und betteln seiner Tochter nahm er Martin unter die Fittiche, lehrte ihn die Kunst des Handelns und Methoden eines knallharten Geschäftsmannes.
Es schien so unendlich lange her.
Martin konnte die Stimme des Fischhändlers noch heute hören, wie sie wie Donner durch die Halle jagte. Spürte die schwere Last der Fässer, gefüllt mit Muscheln oder lebenden Krabben. Der süßliche Geruch von frischem Fisch stieg ihm in die Nase, vermischte sich mit dem Geschmack von Salz, erinnerte ihn an längst vergessene Tage.
Sophie, die in einem hellblauen Kleid über einen Steg tänzelte. Die Sonne küsste das Meer im Hintergrund während ein Lächeln ihre Lippen umspielte und sie auf einer losen Holzdiele balancierte.
»Ich liebe dich.«, hatte Martin geflüstert, verwundert über die plötzliche Erkenntnis. Im Rausch der Gefühle ignorierte er den Schmerz in seinem Stumpf und kniete vor ihr nieder.
Kaum hatte er sich versehen stieß sie ihn lachend vom Steg und erneut schluckte er Wasser.
Sie heirateten am Strand, doch war sie nie schöner gewesen wie an diesem Tag auf dem Steg. Selbst nicht, als sie ihren Sohn auf dem Schoß hielt. Sie nannten ihn Willem, nach ihrem Vater.
Doch die See zollte ihren Tribut ein und schluckte ihren einziger Sohn wie ein Ungetüm aus den Tiefen. Sie hatten den Tag am Strand verbracht, Sophie führte den Kleinen zum Wasser um mit ihm zu schwimmen. Doch der Wind schwenkte um und mit ihm kamen die Wellen. Das Wasser riss Willem mit sich und kaum hatte Martin verstanden, was soeben passiert war, war sein Sohn auch schon verschwunden. Schreiend versuchte er zum Meer zu gelangen und fiel, bevor er auch nur in Reichweite des Wassers kam. Mit beiden Händen zog er sich vorwärts bis er nassen Sand fühlte, schrie nach den Göttern des Meeres. Doch es war zu spät. Willem war kaum zwei Jahre alt als er den salzigen Kuss der See zu spüren bekam.
Sophie überlebte nur knapp, doch zerriss in ihrer Trauer. Kaum ein halbes Jahr später bereitete sie sich ihr eigenes nasses Grab. Sie kehrte zu ihrem Sohn, schrieb sie Martin in einem Brief. Sie würde auf ihn warten, damit sie wieder vereint seien.
Krampfhaft versuchte Martin der Erinnerung zu entfliehen, als sich eine weitere Träne ihren Weg über seine Wange suchte. Sie folgte der Ersten und zum Geschmack des Meeres gesellte sich Schmerz und schüttelte Martins Leib. Hemmungslos brach das Meer erneut über ihm ein, griff nach ihm, wollte ihn endlich zu sich holen, zu seiner Frau und seinem Sohn.
Martin hatte sein Leben schon als Junge dem Meer versprochen. Er wusste wo es enden würde: Im Salz und der Kälte die ihm so vieles genommen hatte.
Nach dem Tod seiner Frau stach Martin erneut in See. Er verließ seinen Schwiegervater im Streit, konnte nicht bei ihm sein ohne tägliche Qual zu empfinden. Rastlos diente er auf Schiffen unterschiedlichster Art, schrubbte Böden und nahm Fische aus.
Bis er brach.
Martin hatte den Sturm schon gerochen, bevor er mit der Sigmalda aufgebrochen war. Die Sigmalda war ein Krabbenfischer, ein altes Schiff mit eisernem Bug, dass schon tausenden von Stürmen getrotzt hatte. Dennoch war diesmal etwas anders, dass spürte der inzwischen alte Mann. Er war schon lange keine zwanzig mehr, zählte schon weit über sechzig Jahre.
Der Sturm brach in der zweiten Nacht über sie ein, die Alarmsirene heulte auf, klang dabei so hoch wie der Schrei eines jungen Mädchens. Hektik war ausgebrochen, Wasser schwappte kniehoch über die Flure im inneren des Schiffs als Martin sich seinen Weg ins freie kämpfte. Haushohe Wellen jagten über das Meer, Männer fluchten und schrien Befehle, doch die Stimmen gingen im tosen der See unter.
Grimmig stellte sich Martin dem Gott der Meere entgegen. Schrie seine Wut heraus und forderte ihm zum Kampf.
Doch der alte Mann war zum Narr geworden. Das Meer hatte ihn schon lange geschluckt und einverleibt wie Frau und Sohn. Er hatte es nur nie akzeptieren wollen.
Er hielt sich kaum ein paar Schritte auf dem Deck, als eine Welle über ihm brach. Sie schleuderte ihn über die Reling in das dunkle Schwarz des Meeres.
Er erinnerte sich nicht, auf das Wrackteil geklettert zu sein.
Alles was er sah war das weite endlose blau über ihm.
Einsam, allein und mit dem Geschmack salziger Tränen auf der Zunge kehrte er Heim.

 

LonesomeCowboy

Die Idee für finde ich erstmal großartig. Von dem Mann, der durch das Meer alles verliert und selbst nicht verloren geht (?) - das bleibt vielleicht auch der Deutung des Lesers überlassen.

Aber: Guck nochmal genau auf die Zeichensetzung. Da fehlen sehr viele Kommata.

Außerdem habe ich sehr lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass erst etwas praktisch in der Gegenwart passiert, der Erzähler dann sein ganzes Leben Revue passieren lässt und dann wieder was passiert. Zuerst dachte ich, der Verlust des Beins ist dem Erwachen vorangestellt, und der Rest passiert dann danach. Vielleicht könntest Du irgendwie kenntlich machen, was in welcher Zeit passiert. Z.B. das gegenwärtige Ereignis im Präsens schreiben und den Rest im Präteritum (das wäre schöner als die Alternative Präteritum - Plusquamperfekt). So, wie es momentan ist, war ich als Leserin die ganze Zeit damit beschäftigt, vorwärts und rückwärts zu lesen, um herauszufinden, an welcher Stelle der Zeitlinie das aktuelle Ereignis geschieht.

Viele Grüße,
Maria

 

hallo lonesomecowboy
und willkommen in unseren rauen Gefilden :)

Sch schreib mal beim Lesen mit:

Qualvoll zog sie ihre Bahn, kitzelte und juckte mit jedem Zentimeter den sie erschlich.
erschleichen ins reflexiv, schleichen würde gehen. Würde aber von diesem verbrauchten Bild Abstand nehmen
Eine Träne suchte sich ihren Weg über Martins Gesicht.
Ich würde überlegen, ob das der optimale Einstieg ist. Also mich persönlich treibt das eher weg von einem Text. Eine Träne sucht den Weg über eine Wange. Das ist für mich so, als fängst du mit dem Wetter an oder mit dem Wecker-Klingeln.
Ein paar Zeilen später hast du eine mächtige Cook-Line, die ich nehmen würde zum einStieg:

nichts deutete auf die Hölle hin, die gestern noch über den Ozean gefegt war.
Das zieht rein, da will man mehr wissen. hiermit fängst du den Leser und er bleibt dran, danach kannst du alles entrollen

Erlösend breitete sich der Geschmack von Salz in seinem Mund aus,
wie kann sich etwas erlösend ausbreiten? Da stimmt etwas nicht

Der Schlag warf ihn von einem Ende des Schiffes zum anderen als wäre er nicht mehr als eine Feder im Wind.
der erste Teil des Satzes ist stark, den Vergleich braucht es nicht. Zumal passt Feder im Wind thematisch nicht. Das hat etwas leichtes, unbeschwertes, aber hier kommt ein wilder Fausthieb zur Geltung

wickelte. Die schweren Glieder sich immer enger zusammenzogen, bis es für Martin kein Entrinnen mehr gab.
der Punkt muss in ein Komma gewandelt werden. Oder Satz mit wie beginnen

Martin formte seinen Mund zu einem stummen Schmerzensschrei, doch erbrach nicht mehr als einen Schwall salziges Wasser.
da ist was durcheinander geraten
Und Schrei würde reichen anstatt Schmerzensschrei

Das Meer hatte ihre Sold bekommen
das Meer - seinen Sold

»Ich liebe dich.«, hatte Martin geflüstert,
Punkt aus der WR, wenn Redebegleitsatz folgt
geht aber deutlich zu schnell. Ein bisschen mehr Bilder wären schön, um das alles nachvollziehen zu können

Ab dieser Stelle lasse ich das mal mit den Detailanmerkungen, es wären ihrer deutlich zu viele. Will sagen: Da sind noch eine Menge Fehler drin. Puh.
Kommata wurde schon angesprochen, da musst du dringend noch mal ran. Aber da sind auch noch diverse andere Kracher drin, die man merken könnte, wenn man sich den Text mal selbst laut vorliest.
ich gehe davon aus, dass du den text ziemlich schnell nach dem Schreiben eingestellt hast (?) Ist immer keine gute Idee, da übersieht man einfach zu viel, geht auch erfahreneren Schreibern so.
Also in dieser Form, da schlittert das knapp Am Korrekturcenter vorbei, mach dich bitte an eine Überarbeitung, auch, weil du sonst zukünftige Leser verprellst.

Inhaltlich ... Puh, das ist eigentlich ein starker Stoff. Das Problem ist, dass du es dir zu einfach machst. Wenn du Anteilnahme möchtest, musst du mehr von dem Drama zeigen.
Das Mädchen taucht auf, ohne Bild, ohne Ton, plötzlich die große Liebe. Nee, so geht das nicht. Nur wenn du Figuren nahe bringst, wird auch der Verlust selbiger schmerzen.

So viel erstmal von mir.
Viel Kraft und Freude beim Überarbeiten :)

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi TeddyMaria und hi weltenläufer,

vielen Dank für eure Anregungen!

Die Sache mit den Kommas... schrecklich. Ich hab damals im Deutschunterricht wohl geschlafen und krieg es bis heute nicht auf die Reihe. Ich bin schon dabei an dem Text etwas zu feilen, habe allerdings große Schwierigkeiten mit dem Verändern der Zeitform. Da komme ich irgendwie durcheinander bzw. brauche einfach mehr Zeit.

Der Text an für sich ist kurz, ja. Er entspringt lediglich einem Cluster. Ich will ihn eigentlich nicht unnötig in die Länge ziehen, aber ein bisschen Info wäre vielleicht tatsächlich nicht schlecht. Ich schau mal, wann ich wirklich Zeit finde ihn weiter zu überarbeiten und dann kann ich die Überarbeitung im Vergleich zur ersten Version mit dazu stellen.

Ich melde mich wieder, wenn ich Zeit gefunden habe, daran zu feilen!

So long,

Cowboy.

Ps: Ich bin nervös wie ein Achtklässler vor einer Matheprüfung, habe schon lange nichts mehr online gestellt. Es war ein Schnellschuss, den habe ich gebraucht, jetzt folgt das eigentliche Werk.

 

Hi LonesomeCowboy,

ich muss weltenläufer zustimmen, dein Einstieg wirkt wie eine Szene, bei der sich alle noch schnell setzen können, bevor es richtig losgeht. ;-)
Vielleicht fängst du wirklich mit dem Sturm an und lässt uns dann wissen, wie lang das jetzt schon her ist. Danach dann in der Gegenwart weiter, das erleichtert auch den Rückblick (sprachlich).

Viel Spaß weiterhin.
LG
Tunix

 

Hey Cowboy,

meine Herren, hier fehlt so ca. ein Kilo Kommata.

Thematisch fand ich das ganz hübsch. Das Meer, seine Faszination und seine Grausamkeit. TeddyMaria schrieb:

Von dem Mann, der durch das Meer alles verliert und selbst nicht verloren geht

Finde ich sehr treffend formuliert. Und die Liebe zur See, die ist schon eine ganz spezielle, das kann man ja nicht von der Hand weisen.

Stilistisch finde ich, Du könntest etwas mehr ausdünnen. Der Text käme mit 2/3 oder der Hälfte auch sehr gut klar. Er würde dadurch dichter und intensiver werden. Das verkringelt sich da ab und an, dreht sich um sich selbst, tritt einfach auf der Stelle. Jedenfalls für meinen Geschmack. Ich kann hier ja nur für mich sprechen.

Eine Träne suchte sich ihren Weg über Martins Gesicht. Qualvoll zog sie ihre Bahn, kitzelte und juckte mit jedem Zentimeter den sie erschlich. Sie kroch über seine eingefallenen Wangen und folgte den Falten seiner ledrigen Haut. Angestrengt versuchte Martin seinen Arm zu heben, stöhnte, als ein stechender Schmerz durch seine Schulter fuhr. Er konnte der Träne nicht mehr entgegensetzen als ein Zucken seiner Hand.

Schon der Anfang. Klar, ich seh die Intention, den Gedanken dahinter, verstehe das auch vollkommen, aber es ist einfach mit so viel Sahne drumrum, das man den Kuchen nicht mehr sieht.

Eine Träne kroch über Martins eingefallene Wangen und folgte den Falten seiner ledrigen Haut. Er versuchte den Arm zu heben, stöhnte, als ein stechender Schmerz durch seine Schulter fuhr. Der alte Mann konnte ihr nicht mehr entgegensetzenKOMMA als ein Zucken seiner Hand.

Ich mein, eine qualvoll ihr Bahn ziehende Träne - echt jetzt, ich kann das nicht ernst nehmen.

Erlösend breitete sich der Geschmack von Salz in seinem Mund aus, als die Träne schließlich seinen Mundwinkel erreichte.

Ich schätze mal, wenn man so auf einem Wrackteil im Meer rumschwimmt, ist alles nur noch Salz. So ein einzelnes Tränchen wird man da nicht sonderlich rausschmecken, nachdem man ordentlich Wasser geschluckt hat, und das Salz sich auch auf der Haut verteilt hat.

Das Salz erinnerte ihn an lang vergangene Tage.

Das Salz? Echt? Er liegt da nach einem Schiffbruch im Wasser und erinnert sich wegen der Träne an das Meer? Herr je, er liegt doch mitten drin! Ja, so Sachen, da ist nicht einfach sich dem Autor anzuvertrauen, ihm einfach so zu folgen. Eher stellt man ihn die ganze Zeit in Frage. Ich tue das.

Und den nächsten Absatz würde ich auch aufräumen. Immer einen Schritt nach dem anderen. Nicht einen vor, zwei zurück und wieder vor.

Martin lag rücklings auf einem Wrackteil des Krabbenfischers »Sigmalda« und blickte in den blauen Himmel. Die Sturmwolken hatten sich verzogen und nichts deutete auf die Hölle hin, die gestern noch über den Ozean gefegt war.
Als Junge hatte er geglaubt, die stürmende Gewässer bändigen zu können. Damals, als mit seinem alten Herrn am See fischen ging, den Kopf verdreht von Geschichten über die raue See und die Ungetüme der Meere. Heute lächelt er müde über diesen naiven Gedanken.
(Hier Absatz - da Du vom Heute ins Gestern wechselst.)
Von Abenteuern träumend, war er jung schon aufgebrochen, und die kalten Tiefen des Meeres hatten ihm schon bald die Realität gelehrt.

Ja, so einen Text schreibt man nur einmal, aber das Überarbeiten, Feilen, Wörter drehen und Sätze wenden, ach höre mir auf, das kann ewig dauern und gar nicht oft genug passieren. Kann sich über Jahre hinwegziehen und fast immer lohnt es sich.
Klassischer Fall für mich von geschrieben und eingestellt. Mal zwei Tage weglegen, was anderes machen, was anderes lesen, dann aus der Schublade holen und sich selbst laut vorlesen. Da hört man so viel raus, ganz anders als beim leiselesen. Ich weiß nicht, ob Du an was Neuem jetzt werkelst, aber dieser Text, hätte es schon verdient, dass Du ihm noch etwas Zeit schenkst. Da steckt nämlich auch echt was Schönes drin. Gerade dieser Gegensatz, diese Liebe, die so grausam ist, das schimmert so schön durch. Lass es scheinen. Vermüll das nicht so ;).

So viel von mir.
Schönen Tag Dir noch!
Beste Grüße, Fliege

 

Liebe Fliege,

Ich gebe dir in allen Punkten recht :) vor allem in dem wo dz sagst "schnell geschrieben und sofort eingestellt".

Ich arbeite jetzt seit drei Wochen an dem Text und er nimmt Form an. Wie ich vorher in einem anderen Kommentar erwähnt habe:

Ich melde mich wieder, wenn ich Zeit gefunden habe, daran zu feilen!

Gib mir noch gute zwei Wochen, dann sollte ich etwas präsentieren können, was dem Thema gebührt :).

Vielen Dank und liebe Grüße,

Cowboy

 

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