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Guten Morgen, gute Nacht
Guten Morgen, gute Nacht…
Nach einer zwei jährigen Beziehung beendete ich die Partnerschaft mit meinem damaligen Freund, da wir diese zwei Jahre in unterschiedlichen Ortschaften verbrachten. Dies alleine wäre kein Problem gewesen, doch unsere Wohnsitze waren rund 500 km weit auseinander und auf diese Weise hatte unsere Liebe keine Chance mehr.
Ich war natürlich am Boden zerstört, schließlich war er mein erster Freund, mit dem ich auch das erste Mal verbrachte. Doch nach einigen Wochen verging der herzzerreißende Schmerz und ich öffnete meine Augen wieder für die schönen Dinge des Lebens.
In dieser Zeit war ich oft mit meiner Freundin in der Stadt unterwegs, wo wir natürlich Ausschau nach „sexy Singles“ hielten und uns über den einen oder anderen Jungen unterhielten.
Während dieser Gespräche viel oft ein Name, Jenne, ein Freund von mir, der mir schon beim letzten Chatter-Treffen total gefallen hat. Ich war hin und weg bei dem Gedanken, dass es nur noch eine einzige Woche dauern würde, bis das nächste Chatter-Treffen vor der Tür stand. Mir ging in dieser Woche der Name Jenne nicht mehr aus dem Kopf, in jedem zweiten Satz, den ich mit meiner Freundin wechselte, fiel der Name. Andauernd schwärmte ich ihr vor wie nett er ist und wie klasse er aussieht, was nach einem Blick auf ein Foto, dass ich schon seit dem letzten Treffen mit mir trage, auch meine Freundin kurzerhand bestätigte.
Am Freitag sollte es also los gehn, meine Freude war nicht zu bremsen und meine Freundin konnte den Namen schon nicht mehr hören. Als der großartige Tag gekommen war, verließ ich meine Freundin und fuhr voller Vorfreude auf die anderen Chatter, ganz besonders natürlich auf Jenne, Richtung Hannover.
Dort angekommen erblickte ich ihn sofort, umarmte ihn jedoch als letztes und am längsten. An den folgenden zwei Tagen verbrachten wir eine wunderschöne Zeit. Was ich zu hause niemals gedacht hatte, wurde war, er schien mich auch zu mögen.
Der Abschied am Sonntag fiel sichtlich schwer, doch ich fuhr heim, mit dem Gedanken an eine schöne Zeit und eine noch schönere Zukunft.
Doch schon wenige Tage später trat das alte Problem erneut auf, es lagen nun fast 700km zwischen uns. Trotz dieser Kilometeranzahl besuchte er mich nach drei Wochen des schwierigen alleineins und auch an diesem Wochenende ging es uns beiden klasse.
Der Abschied nahte jedoch von Minute zu Minute und die Gedanken an das Alleinsein schlichen sich während des gesamten Wochenendes immer wieder in mein Gedächtnis. Dazu kam, dass ich natürlich meinen Ex noch nicht ganz vergessen hatte und auch er kam mir immer wieder in den Sinn.
Trotz allem war die gemeinsame Zeit mit Jenne, die schönste die ich hatte. Nirgends fühlte ich mich so wohl, wie in seiner Gegenwart.
Doch als wir dann wieder getrennt waren, merkten wir wieder, dass es unmöglich ist, auf diese Entfernung eine Beziehung zu führen.
An den Wochenenden waren wir meist beide unterwegs und daher trennten wir uns am Telefon. Während Tränen über meine Wangen kullerten, dachte ich an die schöne Zeit, die ich so schnell nicht mehr missen wollte und die ich nun missen sollte. Es schien mir unmöglich das alles zu verkraften und die Sehnsucht nach ihm wurde von Tag zu Tag größer.
Doch die Entscheidung war gefallen, nun chatten wir ab und zu und wenn es unsere zeit erlaubt telefonieren wir. Ich denke Tag für Tag an ihn, kann ihn einfach nicht vergessen und bei jeder Erinnerung an die schöne Zeit, steigen mir Tränen in die Augen.
Abends wenn ich ins Bett gehe, sehe ich auf das Kuscheltier, dass er mir zu meinem Geburtstag geschenkt hat, streichle diesem Entlein zart über den Kopf, berühre den Schnabel mit meinen Lippen und flüstere den Satz: „Gute Nacht Jenne“
3.8.2003