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Guten Morgen, gute Nacht

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29.07.2002
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Guten Morgen, gute Nacht

Guten Morgen, gute Nacht…

Nach einer zwei jährigen Beziehung beendete ich die Partnerschaft mit meinem damaligen Freund, da wir diese zwei Jahre in unterschiedlichen Ortschaften verbrachten. Dies alleine wäre kein Problem gewesen, doch unsere Wohnsitze waren rund 500 km weit auseinander und auf diese Weise hatte unsere Liebe keine Chance mehr.

Ich war natürlich am Boden zerstört, schließlich war er mein erster Freund, mit dem ich auch das erste Mal verbrachte. Doch nach einigen Wochen verging der herzzerreißende Schmerz und ich öffnete meine Augen wieder für die schönen Dinge des Lebens.

In dieser Zeit war ich oft mit meiner Freundin in der Stadt unterwegs, wo wir natürlich Ausschau nach „sexy Singles“ hielten und uns über den einen oder anderen Jungen unterhielten.

Während dieser Gespräche viel oft ein Name, Jenne, ein Freund von mir, der mir schon beim letzten Chatter-Treffen total gefallen hat. Ich war hin und weg bei dem Gedanken, dass es nur noch eine einzige Woche dauern würde, bis das nächste Chatter-Treffen vor der Tür stand. Mir ging in dieser Woche der Name Jenne nicht mehr aus dem Kopf, in jedem zweiten Satz, den ich mit meiner Freundin wechselte, fiel der Name. Andauernd schwärmte ich ihr vor wie nett er ist und wie klasse er aussieht, was nach einem Blick auf ein Foto, dass ich schon seit dem letzten Treffen mit mir trage, auch meine Freundin kurzerhand bestätigte.

Am Freitag sollte es also los gehn, meine Freude war nicht zu bremsen und meine Freundin konnte den Namen schon nicht mehr hören. Als der großartige Tag gekommen war, verließ ich meine Freundin und fuhr voller Vorfreude auf die anderen Chatter, ganz besonders natürlich auf Jenne, Richtung Hannover.

Dort angekommen erblickte ich ihn sofort, umarmte ihn jedoch als letztes und am längsten. An den folgenden zwei Tagen verbrachten wir eine wunderschöne Zeit. Was ich zu hause niemals gedacht hatte, wurde war, er schien mich auch zu mögen.

Der Abschied am Sonntag fiel sichtlich schwer, doch ich fuhr heim, mit dem Gedanken an eine schöne Zeit und eine noch schönere Zukunft.

Doch schon wenige Tage später trat das alte Problem erneut auf, es lagen nun fast 700km zwischen uns. Trotz dieser Kilometeranzahl besuchte er mich nach drei Wochen des schwierigen alleineins und auch an diesem Wochenende ging es uns beiden klasse.

Der Abschied nahte jedoch von Minute zu Minute und die Gedanken an das Alleinsein schlichen sich während des gesamten Wochenendes immer wieder in mein Gedächtnis. Dazu kam, dass ich natürlich meinen Ex noch nicht ganz vergessen hatte und auch er kam mir immer wieder in den Sinn.

Trotz allem war die gemeinsame Zeit mit Jenne, die schönste die ich hatte. Nirgends fühlte ich mich so wohl, wie in seiner Gegenwart.

Doch als wir dann wieder getrennt waren, merkten wir wieder, dass es unmöglich ist, auf diese Entfernung eine Beziehung zu führen.

An den Wochenenden waren wir meist beide unterwegs und daher trennten wir uns am Telefon. Während Tränen über meine Wangen kullerten, dachte ich an die schöne Zeit, die ich so schnell nicht mehr missen wollte und die ich nun missen sollte. Es schien mir unmöglich das alles zu verkraften und die Sehnsucht nach ihm wurde von Tag zu Tag größer.

Doch die Entscheidung war gefallen, nun chatten wir ab und zu und wenn es unsere zeit erlaubt telefonieren wir. Ich denke Tag für Tag an ihn, kann ihn einfach nicht vergessen und bei jeder Erinnerung an die schöne Zeit, steigen mir Tränen in die Augen.

Abends wenn ich ins Bett gehe, sehe ich auf das Kuscheltier, dass er mir zu meinem Geburtstag geschenkt hat, streichle diesem Entlein zart über den Kopf, berühre den Schnabel mit meinen Lippen und flüstere den Satz: „Gute Nacht Jenne“

3.8.2003

 

Also...

ich muss mich schon zurück halten, um diese "Kurzgeschichte" nicht allzu hart zu kritisieren. Ich bemühe mich nun also sachlich zu bleiben:


1. Deine Protagonistin scheint schizophren zu sein.

Gründe:

a) Der 1. Abschnitt ist in sich total widersprüchlich. Erst ist eine Wohnorttrennung kein Problem und dann auf einmal wird sie zu einem solch großen Problem, dass dadurch schließlich die Beziehung scheitert? Du solltest dich entscheiden, dich klarer ausdrücken. Entweder die Wohnorttrennung ist für deine Heldin ein Problem oder sie ist es nicht. Beides auf einmal geht nicht.

b) Sie besitzt genügend Kraft, um rational entscheiden zu können, dass die Beziehung keine Zukunft mehr hat, beendet diese schließlich und verfällt in tiefe Trauer. Also entweder sie will ein Ende der Beziehung, weil diese sinnlos geworden ist, bzw. wg. der Wohnorttrennung gar nicht mehr existiert oder sie will kein Ende der Beziehung. Da sie jedoch selbst "Schluss macht" ist es in höchstem Maße schizophren, wenn sie schließlich trauert und dies sogar noch "wochenlang" tut.

c) Die Protagonistin verliebt sich direkt wieder in einen anderen Jungen, philosophiert über die große Liebe und stellt schließlich verwundert fest, dass wieder 700 Kilometer zwischen ihr und diesem Jenne liegen? Merkwürdig, merkwürdig...


2. Die Thematik ist für eine KG ungeeignet.

Gründe:

a) Die schizophrene Art deiner Protagonistin verhindert, dass sich der Leser ein Bild über ihren Charakter verschaffen kann.

b) Das Thema per se ist tausendfach durchgekaut und ausgelutscht. Die Art, wie du es dabringst erinnert an einen Brief einer hysterischen Bravoleserin an Dr. Sommer.


3. Der Titel "Gute Morgen, gute Nacht" passt nicht

Grund:

a) Selbst mit viel gutem Willen kann ich nicht erkennen, wieso du diesen Titel ausgewählt hast. Zum Inhalt deiner "Kurzgeschichte" passt er jedenfalls nicht.


4. Ggfs. ist deine Geschichte falsch eingeordnet.

Grund:

a) Sollte die Schizophrenie deiner Protagonistin (wovon ich nicht ausgehe) beabsichtigt sein, dann musst du deine Geschichte unter der Rubrik "Satire" einordnen, da der Story für die Rubrik "Alltag" die notwendige Ernsthaftigkeit fehlt.


Abschließend möchte ich sagen, dass deine Geschichte mit Abstand die Schlechteste war, die ich hier lesen musste. Sollte die Schizophrenie deiner Protagonistin beabsichtigt sein, dann nehme ich die Kritik natürlich teilweise zurück.


Mit freundlichen Grüßen

FrozenFire

 

@FrozenFire, ein paar "ich finde", "meiner Meinung nach", "in meinen Augen" etc. würden Deiner Kritik ganz gut tun ...

@Kata, Kritik von mir kommt noch. ;)

 

Liebe (r) Häferl,


ich habe meine Kritik nun 3mal gelesen und keine der von dir aufgegriffenen Floskeln entdeckt.

 

Heheheheeee. :D
Genau das meint Häferl doch! Du urteilst in einem sehr allgemeinen Ton über die Kritik, ein paar Hinweise darauf, dass dies nur Deine persönliche und subjektive Meinung ist, wären daher sinnvoll.

 

Ich verstehe den Sinn nicht ganz. Über der Kritik steht mein Nick, damit dürfte wohl klar sein, dass ich nur für mich schreibe und folglich auf sämtliche Floskeln verzichten kann.

(Allerdings würde mich wundern, wenn jemand anders über diese Geschichte denkt...

 

Hi Kata,

mir hat die Geschichte ganz gut gefallen. Ich finde übriegens auch, daß sie erzählt wirkt, doch mag ich das, denn so klingt sie echt. Den Gedanken hinter der Geschichte, sich an bestimmte Sachen bitter-süß zu erinnert, kann ich nachvollziehen und auch hin und her gerissen zu sein. Die Figur in dem Text ist auf jeden Fall nicht schizophren, nicht mehr und weniger als wohl jeder Mensch. (Außer frozenfire, natürlich) Insgesamt wäre der Text aber meiner Meinung nach thematisch auch in der "Romantik" Rubrik gut aufgehoben, obwohl ich mich gerade frage, wo eine romantische Alltagsgeschichte hingehört.

riese

 

Du solltest dir mal Gedanken machen, was du hier von dir gibst, Riese. Ist es fair, jemanden, der seine ehrliche Meinung begründet darlegt als "schizophren" zu bezeichnen? Wenn du anderer Meinung über den Text bist, dann ist es okay. Wenn du dich über meine Kritik auslassen willst dann tu es - mit Argumenten. Wüste Beschimpfungen bringen uns hier sicherlich nicht weiter.

Danke!

 
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Hauptsache Du machst Dir Gedanken. Das ist schon mal was, nur reicht es nicht, Du muß auch noch lesen und verstehen. Ich habe nicht geschrieben, Du seiest schizophrend. Vielmehr hast Du geschrieben die Figur im Text sei es. Daraufhin habe ich das Verneint. Die Figur wäre nur als schizophren zu bezeichnen, wenn alle Menschen so zu bezeichnen wären, da jeder manchmal hin und her gerissen ist und niemand sein Leben wie entworfen führt. So, dann habe ich in KLammern gesetzt "außer Frozenfire". Und zwar, weil Du solche Leute anscheinen gleich als schizophren bezeichnest. Also gehörtst Du Deiner Meinung nach wohl nicht zu solchen Leuten, außer Du bezeichnest Dich selber als schizophren.

Ich hoffe jetzt hast Du es. Um weiterem langweiligen hin-und-her Geschreibe unter der Geschichte und haarspalterischen Auslegungsversuchen meiner Worte vorzubeugen, sage ich für Dein verletztes Ego aber ruhig noch: Ich glaube nicht das Du schizophren bist und wollte dich auch nicht so bezeichnen. Balsamn auf die Wunde?

Wenn Dir das immer noch nicht reicht, kannst Du mir eine PM schreiben, denn mit Kritik an der Geschichte hat dieses schizo hier schizo da nichts zu tun.
Übriegens bin ich recht gerührt, daß Du es "o.K." findest, wenn ich über den Text anderer Meinung bin.

also dann

PS: Habe im ganzen Leben noch nie so oft schizophren geschrieben:-)

 
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Liebe Kata!

Irgendwie finde ich Deine Geschichte traurig, aber eigentlich ist es ja ein positiver Schluß, wenn sich die beiden auch weiterhin gut verstehen. Die Entfernung ist halt gerade für junge Menschen ein Problem, das zeigst Du mir mit Deiner Geschichte. Früher hatten wir das Problem kaum, da man nicht so schnell jemanden kennen lernen konnte, der so weit weg wohnte. Irgendwie macht Deine Generation heute glaub ich durch das Internet ganz andere Erfahrungen als wir „Alten“. Zum Beispiel jemanden zu lieben, ohne daß man eine Beziehung mit ihm haben kann – früher gab es da fast nur ein Nicht-Wollen von einem der beiden als Hinderungsgrund, was es einem ja viel leichter macht, da kann man dann auf denjenigen sauer sein. Aber wenn beide wollen und nicht können, stell ich mir das wirklich schwer vor. Dann schreibt man sich sehnsuchtsvolle Mails, und niemand ist da zum Kuscheln, außer einem Kuscheltier…

Stilistisch könntest Du aber auch in meinen Augen ein bisschen mehr aus der Geschichte herausholen, so etwa eine klarere Schilderungen am Anfang. Ich habe den Eindruck, als wolltest Du mich als Leserin schnell mal mit Vorwissen versorgen, damit ich den Rest verstehe. Ich fände es besser, wenn Du das mehr in Form von Gedanken/Erinnerungen einbauen würdest und direkt in die Geschichte (~ das Kennenlernen von Jenne) einsteigst. Überleg Dir, was alles wirklich wichtig für diese Geschichte ist. Ist zum Beispiel das Ausschau-Halten nach Singles mit der Freundin wichtig? Sie lernt Jenne ja im Chat kennen…
Ein paar Einzelheiten fände ich wiederum besser, wenn Du sie ausführlicher beschreiben würdest, so daß man mitfühlen kann und man sich für die Protagonistin wünscht, daß sich doch ein Weg, die vielen Kilometer zu überwinden, finden möge. Was reden die beiden z.B. miteinander, was liebt sie an ihm, was macht ihn so einzigartig für die Protagonistin?

Da ich hoffe, daß Du Dich zu einer Überarbeitung durchringen kannst, liste ich Dir jetzt keine Fehler auf, aber ein paar sind schon drin. Die rauszusuchen hat aber am Ende der Überarbeitung mehr Sinn – wenn Du magst, kannst Du mir dann eine PM schreiben, dann such ich sie gern. :)

Ach ja, noch was: Der Titel hat vermutlich damit zu tun, daß sie dem Kuscheltier „Guten Morgen“ und „Gute Nacht“ sagt, anstatt, wie sie es gern würde, Jenne?
Außerdem würd ich die Geschichte nach Romantik verschieben lassen, da versteht man sie wahrscheinlich besser.

Liebe Grüße,
Susi


@FrozenFire, die Protagonistin ist nicht schizophren – was Du zum Teil kritisierst, sind Zustände des Verliebtseins. Wenn man sich verliebt, achtet man selten auf so Dinge wie Entfernung, das passiert einfach, weil es vom Gefühl ausgeht – oder verliebst Du Dich mit dem Hirn, das sofort eine Sirene ertönen läßt, Dir dann sagt „die wohnt zu weit weg“, und sämtliche Gefühle auslöscht? :susp: ;)

 

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