Mitglied
- Beitritt
- 08.11.2003
- Beiträge
- 8
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 7
HalbAcht
HalbAcht
Jetzt lodert das Feuer leise im Kamin. Johann hat noch einmal nach ihm gesehen bevor er ging. Nun bin ich alleine in diesem alten, schönen, großen Haus, außer, den beiden lieben Katzen und der großen schwarzen Dogge. Er wollte doch schon da sein. Wie es draußen stürmt. Die schöne Standuhr zeigt halbacht, er ist sonst immer pünktlich, fast immer. Wie ich ihn liebe, meinen großen, tiefen, leisen SC. Ob er schon über den Hof schreitet? Langsam drehe ich mich, ein wenig kräuselt sich mein Rücken. Ich halte inne, höre aber nichts, außer den Wind und die Brandung. Er wollte das ich hier auf ihn warte, in diesen alten Mauern, die er von seiner liebsten Tante geerbt hat. Ich kenne ihn nun schon ein halbes Jahr. Kenne ich ihn? Ein halbes Jahr, wie ein Tag, schon eine Ewigkeit. Wünsche hat er manchmal ... warum erfülle ich sie ihm immer wieder. Wenn mir das früher jemand gesagt hätte. Ein mir wohltuendes Schmunzeln legt sich auf meine Lippen. Was es alles gibt ... was ich mit ihm tue ... wie es mir gefällt ...! Mir stockt der Atem, die schwere Haustüre war ins in Schloß gefallen, ohne das ich seine, überhaupt, Schritte gehört hatte. War ich kurz weg? Außer den Wind und der Brandung, die etwas an Intensität verloren hat, höre ich nichts. Ist er, wer ist, ist überhaupt jemand gekommen? Stand die Türe nur offen? War es nur der Wind? Ich drehe mich vollends um, Blut schießt in meine Wangen!