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Gute Nacht (ein erotischer Brief)

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20.12.2001
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Gute Nacht (ein erotischer Brief)

Gute Nacht
Ein erotischer Brief

Wenn Du jetzt meine Zeilen in die Hand nimmst, bin ich viele tausend Kilometer von Dir entfernt und doch werde ich Dir ganz nah sein. Es ist der gleiche Himmel, wir sehen die gleichen Sterne...
Was ist das für ein romantischer Scheiß! Bei mir schüttet es wahrscheinlich gerade wieder mal wie aus Kannen und von Sternen keine Spur.
Lies den Brief bitte nicht im Stehen und ganz, ganz langsam. Du musst jedes Wort fühlen können... Leg Dich auf Dein Bett und mach es Dir so bequem wie nur möglich. Damit meine ich auch, dass Kleidung nur einengt und nicht wirklich bequem sein kann.
Du hast sicher einen harten Arbeitstag hinter Dir. Die Hitze hat dir vielleicht zu schaffen gemacht und Deine Glieder summen vor Erschöpfung. Vielleicht denkst Du noch an irgendwelche Probleme – lass sie jetzt ruhen und entspanne Dich. Leg Dich auf den Bauch und stütz die Ellenbogen auf, so dass Du den Zeilen noch folgen kannst.
Ich sitze neben Dir, etwa auf halber Höhe. Wasserperlen laufen mir den Körper entlang, vom Duschen. Das Badetuch bedeckt nur notdürftig, hat Alibifunktion. Ich betrachte Deinen nackten Körper, der Rücken leicht gebogen, durch das Aufstützen. Es gefällt mir, was ich sehe und ich muss den Atem anhalten. Deine Haut glatt und weiß, mein Herz fängt an, stärker zu klopfen. Nicht umdrehen!
Ich bin versucht, meine Hände nach Dir auszustrecken, will aber den Zauber nicht brechen... Ganz in Erwartung bewegen sich nervös Deine Fußspitzen. Die Muskelbewegung endet in den Po-Backen. So reizvoll, dass mir warm wird! Mein Badetuch rutscht von den Brüsten, doch Du kannst es nicht sehen. Du musst lesen. Dein Nacken verspannt sich immer mehr. Nervös rutscht Du hin und her.
Nein, jetzt gibt es keine Zigarette!
Wie zufällig berührt mein Knie Deine Lenden. Du atmest tief ein. Ich beuge mich über Dich und das Tuch rutscht zu Boden. Ich berühre Deinen Nacken fast vorsichtig und Dein Kopf neigt sich mir entgegen. Du kannst jetzt die Augen nicht schließen, auch wenn Du das liebend gern tun würdest! Langsam entspannst Du Dich. Ich fühle Deine Wärme. Vollgetankt mit mexikanischer Sonne. Meine Hände vergraben sich in Dein Silberhaar, was ich so liebe. Du duftest unheimlich gut. Ich möchte in Deinem Haar versinken. Wäre es mein letzter Atemzug, ich wäre zufrieden. Meine Hände ertasten zärtlich Dein Gesicht, als müssten sie sich vergewissern. Jede Kontur wird registriert, wiedererkannt und als äußerst liebenswert empfunden. Nun gut, schließ erst mal die Augen und fühle...
Ich höre Dein kehliges Lachen über so viel Unsinn – verflixt schöner Unsinn. Ich lache ja auch! Wie nah ich Dir doch gerade in diesem Augenblick bin. Meine Fingerspitzen wandern über Deinen Körper, der manchmal unter ihnen zusammen zuckt. Meine Nägel hinterlassen sanfte Spuren auf deiner Haut, längst der Wirbelsäule. Das soll die wärmste Körperregion sein, was ich natürlich anzweifle. Das kann nur jemand behaupten, der nicht weiter gesucht hat. Ich finde wärmere, wetten? Du weißt, dass ich suchen und finden werde, und diese Vorstellung verursacht bei Dir eine flache Atmung. Das ist gut, so weiß ich, dass ich auf der richtigen Spur bin.
Meine Hände, inzwischen ganz heiß geworden, streichen entlang Deinen Beinen. Deine Füße, noch ganz rot vom vielen Laufen, sollten eigentlich auf das Kopfkissen gebettet sein. Sie hätten es verdient. Doch wer hört in diesem Augenblick schon auf seine Füße! Ein liebevolles Streicheln muss für’ s erste genügen.
Hände, Du fragst Dich wie viele und hast keine Ahnung... Sie kriechen vor leiser Ungeduld etwas zittrig geworden an den Innenseiten Deiner Schenkel hinauf. Abbrechen!!! Dein Wunsch ist mir Befehl und so küsse ich Deinen Hals, Deine Schultern. Lippen brennen auf Deiner Haut. Meine empfindliche Zunge spürt die kleinen Härchen, die sich ihr entgegen stellen. Du kannst nichts tun. Du bist mir ausgeliefert, weil Du brennen willst! Und die suchenden Hände setzen ihren Weg fort. Sie wissen genau, wo sie innegehalten haben. Deine Muskeln bewegen sich unter ihnen. Ich finde eine Stelle, heißer als meine Hände, hochexplosiv...
Du schluckst schwer und hast das dringende Bedürfnis, Dich umzudrehen und mich in Deine Arme zu reißen. Tu’ es nicht, sonst entschwinde ich. Behutsam lege ich mich auf Dich nieder Du spürst mein Gewicht, doch es erdrückt Dich nicht. Ich bedecke Dich völlig und meine liebevolle Zuneigung hüllt Dich ein.
Ich flüstere Dir sanfte Worte ins Ohr und beruhige Dein Kind.

Ich weiß...

Du weißt...

 

:crying:

Das ist echt schön... *schnief*

Besser als dieses ewige "ReinRausSpiel" das ich hier manchmal lese.

 

So einen Brief möcht ich auch mal bekommen...

Nein wirklich, hat mir gut gefallen.

Gruß,
Rowan

 

Hi!
Ich finde vor allem auch die Idee gut, einen Brief zu schreiben! :D
Das ist mal was anderes. Und gut geschrieben noch dazu.
Weiter so bitte!!!

 

Respekt... Kommt einem so vor als wäre der Brief an einen selbst gerichtet und man bekommt ne richtige Gänsehaut!

 

Wow, wie schööön!
Du "kaust" den Lesern nicht irgendeinen Quicki vor, sondern bringst sie zum Träumen! Mit sehr viel Gefühl und gut geschrieben!

Liebe Grüße
Ann

 

Ich bedanke mich bei allen, für die lobenden Worte! Jede Rückmeldung ist positiv, zeigt sie doch, dass man andere Menschen erreicht.
Mit diesem Text wollte ich keine sexuelle Abhandlung schreiben. Hier geht es um ein tiefes Gefühl und ich wollte damit aufzeigen, dass auch das sehr erotisch sein kann...
Eigentlich der Idealfall - man nennt es wohl Liebe.

Mit vielen herzlichen Grüßen
Eira

 

Verbaler Pornokampf... und dazu auch noch schlecht. Sorry :rolleyes:

 

Ja, doch. Ganz nett. Der letzte Satz, hat der noch eine besondere Bedeutung?

Ich flüstere Dir sanfte Worte ins Ohr und beruhige Dein Kind.

Oder hast du da einfach nur ein Wort vergessen? ;)

Sodele

Poncher

 

Guten Abend Sanny!
Ich danke für Deinen Beitrag. Mit Kritik kann ich umgehen, wenn sie denn konstruktiv ist.
Übrigens: wo kann ich etwas von Dir lesen??? Nur mal so, um mir ansehen zu können, wie man es besser macht.
Herzlichst Eira ;)

Hallo Poncher!
Vielen Dank für deinen Eintrag.
Nein, vergessen habe ich nichts. Mit Kind ist die unbändige Seele gemeint, die es zu beruhigen gilt, denn es ist ja nur ein Brief...
Herzliche Grüße
Eira

 

Hm... aber außer Gerard hat hier doch kein einziger was konstruktives geschrieben. Vier schreiben: Schön. Eine schreibt: Schlecht. Du hättest dich dann auch über die anderen aufregen können, nicht wahr?

 

Hi Poncher - zum ersten habe ich mich keineswegs aufgeregt (das sieht einwenig anders aus +grins) zum zweiten sprach ich von konstruktiver Kritik. Die Vier, die nur "schön" schrieben, naja, über ein Lob freut man sich einfach. Wie heißt es so schön: "Geschenktem Gaul..." Bei Kritik wüßte man eben doch etwas genauer, wo die Fehler liegen, oder nicht?
Aber es macht Spaß mit Dir zu schreiben!Bin gerade dabei mich in Deine Sachen mal einzulesen. Du hörst von mir.

Herzlichst Eira :)

 

Aber es macht Spaß mit Dir zu schreiben!Bin gerade dabei mich in Deine Sachen mal einzulesen. Du hörst von mir.

Ich bitte darum! ;) :) :)

Poncher

PS:

Bei mir schüttet es wahrscheinlich gerade wieder mal wie aus Kannen und von Sternen keine Spur.

Heißt es 'mir' oder 'dir'? 'Mir' würde nicht soviel Sinn machen, oder?

 

Es heißt bei MIR, denn die Schreiberin sitzt im regnerischen Deutschland, während der Adressat sich im sonnigen Mexiko befindet. Logisch?
Ein wenig Zeit zum Lesen Deiner Geschichten läßt Du mir aber noch, oder?
Gute Nacht für heute, mir fallen die Augen zu.

Eira :eek:

 

Hi!

Hm... Okay. aber dann ist das 'wahrscheinlich' völlig deplaziert, verstehst du? Die Autorin sitzt in Deutschland, sieht aus dem Fenster und sagt (schreibt): "...wahrscheinlich..." Ne, das funzt nicht! Gut, ich könnte annehmen, sie sitzt hinter zugezogenen Vorhängen... He, aber das wäre wohl zu billig, oder?

Gruß und Gute Nacht!

Poncher

 

Und das funzt doch!
Als sie die Geschichte schrieb, konnte sie schließlich noch nicht wissen, wie das Wetter in 10 Tagen bei ihr sein würde, denn so lange braucht die Post mindestens...
Bedacht?
Eigentlich wollte ich schon schlafen...
Tschüß

Eira

 

Der Text ist wunderschön geschrieben. Sehr erotisch, aber keinen Moment lang pornographisch, was nicht ganz leicht ist. Hut ab!
Der Satz mit dem Kind fällt etwas heraus, ich würde ihn leicht ändern, so daß klar wird, was gemeint ist.

@sanny: Deinen Kommentar verstehe ich nicht. Warum siehst Du den Text als "Pornokampf" an??? Selbst wenn Du "Krampf" schreiben wolltest, verstehe ich nicht, worauf Du Dich damit beziehst.

Gruß,

chaosqueen :queen:

 

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