Was ist neu

Hölle,Himmel und zurück

Mitglied
Beitritt
13.11.2001
Beiträge
162

Hölle,Himmel und zurück

Ich muss aus dieser Hölle entfliehen, muss hier raus. Schnell streife ich mir meine Jacke über und ziehe meine Schuhe an.
Im Wohnzimmer höre ich sie lautstark streiten. Ich husche hinaus auf die Straße und knalle die Tür zu. Ja sie sollen ruhig merken, das ich sie hasse. Draußen weht mir ein lauer Abendwind um die Nase und ich fühle mich sofort wohler. Straßenlaternen erhellen mit ihrem künstlichen Schein die Nacht in der ich nun ziellos umherwandere. Ich schlendere durch die Gassen, vorbei an Häusern mit erleuchteten Fenstern, hinter denen wahrscheinlich auch Streits vorherrschen und Kinder geschlagen in ihre Zimmer flüchten. Weiter führt mich der Weg der Dunkelheit hin zu einem in die Nacht getauchten Spielplatz.
Als ich langsam an den Spielgeräten entlangschleiche höre ich mit einem Mal eine wimmernde Stimme. Neugierig suche ich nach der Quelle des schmerzerfüllten Geräusches und finde sie unter der Rutsche. Zusammengekauert und überströmt von Tränen sitzt sie da. Ich kann sie kaum sehen aber die funkelnden großen Augen nehme ich sofort war. "Soll ich etwas sagen? Soll ich ihr helfen, wenn ja wie?", schiesst es mir durch den Kopf. Ich starre sie an, sie sieht langsam auf und mustert mich mit ihren wunderschönen Augen.
Ich bin wie gelähmt, kann mich keinen Zentimeter rühren. Ich bewundere nur ihre Schönheit, weiße Haut,dunkle Augen, schwarzes Haar. Sie sieht mich nur an, mit einem Blick als könnte sie mir in die Seele schauen.
Dann steht sie plötzlich auf, sieht mich immer noch an. Ich erbebe alles in mir kribbelt. Diese Begegnung sie ist kein Zufall denke ich, sie ist diejenige mit der alles besser wird. Sie sieht mich immer noch an, spricht
kein Wort. Doch dann auf einmal kommt sie näher, sie küsst mich auf meine starren blutlehren Lippen. Mein Herz rast doch ich bin noch immer unfähig mich zu bewegen. Dann spricht sie nur einen Satz zu mir: "Ich liebe dich.", haucht sie in mein Ohr, und verschwindet schnell im Dunkel der Nacht. Ich sitze da, angespannt und voller Wut gegen mich selber. "Warum habe ich sie nicht angesprochen?", frage ich mich. Doch die Antwort scheint in weiter Ferne zu liegen.
Zwei Stunden bin ich nun schon weg aus der Hölle, es wird Zeit dort hin zurück zu kehren. Also mache ich mich auf, zurück durch die Gassen zurück in das Haus. Drinnen herrscht der gleiche Lärmpegel wie zum Beginn meiner Reise aus der Hölle. Ich werde sie nie vergessen, aber zum Suchen habe ich keine Kraft. Leb wohl.

[Beitrag editiert von: nightboat am 26.02.2002 um 13:16]

 

Holla,

könnte sich bitte auch nur einer von euch erbarmen meinen hier verzapften Dreck zu zerreissen? :D

Und wenn ich ganz lieb Bitte Bitte mache?

:drool:

Gruß
nighty

 

Jetzt memm mal nicht rum! In einer Stunde bin ich wieder da und dann gibts Haue! :D

 

Hi

Bin da und werde jetzt deine Geschichte -wie versprochen- auseinander nehmen.
Mein Problem mit der Geschichte ist wohl der "Himmel", der mir etwas unverhofft kommt.
Den Streit der Eltern als Flucht aus der Hölle hast du ganz gut skizziert. Auch die Beschreibungen des Umfelds kann ich lobend erwähnen.
Nur dann kommt dieses Mädchen. Ab diesen Zeitpunkt konnte ich den Protagoonisten nicht mehr vernünftig einordnen. Da das Mädchen auf einem Spielplatz ist könnte man darauf schließen, dass sie relativ jung ist, wodurch auch der Protagonist jung sein müsste. Ist nur so ne Annahme, die mich etwas unschlüssig hat dastehen lassen.
der Protagonist fragt sich nun also, wie er dem Mädchen helfen kann. Das Mädchen steht auf und küsst ihn. Das ging mir alles zu schnell. Warum sollte dieses Mädchen das machen? Gibt es eine besondere Veranlassung? Dankbarkeit für das Trösten wäre möglich, aber er hat sie ja noch nicht getröstet. Und dann, noch unverhoffter kommt ein Liebesgeständnis. Diese Liebe muss ja irgendwo drauf basieren. Einfach so lieben kann sie ihn ja nicht.
Die Rückkehr zur "Hölle" war auch Ok, aber dann dieser Satz

Ich werde sie nie vergessen, aber zum Suchen habe ich keine Kraft

Warum? Erzähl mehr über die Ursachen, würde ich empfehlen.

Naja, vielleicht habe ich aber auch etwas grundlegendes missverstanden. In diesem Fall betrachte diese Kritik als gegendstandslos.
Außer diesen Problemen, die ich im Mittelteil hatte fand ich die Geschichte eigentlich sehr schön, besonders vom Stil her. Auch habe ich wenig Rechtschreibfehler gefunden. Die Idee finde ich sehr interessant, wenngleich ich im Titel das "und zurück" weglassen würde. Naja, Geschmackssache, wie so oft.
Kannst mir ja zu den angesprochenen Kritikpunkten was sagen.

Bis denne
LG
Frederik

-carpe diem-

 

Hallöchen,

Erstmal ganz vielen Dank für die Kritik.

Die Location des Spielplatzes ist bewusst gewählt, um die verlohrene Jugend darzustellen. Ist wohl nicht ganz rübergekommen. Ausserdem spielt das Ganze ja mitten in der Nacht, da sind kaum Kinder auf dem Spielplatz. :)

Die plötzliche Wendung der Situation müsste ich vielleicht noch genauer beschreiben.

Die Flucht des Mädchens habe ich gewählt um die Hoffnungslosigkeit der Liebe darzustellen.

Und zu guter Letzt wollte ich diese Begebenheit die man immer wieder erlebt, das ein Mensch in das Leben tritt und trotz großer Sympathie sofort wieder verschwindet.

Das sie ihn Liebt soll leichte telepathische Fähigkeiten oder Zukunftswissen darstellen.

Ich geb ja zu ist etwas abgefahren.

Gruß

nightboat

 

Wenn du das alles, so wie ich das jetzt verstehe, auf methaphorischer Ebene meinst,

du erwähntest ja z.B.

Und zu guter Letzt wollte ich diese Begebenheit die man immer wieder erlebt, das ein Mensch in das Leben tritt und trotz großer Sympathie sofort wieder verschwindet.
, dann empfehle ich, die ganze Geschichte ebenso zu schreiben, sonst kommt das in keinster Weise rüber.
Sympathie, obwohl die beiden sich kurz getroffen haben? Selbst bei telepathischen Fähigkeiten fraglich (hab zum Thema Liebe und Telepathie mal ein Musical gesehen in dem das mE gut dargestellt wurde). Dass die Zuwendung mit einem Mal kommt, überrascht und lässt das ganze von der bis zu diesem Zeitpunkt doch recht glaubhaften Ebene herunterrutschen. Schade eigentlich, denn dass, was du ausdrücken möchtest ist an sich richtig.
Als Verbesserungsvorschlag hätte ich, das Ganze in einer Art Retroperspektive wiederzugeben, so dass sich der Protagonist während seines Spaziergangs daran erinnert. Naja, ist ja nur ein Vorschlag. Ich wünsch dir viel Glück beim Arbeiten an deinem Text.

Bis denne
Frederik

 

Ich nehm mir am Wochenende mal Zeit dafür um das Ganze nochmal ein bisschen plausibler zu gestalten.

THX & greets

nightboat

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom