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Heimkehr

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06.08.2014
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Heimkehr

Ich bin auf einer Reise.
Viele Orte haben meine Augen schon erblickt, meine Füße und Hände gespürt, meine Nase gerochen, aber jetzt bin ich an einem Ort angekommen, der meine Persönlichkeit spaltet. Ich habe das Gefühl, dass ich von hier weg muss.
Meine Reise muss fortgesetzt werden, doch mein Herz will das nicht. Es hat sich an die wundervolle Landschaft hier gewöhnt und es hat sich vor allem daran gewöhnt, dass es einen Gesprächspartner gefunden hat. Es spricht den ganzen Tag ununterbrochen. Ich wusste gar nicht, dass es so viel zu erzählen hatte. Nachdem ich ihm seit Ewigkeiten keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt habe, sonnt es sich nun in der Aufmerksamkeit eines Anderen. Mein Herz spürt die qualvollen Bisse dieses Ortes nicht und lässt sich einspinnen in die - aus seiner Sicht - Vollkommenheit dieses Ortes. Die Vollkommenheit setzt sich zusammen aus wunderbar blühenden Wiesen und ein paar Bäumen, die die den nötigen Sauerstoff zur Freiheit der Atmung produzieren. Die Bäume spenden Schatten, wenn es müde ist von seinen stundenlangen Ausflügen auf die Berge und in die Täler dieser Landschaft. Überall blühen Blumen, die den Anschein machen als würden sie niemals welken müssen. Ein ruhiger, geduldiger Fluss fließt hier. Das Herz sitzt hier oft und spricht. Es sitzt gerne hier und starrt in das aufregende Gewässer, das kaum bedrohlich aussieht. Das Herz ist hier zu Hause und es wird von hier nur unter enormen Qualen fortgehen. Es hat genug davon weiterzuziehen auf einer aussichtslosen Suche. Das Herz wusste nie wirklich was ich eigentlich suche. Es wollte gar nicht verstehen warum ich suche. Schon lange hing es mir in den Ohren, dass es eine Pause bräuchte und nicht mehr weiterziehen wollte. Einige Male ließ ich ihm eine Pause. Jeden erdenklichen Ort, den wir besuchten und dort eine Rast einlegten, nannte es "perfekt" und "wunderschön". Es sagte mir ständig, dass wir genau an diesem Ort bleiben sollten. Zogen wir weiter und rasteten an einem anderen Ort, dann sagte es, dass es genau dieser Ort sei, der das Ziel unserer Reise ist. Das sagte es bisher bei jeder Rast. Vielleicht übertreibt es an dem jetzigen Ort auch. Ich habe schon oft mit ihm über unsere Ziele gesprochen, doch es ist unbelehrbar. Das Herz hat keine genaue Vorstellung von einem Ort, an dem wir bis zum letzten Herzschlag bleiben können. Es ist vollkommen anspruchslos und betont immer wieder, dass nur das Gefühl stimmen muss, um an einem Ort zu bleiben. Die Logik klammert es hier vollständig aus. Wieder und wieder versucht es mich zu überreden doch endlich zu bleiben und ein Lager aufzuschlagen. Ich äußerte ihm meine Bedenken gegenüber diesem Ort, aber es versuchte mich nur mit der Landschaft zu beeindrucken. Jegliche Überlegungen ließ es dabei im Dunkeln.
Meine Reise muss fortgesetzt werden. Genau das sagt mir auch mein Verstand, sowie meine Erfahrung. Nur mein Verstand spürt die raffgierigen Bisse dieser Lokalität. Er wehrt und widersetzt sich diesen Bissen. Versucht immer wieder vor ihnen zu fliehen, doch hier ist kein Platz für eine Flucht. Er sieht das hier alles ein bisschen anders, als es sein Rivale, das Herz, tut. Mein Verstand sieht hier eine unvollkommene Landschaft. Alles ist kahl und dunkel. Kein einziges Stückchen der Wiesen kann er mit seine Saat erreichen und kein einziger Baum gibt ihm die Luft, die er zum Atmen benötigt. In seinen Augen gibt es an diesem Ort einen Fluss, der alles mit sich in die Tiefe reißt ohne jegliche Gnade. In seinen Augen ist dieser Ort unwichtig und unnütz, doch er kann nicht gehen. Eine Flucht ist in diesem Momenten sinnlos. Ich sprach mit ihm und er versuchte mich zu überzeugen von hier fort zu gehen. Er sagte, dass es genauso ist wie jede andere Rast, die wir auf unserer Reise machten und dass er Schmerzen hätte. Der Verstand könnte diese Bisse, die ihm dieser Ort zufügt, nicht länger aushalten und möchte am liebsten von einer Sekunde auf die nächste von hier verschwinden. Er kann sich keinesfalls vorstellen für immer hier zu bleiben. Um mich zu überzeugen, zeigte er mir die dunklen Flecken dieser Landschaft, die niemals mit Licht in Berührung kamen und auf denen kein Leben ist. Der Verstand zeigte mir, wie die Blumen welken und die Bäume sterben. Er versprach mir einen besseren Ort für uns zu finden.
Meine Reise muss fortgesetzt werden? Nachdem ich sowohl den Verstand als auch das Herz anhörte, entschied ich mich zu bleiben und packte mein Gepäck aus. An diesem Ort wollten wir uns niederlassen, trotz der giftigen Bisse. Langsam bauten wir unser Lager auf. Das Herz half voller Begeisterung mit während der Verstand damit beschäftigt war seine Wunden zu lecken.
Eine Stimme erklingt. Das muss der Andere sein von dem das Herz die ganze Zeit über sprach. Der Andere stand da mit Ecken und Kanten und das Herz erkannte ihn nicht wieder. Er stand da und sprach andere Dinge, als die, die er vorher mit dem Herz besprochen hatte. Er sprach allerdings auch über andere Dinge, die der Verstand vorher mit ihm abgeklärt hatte. Sowohl Herz als auch Verstand waren überrascht über die Person, von der sie dachte, dass sie sie so gut kannten. Ich war auch überrascht diese Person endlich einmal kennenzulernen, da ich schon viel von ihr hörte.
Wir gingen spazieren über das halb blühende und halb verwelkte Feld von Blumen, vorbei an dem reißenden und teilweise sehr ruhigen Fluss bis in die Tiefen der manchmal sehr dunklen, aber auch gut mit Licht durchfluteten Wälder. Wir führten ein Gespräch bei dem ich erwähnte, dass ich von nun an für immer an diesem Ort bleiben werde. Der Andere antwortete mir, dass uns nur die Zeit beantworten könnte, welche Jahreszeit hier bald zum Alltag werden würde.

 

Hallo MeTePr,

ich habe Deinen Text gelesen, in der Hoffnung, dass noch was passiert. Dann war sie zu Ende. Tut mir leid, aber Philosophisches habe ich nicht wirklich gefunden. Der Text entwickelt sich nicht. Das ist keine Kurzgeschichte, da passiert nichts. Wenn Du schon Dein Herz und Deinen Verstand sprechen lässt, so würde ich vor allem vermissen, was die Augen sehen. Herz und Verstand sind in diesem Text personifiziert und stehen außerhalb Deines Körpers. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hat Dein Herz Dich am Ende so gesehen, wie Du wirklich bist. Diesem Gedanken kann ich gerne folgen. Am Anfang triffst Du eine Feststellung, dass Dein Prot nämlich eine lange Zeit sein Herz vernachlässigt hatte. Ich glaube, diesen Gedanken solltest Du nicht wieder fallen lassen. Ich hatte beim Lesen jedenfallst das Gefühl, dass Du Dich zu sehr verlierst. Da lässt sich bestimmt noch mehr daraus machen.

Mit Deiner Einstufung unter Seltsam stimme ich Dir aber zu.

Nun noch zum Sprachlichen. Da fehlen jede Menge Kommas. Solltest Du noch mal drüberschaun.

Viele Grüße
khnebel

 

Vielen Dank für die Rückmeldung.
Ja, es könnte sein, dass da einfach zu wenig Zeit reingesteckt wurde und damit auch viel zu wenig Überlegung.

 

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