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Hasis neue Ohren

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PGN

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17.01.2021
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Hasis neue Ohren

»Ich habe schlechte Nachrichten für dich.« Oma schaute mich traurig an. »Ich fürchte, Hasi muss mal zum Arzt.«
Ich klammerte mich an mein Lieblingskuscheltier.
»Aber warum denn?«
»Hasi braucht dringend mal neue Ohren.«
»Stimmt doch gar nicht!«
»Schau doch mal«, sagte Oma. »Hier kann man fast schon durchschauen, dort ist ein Loch und das linke Ohr hängt nur noch an einem Faden.«
Oma hatte schon irgendwie recht. Die Jahre, die ich mit Hasi verbracht hatte, waren seinen Ohren wirklich nicht besonders gut bekommen. Aber so ist das eben bei Entdeckern wie uns: Wir tragen die Beweise unserer Abenteuer auf der Haut. Und wenn nur einer der Schatzsucher laufen kann und den anderen an seinen Löffeln hinter sich herziehen muss, geht das an denen eben nicht spurlos vorbei.
»Muss Hasi dann zum Doktor?«, fragte ich. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie ich selbst zum Arzt gehen musste, als ich vor einiger Zeit Ohrenschmerzen hatte. Natürlich hatte Hasi mich begleitet.
»Keine Sorge«, lächelte Oma. »Ich bin staatlich ungeprüfte HNO-Ärztin.«
»Was heißt denn das?«
»Ich bin spezialisiert auf Hasennasen und -ohren.«
Ich staunte. Davon hatte sie mir noch nie erzählt.
»Echt jetzt?«
»Na klar. Und ich werde die Operation selbst durchführen.«
Skeptisch willigte ich ein.
»Na siehst du. Euer Termin ist gleich morgen früh nach dem Aufstehen. Dann kannst du dir ein neues paar Ohren aussuchen und ein paar Minuten später sieht Hasi aus wie neu.«

In der Nacht träumte ich etwas Seltsames. Ich stand, Hasi fest an mich gekuschelt, in Omas Waschküche. Normalerweise warteten hier Berge getragener Kleidung darauf, in die Waschmaschine gestopft zu werden. Doch scheinbar hatte jemand den Raum zu einer Art Lager umfunktioniert.
»Willkommen in meinem Hasenohrendepot!«
Oma begrüßte mich mit offenen Armen und warf einen stolzen Blick auf die unzähligen Regale an den Wänden der Waschküche. Hasenohren in allen Formen und Farben ragten aus den Brettern hervor. Es gab flauschige Lauscher und feste, solche mit riesigen Ohrmuscheln ebenso wie ganz winzige Exemplare. Sie waren aus allen erdenklichen Materialien gefertigt.
»Schauen Sie sich ruhig in Ruhe um. Wenn ich Ihnen helfen kann, sagen Sie gerne Bescheid.«
Oma war seltsam gekleidet. Statt ihrer Blumenschürze trug sie ein schwarzes Kleid, das so festlich aussah, als wäre sie auf dem Weg zu einer Hochzeit. Ihre Haare waren streng, aber schick, zurückgekämmt.
Ich schaute mich im Lager um. Hier und da nahm ich ein Paar Lauscher in die Hand, um ihren Stoff zu befühlen, legte sie jedoch schnell wieder zurück.
Ich stöhnte.
»Mensch Oma, wie soll ich mich denn hier jemals entscheiden?«
»Eine ganz schön große Auswahl, was?« Oma nickte verständnisvoll. »Ja, wir sind das größte Hasenohrendepot östlich des Nullmeridians.«
Ich verstand kein Wort.
»Aber keine Sorge, mein Schatz, du musst deine Entscheidung ja zum Glück nicht alleine treffen.«
»Nicht?«
Da begann Hasi zu sprechen.
»Können Sie uns denn etwas empfehlen, gnädige Frau?«
Ich konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Hasi hatte etwas gesagt. Er hatte seinen Mund geöffnet und Töne produziert. Vielleicht war mit meinen Ohren auch etwas nicht in Ordnung?
»Das ist natürlich schwierig«, antwortete Oma professionell. »Letztlich sind die Ohren alle gut. Sie müssen eben zu ihrem Träger passen.«
»Hm«, sagte Hasi, »das hilft uns jetzt natürlich nicht so richtig weiter.«
»Ich kann Ihnen ja mal einige Highlights aus unserem Sortiment präsentieren.«

Oma ließ ihren Blick über die Regale schweifen. Schließlich kramte sie ein blaues Stück Stoff hervor, das mit roten Sternen verziert war.
»Das«, sagte Oma, »sind die superfantastischen Superheldenohren.«
»Ah ja«, sagte Hasi abwartend.
»Die sehen schick aus«, meinte ich begeistert.
»Aber nicht nur das«, sagte Oma. »Mit denen kann man fliegen.«
Hasi war beeindruckt. »Fliegen? Das klingt spannend!«
»Aber entscheiden Sie sich nicht zu früh«, warnte Oma. »Ich habe noch mehr außergewöhnliche Produkte im Angebot.«
Sie legte die Superheldenohren beiseite und holte ein anderes Paar aus dem Regal.
»Ich präsentiere: Praktische Waschlappenohren, perfekt geeignet zur Beseitigung kleinerer und größerer Missgeschicke.«
»Das könnte ich gut gebrauchen«, gab ich zu.
Hasi blieb skeptisch. »Ich weiß ja nicht. Kann ich die Superheldenohren nochmal sehen?«
»Ich sehe schon, ich sehe schon«, sagte Oma. »Damit treffe ich nicht ihren Geschmack. Aber ich habe eine Idee.«
Wieder wühlte sie in den Stoffen herum.
»Wo habe ich denn … ach ja, hier.«
Oma hielt eine eigentümliche Apparatur in der Hand, die nur entfernt an Hasenlöffel erinnerte. Sie glitzerte golden im Licht und schien seltsam fest zu sein.
»Ein ganz besonderes Stück«, erklärte Oma. »Trichterohren aus echtem Grammophonmetall. Mit denen kann man alles hören, was irgendwo auf der Welt gesprochen, gesungen oder musiziert wird. Ein einzigartiges Klangerlebnis, das in diesem Universum seinesgleichen sucht.«
Hasi war interessiert. »Und das funktioniert wirklich?«
»Das klingt ja wie Magie«, sagte ich.
»Stell dir das mal vor«, sagte Hasi zu mir. »Wenn ich diese Ohren hätte, könntest du mich mit in die Schule nehmen und wenn ich mich dort langweile, klinke ich mich einfach aus und lausche einem Konzert in Asien oder Südamerika!«
»Ich sehe, Sie sind interessiert«, sagte Oma, bereits die nächste Variante in der Hand. »Aber schauen Sie sich mal diese hier an.«
Oma reichte mir ein dickes, weiches Stoffbündel.
»Das sind daunenbefüllte Winterjackenohren. Mit denen kann man sich einwickeln und gegen Wind und Wetter schützen.«
»Für die nächste Schneeballschlacht natürlich super geeignet«, gab Hasi zu. »Aber doch nicht ganz das, was ich mir vorstelle.«
»Wie wäre es dann mit …«
Oma gab mir zwei Gummilappen in die Hand.
»Unsere extraquietischigen Neoprenohren. Die halten auch einigermaßen warm, vor allem aber immer trocken. Sie liefern keine Angriffsfläche für Schmutz und lassen keine Chance für Flecken. Nie wieder Ohrenwaschen, weil die Ohren erst gar nicht dreckig werden.«
»Solche Löffel könnte ich wirklich gut gebrauchen«, sagte Hasi. »Nie wieder Ohrenwaschen klingt nämlich sehr verlockend.«
Ich war nicht überzeugt. »Die mögen ja ganz zweckmäßig sein, aber so richtig schön fühlen die sich nicht an.«
»Was ist denn so ihr Favorit bislang?«, fragte Oma.
»Ich habe ein Auge auf die Grammophonohren geworfen«, sagte Hasi.
»Und was sagst du dazu?«, fragte Oma an mich gewandt.
»Von denen, die du mir gezeigt hast, mochte ich die Winterjackenohren eigentlich am liebsten.«
»Ich weiß ja nicht«, sagte Hasi. »Was trage ich denn dann im Sommer?«
»Naja«, sagte ich. »Wie Oma schon gesagt hat: Letztlich müssen die Ohren zu ihrem Träger passen. Und weil du ja schließlich damit leben musst, finde ich, dass das deine Entscheidung sein sollte.«
Doch bevor sich Hasi ein paar neuer Lauscher aussuchen konnte, endete mein Traum.

Als ich aufwachte, war Hasi verschwunden. Ich suchte ihn hinter meinem Kopfkissen, in meiner Bettdecke und sogar unter meinem Bett, doch ich konnte ihn einfach nicht finden. Ich sprang auf und rannte nach unten.
Oma stand in der Küche. Sie lächelte mich an, als ich panisch die Tür aufstieß. Obwohl sie jetzt wieder ihre Blumenschürze trug, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie eben noch im Traum vor mir gestanden hatte.
»Oma! Oma!«, keuchte ich. »Hasi ist weg!«
»Keine Sorge, mein Schatz. Du hast so fest geschlafen, dass ich die Ohrenoperation einfach schonmal vorgezogen habe. Hasi hat alles gut überstanden. Er wacht gerade wieder auf.«
Ich lief in die Waschküche. Dort lag Hasi auf Omas Nähtisch. Aufgeregt betrachtete ich seinen Kopf.
Er hatte wunderschöne, samtene Löffel in dunkelbraun, die perfekt zu seinem restlichen Fell passten und sehr anschmiegsam waren. Sofort drückte ich Hasis neue Ohren an meine Wange. Sie fühlten sich wundervoll an.
Oma war hinter mich getreten. Ich drehte mich zu ihr um.
»Danke, Oma!«
Sie zwinkerte mir zu.
»Er hat sich für die schmuseweichen Knuddelohren entschieden – die Ohren, mit denen man am besten kuscheln kann.«

 
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Aber so ist das eben bei Entdeckern wie uns: Wir tragen die Beweise unserer Abenteuer auf der Haut. Und wenn nur einer der Schatzsucher laufen kann und den anderen an seinen Löffeln hinter sich herziehen muss, geht das an denen eben nicht spurlos vorbei.

So oder doch so ähnlich ging es mir vorhin, als ich bemerkte, dass Dein kleines Debut hierorts „verschütt“ zu gehen droht in den unendlichen Weiten des wirrtuellen Raumes,

liebe/r PGN.

Eine feine Oma hastu, die auch für Hasi da ist. Und wirklich toll die Interpretation des „HNO“- Kürzels. Und vor allem - es gibt nix zu mäkeln, selbst wenn es mich kurz während der Traumszene im Kopf juckte, den Konjunktiv einzusetzen vorzuschlagen. Aber nee! Für die ganz Alten ims östliche Mittelmeer und überall auf der Welt ist der Traum Realität (und ist er ja auch mehr und eher als Zeichnung, Kino, TV und das wirrtuelle Netz) und die Erzählung.

Kann es sein, dass das ein Debut hierorts, aber nicht im Schreiben ist?

Bis bald

Friedel,
der ein gutes Gefühl hat ...

»Ich bin staatlich ungeprüfte HNO-Ärztin.«
»Was heißt denn das?«
»Ich bin spezialisiert auf Hasennasen und -ohren.«

Ach ja - so seltsam da klingt – es scheint mit diesem Jahreswechsel ein Zeitalter des Ohres angebrochen zu sein, wobei ich das taube Ohr auch zum Vorteil verwende …

Wie dem auch wird,

gern gelesen vom

Friedel

 

Lieber Friedrichard,

hab vielen Dank dafür, dass du meinen Text davor bewahrst, gänzlich ungelesen (oder doch zumindest unkommentiert) zu verhallen. Umso mehr freut mich natürlich, dass dir mein Geschichtchen gefällt. Vielen Dank für dein Kompliment.

Kann es sein, dass das ein Debut hierorts, aber nicht im Schreiben ist?
Ich schreibe (oder schrieb) viel und häufig, aber eigentlich ausschließlich Sach- und Fachtexte. Alles Literarische ist bislang im Versuchs- oder Anfangsstadium auf meiner Festplatte versandet. Durch die Geburt meines Sohnes vor einigen Monaten habe ich allerdings die Freude am Verfassen von Kindergeschichten gefunden und endlich auch mal etwas fertig- und online stellen können.

Viele herzliche Grüße
PGN

 
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Hey @PGN,

und auch von mir ein herzliches Willkommen! Gut, dass Du mit dem Kommentieren begonnen hast, so habe ich mich wieder daran erinnert, dass ich Dir doch einen Kommentar schreiben wollte. Überhaupt ist Kommentieren gut, weil man dann nicht still in der Ecke mit am Tisch sitzt, sondern sich ins Gespräch mit einbringt.

Ich mochte die Idee hinter der Traumsequenz sehr. Das hat mir gefallen. Noch mehr gefallen und vielleicht auch kindgerechter hätte ich es allerdings gefunden, wenn dies kein Traum wäre und alles szenisch ablaufen würde, anstatt eines Dialoges. So wie Harry Potter zu seinem Zauberstab kam. Er ging in den Laden, probierte verschiedene aus und es geschahen Dinge. Und wenn dein kleines Mädchen nun mit Hasi im Hasenohrenladen ist und er probiert die Ohren aus, und dann hört er Dinge aus Australien und vom Nordpol und in Spanien - das könnte richtig witzig werden. Nur was direkt neben Hasi gesprochen wird, versteht er z.B. nicht mehr. Oder die Winterohren, es ist aber Sommer und er beginnt zu schwitzen und zwar richtig. Der Schweiß läuft ihm wie Schmelzwasser im Frühling aus dem Fell und er droht den Laden zu fluten, ich meine, Du hast da so viele tolle Ideen zusammengetragen, wenn Du die einfach bis zum »gehtnichtmehr« ausreizen würdest, wäre das ganze nicht nur spannender, sondern auch kindgerechter - weil erlebt und nicht berichtet. Deine Geschichte hat bisher eher den Sound eines Berichtes, als den einer Geschichte, in der man selbst mittendrin steckt und miterlebt. Sicher auch ein Effekt des von Dir verwendeten Präteritums und weil eben keine Spannung aufkommt. Da steckt ja nirgendwo ein echtes Abenteuer in deinen Zeilen, da passiert ja kaum etwas. Es wird viel gesprochen, aber nichts wirklich erlebt und das geht eher an deiner Zielgruppe vorbei.

Waren so meine Gedanken zu deiner Geschichte. Wie gesagt, die eigentliche Idee finde ich mega toll, die Verpackung eher schwierig. Aber kann jeder wie er will und für richtig hält, und dies ist nur mein Empfinden, musste nichts drauf geben.

Beste Grüße und Dir viel Freude hier weiterhin,
Fliege

 
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Hallo @PGN

So oder doch so ähnlich ging es mir vorhin, als ich bemerkte, dass Dein kleines Debut hierorts „verschütt“ zu gehen droht in den unendlichen Weiten des wirrtuellen Raumes,
Lieber Friedel, das wäre wirklich schade gewesen.
Durch die Geburt meines Sohnes vor einigen Monaten habe ich allerdings die Freude am Verfassen von Kindergeschichten gefunden und endlich auch mal etwas fertig- und online stellen können.
Wie schön, dann darf man nicht nur zu einer schönen Geschichte gratulieren, sondern auch dem fast frischen Papa zu einem Sohn.
Herzlichen Glückwunsch.

Mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Schön hätte ich sie auch als Märchen oder Fantasy Geschichte gefunden.
Wenn es nicht nur ein Traum gewesen wäre, sondern ein fantastisches Abenteuer.

Ich wünsche ein schönes Wochenende
GLG CoK

 

Hallo @PGN,

willkommen hier bei uns Wortkriegern!

Deine Hasi-Geschichte ist bezaubernd und sehr gut zu lesen. Bis auf diese Stelle hier, von der ich glaube, dass du da zu kompliziert für Kinder formulierst.

Wir tragen die Beweise unserer Abenteuer auf der Haut. Und wenn nur einer der Schatzsucher laufen kann und den anderen an seinen Löffeln hinter sich herziehen muss, geht das an denen eben nicht spurlos vorbei.

Das ist zu sehr versteckt in seinen Aussagen, ich würde es deutlich klarer und somit kindgerechter formulieren.

Die Traumsequenzen ist sehr schön phantasiereich geschrieben, all die unterschiedlichen Hasenohren.
Ich frage mich jedoch, ob du das unbedingt in einen Traum packen musstest.
Wieso findet das nicht einfach mit Hasi und der Oma und der Protagonistin so statt? Bei Kindergeschichten sind solche phantasiegeladenen Handlungen durchaus doch passend.

Was mir ein wenig gefehlt hat, auch wenn die Geschichte für sich genommen sehr rund wirkt, ist die Spannung.
Da läuft alles, bis auf dass die Ohren kaputt sind, sehr harmonisch und liebevoll und mit gutem Ende ab, also heile Welt ohne Konflikte.
Das hat aber leider zur Folge, dass jegliche Spannung fehlt. Auch kleinste Kinder mögen gern auf diese Weise unterhalten werden.

Wie wäre es denn, wenn Hasi vor lauter Angst wegen der neuen Ohren, erstmal abhaut und die Protagonistin befürchten muss, dass ihm was Schlimmes passiert ist, um ein klitzekleines Bisschen Spannung hinein zu bekommen? Das ist nur so eine Idee, dir fallen bestimmt bessere Dinge ein.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo @Fliege, hallo @CoK, hallo @lakita,

vielen herzlichen Dank für euer Feedback! Es ist wirklich sehr interessant zu lesen, was ihr von meiner Geschichte haltet und welche Verbesserungsvorschläge ihr habt. Ein wenig gehen eure Anmerkungen ja, wenn ich sie richtig verstehe, in die selbe Richtung: Als Traum und reiner Verkaufsdialog ist euch das zu passiv, zu wenig fantastisch und auch irgendwie zu in spannend. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Eure Lösungsvorschläge leuchten mir auch ein. Ich arbeite gerade noch an einem anderen Text; wenn ich den fertig habe, mache ich mich aber nochmal an Hasis neue Ohren und probiere mal ein bisschen herum.

So wie Harry Potter zu seinem Zauberstab kam. Er ging in den Laden, probierte verschiedene aus und es geschahen Dinge.
Das ist ein interessanter Hinweis. Die Ollivander-Szene hatte ich beim Schreiben tatsächlich auch im Hinterkopf. Ich erinnere die Szene aber so, dass da tatsächlich keine spektakulären "Dinge geschahen". Ist das nicht mehr eine Szene voller Mysterium, die uns ganz viel von der magischen Welt andeutet, ohne schon irgendwas im Detail auszuschmücken? Vielleicht trügt mich mein Gedächtnis aber auch. Ich werde das nochmal nachlesen.

dein kleines Mädchen
Das finde ich auch spannend. Ich habe das Geschlecht im Text absichtlich offen gehalten, hatte mir beim Schreiben aber eigentlich einen Jungen vorgestellt. Hasi ist nämlich das Lieblingskuscheltier meines Neffen.

Da steckt ja nirgendwo ein echtes Abenteuer in deinen Zeilen, da passiert ja kaum etwas.
Absolut. Ich gehe da, wie gesagt, noch einmal dran.

Wie schön, dann darf man nicht nur zu einer schönen Geschichte gratulieren, sondern auch dem fast frischen Papa zu einem Sohn.
Vielen Dank dafür. Der kleine Mann bereitet uns sehr viel Freude :)

Bis auf diese Stelle hier, von der ich glaube, dass du da zu kompliziert für Kinder formulierst.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Mit der Stelle habe ich beim Schreiben auch gehadert, aber ich wollte irgendwie die Beziehung des Ich-Erzählers zu Hasi charakterisieren, ohne nur vom "Lieblingskuscheltier" zu schreiben. Ich denke da nochmal drüber nach.

Ich frage mich jedoch, ob du das unbedingt in einen Traum packen musstest.
Wieso findet das nicht einfach mit Hasi und der Oma und der Protagonistin so statt?
Die Idee, das als Traum zu konzipieren, beruht darauf, dass ich so einen doppelten Boden in die Erzählung einbauen wollte. Der letzte Satz der Oma soll suggerieren, dass sie vielleicht auch in der echten Welt mit Hasi kommunizieren kann und dass hinter der schnöden Waschküche und der etwas altertümlichen Großmutter in der Blümchenschürze vielleicht doch viel mehr Magisches steckt, als man mit wachen Augen erkennen kann. Ich gebe aber zu, dass das gerade für eine Kindergeschichte sehr verkopft ist. Da muss ich wahrscheinlich einfach noch besser den richtigen Sound finden.

Wie wäre es denn, wenn Hasi vor lauter Angst wegen der neuen Ohren, erstmal abhaut und die Protagonistin befürchten muss, dass ihm was Schlimmes passiert ist, um ein klitzekleines Bisschen Spannung hinein zu bekommen? Das ist nur so eine Idee, dir fallen bestimmt bessere Dinge ein.
Das finde ich total gut. Solche kleinen Szenen würden den Text auf jeden Fall spannender machen. Ich nehme das bei der Überarbeitung mit auf.

Euch nochmal vielen Dank für das tolle Feedback!

Viele herzliche Grüße
PGN

 

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