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Heimkehr eines Titanen

vox

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09.06.2011
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Heimkehr eines Titanen

Am Firmament des Planeten Therion erschien ein neuer Stern. Gerade noch war er mit bloßem Auge kaum erkennbar, dann wuchs er langsam und strahlte bald heller als alle anderen Gestirne am nächtlichen Himmel über dem tiefschwarzen Ozean. Unmerklich löste er sich aus dem festen Gefüge der Lichtpunkte und wanderte aus dem Sternbild des Drachen und überquerte den Zenit in Richtung Süden.
Es handelte sich natürlich nicht um einen Stern der seinen angestammten Platz verlassen hatte und nun als galaktisches Kuriosum durchs All raste.
Auch war es kein Planet oder Asteroid der das von Therions Sonne stammende Licht reflektierte, nein, das Phänomen war künstlicher Natur.
Von der ursprünglich perfekten Oberfläche des grauschwarzen Giganten war nicht mehr viel zu erkennen, Asteroiden und nukleares Waffenfeuer hatten ihre Spuren hinterlassen, nur in einer Nische hatte ein mit Säure in die kristalline Hülle geätzter Schriftzug die Reise überlebt. „TITAN“ stand hier in der Sprache der Therionier. Darunter in kleineren Lettern ein Schlachtruf: „Das Reich ist ewig!“.
Die TITAN war ein Weltenkreuzer von gigantischen Ausmaßen. Er besaß die Form eines neunseitigen Prismas von vier Meilen Länge und einer Ruhemasse von sechzehn Millionen Tonnen. Seine Erbauer hatten ihn mittels Lasern und Sprengladungen aus einem Planetoiden gefräst. Anschließend hatte man ihn mittels künstlicher Kristalle versiegelt.
Das Neutronentriebwerk des Schiffes, das nun dem nahen Ziel zugewandt war hatte mit dem finalen Bremsmanöver begonnen und das Atomfeuer wärmte den Rumpf. Eis welches sich über die Jahre an der Hülle festgesetzt hatte begann zu schmelzen und erzeugte einen Schweif, dem eines Kometen ähnlich.
Als der Sternenantrieb die Konstruktion weit genug erwärmt hatte und große Pumpen warmes Gas durch alle Ecken und Winkel befördert hatten beschloss ein Elektronenhirn irgendwo in der Nähe der Mittelachse, dass es Zeit für die TITAN war, aus dem Winterschlaf zu erwachen.
Es begann mit den Robotern. Überall im Schiff begann es in der Dunkelheit zu surren und zu knacken. Befehle flossen lautlos durch Datenkabel und verbreiten elektronisches Leben. Große Transportsysteme lieferten frische Brennstäbe für die Reaktoren, die dann von automatischen Lastkränen in Position gebracht wurden, Wartungsroboter, kleinen metallischen Käfern ähnlich krabbelten in großer Zahl aus allen Winkeln hervor und begannen die Schäden der Jahrhunderte zu beseitigen.
Auf ihren Wanderungen passierten sie die Waffenkammern, wo die großen Gaußkanonen einige verbliebene Atomrakteten in dunkle Schatten gehüllt, vergeblich auf einen Einsatz warteten. Die Munitionsdepots hatte man bis aufs letzte Urangeschoss geleert, die gewaltigen Tanks, die einst mit zerstörerischen Naniten und Viren gefüllt waren hatte man um ihre tödliche Fracht gebracht.
Alles was dem Schiff geblieben war, waren unheimliche Mengen an Handwaffen: Todesstrahler, Neutronengranaten und Schallwerfer, flankiert von zehntausend Infantriebots, kleinen Kampfschiffen, Autotanks und hinter dicken Stahltoren ein paar Terraminen die, jede einzelne, einen ganzen Planeten entvölkern konnte.
Die Roboter drangen immer weiter in Richtung Schiffhülle vor und durch den steigenden Abstand zur Mittelachse der TITAN und der Eigenrotation wurde die simulierte Schwerkraft mit jedem Meter stärker und die Arbeit der Maschinen mühsamer.
Dort wo die Gravitation nullkommafünf G betrug waren die Brennstoffkammern untergebracht. Einst waren sie bis zur Decke mit Brennstäben gefüllt gewesen, jetzt waren sie fast alle zu Schatzkammern siegreicher Kreuzritter geworden.
Kunstgegenstände, tonnenweise Massivgold und Proben von Technologien die auf Therion unbekannt waren, hatte man mittels gewaltiger Netze im Raum fixiert. Ein Mensch hätte die mit Blei verkleideten Hallen Tage lang durchwandern können ohne auf ein Ende zu stoßen.
Als die Schwerkraft Erdniveau erreicht hatte stießen die Roboterscharren auf die Hibernatoren. Jede der perfekt abgeschirmten Kapseln enthielt einen schlafenden Sternenkrieger, jede der zweihundert Hibernatorschächte dreitausend Kapseln.
Tausende weiter Kapseln standen leer, ihre Besitzer waren lange tot, dahingerafft von radioaktiver Strahlung und außerirdischen Krankheiten.
Als auch der letzte Metallkäfer durch die Wartungsschächte verschwunden war, gab das zentrale Elektronengehirn den Befehl, die Beleuchtung wieder einzuschalten. Flackernd vertrieb künstliches Tageslicht die uralte Dunkelheit.
Das Eis, welches die Besatzung der TITAN konserviert hatte, begann bereits zu tauen und als auch der letzte Tropfen verdunstet war ertönte der laute Knall einer starken elektrischen Entladung.
Sechshunderttausend Herzen begannen im Gleichtakt zu schlagen, die ganze Armee öffnete fast synchron die Augen.
Auch nachdem die Kapseln mit pneumatischem Zischen geöffnet wurden, wagte es niemand zu sprechen. Einige sahen sich verwirrt um, andere verließen wortlos ihre Liegen.
Das Bremsmanöver der TITAN war beendet, der Weltenkreuzer hatte seine endgültige Umlaufbahn über Therion eingenommen.
In den Hibernationsschächten brach von einer Sekunde zur nächsten eine gewaltige Euphorie aus.
„Wir leben!“
„Heil dem Kaiser!“
„Das Reich ist ewig!“
Die Freudenschreie der Mannschaft schallten bis in die entfernte Kommandozentrale. Die Bildschirme zeigten was tausend elektronische Augen die in den Schiffsrumpf eingelassen waren sahen. Einige waren auf ferne Sterne gerichtet, einige blickten hinab auf die Meere, Wälder und Wüsten von Therion.
Keine Menschenseele war zu sehen, die Städte zerstört und der Palast des Kaisers lag seit hundert Jahren in Trümmern. Der Wind wehte radioaktiven Staub über die tote, zerklüftete Oberfläche. (2009)

 

Der Autor merkt zu diesem Text an:

Das ist meiner erster Beitrag also hallo erstmal
Dies ist eine meiner Kurzgeschichten aus dem Jahr 2009, weitere werden folgen (wohl meist im Genre Sience Fiction). Mir ist bewusst dass der Plot etwas konventionell und nicht besonders ausführlich ist, aber es ging mir beim schreiben hauptsächlich darum meinen Schreibstil zu testen. Kritik ist also erwünscht, positive und vor allem auch negative. Viel Spaß beim Lesen.

Solche Hinweise bitte immer in einem eigenen Beitrag unter die Geschichte, Danke! Und willkommen auf kg.de ;)

 
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Moikka vox,

ich hab reingeclickt, weil mir der Titel gut gefällt. Allerdings finde ich, Uwe war echt nett, ich sehe hier die Beschreibung eines settings und keine Kurzgeschichte.

Die Aufzählung des Inventars sollte man nicht mit plot verwechseln - der ist: Raumschiff fliegt, Roboter wieseln rum, Eingefrorene wachen auf und rufen ein paar Parolen. Das ist definitv kein plot und selbst die schwache Handlung ist sinnlos, weil kein Unterbau da ist. Keine Charakterisierung (nichtmal die eines Raumkreuzers, was durchaus möglich wäre, es gibt hier sogar eine KG, die anruehrend-philosophisch einen kleinen Kieselstein charakterisiert), keine Thematik, keine Einordnung in eine eigene Welt, kein Konflikt, keinerlei Entwicklung bei einer Sache oder einer Figur.

Damit hast Du eine ausformulierte, stellenweise irrelevant langamtige Skizze, aus der nun eine echte KG werden sollte. Was die Sache auch sehr ermuedend macht ist, dass es eine Nacherzählung ist, ein Bericht aus der Distanz, man wird nicht reingezogen. Weil es unpersönlich ist (das - nochmal - liegt nicht daran, dass es hauptsächlich um ein Schiff geht).

Da wuerde ich raten, nochmal zuzulegen, und zwar kräftig.

Auch wenn ich vieles nicht belegen kann und es teils fuzzy logic ist, nehme ich Dir mindestes die Hälfte der technischen Details nicht ab.
Das einzige, von dem ich weiss, dass es falsch ist: Raumschiffe bremsen nicht ab, das geht im All nicht, da Vakuum. Das läuft z.B. durch Feuern der Triebwerke in Gegenrichtung, gleiches gilt fuer Kurswechsel, bei dem auch kein 'Steuer rumgerissen' wuerde. Check das mal auf einer Website www.badastronomy.com (bei den Filmrezensionen).

Cryoschlaf ohne weitere Technik? Die wachen auf und stehen auf? Frag mal Ötzi, ob das geht. (OK, der war tot, bevor er einfror, aber Du weisst wohl, worauf ich hinauswill.) In Realität wird u.a. das Blut durch eine Chemikalie ausgetauscht, was - bevor die aufwachen können - wieder durch Blut ersetzt werden muesste, sonst funktioniert der Körper nicht. Bei extremen Minusgraden platzen sonst die Zellen, da zu viel Wasser enthalten. Die Ausrede, dass es ja in der Zukunft spielt und daher *wedel mit Hand* irgendwie möglich sein kann, gilt nicht - der Leser muss den Eindruck bekommen, dass Du Herr der Thematik bist, damit er Dir glaubt, und das geht am besten ueber Recherche und Details, die noch ein kleines Stueck mit der Realität, wie wir sie heute kennen und wie sie fuer den menschlichen Körper seit Millionen von Jahren Bedeutung hat, zusammenhängt.

Es wirkt nicht dramatisch, wenn Du Bomben aufzählst, die die Bevölkerung eines Planeten auslöschen wuerden - na und? Dramatisch wäre, die Situation dabei oder danach zu beschreiben, die Folgen. Und das gilt fuer fast jede Requisite, die hier aufgelistet wird. Alleine fuer sich sind die sinnlos, bedeutungslos, sie sind auch sehr schlecht in den Rahmen des Textes eingebunden. Das fluppt fuer mich hinten und vorne nicht und hat ehrlich gesagt keinen Spass gemacht.

Schau doch auch mal auf ein Erzählprinzip show don't tell, das könnte hier weiterhelfen. Ich wuensche viel Erfolg und viel Spass noch hier.

Herzlichst,
Katla

P.S.
Es fehlen im Text ein paar Dutzend Kommata, v.a. bei Einschueben und Relativsätzen - geh da doch bitte nochmal drueber.

 

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