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Serie Hörni tarnt sich

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26.03.2006
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Hörni tarnt sich

Hörni tarnt sich


Hörni das Eichhörnchen ist bei der Begegnung mit Menschen immer etwas unsicher. Meistens erschrickt er so stark, dass sein Herz noch den ganzen Tag rast; oft weiß er nicht weiter und erstarrt, bis der Mensch verschwunden ist, oder er ergreift die Flucht. Oder alles drei nacheinander. Man kann sagen, daß Hörni menschenscheu ist. Ausgesprochen menschenscheu. Er beeilt sich deshalb auch so, wenn er über Dächer von bewohnten Häusern rennt.

Einmal hatte Hörni eine tolle Idee. Er dachte: Ich passe mich meiner Umgebung besser an, damit kein Mensch mich mehr erkennt. Zwar bin ich von Natur aus braun und passe gut zu den Baumstämmen, an denen ich herumlaufe, aber ich wäre gerne grüner, wenn ich unten auf der Wiese bin. Grün mag ich, und vielleicht steht es mir ja. Man soll mich für ein hübsches kleines Frühlingsblatt - oder am besten für gar nichts halten, weil man mich gar nicht sieht. Das wäre eine große Erleichterung für mich. Ich überwinde mich und gehe zum Frisör, obwohl er selbst ein Mensch ist. Er soll meine Haare grün färben. Bei der Gelegenheit hätte ich auch gerne eine Dauerwelle.

Zum Frisörbesuch selbst sind nicht viele Worte zu verlieren, außer dass Hörni entsetzt war, als er stundenlang unter einer Wärmehaube sitzen musste. Nur seine Nase durfte heraus gucken. Die angebotenen Zeitschriften schmeckten nicht besonders gut, und der Kaffee war das Scheußlichste, was er jemals probiert hatte.

Aber sein Plan klappte: Von nun an konnte Hörni sich etwa einen Monat lang wie unsichtbar im Park aufhalten, weil dann sein braunes Fell nachwuchs. Sogar die Artgenossen erkannten ihn immer erst beim zweiten Hinsehen, nachdem sie ihn zuerst für ein besonders eichhörnchenähnliches Grasbüschel gehalten hatten. Und hätte er die Tortur beim Frisör nicht auf sich genommen, wäre er seiner Freundin Hörnina niemals begegnet...

 

hi pmaktiub!

Die angebotenen Zeitschriften schmeckten nicht besonders gut, und der Kaffee war das Scheußlichste, was er jemals probiert hatte.
:lol:

Wieder nett. Ich würde hier aber die Motivation für den Frisörbesuch noch mehr herausstellen - er will ja grün werden, damit ihn möglichst wenig Menschen sehen, oder?

Er dachte: Ich passe mich meiner Umgebung besser an, damit man mich nicht mehr sofort erkennt (...) aber ich wäre gerne grüner, wenn ich unten auf der Wiese bin. (...) oder am besten für gar nichts halten, weil man mich gar nicht sieht. Das wäre eine große Erleichterung für mich.
in dem Absatz kann man zwar das Motiv ahnen, aber ein kurzer Nebensatz oder eine Umformulierung würden das noch deutlicher machen. ("damit man mich nicht mehr sofort erkennt" - damit mich die Menschen nicht mehr erkennen "oder am besten für gar nichts halten, weil man mich gar nicht sieht" - weil mich von den Menschen einfach niemand sieht - oder so in die Richtung)

Und hätte er die Tortur beim Frisör nicht auf sich genommen, wäre er vielleicht niemals oder zumindest nicht mit solchem Erfolg seiner Freundin Hörnina begegnet...
ich finde das als Schlussatz etwas umständlich und würde vereinfachen.

schöne Grüße
Anne

 

Liebe Anne, für die Tipps vielen Dank! Ich hätte gerne "gar nichts" und "gar nicht" sehr betont und daher kursiv gesetzt, aber ich schaffe es nicht. Es erscheinen immer solche Klammern mit einem I drin. Wie kommt das? Ich glaube nämlich, wenn man es betont liest, versteht man es sofort.
Gruß,
pmaktiub

 

Hallo pmaktiub,

die Meckertante ist wieder da.
Aber dadurch merkst du auch, dass mir deine Geschichten gut gefallen.
Trotzdem habe ich auch hier ein paar Anmerkungen zu machen.

Hörni das Eichhörnchen ist bei der Begegnung mit Menschen etwas unsicher.
Das Eichhörnchen Hörni ist bei der Begegnung mit Menschen immer etwas unsicher.
Am Anfang würde ich die Worte vertauschen und später das Wort immer einfügen, denn für den Verlauf der Geschichte ist es mE aussagekräftig.

oft weiß er nicht weiter und erstarrt, bis der Mensch ihn in Ruhe läßt, oder er ergreift die Flucht. Oder alles drei.
..., bis der Mensch verschwunden ist, .... Denn du schreibst ja nichts davon, dass sie das Eichhörnchen ärgern. Auch den Nachsatz: Oder alles drei würde ich streichen, denn das geht ja wohl schlecht, dass es erstarrt und gleichzeitig die Flucht ergreift.

..., aber ich wäre gerne grüner, wenn ich unten auf der Wiese bin.
Die beiden Satzteile würde ich tauschen. Ist aber Geschmacksache.

Ich überwinde mich und gehe zum Frisör, auch wenn er selbst ein Mensch ist.
..., obwohl er ein Mensch ist.

Die angebotenen Zeitschriften schmeckten nicht besonders gut, und der Kaffee war das Scheußlichste, was er jemals probiert hatte.
Diese Bemerkung finde ich gut gelungen. *smile*

Von nun an konnte Hörni sich etwa einen Monat lang wie unsichtbar im Park aufhalten.
Hier würde ich noch einfügen, warum er nur für einen Monat unsichtbar bleibt. Z.B mit dem Nachsatz, weil dann die grüne Farbe ausgeblasst war, oder langsam verschwand.

Und hätte er die Tortur beim Frisör nicht auf sich genommen, wäre er seiner Freundin Hörnina niemals begegnet...
Obwohl der Besuch beim Frisör für Hörni kein Vergnügen gewesen war, bereute er es nicht. Denn ohne seine Veränderung wäre er seiner Freundin Hörnina niemals begegnet.

Ansonsten wieder ein kleiner Schritt weiter im Leben von Hörni.

Weiter so.
Viele Grüße
bambu

 

Anmerkung

Hier würde ich noch einfügen, warum er nur für einen Monat unsichtbar bleibt. Z.B mit dem Nachsatz, weil dann die grüne Farbe ausgeblasst war, oder langsam verschwand.

Irgendwas ist da faul. Er konnte etwa einen Monat lang unsichtbar bleiben, weil dann... das geht so nicht. So!

Da mir aber der Charackter und die Geschichte gut gefielen und auch die Schreibweise, habe ich es mir erlaubt, ein Paar Ideen zu dieser Stelle zu äußern.

Er konnte etwa einen Monat unsichtbar bleiben. Sein braunes Fell wuchs so schnell nach, dass sich spätestens am 32. Tag jeder Mensch fragen würde, was für ein komisches grün-braunes Ding da auf dem Waldboden herumwuselte.

Hörnis Haare wuchsen zwar langsam und gemächlich, aber mehr als ein Monat Unsichtbarkeit wollte einfach nicht klappen, sein flauschiges, grünes Fell wurde von Tag zu Tag brauner und brauner.

Möge die Nacht mit die sein.:)

 

Hallo pmaktiub,

schmunzelnd habe ich Deine kleine Hörni-Geschichte gelesen. Viele Bilder gefielen mir sehr - so z.B. das eichhörnchenähnliche Grasbüschel ...

Du fragst, wie Du etwas kursiv drucken kannst. Ich habe das einfach mal für Dich in Deinem Text gemacht. Wenn Du jetzt auf bearbeiten klickst, dann siehst Du, dass die Satzteile, die in der Geschichte kursiv erscheinen, durch die "Klammern mit dem I" eingerahmt werden - nach dem Abschicken aber hast Du dann das kursive Schriftbild ...

Lieben Gruß
al-dente

 

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