Mitglied
- Beitritt
- 28.11.2018
- Beiträge
- 144
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 11
Großstadtmärchen
Das Leben ist eine Reise und ein Abenteuer, doch nicht für jene, denen Gewalt und Hass mit auf den Weg gegeben wurden.
Valera sah aus wie jedes andere Mädchen. Sie hatte schönes glänzendes Haar, das sie sich über die Schulter werfen konnte, sie trug ein prachtvolles Kleid, mit dem sie um neidische Blicke werben konnte, und sie hatte scharfe, helle Augen, die voller Neugier und voller Abenteuerlust in die Welt sehen konnten. Doch Valera war nicht wie jedes andere Mädchen. Ihr schönes glänzendes Haar war ihr gleichgültig und für die Blicke der anderen interessierte sie sich nicht und ihre scharfen Augen sahen nicht voller Neugier und Abenteuerlust in diese Welt, sondern voller Angst und voller Sorgen. Der schwere Schatten eines Unwetters lag auf ihrem heranwachsenden Geist, stürmische Gedanken beherrschten ihren Tag. Es war die faulige Frucht eines Fluches, der auf ihrer Familie lag und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Sie saß häufig auf einer Bank im Kastanienpark und starrte traurig auf ihre Füße und manchmal auch in den Himmel. Der Fluch beschwor die stürmischen Gedanken, die ihren ganzen Tag verlangten. So saß Valera allein und wartete und schwieg und war doch schwer beschäftigt.
Die anderen interessierten sich nicht sehr für das einsame Mädchen auf der Bank. Sie gingen ihrem Leben nach und vielleicht hatte jeder mit seinem eigenen Fluch zu kämpfen. Valera wollte sowieso mit niemandem etwas zu tun haben. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass niemand so recht verstand, dass sie viel Zeit für sich und ihre stürmischen Gedanken brauchte. Wenn sie diese Zeit nicht im Kastanienpark verbrachte, dann verbrachte sie diese auf ihrem Balkon oder einfach in ihrem Bett. Manchmal blieb sie einen ganzen Tag im Bett liegen und manchmal auch zwei. Und dort soll diese Geschichte beginnen. Nicht an einem Tag, an dem Valera darin liegen bleibt, sondern an einem ganz besonderen Tag in ihrem Leben.
Der Abend war schon gekommen und Valera starrte noch immer auf ihre Matratze. Der Hunger verwehrte ihr seit Stunden den Frieden des Schlafes und endlich kapitulierte sie. Sie stand auf und warf sich ihre Jacke über. Der nächste Laden war nicht weit und mit gesenktem Kopf und mit traurigem Blick ging Valera die Straße hinunter. Sie nahm eine Tüte Kartoffelchips und dazu noch eine Packung Milchbrote, obwohl ihr Geld dafür nicht reichte. Vielleicht würde der Verkäufer wieder ein Auge zudrücken. Vor ihr stand ein älterer Mann in der Schlange und weil Valera immer den Kopf hängen ließ und weil sie immer zu Boden sah, bemerkte sie den Geldschein, der zwischen den Beinen des Mannes hinabsegelte. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, das Geld zu nehmen. Sie brauchte es auch nicht, denn es war ihr ganz gleichgültig, womit sie ihren Hunger stillte. Also machte sie den Mann darauf aufmerksam. Er hatte große, gütige Augen und zwei Ringe in jedem Ohr und einen in der Nase. Ein buntes Tattoo schlängelte sich seinen Hals hinauf und verschwand unter seinem ergrauenden Haar.
"Ha! N Fuffi. Den hättest dir auch einstecken können, Kleine!" Der Mann lachte und musterte dann Valera. "Ist das dein Abendbrot, Mädchen? Komm, gib her, ich bezahl dir dat." Und er nahm Valera die Sachen aus der Hand und schüttelte den Kopf und draußen gab er ihr die Sachen zurück und schüttelte noch einmal den Kopf.
"Kleine, so kannste doch nich satt werden. Komm, ich lad dich auf ne Currywurscht ein, was hältste davon? Die haste dringend nötig, wenn ich dich so anseh." Und der Mann ließ keine Widerrede zu und lud Valera zum Essen ein.
Sie wusste nicht, warum sie diesem Fremden sogleich vertraute. Vielleicht war es die väterliche Stimme oder der großzügige Ausschnitt seines Hemdes oder die dick aufgetragenen Brauen über seinen großen, gütigen Augen. Der Mann musterte Valera noch einmal von oben bis unten und bestellte dann eine große Portion für sie, eine Portion für Krieger und Kämpfer und Valera aß alles bis auf den letzten Rest.
"Ich bin übrigens Karl", sagte er und rieb sich den Bauch. Valera sagte auch ihren Namen, aber Karl nannte sie weiterhin nur 'Kleine'. "Holste uns noch was zu trinken?" Er gab ihr Geld und nach ein paar Minuten kam sie mit zwei kleinen Schnapsflaschen zurück.
"Ha! So ists richtig! Du weißt, was gut is, wa? Runter damit!" Sie leerten die Fläschchen in einem Zug und weil Karl noch mehr Durst hatte, holte er noch mehr. Eine Weile standen sie schweigsam und beobachteten die untergehende Sonne zwischen den hohen Häuserreihen.
"Sag mal, haste keine Eltern, die dich füttern können?"
Valera schwieg und als es den Anschein hatte, sie würde gar nicht mehr antworten, sagte sie: "Bin früh von Zuhause weg."
"Verstehe", sagte Karl und er sah auch so aus, als verstände er es. "Was is mit deinen Freunden? Is da keiner bei, der sich mal ne Zeit um dich kümmern könnte? Bis du wieder fit bist?"
"Nein", antwortete Valera.
"Verstehe." Er zog die Augenbrauen zusammen und suchte nach den richtigen Worten.
"Also, wenn du mitkommen willst, ich treff mich nachher mit ein paar Freunden. Sind alles keine Unmenschen. Na ja, überlegs dir. Würd dir mal guttun, wenn ich dich so anseh. Man kann ja nicht immer nur den Kopp hängen lassen." Und Valera ließ den Kopf hängen und verschränkte ihre Arme. Aber Karl hatte das Funkeln in ihren Augen nicht übersehen.
"Na, komm! Ich hol uns noch jedem was Gutes und denn wollen wa los!" Karl lachte und ging Nachschub holen. Als er aufbrach, nickte er Valera zu und sie zögerte und dachte über sein Angebot nach. Doch es war nur zum Schein, denn die Abenteurerin in ihr hatte schon eine Entscheidung getroffen. So kam sie an seine Seite und blickte voller Erwartung auf das Kommende.
Inzwischen war es Nacht geworden und die bunten Lichter der Stadt erhellten ihren Weg und die wärmenden Gedanken der Wanderlust erhellten ihren Geist. Karl führte sie über Stock und Bordstein in eine Gegend, darin die Stadt erst jetzt erwachte. Himmel und Menschen waren schon dort und die meisten von ihnen warteten in einer langen Reihe vor einem hell erleuchteten Gebäude. Die Fassade bröckelte und war bunt bemalt und die gesprungenen Fenster waren abgedunkelt. Valera konnte die Musik schon hören, die dumpfen Trommelschläge, den wilden Rhythmus. Anstatt sich in die Reihe zu stellen, ging Karl mit ihr an den vielen Wartenden vorüber. Die Menschen standen beisammen in Paaren oder auch in großen Gruppen, geduldig oder ungeduldig, locker oder angespannt, sie redeten und feierten und lachten und niemand ließ den Kopf hängen. Und an allen gingen sie vorüber, bis sie vor einem großen, breiten Mann standen, der den Eingang bewachte, ein Ungetüm von einem Mann, ein Riese. Karl nickte dem Riesen zu und der nickte zurück und öffnete ihm die Tür. Valera durfte mit ihm gehen und sie spürte die Blicke der Menschen auf sich. Sie sah sich noch einmal um und sie sah ihre neidischen Gesichter und ihre neugierig gereckten Hälse. Für einen Augenblick stand die Welt still um sie herum und ein eigentümliches Gefühl wuchs in ihrer Brust, beinahe schon hätte sie gelächelt.
Die Tür fiel hinter Valera zu und vor ihr eröffnete sich eine magische Welt. Alles war getaucht in buntes, flackerndes Licht und überall war Musik zu hören. Sie gingen durch schmale Gänge, deren Wände voll Graffiti waren, durch den Warteraum, in dem die Menschen in muffligen Sesseln ihrer Liebsten harrten, durch die Garderobe, die in riesige rote Vorhänge gekleidet war, durch den kleinen Tanzsaal, in dem die Feiernden im Kreise standen und zwei in ihrer Mitte um den lauteren Jubel warben. Der große Tanzsaal verführte Valera am meisten, ehrfürchtig blieb sie am Eingang stehen und beobachtete das frohe Treiben. Sie wollte die ganze Nacht dort stehen bleiben, doch Karl zog sie weiter in den Barbereich. Er ging zu einer Gruppe Männer am Tresen. Sie begrüßten sich und sie küssten sich auf die Wangen und sie küssten sich auf den Mund.
"Komm, Valera! Das sind Gassi, Bernd und Emilè." Gassi trug Ringe in den Lippen und eine Weste, die seinen Oberkörper entblößte, Bernd zeigte stolz die roten Strumpfhosen unter seinem Rock und Emilè hatte einen dichten schwarzen Bart und war geschminkt wie eine Frau. Sie nahmen Valera in ihre Mitte und schon hatten sie alle volle Gläser in der Hand. Sie stießen an und lachten und tranken und erzählten Geschichten aus ihrem Leben.
Gassi hieß eigentlich Yusuf und wurde Gassi genannt, weil er immer alle mit auf die Straße holte, wenn er mit seiner alten Dalmatinerdame um die Blöcke zog. Mit seiner Hundestimme sagte er dann: "Komm runter, Gassi!"
Zum zweiten Male hatte Bernd dieselbe Frau geheiratet und kurz darauf gemerkt, dass Röcke ihm viel besser standen als Hosen. Seine Frau hatte ihn in ihrem schönsten Rock erwischt und so sehr daran gezerrt, dass er zerriss. Auf Kosten Karls gab er das Schauspiel zum Besten und mit den komischsten Grimassen zupfte und zog er an dessen Sachen. Und Valera sah nicht mehr zu Boden und ihre Augen waren nicht mehr traurig, denn sie lachte, ja, sie lachte, wie sie noch nie in ihrem Leben gelacht hatte, ein gewaltiges, hemmungsloses Lachen, ein Lachen, das so sehnsüchtig und so lange schon gelacht werden wollte.
Emilè hatte zeit seiner Jugend in einem Internat für schwer Erziehbare gewohnt. Man hatte ihm eingeredet, dass seine Vorliebe für das Schminkkästchen eine Krankheit wäre, und auf Besserung hoffend, hatte er sich selbst gegeißelt. Sieben Jahre lang war er in Therapie gewesen, sieben Jahre lang hatte er sich nachts heimlich das Gesicht bemalt und voller Abscheu über sein eigenes Wesen sich dafür geschämt. Erst als er den Ordensleiter mit einem anderen Mann beim Liebesspiel entdeckte, begann er in Frage zu stellen, was ihn in Frage stellte. Da erkannte er für sich, dass auch die anderen ihre verruchten Eigenarten hatten und dass es bittere Lüge, ein Vergehen an der eigenen Seele ist, einen Hehl daraus zu machen. Mit nie dagewesenem Eifer, mit nie erlaubter Freiheit hatte er sich neu entdeckt und lieben gelernt. Geschminkt wie eine Frau war er fortan zu den Sitzungen gegangen, allen Züchtigungen zum Trotz, bis er endlich des Internats verwiesen wurde.
Sie erzählten und erzählten und nahmen nicht alles ernst, was Ernst des Lebens war. Valera lachte und lachte und wollte nicht aufhören zu lachen und als sie außer Atem war und eine Pause brauchte, nahm Karl sie beiseite. Eine Weile starrten sie auf den Tresen und gingen ihren Gedanken nach. Karl spielte mit seinem Glas und zog die Augenbrauen zusammen.
"Weißte, was mein Alter gemacht hat, wenn er mich mit den Puppen von meiner Schwester erwischt hat? Hat gesagt, ich soll mir n Kleid anziehn hehn, und wie ich die Hosen runter hat, hat er mir den Arsch verhauen. Mit dem Ledergürtel. Ha! Dat kennste nur aus alten Filmen, wa? Hat mich in Wandschrank gesperrt und gesagt, ich soll drüber nachdenken, was ich falsch gemacht hab. Bin nicht drauf gekommen." Valera sah ihn an mit ihren scharfen Augen, sagte aber nichts. "War noch ne andere Zeit damals. Aber geändert hat sich eigentlich nichts, oder?"
"Lass gut sein, Karl." Er verzog den Mund und spielte wieder mit seinem Glas. "War nicht böse gemeint", sagte Valera dann, um ihn zu trösten. "Ich weiß, was du wissen willst. Es ist nicht so schlimm, wie du denkst."
"Na! Da machste mir aber n ganz anderen Eindruck." Und Valera ließ den Kopf hängen und machte einen ganz anderen Eindruck. Einen Moment starrten sie wieder in ihre Gläser.
"Egal, was es ist, wenn du die Zeit brauchst, denn musst du sie dir nehmen. Wirst ne Menge Geduld brauchen, klar wirst du das. Nur den Kopp hängen lassen sollste auch nich dein ganzes junges Leben lang. Musst ja auch hin und wieder n bisschen Spass haben da draußen. Aber wenn du es besser machen willst wie deine Eltern, denn musste da durch. Irgendeiner muss ja mal anfangen, sonst geht dat ewig so weiter. Nur Geduld, Kleine, denn wird dat schon."
Valera verstand Karls magische Worte, eine Zauberformel, die den Fluch brechen mochte, der auf ihrer Linie lastete. Während sie darüber nachsann und die Worte sich einprägte, ging ein lauter Aufschrei durch das Haus. Nebenan im großen Tanzsaal jubelte Die Menge, jubelte wie tausend Sieger und zehntausend Krieger. Karl bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, dass die Zeit gekommen war, in den Strudel der Feiernden sich zu werfen.
"Komm, genug von dem Zeug! Heute soll das egal sein!" Und er nahm Valera bei der Hand und Bernd bei der anderen Hand und der nahm Gassi bei der freien Hand und Emilè rannte vorne weg. Im großen Tanzsaal war die Musik am lautesten und das flackernde Licht am buntesten und vom Himmel regnete es künstlichen Nebel herab. Wann immer er auf die Menschen niedergelassen wurde, jubelten und schrien sie lauter noch als die Musik. Die Menschen feierten und sie tanzten und tobten wie stürmische Gedanken und Valera tanzte noch viel wilder, sie tanzte, als wär sie lang schon eingesperrt und sie tanzte, als wär sie bald erneut gefangen.
Da waren zwei Tänzer in Bärenkostümen und manch einer wich mit aufgerissenen Augen und seltsam verkrampftem Gesicht vor ihnen zurück und manch einer fühlte verträumt an ihrem Bärenfell. Valera aber legte jedem einen Arm um die Schulter und sprang mit ihnen einen Bärentanz. Sie zog und zerrte an ihnen, bis beide nicht mehr konnten und ehrfürchtig sich vor ihr verbeugten und vor ihr knieten. Da war ein Mädchen im Rollstuhl, das Valera an die Hände nahm und mit sich führte. Sie drehten sich im Kreise und jubelten, als der Nebel von der Decke fiel. Sie drehten sich und drehten sich, bis beiden schwindlig wurde und Valera sich auf den Schoß des Mädchens setzen musste. Das Mädchen lachte ebenso schön und sehnsüchtig wie Valera und als sich ihre Blicke trafen, wurden beide ernst und ihre Augen sahen voller Neugier auf das funkelnde Wunder in der anderen Blick. Die Musik wurde leiser und leiser und gerade als ihre Lippen sich berührten, donnerte sie erneut los. Da sprang Valera auf und rannte durch die Menge. Da war ein Junge, der ihr sehr gefiel und um dessen ungeteilte Aufmerksamkeit sie sich bemühte. Immer näher tanzte sie um ihn herum, warf sich ihre glänzenden Haare über die Schulter, suchte seine dunklen Augen. Wenn er sich näherte, wich sie vor ihm zurück, drehte ihm den Rücken zu. Es war ein urtümliches Ritual, ein Liebestanz. Da war eine Tänzerin, die so wild und furchtlos tanzte wie Valera und ihr zur Kontrahentin wurde. Sie sahen sich böse an und zeigten sich die kalte Schulter. Wann immer sie sich in die Quere kamen, schubsten sie sich mit dem Hintern voneinander fort, um gleich darauf den Tanz erneut zu wagen. Keine wollte weichen, keine sich die Blöße der Niederlage geben, im ganzen Land gab es nur noch diese zwei und diesen einen Kampf. Immer finsterer wurden ihre Blicke, immer fantasievoller die Verwünschungen, immer wilder und immer gröber wüteten sie. Als es gefährlich wurde, warfen die Männer sich dazwischen und beendeten den heißen Streit. Valera sprang wieder durch die Menge in eine andere Ecke des Saals, den Zwist schon bald vergessen. Sie entdeckte Emilè, um den ein ganzes Heer von Jubelnden sich drängte. Er stand auf dem Kopf und drehte sich und er schwang seine Beine in den seltsamsten Turnübungen hin und her. Er drehte sich und drehte sich wie ein Kreisel, bis er aufstand und mit gequälter Miene sich den Rücken hielt. Er wurde mit riesigem Jubel für seine Aufopferung belohnt, alle im Kreis applaudierten und verbeugten sich vor ihm, als er tief gebückt von hinnen zog. Da waren junge Männer und Frauen mit Sonnenbrillen, die sich von der Musik in ihre ganz eigene Welt verführen ließen, da waren Tänzer, die vom Tanz nicht viel verstanden und dennoch jeden Schritt genossen, da waren Fremde, die sich bald Freunde nannten, da waren Einzelgänger und ganze Chöre, Könige und Narren, Träumer und Erwachende und mit allen tanzte Valera und sie jubelte und schrie mit ihnen, wenn der Nebel von der Decke fiel. Und so tobte und sprang und lachte Valera, bis der Morgen hereinbrach und bis Karl ihr den Alkohol verbot und sie nach Hause brachte.
Dass sie den nächsten Tag im Bett verbrachte, bedarf keiner Erwähnung, und auch nicht, dass sie ein vernünftiges Mädchen war und alle Freuden dieser Welt in Maßen genoss. Wenn ihre stürmischen Gedanken sie nicht plagten, dann dachte sie fortan mit einem Lächeln auf den Lippen an diese Nacht und an solche, die noch erlebt werden wollten. Und vielleicht würde sie sich nun öfter aus ihrem Bett erheben und vielleicht würde sie nun zustimmen, wenn sich jemand zu ihr setzen wollte und vielleicht würde sie nun etwas weniger den Kopf hängen lassen, um die Wunder auf ihrem Weg nicht zu versäumen. Doch jetzt braucht Valera Ruhe, denn sie hat noch eine schwere Zeit vor sich und wird viel Kraft und Geduld brauchen.