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Guerilla

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21.04.2002
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Guerilla

laufen

Geworfene Steine wirbeln drohend , schlagen auf mich ein. Doch gerade bevor sie sich gierig in mein Fleisch verbeissen, ich delirisch um mich schlage, treffen meine Fäuste nur noch die warme Luft. Und ich schlage mich selbst.
Und ich laufe weiter , während mir der unsägliche Duft der Stadtschatten entgegenschlägt.
Seltsam, ich habe einst geglaubt, eine Stadt lebt. Aber selbst wenn ich inmitten von tausenden von Menschen stehe - niemand ist hier. Ich sehe nur ihre Schatten.
Und ich laufe.

verstecken

Ich zittere in einer dunklen Ecke und sauge an der Luft , ohne zu atmen. Menschen sprechen neben mir, aber ich sehe nur schillernde Sprachperlen, wie sie aufsteigen, sich winden. Sie sprühen etwas hervor, aber ich verstehe sie nicht. Eine nach der anderen, all die fiebrigen Kristalle zertrümmere ich, warte darauf etwas zu hören.
Und verstecke mich wieder. Mein Herz kotzt. Die Luft drückt. Eine letzte Sprachperle schwebt über mir und zerplatzt. Es regnet.
Es regnet Hoffnungslosigkeit.

beobachten

Leergeweint. Absolut und vollständig trocken. All das herausgewürgt, was mir inhaliert wurde. Neugeboren. Und mein Traum ist bereits vorausgelaufen und winkt mir zu.
‚Ich bin zum Greifen nah' , schreit er. Er interessiert mich nicht.
Meine Augen ruhen auf den Menschen, noch nicht zu Stadtschatten mutiert. Irgendwo steckt hier noch Leben. Ich suche nach ihm, nach den echten Perlen, die etwas zurücklassen. Und während ich den Mengen hinterherstarre , verendet mein Traum in der Gosse, meine abweisende Hand noch auf seinem Schatten. Hätte ich ihn ergreifen sollen ?

träumen

Keine Schatten mehr. Keine leeren Perlen. Keine Träume mehr. Ich habe mich endlich leergewaschen. Bin geflohen aus der Stadt und ihren urbanen Bewohnern. Es regnet nicht mehr.
Das Land rings um mich ist in Eis erstarrt und so warte ich . Der Tag, der alles zum Schmelzen bringt. Und irgendwo unter all dem Eis werde ich etwas finden. Einen Traum. Und eine Träne fällt und trifft auf das Eis. Wird zu Eis.
Vielleicht habe ich gerade einen Traum geweint.

 

ich finde deine geschichte sehr schön. kompliziert zu erfassen, aber doch interessant. ich denke die überschrift bezieht sich auf die etappen. diese idee finde ich sehr schön.
hat schon was philosophisches finde ich!

die verben hätte ich groß geschrieben, dann stechen sie mehr hervor (zumindest den anfangs buchstaben).

finde ich gut!

 

tx.
zu jedem verb gehört eigentlich ein photo , aber meine photosession hat sich verzögert. die story ist damit eigentlich noch nicht ganz vollständig, weil die verben erst mit den photos richtig rauskommen.

das mit der kleinschreibung ist ein faible , aber dahinter steckt eine andere geschichte

 

"Ich hab' geträumt, der Winter wär vorbei..." :smokin: Mir gefällt die Geschichte auch sehr gut, obwohl ich erstmal überlegen mußte, um die Verbindung zwischen Titel und Text zu erkennen. Die muß es zwar nicht immer geben, ist in deinem Text bei genauerem hinsehen auf jeden Fall vorhanden. Die Geschichte ist so gut geschrieben, das Rio Reiser sie vertonen würde, würde er noch Leben. und das mit der groß- und kleinschreibung kommt mir doch verdächtig bekannt vor... :D

Mehr davon!

 

nichts gegen Rio , aber für die Vertonung hätte ich noch ein paar andere Kandidaten ;)

 

von der Stimme her Morgan Freeman (die Originalstimme). Auf deutsch kommt mir als erstes Thomas D. in den Sinn

 

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