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Serie Grotten und Flatterviecher

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05.01.2015
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Grotten und Flatterviecher

Der Zauberer bäumte sich vor Jonathan Voltaire und Jim Darrie auf. Er trug eine graue Robe, um die er einen Strick gewickelt hatte und schwang einen knorrigen Eichenholzstab, an dem ein Glasstern angebracht war, der blau schimmerte und das Licht der Abendsonne einfing. Sein langer Bart, der ihm bis zum Bauchnabel reichte, gab dem beißenden Wintersturm nach und ließ sich von ihm in Windrichtung tragen. Aus der Ledertasche, die er umgehängt hatte, ragten Schriftrollen, ein in Leder gebundenes Buch und eine Glasflasche mit rötlichem Inhalt, den Jonathan als Wein ausmachte.
Johnny hatte oft gehört, wie Gerüchte über die Existenz dieser eigenartigen Wesen als Flüstern durch die Gassen wanderten, doch er hatte nie daran geglaubt, dass es sie tatsächlich gab. Meine Augen spielen mir keinen Streich, dachte er. Das ist tatsächlich einer von ihnen. Das ist ein ...
»Ihr kommt nicht vorbei!«, rief der Zauberer und klopfte mit seinem Stab auf den Boden. Er blockierte die Tür, die Jonathan und sein Gefährte Jim durchqueren wollten.
»Edler Zauberer des Westens!«, sagte Jim und wühlte in seiner eigenen Tasche herum, bis er ein Dokument hervorfischte und es dem Zauberer reichte. »Wir wollen Euch und Euren Gefährten nichts böses. Euer Ruf hat uns ereilt und wir sind ihm gefolgt, um an Eurer Seite gegen die dunkle Bedrohung im bösen Königreich zu kämpfen!«
Der Zauberer lachte herzlich und fuhr sich durch den Bart. »Ho, ho, ho! Ist das so? Ihr kommt keine Sekunde zu früh, junge Recken! Die Dunkelheit ist auf dem Vormarsch und ich habe eine Elitetruppe aus Helden um mich gescharrt, um ihr Einhalt zu gebieten. Seid Ihr bereit, Seite an Seite mit Kriegern von überall her gegen die Mächte der Finsternis zu ziehen und ein Licht der Hoffnung in die Steppe der immer währenden Nacht zu tragen?«
Das ist ein Rollenspieler!
Jim neigte seinen Kopf ehrfürchtig. »Ja. Ja! Ich bin bereit, edler Zauberer des Westens!«
Der Robenträger nickte langsam. »Dann sag mir deinen Namen, Recke!«
»Ich bin Rothar Starkarm!«, rief Jim.
Jonathan linste zum Blondschopf und zog die linke Braue hoch. Ihm überkam das unbestimmte Gefühl, dass die rote Flüssigkeit in der Flasche des Zauberers nicht ausreichen würde, um diesen Abend zu überstehen. Der Mann am Stock wandte sich zu ihm.
»Ah! Noch ein Streiter für die gerechte Sache!«, sagte er. »Sprich, Recke! Wer begleitet den tapferen Rothar Starkarm bei seinem Streben nach Gerechtigkeit?«
Jim und der Zauberer sahen ihn an. Jonathan blickte von einem zum anderen und blinzelte. Ein plötzlicher Windzug trug den falschen Wattebart des Mannes davon und die spitz zulaufende Pappmütze mit den aufgeklebten Monden und Sternen verabschiedete sich ebenfalls. »Niemand«, sagte er trocken, drehte sich um und wollte sich verdrücken, doch Jim hielt ihn am Ärmel fest.
»Johnny, bitte!«, flehte er, als Jonathan sich nicht aufhalten ließ und weiterging.
»Das ist bescheuert, Jim.« Die Pappmütze rollte an ihm vorbei und er trat sie auf die Straße.
»Das ist mein Hobby!«, rief der Blondschopf empört und schob sich vor Jonathan. Er drückte ihm die Hände an die Brust und brachte ihn zum anhalten.
»Ich verstehe. Dein Hobby ist grenzdebil.«
»Warum bist du überhaupt mitgekommen, wenn du es bescheuert findest?«
»Jim, du hast mir gesagt, dass wir Grotten, Höhlen und Verliese nach Schätzen absuchen. Ich habe mir etwas völlig anderes vorgestellt als das da.« Er drehte sich um und zeigte auf den Zauberer, der seinem Nachbar den Wattebart aus dem Gesicht ziehen wollte, während dieser verängstigt „Hmmmpf!“ rief und mit beiden Händen in der Luft herumruderte.
Jim seufzte. »Gut, ich weiß, meine Formulierungen haben die Realität etwas verzerrt, aber ich dachte, dass du dieses Spiel kennst. Bitte, Johnny. Wir machen immer nur die Sachen, die dir Spaß machen. Lass uns einmal das machen, was ich möchte!«
Johnny sah dem Blondschopf in die blauen Augen, die glänzten wie die eines Kindes, das über Nacht im Süssigkeitengeschäft eingeschlossen war. Der flehende Blick und die unbeholfene Körperhaltung seines Freundes konnten selbst ein Herz aus Stein zum schmelzen bringen.
»Vergiss es. Das ist bekloppt.« Zu blöd, dass Jonathan kein Herz aus Stein hatte. Er wollte sich an Jim vorbei schieben.
»Ach, jetzt komm schon!«, bettelte Jim. »Tu nicht so, als würde dir so was keinen Spaß bereiten! Du erzählst mir ständig Geschichten über Superjohnny und seine Reisen. Das ist nichts anderes!«
Johnny seufzte gequält. »Ich will einfach nicht! Außerdem: Wenn ich dir so eine Geschichte erzähle, verkleide ich mich nicht als Fee!«
»Bis auf das eine mal.«
»Bis auf das eine mal, und wir wollten nicht mehr darüber sprechen. Wir können nie wieder in dieses Geschäft gehen, Jim.« Noch immer hörte Jonathan in seinem Kopf das Geschrei vieler Menschen und das Geräusch von brechendem Porzellan.
Jim zog einen imaginären Reißverschluss vor seinem Mund zu und nickte. »Nun sei nicht so, du Trotzkopf. Mach einmal, was mir Spaß macht, ja?«
»Na gut.« Jonathan nickte, auch wenn es ihm schwer fiel. »Ich habe zwar damit gerechnet, dass du dieses Argument auspackst, wenn wir mal zu viel getrunken haben, aber gut - benutze deine Freikarte jetzt.«
»Moment. Das hätte funktioniert?«
»Du wirst es nie erfahren, Jim. Gehen wir zurück zu dem Spinner im Bademantel.«
Grinsend drehte sich Jonathan ab und stolzierte zurück zum Haus des Zauberers, der damit beschäftigt war, seinem Nachbarn eine Herzmassage zu verpassen. Das hat er jetzt von seiner Achtlosigkeit, dachte er. Die Regulation warnte ihre Einwohner nicht umsonst mit Schildern vor wild herum schwirrenden Wattebärten.

***

»Wie ich sehe, konntest du deinen Freund davon überzeugen, sich der gerechten Sache anzuschließen!«, sagte der Zauberer, der sich als Adam vorgestellt hatte und sich seinen Wattebart wieder umband. Durch die ruhigen Straßen hallte das Wee-Uuu von Sirenen, die sich langsam entfernten.
»Ich muss ja«, brummte Jonathan.
»Mh-hm!«, stimmte Jim zu. »Er ist mein Gefangener! Einst war er ein böser und ungewöhnlich attraktiver Elfenprinz, doch dann geriet er in die Fänge von Rothar Starkarm! Stelle dich dem mächtigen Zauberer Mada vor, ungewöhnlich attraktiver Elfenprinz. Dein Name ist ...«
»Jonathan.«
»Ja, so heißt du. Wir brauchen aber einen Namen für deinen Charakter, Jonathan. Wie heißt der Elfenprinz?«
»Achso, sagt das doch gleich.« Er seufzte. »Jonathan.«
»Das ist dein Name. Wir brauchen einen anderen.«
»Joneffen.«
»Ach, Johnny.« Jim zog die Brauen zusammen. »Kannst du das bitte ernst nehmen?«
Jonathan sah nach links. Jim zog einen zurechtgeschnittenen Pappkarton über den Kopf, an dem zwei Hörner aus Silberpapier klebten. Dann blickte er geradeaus und beobachtete den Wattebart des Zauberers, der gerade wieder verrutschte.. »Nein«, antwortete er.
»Joneffen ist stumm«, beschloss Rothar Starkarm. »Lass uns reingehen und anfangen!«

***

Der Zauberer, der im bürgerlichen Leben Adam hieß, lebte in einem recht überschaubaren Häuschen am Rand der Stadt. Die Grundstückspreise waren aufgrund der Nähe zur Stadtmauer erschwinglich, auch wenn es gelegentlich zu kleineren Überfällen von marodierenden Nordwolfbanden kam. Adam, der seine Brötchen als Stadtwächter verdiente, hatte eine dieser günstigen Landflächen erworben und ein einstöckiges Wohnhaus hingeklatscht, das nichts besonderes war, aber seinen Zweck erfüllte.
Jonathan sah sich im Flur um, als Jim und er dazu genötigt wurden, ihre Mäntel neben eine Collage von Bildern zu hängen, die Adam und seine Frau beim blöde Grinsen und Grimassen schneiden zeigte, damit ihre Freunde sehen konnten, was für ein abgedrehtes und höchst individuelles Paar die beiden waren. Er musste neidlos eingestehen, dass Adams bessere Hälfte eine hübsche Frau war. Sie hatte braunes Haar, dass sie zu einem Zopf zusammenband, freche braune Augen und ein markant geschnittenes Gesicht. Adam war ein modischer Mann, den Jonathan auf Anfang bis Mitte 30 schätzte. Er hatte volles Haar, das er kurz schor, einen fein gepflegten Bart, der wie eine Linie an seinem Kinn verlief und irgendwie aufgemalt aussah und wenn er nicht in seiner Dienstuniform unterwegs war, schien er helle Kleider und Halstücher zu bevorzugen - wenn er sich nicht gerade wie ein Trottel verkleidete.
»Du kannst dich schon ins Wohnzimmer setzen, Joneffen«, sagte Adam. »Meine Frau und die feine Dame Maryweather warten bereits!«
»Mo-mo-moment mal.« Johnny zog die Hände hoch, als wolle er die Zeit anhalten. »Deine Frau macht bei diesem Schwachsinn mit?«
»Ja?«, konterte Adam. »Sie und ich denken, dass es kein Schwachsinn ist und uns macht es Spaß.«
Jonathan schwieg und wich dem Blick des Zauberers Mada aus. »Pff. Wie ihr wollt. Hat sie auch eine Verkleidung an?«
»Wie alle anderen auch. Jim, du kannst dich im Bad umziehen. Du hast das letzte mal deine Rüstung bei uns vergessen.«
Jonathan formulierte seine Frage als Aussage: »Du hast eine Rüstung.«
»Ja. Johnny, du solltest nicht an diese Sache rangehen, als würden wir sie todernst sehen. Wir wollen Spaß haben.«
»Gerade hast du mir wegen einem Namen eine Szene gemacht, du Heuchler. Wenn ich Spaß haben will ...«
»Ich weiß, wo du hingehst, wenn du Spaß haben willst. Die Wache bezahlt schließlich dafür!«
Adam lachte. »Ach, das ist dein geheimnisvoller Kontakt? Ich dachte, es wäre eine sie!«
Jim verzog ertappt die Mundwinkel. »Ja. Ja, das ist er.«
»Verquatsch dich nicht vor Smitts. Du weißt, wie er darüber denkt.«
»Wenn wir schon von Smitts sprechen.« Jim schluckte. »Sollten wir Jonathan nicht vorwarnen?«
»Ach was.« Das vergnügte Grinsen in Adams Gesicht gefiel Jonathan überhaupt nicht. Es war eines dieser schadenfrohen Gesichtsausdrücke, die man immer dann sah, wenn ein Freund einen Streich geplant hatte.
»Johnny, Smitts nimmt dieses Spiel etwas ernster als wir.« Mit diesem Satz verschwand Jim im Badezimmer und schloß sich ein. Jonathan blieb irritiert im Flur zurück und sah zu Adam.
»Wer zum Geier ist Smitts?«, fragte er.
»Der Obergeneralkommandantgeneral der Stadtwache. Er spielt in unserer Runde mit.«
Jonathan nickte. »Gut. Dann ... halte ich heute besser den Rand, oder?«
»Das wäre das beste. Und jetzt geh ins Wohnzimmer und sage meiner Frau und der Dame Maryweather guten Abend.«
»Ist gut!« Vielleicht ist dieses Spiel ja doch ganz nett, dachte Jonathan und zog einen Mundwinkel hoch. Die Leute scheinen in Ordnung zu sein und wenn sie dieses Spiel nicht zu ernst nehmen, könnte ich tatsächlich ...
Als er die Tür öffnete, warf er alles wieder über den Haufen. Röms machte es, als er sie wieder zuwarf und zu Adam blickte.
»Da drin sitzt ein riesiger Typ in einem rosa Tütü. Er trägt ein Krönchen, hält einen Zauberstab in der Hand und ist geschminkt.«
»Die Dame Maryweather ist eine anmutige Erscheinung, nicht wahr?« Adam zwinkerte, bevor er grunzte und einen Lachanfall bekam.
»Hat er Smitts schon gesehen?«, rief Jim aus dem Bad. Es rasselte und rumpelte wie in einer Waffenfabrik.
»Er hat ihn gesehen!«, antwortete Adam.
»Ist er bleich wie Käsekuchen?«
»Bleicher.«
Jims schüchternes und beherrschtes Glucksen mischte sich unter Adams schmetternde Lache, die so dominant war, dass Jonathan damit rechnete, dass der Mann jeden Moment auf ihn zustürmen, ihn bei den Schultern packen und durchrütteln würde, während er ihm laut ins Gesicht lachte und „Warum amüsierst du nicht?!“ schrie. Der Zauberer musste sich auf seinen Schoß lehnen, um nicht vornüber zu kippen.
»Warum ist er so angezogen? Ich meine, kommt er so her oder zieht er sich hier um? Weshalb zieht er sich überhaupt so an und ist die Schminke so unentbehrlich wie seine Netzstrümpfe und die hochhackigen Schuhe?«
»Er kommt so her«, sagte Adam und musste tief Luft holen. »Er fängt bereits auf dem Revier an, sich vorzubereiten. Alle sehen, was er da in seinem Büro tut, aber keiner sagt etwas. Wir freuen uns jedesmal, wenn das Klacken seiner Pumps die ganze Straße hinab schallt.«
Jim lachte gedämpft, als er die Tür aufschloß und in einem Fass in den Flur trat, unter dem er ein Kettenhemd trug. In der Hand hielt er einen Stock, auf den ein Gummiball festgeklebt war und eine übergroße Oblate diente ihm als Schild.
»Ihr seid doch alle bekloppt.« Jonathan rollte mit den Augen, als sich die beiden kostümierten Gestalten an ihm vorbei schoben.
»Das ist uns vollkommen bewusst.« Adam grinste spitzbübisch und rückte seinen Bart zurecht. »Ich würde mir eher Sorgen um unser Wohlergehen machen, wenn es anders wäre.«
Der Hausherr stieß die Tür zum Wohnzimmer auf und bellte in den Raum. »Die Dame Maryweather! Orkprinzessin Hakzu! Begrüßt Rothar Starkarm!« Johnny hörte Adams Frau tief grölen und Smitts entzücktes Damenlachen. »Er ist heute nicht alleine gekommen, denn ihm ist ein glücklicher Fang gelungen. Auf seinen Reisen ist ihm der böse Elfenprinz Joneffen ins Netz gegangen, der uns heute Abend als sein Gefangener begleiten wird!«
»O, ein Elfenprinz!«, sagte die Dame Maryweather mit gruseliger Männerstimme, die versuchte nach einer Frau zu klingen. »Mich deucht, er wird um meine Gunst werben!«
Schon beim Gedanken daran stellten sich die kleinen Haare auf seinem Körper auf und er hoffte, dass sein langes Haupthaar nicht ebenfalls in die Vertikale ging.

***​

»Ihr befindet euch in einem Standartdörfchen von Generia. Es ist Morgen und die ersten Dorfbewohner öffnen die Türen ihrer langweiligen Strohhütten, um die Ziegen und Hühner raus zu lassen. Euer Marsch durch die rudimentären Sümpfe war anstrengend, doch es ist euch gelungen, euren Gefangenen sicher in die Zivilisation zu geleiten. Die Bauern werfen einen Blick auf den Elf und heben ihre Mistgabeln! „Das ist Joneffen, der Schrecken aus dem Sumpf!“, gellt ein zahnloser Mann. „Er hat unsere Ziegen entführt und sie am nächsten Morgen wiedergebracht, jetzt wissen wir nicht, was er mit den Viechern angestellt hat!“«
Jonathan runzelte die Stirn. »Musst du mir wirklich so ein Image geben?«
Adam lugte hinter seinem Spielleitervorhang hervor. »Hey, dein Image baust du dir alleine auf. Sag was dazu, aber mecker nicht an mir herum! Weiter im Text! Immer mehr Dorfbewohner sammeln sich um eure Truppe; sie schimpfen und zetern, bis der wandernde Mistgabeln-und-Fackeln-Händler auf die Traube aufmerksam wird und lautstark seine Waren anpreist. Was macht ihr?«
Smitts überlegte, bevor er damenhaft die Beine überschlug und mit wenig überzeugender Frauenstimme sprach. »Ich stelle mich vor und gebe mich dem Pöbel als die Dame Maryweather zu erkennen.«
Hinter dem Vorhang hörte Jonathan einige Würfel rollen. »Kritischer Fehlschlag. Keiner kennt dich und alle halten dich für einen Mann.«
Smitts hielt sich empört sein Handtäschchen vor die Brust. »Diese Halunken!«
»Hakzu zerhackt! Hackt bis ins Gehirn und häutet die Bauern, um ihre Häute als Mantel zu tragen!«, gellte Adams Frau Olivia.
»Rothar hat dir deine Äxte abgenommen, als du letzte Woche den freundlichen alten Ritter zerhackt hast, der euch aus dem Sumpf geleiten wollte.«
»Oh. Stimmt. Dann ... gib sie mir wieder, Jim!«
»Nein. Ich möchte nicht, dass du wieder Dorfbewohner zerhackst.«
»Und was machst du, Joneffen?«
»Gar nichts. Die Leute sollen sehen, dass ich der normalste in der Gruppe bin.«
»Warum sagst du ihnen das nicht?«
»Ich soll mit Leuten reden, die gar nicht da sind?«
»Jetzt tu nicht so. Das machst du ständig, wenn du glaubst, dass du alleine bist.«
»Halt die Klappe, Jim.«
»Ihr solltet euch entscheiden! Die ersten Mistgabeln pieksen nach Maryweathers Kleid!«
Jonathan seufzte, schaufelte sich eine Hand Knabbereien in den Mund und überlegte. »Ist ja gut, ist ja gut! Also. Was sagt man da? Wie wäre es mit ... „Hallo, generische Bauernbevölkerung eines Möchtegerngrimmigen Mittelalter-Universums!"«
»Die Bauern halten inne und nicken dir freundlich zu!«
»Okay, gut. Ahm. „Ja, ich habe eure Ziegen genommen! Ich hatte Durst und habe sie gemolken. Es tut mir leid, aber ich habe kein Geld um mir überteuerte Milch auf dem Markt zu kaufen, weil der König, ja, der ist vielleicht einer. Mit seinen Steuern und den Erlassen."«
»Auf dem Dorfplatz bricht eine Schimpfwortkanonade gegen den König aus. Die Bürger beschweren sich über die hohen Steuern und die sinnlosen Erlasse, die Genn Erik Will Ain der zweite verabschiedet.«
Jonathan grinste zufrieden. »Und jetzt tut mir einen Gefallen und stecht diese drei königstreuen Idioten ab, denn die sind euer wirkliches Problem. Schaut sie doch mal an: Der eine verkleidet sich als Fass, die andere ist geisteskrank und die Dame Maryweather ist ein Mann in einem Frauenkleid.«
Hinter dem Vorhang rollten einige Würfel. Adam lachte einmal stoßartig. »Die Dorfbewohner glauben dem Elf und richten ihre Mistgabeln auf euch aus!«
»Ich bin kein Mann!«, empörte sich Smitts und klopfte mit seiner Handtasche auf den glatt rasierten Schoß. »Das sage ich ihnen!«
Wieder rollten die Würfel. »Kritischer Fehlschlag. Wenn du bis hier hin wirklich eine Frau warst, war dieser Wurf so katastrophal, dass du zum Mann geworden bist.«
»Mensch, Jonathan. Was soll denn das?«, meckerte Jim.
»Was? Ich bin der böse Elfenprinz Joneffen. Was hast du denn gedacht, was er tut?«
Adam linste hinter seinem Vorhang hervor und Jim sah ihn ratlos an. Es war, als hätten der hübsche Blondschopf und sein Kollege absolut nicht damit gerechnet. Olivia gluckste amüsiert - aber vermutlich nur, weil sie Jonathans ursprüngliche Einstellung zu diesem Spiel nicht gehört hatte.
»Scheiß die Wand an«, sagte ein völlig perplexer Adam.
»Ich versuche, die Dorfbewohner zu beruhigen!«, rief Jim. »Immerhin ist es Joneffen, den sie als den bösen Elf kennen und von dessen Worten sie sich ohne weiteres beeinflussen lassen!«
Adam würfelte. »Ein Teilerfolg! Einige der Dorfbewohner senken ihre Waffen und nicken einander zu. Andere sind so auf Krawall gebürstet, dass sie immer noch ihre Mistgabeln in die Richtung eurer Gruppe stoßen!«
Olivia, die ihr Gesicht grün angemalt und sich Dreck in die Haare gemischt hatte, schlug zwei Pappäxte zusammen. »Ich schüchtere sie ein! Hakzu möchte Fleisch! Bauernfleisch ist zäh und lässt sich gut pökeln!«
»Das gelingt!«
»Das Pökeln?«
»Nein. Deine Einschüchterungsversuche! Die Bauern, die nicht bereits besänftigt waren, lassen ihre Mistgabeln fallen und zerstreuen sich in alle Himmelsrichtungen!«
»Puh!« Jim atmete erleichtert auf. »Das hätte nach hinten losgehen können.«
Johnny grunzte. »Und ich weiß ja, wie sehr du das gehasst hättest.«
»Bin ich jetzt wirklich ein Mann?«, fragte Smitts. »Wenn das so ist, muss ich das auf meinem Charakterbogen vermerken, meine Werte neu auswürfeln und eine Titeländerung zu Lord Maryweather beantragen.«
»Smitts bewahrt seinen Charakterbogen in einem Safe im Rathaus auf«, flüsterte Jim. »Und wenn du meinst, dass er diese Dinge im Spiel tut, liegst du falsch.«
Adam seufzte genervt. »Nein, du bist kein Mann, Percival. Die Dame Maryweather bleibt eine Dame.«

***​

»Nachdem eure Gruppe ihre Vorräte aufgefüllt und sich entschlossen hat, im Land der Elfen nach einem ... wie habt ihr das genannt?«
»Entbösungszauber.«
»Entbösungszauber. Sagt man das so? Gi ... Gibt es das Wort wirklich?« Adam sah zu seiner Frau, die in einem Regelwerk blätterte - oder einem Wörterbuch. Für Johnny war beides das gleiche, er konnte eh nichts davon entziffern und sein Charakterbogen wurde von Jim verwaltet.
Olivia zuckte mit ihren Schultern und Adam nickte. »Okay. ihr habt euch entschlossen, einen Entbösungszauber für Joneffen zu erfinden.« Die Gruppe nickte. Mit der Idee waren alle einverstanden! »Eure Reise führt euch in den ersten Tagen die unnötig lange Königsstraße entlang. Damit sie nicht langweilig wird, dürft ihr euch unterhalten, während ich auswürfel, ob irgendetwas passiert.«
»Edler Elfenprinz!«, schalmeite Smitts, der inzwischen zu viel Wein getrunken hatte und sich wirklich für eine Frau hielt. »Die Königsstraße heißt so, weil der König sie selbst gebaut hat. Die ganzen dreitausend Kilometer sind Handarbeit. Eine Kelle, ein Sack Zement und ein Blaumann mit Bauarbeiterausschnitt!«
Jonathan rückte dichter zu Jim, als Smitts in seine Richtung rutschte. Das Geplapper ergab überhaupt keinen Sinn und es war nicht das erste mal an diesem Abend, dass der Hüne mit falschen Informationen wichtig wirken wollte. Einmal sagte er, eine Pflanze namens Giftpflanze sei nicht giftig, da es nur ein Name wäre, aß sie und musste sieben Spieltage als Frosch leben; ein anderes mal erklärte er, dass der Hammer der unerträglichen Schmerzen überbewertet sei und die Spieler mussten zwei Monate in einem Spital verbringen und der Dame Maryweather beim Schreien zuhören.
»Ich habe vor unserer Abreise mit den Dorfbewohnern gesprochen.« Jim sprang für Johnny in die Bresche und sprach den Elf an. Die Dame widmete sich ihrem Wein, den der Spieler aus einem Bierstiefel trank. »Etwas weiter die Straße runter haben sich wieder ein paar Orks totgefahren. Da ist alles dicht. Gar nicht weit davon haben sie die Straße aufgerupft und umgeleitet, da gibts nichts außer einer riesigen Baustelle. Wir müssen also einen alternativen Weg finden!«
»Überraschungsangriff!«, rief Adam. Johnny war sich nicht sicher, wer von den beiden Weibern neben ihm lauter kreischte - Smitts oder Jim. »Ein paar Bauernaufständler versperren euch aus unerfindlichen Gründen den Weg. Sie sind mit Mistgabeln bewaffnet und tragen erbeutete Rüstungsteile. Ihr Anführer tritt nach vorne und verlangt, den Sprecher eurer Gruppe zu treffen«
»Ich mache das!«, sagte Hakzu. »Unser Elf wird die auf uns ansetzen, die Dame Maryweather wird ihnen einreden wollen, dass sie eine Frau ist und Jim ist immer so kollegial, dass wir am Ende wieder unsere halbe Ausrüstung bei ihnen lassen. Jim, meine Axt.«
»Du willst sie nur umbringen. Außerdem bin ich Rothar.«
»Die sehen nicht so harmlos aus wie die Deppen aus dem Dorf, also hab dich nicht so!«
»Sie hat recht, Jim!«
»Gib dem Ork ihre Axt! Wer beschützt eine Dame, wenn nicht sie?«
Jim kaute auf seiner Unterlippe herum. »Ist ja gut. Ich gebe Hakzu ihren Waffengürtel zurück.«
»Na, wer sagt es denn! Ich schnalle meinen Waffengürtel um und trete vor die Bauerntrampel. „Ich spreche für die pinken Fleischsäcke!“, rufe ich!«
»Ihr Anführer ist ein dicker Mann mit Knollnase, der eine rostige Schuppenrüstung trägt, die schon von einigen Pfeilen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er trägt einen Speer, einen Buckler und einen verbeulten Topf als Helm. „Keinen Schritt weiter!“, ruft er und richtet seine Waffe nach vorne. „Aus unerfindlichen Gründen blockieren wir eure Weiterreise!"«
»Joneffen kann das Gespräch doch sicher nutzen, um die Bande von hinten anzugreifen?«, fragte Jim.
»Das könnte er in der Tat.« Adam würfelte. »Ja, die Menschen sind abgelenkt und da er die Schurkenklasse gewählt hat, erhält er Bonuswürfe auf Lautlosigkeit, Verstohlenheit und grimmig an der Laterne stehen und rhythmisch eine Münze in die Luft schnippen.«
Als die Gruppe über eine Klasse für den Elfenprinzen diskutierte, hatte Jonathan das Klassenprinzip noch nicht verstanden und auf die Frage, was er denn spielen wollte, mit „3B“ geantwortet.
»Kein Wunder, dass du mir diese Klasse vorgeschlagen hast, Jimmy«, neckte Johnny. »Schurken machen es von hinten. Es überrascht mich, dass du Krieger bist.«
Jim lief wieder rot an. Er mochte es nicht, wenn Jonathan auf seine Veranlagung anspielte, doch jeder hier schien es zu wissen - nur er schien keinen Schimmer davon zu haben, das die anderen ihn schon lange durchschaut hatten. Er rutschte unbehaglich auf seinem Platz herum und spielte mit seinem Oblatenschild. »Naja, ich biete dem Elfenprinzen die Hälfte der Beute an, wenn er uns aus dieser Situation hilft.«
»Deal.«
»Hakzu hört von diesem Plan und schiebt die Dame Maryweather nach vorne, um die Bauern mit sinnlosem Geschwätz abzulenken, während sie im Hintergrund steht und ihre Äxte wetzt, um die Bauern von Dummheiten abzuhalten!«
»Dame Maryweather!«, rief Johnny. »Erzählt den Bauern noch einmal die Geschichte von den drei Jünglingen, der Scheune und einer jungen Frau mit erstaunlich beharrtem Gesicht, die an diesem Abend etwas verwirrt war!«
»Das ist eine Geschichte für die Bücher!«, lallte Smitts und überschlug lasziv die Beine. Alle Anwesenden im Raum sahen diskret in eine andere Richtung und die Luft schmeckte nach Fisch. »An einem lauen Sommerabend im Frühling kehrte die junge Dame Maryweather das Herbstlaub unter den ersten Schnee des Winters ...«
»Die Bauern blicken die Dame Maryweather irritiert an und hören ihrem Gebrabbel zu.«
»Ich wandere in Rothars Schatten von der Straße und bewege mich in gehockter Haltung im Graben entlang!«
»Und da sagte ich zum ersten Jüngling: „Mit einer Ananas?! Wir wissen doch überhaupt nicht, ob sie passt!“«
»Die Würfel sind nicht auf deiner Seite, Joneffen. Einer der Soldaten sieht dich im Graben verschwinden und möchte seinen Anführer darauf aufmerksam machen!«
»Ich schlage meine Äxte zusammen und starre den Soldaten in Grund und Boden!«
»Das ist erfolgreich! Als Hakzu dem Soldaten die Gliedmaßen vom Leib starrt, weicht er zurück. Er sieht das nahende Unheil und verlässt die Formation. Nun sind es nur noch zwölf Bauern.«
»Als auch noch Kartoffeln in die ganze Sache hineingezogen wurden, wusste das junge Mädchen nicht mehr, wie ihr geschah. „Wir können es versuchen“, sagte sie schüchtern und klimperte mit ihren zwanzig Zentimeter langen Wimpern, die natürlich echt und nicht im Laden gekauft waren.«
»Der Anführer der Bauernbanditen lauscht gespannt. Es ist nicht ersichtlich, ob ihm diese Geschichte gefällt oder einfach nur verwirrt.«
»Ich laufe am Graben auf und ab, um Joneffen Deckung zu geben.«
»Rothars Fertigkeiten im auf- und abgehen sind im gesamten Königreich bekannt. Die Bauern beobachten dich mit Ehrfurcht und geben Joneffen die Möglichkeit, unbemerkt vorbei zu schlüpfen!«
»Überrascht und beeindruckt sahen die Jünglinge das junge Mädchen an! „Du hast das alles reinbekommen?“, fragten sie und die zierliche, zwei Meter große Jungfer nickte schüchtern. „Es ist doch nur Kartoffelsalat gewesen“, antwortete sie.«
»Als ich hinter ihren Linien bin, versuche ich den Bauern anzugreifen, der am Ende der Gruppe steht. Ich lege meine Hand auf seinen Mund und treibe ihn meinen ... Womit war ich bewaffnet, Jim?«
»Kochlöffel.«
Jonathan schwieg. »Kochlö... Ernsthaft? Ihr habt mir nicht einmal eine Waffe gekauft? Als ich vorhin auf Toilette gegangen bin, habe ich gesagt, dass ihr mir eine Waffe kaufen sollt!«
»Du hast uns alle fünf Minuten verraten! Wir hatten jeden Grund, dir keine Waffe in die Hand zu drücken!«
»Ich stehe hinter einem bewaffnetem Dutzend Bauern und habe einen KOCHLÖFFEL, Jim. Darüber hätten wir sprechen sollen, bevor wir deinen Plan umgesetzt haben.«
»Was machen wir jetzt?«
Johnny seufzte und massierte seinen Nasenrücken. »Gut. Ich lege meine Arme um den Bauern und drücke ihm Nase und Mund zu.«
»Deine Nahkampffertigkeit ist seiner bei weitem unterlegen. Kritischer Fehlschlag! Der Bauer ertappt dich und wirft dich mit einem Schulterwurf in die Grube zurück! Alle anderen hören das Gepolter natürlich und drehen sich zu Joneffen um, doch für einen Zusatzangriff ist er zu weit von ihnen entfernt!«
»Säureregeeeeen!«, rief Smitts und riss die Hände in die Luft. Er schnalzte mit der Zunge und gab einen lauten Schlachtruf von sich.
»Er ist ein ZAUBERER?!« Jonathans Kinnlade klappte runter.
»Zauberin«, korrigierte Jim. »Er ist eine Zauberin auf Stufe 20.«
»Der Säureregen erwischt die Bauern auf dem falschen Fuß. Innerhalb weniger Sekunden schmelzen die Schurken, bis nur noch ein grüner Schleim von ihnen zurück bleibt!«
»Edler Elfenprinz«, gellte die Dame Maryweather und wirkte plötzlich gar nicht mehr so betrunken. »Ihr dürft Euch Eure Beute aussuchen.«
Smitts schenkte Jonathan ein fieses Grinsen, dass ihn durch seine riesigen Schneidezähne wie einen gemeinen Biber aussehen ließ.

***​

»Dir hat es Spaß gemacht.« Jim grinste Jonathan von der Seite an, als sie auf dem Heimweg waren. Der Morgen kündigte sich am Horizont an und frischer Schnee war gefallen, der ihre Schritte auffing und mit einem sanften knirschen dämpfte.
»Es ging«, sagte Johnny und versuchte, indifferent zu wirken.
»Wir haben über zwölf Stunden gespielt und du hast dich nur drei mal lautstark beschwert. Sonst machst du das die ganze Zeit. Wie ein Grammophon, das man nicht abstellen kann.«
»Ja, na gut, ich hatte Spaß! Bist du jetzt zufrieden? Du nährst dich daran wie eine Mücke, die auf einer Blutkonserve sitzt!«
Auf der Straße klackten die hochhackigen Schuhe von Smitts, der mit raschen Schritten zu ihnen aufschloß. Er hatte seine Handtasche um seine Schulter gehängt und ging mit einem Hüftschwung, der sich für einen Mann einfach nicht gehörte. Dieser Kerl lebte seine Rolle.
»Hey, Joneffen«, sagte er mit unverschämt tiefer Stimme. »Bist du nächste Woche wieder mit von der Partie?«
Jonathan zog einen Mundwinkel hoch. »Natürlich, Dame Maryweather.«
Es war verblüffend, dass sich weder Jim noch Smitts für ihre Kostüme zu schämen schienen. Einerseits mochte es daran liegen, dass um diese Zeit kein Schwein unterwegs war, andererseits hatten sie bereits eine Lektion gelernt, die sich Jonathan erst im Laufe des Abends erschlossen hatte: Lies das verdammte Buch, bevor du dir das Maul über den Einband zerreißt, du Idiot!

 

Hi NWZed,

dieses Mal konnte ich irgendwie nicht so richtig warm werden mit dem Text. Die Grundidee ist irgendwie eigenartig: Du hast ein Fantasy-Universum, in dem Leute richtige Fantasy-Abenteuer erleben können, von denen ich ja schon einige gelesen habe. Und da findet sich eine Gruppe zusammen, um ein im Rahmen eines Pen&Paper-Rollenspiels fiktive Fantasy-Abenteuer zu erleben.
Da sind zwar witzige Einfälle drin, aber es ist nunmal so, dass ein echtes Abenteuer - mit echten Konflikten und Gefahren und Plotentwicklungen - eine sehr viel bessere Grundlage für eine Geschichte darstellt als eines, von dem du als Autor von vornherein ganz klar sagst, dass es nicht wirklich passiert. Ich meine, ich habe immer gerne Spiele gespielt, aber ich würde mir trotzdem keinen zehnseitigen Text über eine intensive Partie "Risiko" durchlesen, weil das nun mal nicht dasselbe ist, wie selbst mitzuspielen.

Ins Detail gehen will ich heute abend nicht - ich hab beim Durchlesen wieder ein paar Sachen entdeckt, aber ich bin jetzt zu müde um noch mal rauszusuchen, welches "dass" eigentlich ein "das" sein müsste etc.
Vielleicht hol ich das in den nächsten Tagen nach. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich zur Zeit von dir ein bisschen überfordert fühle. Ich mag deine Texte, und ich will die gern alle lesen und ausführlich kommentieren. Aber ich komme einfach nicht hinterher. Du bist ja erst seit Anfang des Jahres bei uns dabei, und trotzdem sind es schon sechs Geschichten, die auch noch ein Stückchen länger sind als ein Durchschnittstext hier im Kurzgeschichtenforum. Drei von denen habe ich bis jetzt kommentiert (mit dieser hier vier), aber ich habe das Gefühl, wenn ich mir in den nächsten Wochen die noch nicht kommentierten vornehme, dann gibt es bis dahin wahrscheinlich schon wieder neue Sachen von dir.

Ich will dir die Frequenz, in der du deine Geschichten postest, nicht vorschreiben, zumal du ja selbst auch fleißig als Kommentator unterwegs bist. Vielleicht ist das ja auch Produktivitätsneid, weil ich froh bin, wenn ich aller sechs Monate einen Text fertig kriege. :)
Aber ich denke mir, für dich wäre es doch vielleicht auch sinnvoller, erst mal das Feedback zu einem Text abzuwarten und umzusetzen, bevor du den nächsten in den Ring wirfst.

Das nur als Gedankenanstoss.

Die Geschichte war zwar dieses Mal nicht so ganz mein Fall, aber ich muss eine Sache lobend hervorheben: Das Wort "Entbösungszauber" ist toll. :lol:

Grüße von Perdita

 

dieses Mal konnte ich irgendwie nicht so richtig warm werden mit dem Text.

Damit habe ich beim Schreiben schon gerechnet. Es ist ein Nischenthema und nicht für jedermann spannend, aber ich wollte mal wieder etwas "normales" schreiben, nennen wir es so. Das ist für mich eine "Fingerübung" zu dialoggetriebenen Geschichten..

Ich meine, ich habe immer gerne Spiele gespielt, aber ich würde mir trotzdem keinen zehnseitigen Text über eine intensive Partie "Risiko" durchlesen, weil das nun mal nicht dasselbe ist, wie selbst mitzuspielen.

Richtig. Allerdings ist P&P im Gegensatz zu Risiko interessant. *g* Ein Antrieb für diese Geschichte war für mich die Charakterdynamik -- ich wollte die Figuren miteiander agieren lassen, ohne das sie sich in einer total eigenartigen Situation wiederfinden und wo geht das besser als bei einem gemeinsamen Spieleabend? Der Kniff an der ganzen GEschichte war, und das ist wohl nur für mich spannend, dass ich dieses "Abenteuer", dass sie da erleben, während des Schreibens tatsächlich ausgewürfelt habe und die Figuren auf meine "Spielleitung" reagieren ließ. Nur eine Situation in der Geschichte ist konstruiert, der Rest ist nach und nach entstanden.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich zur Zeit von dir ein bisschen überfordert fühle.

Aye, das habe ich schon gemerkt und mich in den letzten Wochen etwas zurück gehalten. Wenn es nach mir ginge, würde ich jeden zweiten Tag einen 10-Seiter raushauen (Was ich für mich auch tue), aber ich will das Forum ja nicht nur mit meinem Kram fluten und schränke daher meinen Rhythmus etwas ein. Die nächsten Tage wollte ich wieder mehr kommentieren. *g*

Aber ich denke mir, für dich wäre es doch vielleicht auch sinnvoller, erst mal das Feedback zu einem Text abzuwarten und umzusetzen, bevor du den nächsten in den Ring wirfst.

Das mache ich, wie du am Ring sehen kannst. Die anderen Geschichten befinden sich gerade in der Revision und werden von mir umgeschrieben - und da ich das richtig machen möchte, lasse ich mir dabei eine Menge Zeit.

 

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