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Große kleine Helden 1 - Ein Keks
Die Tür sprang auf. Ohne anzuklopfen rannte ein kleines Mädchen weinend auf ihren Vater zu. Er nahm sie hoch und setzte sie auf seinen Schoß.
„Was ist denn, meine Kleine?“ fragte er sie.
„Er hat mir meinen Keks weggenommen und aufgegessen“, antwortete sie schluchzend.
„Na, das macht man aber nicht“, sagte ihr Vater, während er mit dem Finger ihre Tränen von der Wange strich. „Weißt du was, morgen kaufe ich dir einen neuen Keks. Den darfst du dann ganz allein aufessen. Und für deinen Bruder werde ich mir noch ´was ausdenken.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie nickte mit einem letzten Schluchzer ihrem Vater zu.
„So, jetzt aber ab ins Bett – es ist schon spät.“ Mit diesen Worten stellte er sie auf den Boden und mit einem sanften Klaps auf den Po rannte sie davon.
Hinter ihr schloss ein Gardesoldat in prächtiger Uniform die Tür. Wieder allein mit seinen Gedanken, dachte der Vater darüber nach, wie er die Krise in seinen Provinzen friedlich beenden könnte. An diesem Abend brannte das Licht im Arbeitszimmer lange, nachdem seine Kinder schon eingeschlafen waren.