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Hat noch keinen...

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23.12.2003
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Hat noch keinen...

Frank Rothenberg, IT- Entwickler bei einem nationalen Telekommunikations- Dienstleister, schaltete den Fernseher ein. Das Gerät surrte, als es aus dem tiefen Schlaf seines Standby- Modus erwachte. Frank blickte auf seine Armbanduhr. 22:17 zeigte das monochrome Display seiner Armbanduhr. Frank seufzte. Er fragte sich, ob er es jemals schaffen würde, vor 20 Uhr nach Hause zu kommen. Noch dazu gab es für die Überstunden nur Freizeitausgleich. Ein Witz, wie Frank sich selbst eingestehen musste.

Auf dem Fernseher lief inzwischen eine dieser bescheuerten Serien, die Frank überhaupt nicht ausstehen konnte. Er zappte weiter. Eine Reportage zeigte den Arbeitsalltag von Autobahnpolizisten, die mit Tempo 260 einen Irren auf der rechten Spur verfolgten. Er schaltete wieder einen Kanal hoch. Frank landete in einem Lifestyle Magazin. Vorsichtig schälte Frank seine 1,92 Meter aus dem schweren Leder hervor und ging zum Kühlschrank. Gähnende Leere empfing ihn. Nur zwei einsame Ketchupflaschen und eine abgelaufene Tüte Milch empfingen ihn. Mürrisch zerrte Frank an einem der Gemüsefächer. Das Fach verkantete sich und Frank musste noch einmal nachgreifen. Er grinste und zog eine Flasche Bier aus dem Fach. Auf dem Weg zum Bett, das neben dem Fenster stand, griff er noch nach der Fernbedienung für den Fernseher und schaltete wieder um. Die Polizisten hatten den Raser inzwischen gestellt. Kleinlaut gestand er, es einfach nur eilig gehabt zu haben. Er nippte an seinem Bier und ließ Feuerzeug und Kronkorken dezent klirrend auf die Glasoberfläche seines Nachttischs fallen. Das Fenster hinter seinem Bett war gekippt und ließ den kalten Oktoberwind herein. Er blickte kurz raus in die pechschwarze Nacht. Schemenhaft nur waren die Umrisse des Gartens seiner Nachbarn mit diversen kleinen Statuen zu erkennen. Es war erstaunlich kühl für diese Jahreszeit, nicht selten fiel das Thermometer nachts bereits unter die 5 Grad Marke und hüllte die Windschutzscheibe von Franks Auto regelmäßig in Raureif ein. Der IT- Fachmann fröstelte.

Leicht suchend griff Frank hinter sich und bekam schließlich den Gurt des großen, die ganze Fensterfront überspannenden, Rollos zu fassen. Vorsichtig zog er den Gurt ein wenig hervor und ließ das Rollo herunter gleiten. So kam der kalte Nachtwind nicht mehr direkt durch das Fenster, um seinen Nacken auszukühlen. Frank rutschte noch ein wenig tiefer unter die Decke und betätigte fast automatisch die Fernbedienung seiner Zimmerbeleuchtung. Dieses neckische Spielzeug gehörte zu Franks Auffassung von Understatement. Was war ein IT- Techniker schon ohne eine Fernbedienung für sämtliche wichtigen Elektrogeräte in seiner Wohnung? Der große Deckenfluter erlosch und gab die Bühne für den grün-blauen Ölscheibenprojektor frei. Ein organisches Muster aus blauen und grünen Ölblasen verwandelte seine gegenüberliegende Zimmerwand in ein lebendiges Kunstwerk. Von draußen streute das Licht der nahen Straßenlaterne durch die vielen kleinen Öffnungen seines Rollos.

Draußen raschelte es. Wahrscheinlich war es eine der beiden Katzen, die regelmäßig das Revier durchstreiften und sich bei Vollmond stritten oder einfach nur so laut auf sich aufmerksam machten. Die mittelgroßen Kieselsteine vor seinem Fenster machten sich wieder bemerkbar. Anscheinend suchte die Katze eine Maus. Plötzlich fiel grelles Licht von draußen durch das Fenster herein. Frank drehte sich um und erkannte augenscheinlich eine Taschenlampe, die durch das Rollo leuchtete. Er erschrak. Wer um alles in der Welt stand da mitten in der Nacht vor seinem Fenster? Geistesgegenwärtig griff Frank zu den Fernbedienungen und schaltete den Fernseher aus. Die Taste für den Ölscheibenprojektor musste Frank mehrmals drücken, bis das Licht endlich erlosch. Es war jetzt totenstill in seinem Apartment. Draußen konnte er jetzt deutlich den unterdrückten Atem eines Menschen hören. "Helfen Sie mir!" flüsterte eine Stimme. Frank hielt den Atem an,
nicht wissend was zu tun war, schließlich hatte diese Person, wer auch immer sie war, ihn aus den tiefsten Tiefen seines allmählich ausklingenden Feier- und Fernsehabends gerissen. „Helfen Sie mir!“, flüsterte die Stimme erneut, diesmal eine Spur flehender. Frank trat der Schweiß auf die Stirn. „Wer…wer ist da?“, begann er fast weinerlich, ohne ein leichtes Zittern in seiner Stimme zu verhehlen. Stille. Es war so leise, dass er sich beinahe schon eingestand etwas gehört zu haben, das in Wirklichkeit gar nicht so eingetreten war.
Frank atmete noch immer schwer, als er endlich aus seinem Bett stieg. Er tat dies langsam und in einer verkrampften Art und Weise, die ihm bis dahin unbekannt war und beinahe irrational erschien, war er doch ein stämmiger, ausgewachsener Mann in der Blüte seines Lebens, der es allemal mit Angreifern jedweder Art aufnehmen konnte, solange jene unbewaffnet waren. Bevor Frank seine Frage wiederholen konnte vernahm er ein leises, von außen herein getragenes Husten, das ihn mehr und mehr zu der Überzeugung brachte, dass dort draußen tatsächlich ein hilfebedürftiger Mensch wartete.
Rothenberg nahm nun Haltung an, gewillt diesem Menschen die Hilfe entgegenzubringen, um die er gebeten worden war. Immer noch leicht benommen torkelte er zum kurz zuvor heruntergelassenen Rollo um es mit einem beherzten Ruck, der keinerlei Unsicherheit mehr verriet, hochzuziehen. Er öffnete das Fenster vollends und blickte hinaus. Und er blickte hinein. Und als sich ihre Blicke kreuzten wusste Frank, dass er das Richtige getan hatte. Auf dem Kiesboden vor seinem Fenster stehend, befand sich ein Mann, der einen abgekämpften Eindruck bei Frank erweckte. Die schweren Arbeitsschuhe des Mannes waren befleckt und er scharrte damit beständig auf dem Boden, als triebe ihn eine unsichtbare Kraft zu dieser Aktion. Auch ansonsten wirkte der Mann nervös, ständig strich er sich durch das dunkle, strähnig fettige Haar, ohne Frank dabei auch nur einen Moment aus den Augen zu verlieren. Die Taschenlampe hatte er mittlerweile von Rothenbergs Fenster abgewandt und auf sein Gesicht gerichtet, sodass Frank die müden Augen seines Gegenübers klar und deutlich sehen konnte. So angestrengt der Mann auch zu sein schien, Frank hatte nicht das Gefühl, dass dieser Mensch medizinische Versorgung benötigte. Ein wenig Ruhe würde mit Sicherheit ausreichen. Dennoch fing Frank stockend an Fragen zu stellen: „Geht es ihnen nicht gut? Soll ich einen Krankenwagen rufen? Ja, ein Krankenwagen ist wahrscheinlich das Richtige…“
Der Mann schüttelte ruhig den Kopf: „Nein…ein Krankenwagen käme zu spät.“ Frank runzelte die Stirn.
„Ein Krankenwagen käme sicherlich zu spät, wäre nicht richtig. Ich habe es überprüft. Da ist nichts mehr zu machen…“, fuhr der Mann leise und bedächtig fort.
Frank räusperte sich. Die ruhige, beinahe monotone Art, in der diese Person zu antworten pflegte, behagte ihm ganz und gar nicht. Möglicherweise war der Mann betrunken. Es wäre nicht das erste Mal das sich ein verwirrter Betrunkener aus der nahe gelegenen Kneipe hierher verirrte. Doch den direkten Kontakt hatten diese Menschen bisher nie gesucht und meistens hatte es ausgereicht die Polizei zu verständigen. Auch diesmal, so dachte Frank würde dies das Richtige sein.
„Helfen Sie mir!“, flüsterte der Mann ein weiteres Mal kaum hörbar. „Ja, natürlich, gerne. Aber wie?“ Der Mann sah sich mit hängenden Schultern um, so als befürchte er beobachtet zu werden, dann sagte er: „Haben Sie eine Schaufel?“ Diese Frage kam so unerwartet, so plötzlich, dass Frank eine Weile nichts sagte. Auch der Mann bewahrte Ruhe, bis er schließlich wieder einsetzte: „Und?“
„Und was?“
„Haben Sie eine?“
„Ja, ääh…ja im Keller! Aber…“
„Na dann holen Sie die.“, der Mann schien seine Nervosität inzwischen abgelegt zu haben, Frank jedoch wurde stetig unruhiger.
„Ich glaube es ist besser, wenn Sie jetzt gehen.“, sagte er, darum bemüht bestimmt zu wirken.
Der Mann musterte ihn argwöhnisch und sagte dann: „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Klar ist nur, dass ich es vorher erledigen muss…“
„Erledigen muss?“, Rothenbergs Stimme überschlug sich beinahe, als er langsam begriff was dieser Mann vorhatte.
„Ich, ich wollte es ja nicht. Ganz bestimmt nicht. Es war ein Unfall. Da kann man nichts machen, wissen Sie.“
Frank nickte, nur um gleich darauf zu antworten: „Das sagen Sie am besten der Polizei!“
„Das würde ich ja gerne, aber ich fürchte die stürzen sich wieder in ihre Formalitäten.“, daraufhin setzte der Mann ein seltsames Lächeln auf. Die Angst hatte Frank mittlerweile vollkommen gepackt, immerhin schien ein Verbrecher vor ihm zu stehen.
Wieder einmal räusperte er sich, fasste seinen ganzen Mut zusammen und sagte dann: „Hören Sie, wenn Sie einen Menschen getötet oder verletzt, oder sonst irgend etwas Verbotenes getan haben, dann müssen Sie sich stellen. Es geht nicht, dass Sie das Ganze vertuschen.“
Das Lächeln auf dem erschöpften Gesicht des Mannes wich einer verdutzten Miene. Frank erstarrte, was hatte er nur getan? Der Mann würde auch mit ihm kurzen Prozess machen. Grauenvolle Bilder seines eigenen, qualvollen Todes schossen in ihm auf, er sah Äxte, Gräber, Kettensägen, sein schmerz verzogenes Gesicht, die Fratze dieses Mannes. Es war eindeutig, Frank war kurz davor die Kontrolle über sich zu verlieren. Noch immer stand dieser Mann mit seiner verdutzten Miene vor ihm, während vor Franks Augen schwarze Punkte einen wilden, ungezähmten Tanz aufführten. Und dann wieder: Blut, Schreie, Tod, sein Tod.
Regungslos sah Frank wie der Mund seines Gegenübers, dieser Nachtgestalt, dieses Mörders einzelne Buchstaben formte, deren Zusammenhang sich ihm nicht sofort erschloss, war er zunächst doch wie taub:„..ie…w…ohl…hahaha…a..er…nein. Wie kommen Sie denn darauf? Ein Mensch? Sicher nicht, es war eine Katze. Nur eine Katze. Sie lief vor mein Auto!“
„Eine Katze?“, Frank war fassungslos, die Taubheit entschwunden. „Oh mein Gott, ich dachte wirklich Sie hätten…“
„Nein, beileibe nicht. Es ist da hinten passiert, an der Schnellstraße. Ich hab noch versucht zu bremsen, aber es war schon zu spät.“
„Eine Katze…“, Frank atmete seufzend aus.
„Ich hab das Haus gesehen und da in ihrer Wohnung noch Licht brannte…“
„Eine Katze…“
Der Mann begann zu lachen: „Ja, natürlich…nur eine Katze. Sie können aufatmen! Also? Helfen Sie mir das Ding zu vergraben?“
Die große Last war nun endgültig von Frank genommen und er nickte erleichtert: „Ja ich helfe Ihnen.“

Mittlerweile war die Uhr bis viertel vor elf vorgerückt und das fahle Mondlicht verwandelte die Umgebung in ein gespenstisches, und wie Frank fand, unwirkliches Szenario.
Der Mann stellte sich als Richard Splatter, Sicherheitsmann, vor und schilderte Rothenberg das Ereignis auf eine lebhafte Art und Weise.
Wie gewöhnlich hätte er gegen 21.45 Uhr seinen tristen Arbeitsplatz in einer Fabrik verlassen um der nächsten Schicht Platz zu machen. Anschließend hätte er sich auf den Nachhauseweg begeben, auf dem der bedauerliche Vorfall, bei dem eine vermutlich herrenlose Katze die vermutlich schmerzhafte Bekanntschaft mit Splatters Stoßstange machte, stattgefunden hätte. Richard Splatter wurde nicht müde zu betonen wie leid es ihm täte diesem kleinen, gescheckten Wesen das Leben genommen zu haben, aber das sei nun einmal der Lauf der Dinge. Jegliche Furcht war von Frank gewichen als sich die Beiden scherzend und lachend dem roten Pick- up Splatters näherten, auf dessen Ladefläche eine blaue Mülltüte platziert war, in der sich das tote Tier befinden musste.
„Gut, dann woll´n wir mal! Hier scheint ´ne gute Stelle zu sein“, konstatierte Splatter und deutete auf eine winzige Grünfläche am Rande der zu dieser Zeit wenig befahrenen Schnellstraße.
„Ich denke das geht in Ordnung.“, entgegnete Frank.
„Ich halte die Taschenlampe und Sie graben.“, fügte er schnell hinzu. Für Arbeit zu dieser späten Stunde hatte er keinen Nerv mehr.
„Natürlich. Hab das Vieh ja immerhin auch umgefahren.“
Grinsend setzte Richard Splatter den Spaten an und tat den ersten Stich. Der Boden war an dieser Stelle weich und so nahm das Loch zügig Gestalt an.
„Schon komisch wie schnell es vorbei sein kann, wie?“
Es war offensichtlich, dass Franks Frage keiner Antwort bedurfte, stattdessen sah Splatter kurz hoch um ein nüchternes „Jetzt hierhin leuchten, bitte…“, anzubringen.
„Ich meine, man betritt eine Straße und schon ist man der Inhalt eines Müllbeutels.“, dabei machte Frank eine leichte Kopfbewegung in Richtung des Pick- Up.
„Das kann´ s doch eigentlich nicht sein oder? Wäre ich da anstatt der Katze…“, so begann Rothenberg seine Erörterung, „…dann würde mich das Ganze wohl ziemlich ankotzen.“
Jetzt unterbrach der bis dahin schweigende Splatter seine Arbeit für einen Augenblick um Frank zuzuhören.
„Bis vor einigen Minuten habe ich noch Cop- Sendungen und Lifestyle Magazine gesehen. Verstehen Sie, Lifestyle. Da wird uns tatsächlich vorgelebt wie wir zu leben haben.“
„Und zwar?“, diese Frage brachte Frank aus dem Konzept und schließlich zu einem beinahe unverständlichen Stottern.
„Ja…keine Ahnung. Konsumieren…und so.“
„Aha. Konsumieren und so.“, Splatter setzte wieder einmal sein ihm eigenes süffisantes Lächeln auf.
„Ich will damit ja nur sagen, dass ich eigentlich gar nicht richtig lebe, vielleicht noch nie richtig gelebt habe und das es immer noch so viel zu tun gibt…“
„Und das Ihnen das alles beim Betrachten einer Mülltüte in den Sinn gekommen ist.“
„Na ja…vielmehr bei der Vorstellung dessen was sich in ihr befindet.“
„´ne Katze.“
„Richtig.“
„Mmh, Sie mögen schon Recht haben, wenn Sie sagen, dass wir alle im Grunde genommen nicht richtig leben. Im Grunde genommen darben wir Halbtoten Tag für Tag dahin, tun Dinge, die nicht nötig sind, verlangen Dinge die unmöglich sind, geben uns Trivialitäten hin, die im Grunde genommen nichts als lächerlich sind und vernachlässigen dabei das wirklich Wichtige.“
Frank runzelte die Stirn, vielleicht konnte er Splatters Gedankengang nicht folgen, vielleicht lehnte er ihn ab.
„Und das Leben, wenn ich diesen Begriff verwenden darf, schreit nur nach einer Beendigung.“, Splatter stützte sich mittlerweile lässig auf den Griff des Spatens.
„Hmm…ich denke eher, dass es nach Veränderungen schreit.“
„Was Sie denken, ist sekundär!“, zischte Splatter. Ob dieser Handlung immenser Arroganz erstarrte Frank augenblicklich.
„Ich denke das hier ist ne Diskussion.“, brachte er quiekend hervor.
„Sie war es, sie ist hiermit beendet.“
„Ähm…“
„Was???“, stieß Richard Splatter übermäßig laut hervor.
Das Fernlicht eines vorbeifahrenden Autos streifte die Beiden für einen kurzen Moment und zeigte Frank das vor lauter Wut entstellte Gesicht des Grabenden. Dieser rammte den Spaten in den Boden und ging schnellen Schrittes zu seinem Wagen.
„Das müsste ausreichen.“, er griff nach dem Müllbeutel und machte sich auf den Rückweg zu dem immer noch verdutzten Frank.
„Kürzen wir die Standardprozedur ab. Asche zu Asche, Staub zu Staub und so weiter und so fort…“
Er warf den Müllbeutel lieblos in das bereitgestellte Grab, dann schüttete er es wieder zu.
„Wunderbar. Das bedeutet ja wohl, dass ich wieder nach Hause gehen kann, nachdem meine Hilfeleistung hier solch hervorragende Ergebnisse hervorgebracht hat.“, Frank war gekränkt, nein mehr als das, er war verletzt.
„Zwei, drei Löcher muss ich schon noch graben.“
„Zwei, drei?“, und dann noch einmal, diesmal ungläubiger: „Zwei, drei?“
„Löcher, ja. Denken Sie ich lasse den Mist an einem Stück?“
Frank fiel die Kinnlade herunter. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Was haben Sie in dem Beutel?“, fragte er.
„Das gleiche wie in den anderen…“, antwortete Splatter.
„Noch mehr Katzen oder was?“ Frank empfand diese Frage schon vor ihrer Aussprache als unnötig, dennoch stellte er sie.
„Noch mehr Katzen oder was?“, fragte Frank in einem ruppigeren Ton als zuvor. Splatter wandte sich von Rothenberg ab und ging erneut auf den Pick- Up zu. Frank selbst bewahrte sich seine Körperspannung, bereit diesen Mann zur Rede zu stellen.
Der Mann, der ihm plötzlich wieder als Ungetüm erschien, rief ihm, die Tür des roten Fahrzeugs öffnend, zu: „Sie kriegen ja auch ihren Anteil. Nur noch zwei oder drei Löcher.“
Als er sich mit mehreren Mülltüten in den Händen wieder umdrehte, stand Frank bereits vor ihm, den schweren Spaten in den eigenen Händen haltend. Mit ruhiger, aber bestimmter Stimme sagte Frank Rothenberg: “Sie sagen mir jetzt sofort was da drin ist.“
„Hey, alles zu seiner Zeit, Junge.“
Frank stieß ihm ungeduldig den Spaten gegen die Brust.
„Nein, jetzt!“
Stille. Nur das entfernte Rauschen fahrender Autos.
„Gut, das war´ s.“, schrie Splatter mit plötzlich hochrot werdendem Kopf.
„Ich hatte ´ne Menge Geduld mit dir. Glaub mir, ´ne Menge…“
Im nächsten Moment verwandelte sich die Schnellstraße in den Schauplatz eines absurd anmutenden Kampfgetümmels.
Arme, Beine, Spaten und Mülltüten flogen unbedacht hin und her und es war unmöglich zu sagen wer bei dieser Auseinandersetzung die Oberhand gewinnen sollte, bis, ja bis -ZONK-, der von Frank geführte Spaten einen empfindlichen Treffer bei Splatter landete, der sofort unsanft zu Boden ging.
Der atemlose Frank ließ den Spaten scheppernd zu Boden fallen und sank auf die Knie. In seinem Kopf pochte es, ein stechender Schmerz breitete sich über die Arme aus und ließ sie schlaff hinabsinken. Frank keuchte.
Er betrachtete fassungslos den auf dem Rücken liegenden Splatter, der einen mehr als ungesunden Eindruck bei ihm hinterließ. „Hallo?“, brachte er schließlich krächzend hervor. „Hallo?“, er stieß Richard Splatter an, doch der leblose Körper rührte sich nicht.
Immer noch geschockt vernahm Frank hinter sich schließlich das leise Motorengeräusch eines heranrollenden Wagens, der nicht weit von ihm entfernt zum Stehen kam. Oder stand er dort etwa schon eine ganze Weile? Grelles Licht, beschien Frank von hinten und ließ einen dunklen Fleck um Richard Splatters Kopf erahnen.
Frank erhob sich, langsam und gebrochen, bevor er sich umdrehte und das Auto sah. Bevor er sich umdrehte und die schemenhaften Umrisse der Insassen dieses Autos sah. Bevor er es sagte und auch bevor er es flüsternd wiederholte: „Helfen Sie mir!“

 

Hi Drummatic!

Herzlich willkommen auf kg.de. :)

Ich möchte dich bitten, das nächste Mal Kommentare zu deiner Geschichte in einem Posting unter die Geschichte zu setzen. Vielen Dank und viel Spaß auf kg.de.

Folgendes schreib Drummatic über seine Geschichte:
also dann, zerreisst mich!
zu der geschichte sag ich später noch was. möchte erstmal, dass ihr sie vollkommen unvoreingenommen lest! danke...

Greetinx
Alisha

 

na los jetzt leute! schreibt mal was...lasst euch halt nich von der länge der story abschrecken!

 

@Drummatic
Es bringt herzlich wenig, die Leute so zum lesen aufzuforden.
Lies selber ein paar Geschichten und kritisier sie, dann bekommst du auch Kritiken.

Sorry, fürs Off-topic

 

Hallo Drummatic

auch von mir ein herzliches wilkommen auf Kg.De

jetzt habe ich deine Geschichte völlig unvoreigenommen Gelesen und ich muss sagen, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

das Verhalten der beiden Männer ist meiner meinung nach vollkonmmen irrational, zumal auch nicht klargestellt wird, was denn nun in den Müllbeuteln ist. Was zumindestr Splatters verhalten erklären könnte.

Frank aber verhält sich meiner meinung nach total unglaubwürdig, splatter hat sich derart seltsam verhalten, dass ich mitten in der nacht ganz bestimmt nicht mit ihm irgendwo hingehen würde.

Ehrlich gesagt weiss ich auch nicht worauf du mit deiner Geschichte hinauswillst. Was willst du damit sagen? jeder kann zum mörder werden, wenn er sich nur auf möglichst absurde situationen einlässt?

Spannung wollte auch nicht wirklich aufkommen. Meiner Meinung nach ist deine Einleitung zu lang geraten. ich finde es unnötig den Abend des Prot zu beschreiben, du hättest ruhig dort anfangen können wo er bereits im bett liegt, und dort kurz die relevanten fakten erwähnen.

Du solltest deinen text auch nocheinmal auf Wiederholungen hin durchsehen, mir viel ziemlich oft "der mann" auf und sätze wie:

Gähnende Leere empfing ihn. Nur zwei einsame Ketchupflaschen und eine abgelaufene Tüte Milch empfingen ihn.

ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht total entmutigt, das ist nur meine Meinung zu der Geschichte und ich bin nicht representativ ;)

grüße

Porcupine

 
Zuletzt bearbeitet:

ok...dann ist es jetzt an der zeit etwas klarzustellen! ;)
also diese geschichte entstand im rahmen eines schreibwettbewerbes der sae (privates medieninstitut). der komplette bis "Frank hielt den Atem an..." reichende anfang war von eben diesem institut vorgegeben.
ab dieser stelle galt es die geschichte weiterzuführen.
die intention der sae war es, den besten 10 schreibern die möglichkeit zu geben ein drehbuch zur geschichte zu verfassen.
der "beste" aus dieser gruppe wiederum würde ein stipendium erhalten...achso ja, ne weitere einschränkung war die vorgabe, der eigene text dürfe nur bis zu 10.000 wörter beinhalten.

dass dir kein stilbruch zwischen deren und meinem text aufgefallen ist, ist ja schon mal schön. so habe ich es wenigstens verstanden deren, auch meiner meinung nach, seltsamen schreibstil weiterzuführen. ist ja schon mal was! ;)

und ja, ich gebe dir recht! alles an dieser geschichte ist irrational. dennoch würde ich sie an irgend einem samstagabend mal verfilmen...wenn mir sterbenslangweilig wäre zumindest.

ich bin mir der tatsache bewusst, dass meine charaktere über keine ausgefeilten motive verfügen, alles was ich wollte war es, ein effekthascherisches (schreibt man das so?) ende zu verfassen...hehe.
tja, du siehst schon: mir liegt nicht allzu viel an der geschichte, zumal sie ziemlich schnell geschrieben ward, insofern stört mich deine kritik auch nich sonderlich, was nicht heissen soll, dass ihr nicht weiterkritisieren sollt (umsonst hab ich sie nicht online gestellt)!

achso: vielleicht lest ihr mal das --> http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?s=&threadid=15528

is 1) nich so lang
und 2) komplett von mir

thx und cu!

 

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