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Hauptsache, da steht was

Beitritt
30.09.2002
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Hauptsache, da steht was

Erläuterung I

Hingekritzelt zur Bekämpfung blöder Leere, vielleicht auf ein Stück blaues Papier und vielleicht in einer Sprache, die ich verstehe.

Szene 1

Es ist 12 Uhr Mittag.
Es ist in der Fußgängerzone.
Das heißt:
Es ist hell.
Es ist die ganze Welt auf den Beinen.

Ein Mann jagt einen anderen Mann mit einem Messer. Menschen, deren Laufweg den der zwei Männer schneidet, weichen, gestört in ihrer Ruhe, verärgert aus. Irgendwann holt der Mann mit dem Messer den Mann ohne Messer ein. Der Mann schreit. Der andere drückt ihn auf eine Bank und ersticht ihn. Ein anderer Mann fühlt sich in seiner Zeitungslektüre gestört und geht. Die übrigen bleiben sitzen und tun irgendwas. Der tote Mann blutet farbig.
Eine Schulklasse kommt vorbei. Der Lehrer zeigt auf den Mann und fragt: „Warum ist das moralisch verwerflich? Verfasst darüber einen Aufsatz und stellt eine Verbindung zu Camus‘ Vorstellung vom Existenzialismus her!“
Erst als der Mann mit dem Messer auf andere Passanten losstürmt, bricht Panik aus.

Ich schlürfe meinen Milchkaffee. Er ist ein wenig zu heiß. Vielleicht um 0,5 Grad Cel-sius. Außerdem schmeckt er leicht staubig.
Ich sitze in einem Café in der vierten Etage, der Mann befindet sich auf der anderen Seite des Flusses. Die nächste Brücke ist nur mit dem Bus zu erreichen. Im Fluss schwimmen hungrige Krokodile.
„Keller, noch einen Kaffee bitte und ein Stück Stachelbeertorte.“

Der Mann tötet. Er tötet zwei Dutzend. Glaube ich.

Szene 2

Er sitzt neben mir und ich drehe mich kurz zur Seite, um nach einer Zeitung zu grei-fen. Als ich mich wieder zu ihm wende, ist er verschwunden. Ich suche in der ganzen Wohnung nach ihm. Auch auf dem Klo finde ich ihn nicht. Ich werfe einen Blick nach draußen. Sein Auto steht nicht mehr vor meiner Haustür. Ich wähle seine Handynummer. Niemand geht ran. Eine elektronische Frauenstimme verkündet mechanisch: „Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar.“
Ich warte eine halbe Stunde (mache mir ein Sandwich mit Salat und Käse) und rufe ihn zu Hause an. Niemand hebt ab. Ich setze mich in mein Auto und fahre zu ihm. Kein Gegenverkehr. Kein Auto hinter mir. Ich klingle dreimal. Er öffnet nicht. Auf der Rückfahrt begegnet mir kein Auto. Ich versuche, meine Mutter zu erreichen. Vielleicht weiß sie, wo er ist. Sie nimmt nicht ab.
Bevor ich zu ihr fahre, sehe ich fern. Sie ist nicht da, obwohl ihr Auto vor der Tür steht. Ich schelle bei den Nachbarn. Niemand öffnet. Drei Sekunden fühle ich mich ein wenig unwohl. Dann ist es wieder weg und ich rufe meine Freundin an, weil ich ihr Freund bin. Sie geht nicht dran. Ich esse Cornflakes und schneide Buchstaben aus der Zeitung aus, die ich zu einem Erpresserbrief zusammensetze. Dann zerreiße ich ihn wieder und grinse ein wenig.
Ich beschließe ins Kino zu gehen. Es hat geöffnet, aber niemand steht hinter der Kas-se. Ich gehe in den Kinosaal. Er ist leer. Der Film spricht mich an. Dann gehe ich tanzen. Niemand ist da. Ist mir doch egal. Endlich riecht es gut. Nicht so nach Zigaretten und Schweiß. Vielleicht rufe ich später noch mal meine Freundin an. Vielleicht hat sie ja auch einen Neuen. Na ja. Von mir aus.

Erläuterung II

Vollendet, während ich gerade ein wenig in einer Illustrierten blätterte und mir den Bart rasierte.

 

Hallo Sebastian!

Würdest Du bitte die Abteilungsstriche (von "sei-ner" bis "tan-zen") aus Deiner Geschichte rausnehmen, das stört beim Lesen, danke. :)

Liebe Grüße,
Susi

 
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Hallo Sebastian!

Ich kann mit Deinem Text, ganz ehrlich, recht wenig anfangen. Das liegt zum einen am Titel, der sehr gut wiederspiegelt, was ich mir momentan noch über den Text denke: irgendetwas schreiben, ob sinnvoll oder nicht-egal, Stil-egal, Inhalt-egal...

Ich habe es wirklich versucht, Sebastian. Was ich habe, ist folgendes: 2 Erläuterungen, die den Rahmen vorgeben, in dem der Text entstanden ist. " vielleicht in einer Sprache, die ich verstehe" - ähm. wenn das "ich" den Text hingekrizelt hat, wovon ich ausgehe, dann versteht es die Sprache.
Was danach folgt: 2 Szenen, die miteinander nichts zu tun haben - oder zumindest kann ich den Zusammenhang nicht erkennen. Die beiden Szenen haben aber dennoch vieles gemeinsam: Wortwiederholungen, Unflüssigkeiten, holprige Stellen...
Wenn hinter diesem Text ein Sinn versteckt ist (ausser: ich schreibe irgendetwas, egal was hauptsache es steht was da), dann tut es mir leid, Sebastian, ich habe ihn nicht erkannt. Gibt es diesen Sinn nicht, so bin ich jetzt etwas sauer, zugegebenermaßen, dann solltest Du es wenigstens unter Experimente o.ä. posten.

Schöne Grüße dennoch an Dich, Anne :)

 
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was ist das?
soll das ein icherzähler sein, der gerade ein theaterstück schreibt - ne schreiben tut er ja nicht - er denkt es sich aus?
ich vermute eher, dass du die gleichgültigkeit der gesellschaft kritisieren wolltest, das würde deinen stil entsprechen.
ich verstehe nichts!
du hast m.e. einen standardfehler von autoren gemacht. du bist davon ausgegangen, dass die menschen sich in deinem persönlichen chaos zurechtifnden.
meiner meinung nach ist diese geschichte absolut misslungen, das heisst, sprachstil unharmonisch - icherzählung und drehbuchstil miteinander nicht abgewogen, inhalt unklar und unverständlich, intention verfehlt!
sorry für meine harten worte!
bye
barde

 

Vielleicht solltest Du aber Kritiken trotzdem ernst nehmen, auch wenn das Deine übliche Einstellung ist?
Ich weiß nicht, wie viele Leser/Kritiker Deine Geschichten noch kommentieren werden, wenn bald alle draufkommen, daß Du sie nicht ernst nimmst?

 

Ich nehme mich nicht so ernst und einige Kritiker sollten sich ebenfalls nicht so ernst nehmen. Irgendwie haben hier einige die Neigung, Reich-Ranicki zu kopieren. Wo bleibt das Augenzwinkern? Was wir hier machen, ist nicht viel mehr als ein wenig Spaß zu haben und gelegentlich nachzudenken. Oder sind hier viele so ernst, weil sie fest daran glauben, entdeckt zu werden?

 

Hallo Sebastian,

schön, wenn Du locker damit umgehst.

Du hast recht, es ist nicht mehr, als Spass haben und ein bisserl nachdenken, für die meisten von uns, nehme ich an.
Ich nehme an mit "zu ernst nehmen" und Deinem Vergleich mit Reichirgendwas hast Du hauptsächlich Barde und mich gemeint.
Ich will keinen kopieren, schon gar nicht jemanden, den ich nicht kenne, ich will nur Geschichten lesen.

Ich hab mich intensiv mit Deiner auseinandergesetzt, weil ich annahm, Du willst ehrliche Kritik. Wenn Du das ganze allserdings eh nicht so eng siehst, dann frag ich mich schon, warum ich ins lesen und Kritischreiben anscheinend mehr Zeit und Gedanken isvestiert habe, als Du ins schreiben. Die Zeit hät ich auch produktiv nutzen können, für mich, meine Geschichten, dier die Geschichten von Leuten, die es mit ihren Texten erst meinen.

Texte, die oberflächlich etwas Augenzwinkerndes erzählen - sie können urkomisch und unterhaltsam sein. Texte, die dem Autor sogar selbst egal zu sein scheinen (so kommts bei mir an), die sollten vielleicht in Tagebuch kommen...

meine Meinung.

Schöne Grüße, Anne

 

Ok. Da steht was ... ich lese es, denke mir, ganz schön dick aufgetragen... aber das soll so... dann denk ich weiter beim Lesen, dass das ganze so lakonisch wie die Fliege auf der Scheibe ist, dann denk ich mir, vielleicht eine neue Art, die ich nicht verstehe, dann les´ ich den Titel nochmal...

Lord:p :D :D

 

@Nörgler: Ich glaube, ich muss mal einiges klarstellen, weil mir das Wort im Munde umgedreht wird.

Ich habe nicht gesagt, dass mir die Kritiken und meine Texte egal sind, ich habe nur gesagt, dass wir uns vielleicht nicht alle so ernst nehmen sollten. Das ist alles.

@Maus: Ja, hättest du mal, das wäre für uns alle besser gewesen ;-)

Im Übrigen habe ich mir mit dem Text schon etwas gedacht.

 

Ich habe nicht gesagt, dass mir die Kritiken und meine Texte egal sind, ich habe nur gesagt, dass wir uns vielleicht nicht alle so ernst nehmen sollten.
Aber gezeigt hast Du es.
Mag schon sein, daß Du nicht alles so wichtig nimmst, ich schon. Und wenn ich Dir einen Text, den zwei Monate niemand kommentiert hat, aus der Versenkung hole, Dir eine Kritik dazuschreibe, und Du hast nicht eine Silbe an Antwort dazu, trotz der Bitte, daß Du raufscrollst, dann bist Du jedenfalls für mich ein abgeschlossenes Kapitel...

 

Hurra.
Die Ernstnehm - diskussion ist erneut eröffnet.
Bin mal gespannt, wie viele Beiträge damit wieder geschunden werden.
Halali.
Ich nehms locker, mit der Geschichte, die mich nicht vom Hocker riss, die ich zugegebenermassen nicht verstand, die aber trotzdem aus Sinndadaistischer Sicht hier stehen darf...
Es lebe die Vielfalt und der Spieltrieb.
Lord

 

@Seb: Manchen geht es auch darum für sich selbst etwas dazu zu lernen, weder um entdeckt zu werden noch um irgendetwas in der Richtung zu erreichen. Sich weiterentwickeln und da gehört auch ein wenig Ernsthaftigkeit zu, die dir anscheinend völlig abgeht. Eine Frage noch, kompensierst du deine Zwanghafte nicht-Ernsthaftigkeit deiner Antworten mit der "Hauptsache da steht was negatives" Einstellung deiner Geschichten und Themen :susp:?
Wenn du schon solche Ersthaft kritischen Texte scheibst, dann setzte dich doch bitte auch mit der gebotenen Ernsthaftigkeit mit den Lesern auseinander. Falls du aber gar nicht willst, dass jemand deine Texte liest, solltest du das sagen, dann erspare ich mir beim nächsten Mal die Mühe!
Gruß
Roman

 

@Prodi: Nicht alle meine Geschichten haben ernste Themen, oder? Zumindest sind einige ernste Themen satirisch oder humoristisch aufgearbeitet.

Auch wenn ich das bestimmt schon zum dritten Mal sage: Ich möchte ja nicht, dass wir uns alle gegenseitig überhaupt nicht mehr ernst nehme und natürlich nehme ich auch die Kritiken recht ernst, ich möchte aber nicht, dass wir uns alle zu ernst nehmen.

Ich bin zwar nachdenklich, aber gleichzeitig witzig, weil ich sonst wahrscheinlich eingehen würde. Deshalb muss beides irgendwie zusammenpassen.

 

ja, es gibt unterschiedliche intentionen, auf kg.de geschichten zu veröffentlichen! ich gebe zu, dass meine kritiken oft ziemlich hart sind, und ich damit fälschlicherweise immer nur eine intention sehe, nämlich dass der autor sich perfektionieren will. es trifft dann einen, der viel zeit in seine geschichte investiert hat, aber ohne anspruch auf perfektion, ziemlich hart. das tut mir dann leid. aber die andere seite ist sehr wichtig.. nämlich dass die meisten ihre geschichten schon gerne abgerundet also "perfekt" haben wollen. für sie setze ich mich sogar mit den rechtschreibfehlern auseinander.
wenn ich nur vorher wüsste, dass der autor keinen anspruch auf globale verbesserung seiner geschichten hat, dann würde ich natürlich meine klappe halten.
ansonsten sollte der autor ein wenig nachsicht mit den kritikern üben :), wenn sie sich mit dem text intensiv auseinandergesetzt haben.
also nichts für ungut, sebastian.

 

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