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Gretchen erzählt eine Geschichte (II) Kaiser, Truthuhn und der Kaputalismus

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12.04.2007
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Gretchen erzählt eine Geschichte (II) Kaiser, Truthuhn und der Kaputalismus

Gretchen erzählt eine Geschichte (II)
Kaiser, Truthuhn und der Kaputalismus

Opa, Opa - weißtu, wen ich geseh’n hab’?
-
Nein, das kannstu auch nicht wissen, Opa.
Du hast ja gestern nicht mit Papa und mir Eis gegessen am Schloss.
Das hat er mir schon soo lange versprochen …

und dann ist es endlich so weit.
...
Aber erst sind wir auf die Spielplätze im Kaisergarten -
damit ich richtig Hunger kriege, hat Papa gesagt.
Soo grooße Spielplätze,
...
alle gröößer und schööner als der bei uns mit der Rutsche in den Sandkasten und der Schaukel. -
Papa nennt den Spielplatz bei uns zu Hause einen Alibiba oder so des Vermiesers.
-
Opa,
was ist ein Alibiba?

Ach, jetzt weiß ich!
Den braucht man, wenn jemand geraubt wurde oder ganz, ganz schlimm gemördert …

Müssen nicht Hubert ohne Staller immer ein Alibiba vorlegen, dass sie nicht nichts tun?

Alles hab ich dürfen …
Und da gibt es keinen großen Blödmann, der meint, der Spielplatz ist sein’ und allein für den Blödian.
...
Da gibt es sogar ein Karussell und VIER Wippen und ein soo grooßes Klettergerüst - fast bis an den Himmel!, - und ein ganz ganz langes Haus aus Holz und auf Stelzen und man kann überall hin, in jedes Zimmer und in den Turm. Da kuckt man bis über die Bäume und ganz, ganz weit – Papa sagt, bis zum größten Hafen und dem größten Güterbahnhof und dem bekanntesten Gasometer von der Welt -
oder so.

Was ein Hafen ist und ein Meter weiß ich -
aber was ist ein Ga-so-me-ter, Opa?

Eine riesige Blechdose ohne Gas?
Wie passt denn das?

Wie kann die denn die bekannteste von der Welt sein, wenn ich das nicht weiß?!
...
Da ist auch eine Matschstelle …
Die macht bestimmt Spaß –
aber da hat Papa gesagt, dass ich den Matsch für das nächste Mal aufheben soll. -

Ich hab ihn aber auch liegenlassen -
wegen dem Schloss, weißtu, und dem Eis und Schlosser sind pickfeine Leute, sagt Papa.
Was ist „pickfein“?

Piekfein?

Was ist piekfein, Opa?

Ach so - wie Onkel Dagobert -
von dem der ganz, ganz liebe Herr Jesus schon sagt, er sä’et nicht, aber erntet,
ja und dann sind wir den kurzen Weg zum Schloss an der Alten Emscher gegangen. -

Die stinkt gar nicht wie die neue und ist nicht so gerade.
Da gibt’s auch Tiere.
Nicht so viele wie in Duisburg oder Arnheim -
darum brauchen wir und niemand Eintritt zahlen,
weißtu!,
aber eins ist ganz, ganz komisch.
Da sind ganz, ganz dicke, hässliche Hühner. -
Aus Amerika, sagt Papa.
Die gackern nicht, sondern sagen immer »kaput-put-put« oder so …
Weil in Amerika herrscht der Onkel Beiden und der Kaputalismus!
-
Aber die Putin ist doch kein Amerikaner –

oder?

 

hehe, Kinderlogik ...

Ja, manchmal überkommts mich und dann alber ich rum (mein vierter Vorname sollte eigentlich "Albert" sein),

lieber Morphin,

und schön, dass Du uns ein bisschen begleitet hast in der Wiege der Ruhrindustrie, die an Emscher und Kanal eine Stiftung der Hohenzollern (daher dann auch der Name) pflegt und kaum einer merkt - wenn er mitten drin ist - dass sie von vier Hauptverkehrswegen eingeschlossen ist ... Idylle mitten im Pott, die im Norden des Potts durch Landwirtschaft und riesige Wälder ergänzt wird.


"Bei den Auslassungsantworten habe ich dann anstelle des Schweigenden geantwortet, ..."

so soll es auch sein und aus früheren Gretchen- und ähnlichen Geschichten weiß ich um die unterschiedlichsten Interpretationen.

"Ich hab also gerne gelesen und mich gleich erinnert UND sogar mal in die Bilderkiste geguckt von vor vielen Jahren. Herrlich."

Das les ich gerne -

und mit dem "pickfein" werd ich noch mal mit Grätchen (so ist es gerade bei der Belagerung durch dunkles Gewölk, gelegentlichem Blitzen und dem alten und doch immer wieder modernen Schlagwerk des Donar Wetters mit freundlicher Unterstützung Odins.
Klar, ist piekfein korrekter als ein picken als Vorsilbe.

Schau'n wir mal - oder besser - hören wir mal, wie sie's wahrnimmt ... Vllt, überwiegt ja nicht nur der Tier-, sondern auch der Kinderschutz.

Bis bald und danke fürs Lesen und kommentieren!

Einfisch nebst Grätchen

 

Vorweg: Hab momentan - ohne dass gestern Nachmittag der Blitz eingeschlagen hätte - Probleme mit der Formatierung (angefangen beim Fettdruck usw.), dass ich Zitate durch Gänsefüßchen kennzeichne,

lieber Rob,

und damit gleich herzlichen Dank mit der - wie ich finde - gelungenen Definition als

einen
"..."was steckt dahinter"-Text zum aktuellen Weltgeschehen."

Ob das nun "realitätsfremd" ist, seine Vorstellungen von der Welt, wie sie zu sein habe jenseits von der mir sehr sympathischen Pippi Langstrumpf, vermag ich nicht zu beurteilen. Historisch gesehen halte ich ihn für einen Nachfolger von Netchajew. Netchajew, nicht Bakunin hat es nun auf den Zarenthron geschafft. Und mit dem "totalen" Krieg liegt Putin auf einer Linie mit Hitler und Stalin und der Vater der Sowjetunion wird sich im Sarkophag umdrehn, nein, das ist das falsche Wort, er wird routieren.

Ein Zeichen für diesen Charakter seh ich auch darin, dass er (wahrscheinlich) nur noch das hören will, was er gerne hören will. Dabei wird "sein" Reich schon wissen, welche Probleme von der Natur her ihm erwachsen, wenn der Permafrostboden ganze Städte zu verschlingen droht.

Vllt. alles nur der Versuch, von eigenen, inneren, ungelösten, weil natürlichen Problemen abzulenken.

Aber, lieber Rob,

was ist - oder besser, gilt heute als normal unter Zeiten der Influenzer ...

"Der Text ist mir jedoch etwas zu brav."
Da spiel ich mal mit der Wortbedeutung (in der englischen Variante "brave" ist es ja schon inhaltsmäßig angelegt. Aber der "brave" Mann ist nicht so sehr der stille, angepasste, sondern der tapfere - zumindest noch in den frühen Schriften auf thiudisk seit dem Frieden von Verdun unter den Enkeln des großen Karl, und ich bin mir sicher, dass die Bedeutung heute immer noch mitschwingt.

Mit der Anmerkung zur Satire hastu natürlich recht. Aber im Grunde machte ich mich dann weniger über den Übeltäter als das von ihm betrogene/-logene Volk. Kleinräumig wie Till Eulenspiegl ginge schon. Aber da muss ich auf jeden Fall nachdenken. Da ich keine Hemmungen hab, satirisch zuzubeißen, ist an sich kein Problem für mich. Und dann will ich mal Tucholskys "Fräulein, werfen Sie Ihr Kind weg, ich mach Ihnen ein neues" (aus "Deutsch für Amerikaner") umformulieren ...

Dank Dear & WIR werden sehn ...

Dante Friedchen

 

Lieber @Willibald,

Deine - ich nenn's mal so - professionelle Kritik hat mich fast erschlagen, da weiß ich gar nicht, zumindest jetzt, wie ich darauf antworten soll/kann, außer mit einem

herzlichen Dank!

Trotz aller technischen Probleme hab ich mir erlaubt, den Text ein wenig umzubauen - und nun -

lieber @Rob F -

ist es wohl eine Satire und

lieber @Morphin,

mit dem Wort "pi(e)kfein" wird nun gespielt.

Herzlichen Dank aus'm Pott an Euch

und

ein schönes Wochenende!

 

Moin @Friedrichard,

teils sehr flockiger, teils picksiger Text, den ich gerne gelesen habe.

wen ich geseh’n hab’?
leicht irritiert, dachte, wenn ich das e vom habe weglasse, braucht es kein Apostroph?
Aber erst sind wir auf die Spielplätze im Kaisergarten gegangen -
bin über die vielen Minusse gestolpert und frage mich, ob tu eine neue Gattung Satzzeichen einführst, oder das Minus bisher gänzlich an mir vorbeigeschlichen ist.
Müssen nicht Hubert ohne Staller immer ein Alibiba vorlegen, dass sie nicht nichts tun?
Absoluter Insider, hab sowas von gelacht.
Weil in Amerika herrscht der Onkel Beiden und der Kaputalismus!
Mal mit t, mal mit tt, egal herrliches Wortspiel.
Aber die Putin ist doch kein Amerikaner – oder?
harrharr
Wie kann der denn der bekannteste von der Welt sein, wenn ich das nicht weiß?
Einfach köstlich, ich liebe diesen Humor.
und dem Eis und Schlosser sind pickfeine Leute
piek pick auch schön.
er säh’ et nicht, aber erntet,
hehe, da spricht der Pott, nicht der Pfaffe.
ich hab davon schon gegessen, sagt Papa.
Lecker soll das Stück gewesen sein.
Tja, warum kann der Opa die blöde Putin nicht einfach aufessen ...

Schönes Wochenende, l2f

 

vorweg,
die Formatierung (wie etwa die Leiste oberhalb meiner Schreibe) klappt nicht (k. A. warum), dass ich Zitate durch Gänsefüßchen (") anzeige,

lieber @linktofink ,

"leicht irritiert, dachte, wenn ich das e vom habe weglasse, braucht es kein Apostroph?"

Korrekt,

lieber link,

abgesehen vom Denkvorgang beim Leser über „sein oder nicht sein“ eines „dürfen oder unterlassen müssen/sollen“ des kleinen, unscheinbaren Zeichens verhindert m. E. im Sinne eines Karl Kraus’ eine nicht notwendige Apostrophierung eine harte Endung des Wortes [’ha:p] vs. [’ha:bə] und lässt das an sich verschwiegene Endungs-e nachschwingen.
Karl Kraus hat sich darüber seinerzeit ausgiebig ausgelassen (https://www.projekt-gutenberg.org/kraus/sprache/chap008.html)

ich schrieb:
"Aber erst sind wir auf die Spielplätze im Kaisergarten gegangen -"

Wozu Du schriebst
"bin über die vielen Minusse gestolpert und frage mich, ob tu eine neue Gattung Satzzeichen einführst, oder das Minus bisher gämir vorbeigeschlichen ist."

Es ist natürlich schön, dass mit der Erfindung der Schreibmaschine und somit der Schreibtypen die Geometrie Einzug in die Literatur gehalten hat, aber Brille und kurze Sicht erzwängen bei mir das Millimetermaß. Zugebe ich gerne, dass ich den Halbgeviertstrich und andere Stricheleien nur unterscheiden kann, wenn sie einander direkt folgen.

Zitat aus der Geschichte:
"Weil in Amerika herrscht der Onkel Beiden und der Kaputalismus!"

"Mal mit t, mal mit tt, egal herrliches Wortspiel."

Die Freiheit der Wortschöpfung würde ich da hervorheben – oder aus den Erfahrungen des Straßentheaters, Regieanweisungen des gedehnten "Kapitalismus" und des schnellen, aber unbetonten "Kapittalismus. Wird aber gleichwohl korrigiert ...

Ja, das wäre doch was mit dem schönen Abschluss
Du fragst
"ja, warum kann der Opa die blöde Putin nicht einfach aufessen ..."

weil er wahrscheinlich alles andere als "lecker" ist.

Dank Dear fürs Lesen & KOmmentieren
&
wie schon an anderer Stelle

einen sturmfreien Sonntag!,
wünscht der Friedel

 

Odin, Muninn, Huginn, Pluto

Lassen wir mal – selbst wenn Raben (vor allem der Kolk-) scheißklug wirken in der Tierwelt und – ähnlich der westl. Ideologie Monogamie pflegen – und das dann auch noch lebenslang, wobei Raben selten ein biblisches Alter erreichen – so sollte der stille Kanzler sich doch aufraffen, Vermögen zu besteuern, bevor allein Plutokraten die Richtlinien der Politik bestimmen. Zur Orientierung braucht er keineswegs mehr mit Marx- und Engelszungen singen, es sollte genügen, „seinen“ Piketti zu kennen.

Gibt es nicht bei Tom und Jerry einen Pluto(kraten)? Wenn ichs richtig im Kopf hab, einen Hund? Aber mit den Zeichnungen werd ich neugierig: Kommstu aus dem graphischen Gewerbe?,

lieber Willibald?

Tschüss und
einen schönen Restsonntag (mir wars vorhin hier schon zu warm ...)

 

Lange her, Micky Mouse und Tom und Jerry und erst recht (mit 16, also nach der Realschule) Grafiker zu werden,

lieber Willibald,

bei einem informativen Besuch in D'dorf (KUnstakademie) Beuys erlebt - es war wie später im Krankenhausdienst bei der Ärztekorona - die bediensteten Dr.*s und besonders Doktoranden kreisten wie die Planeten um die Sonne Chefarzt ...

Als ich vernahm, wie viele Zeichnungen ich zum Beweis meines (vllt. gar nicht vorhandenen Talentes) einreichen sollte, war der Wunsch verflogen.
Leistungsdruck an unerwarteter Stelle tut einer anarchischen Seele nicht gut, da schmier ich mir lieber selber Butter auf die Badewanne.

So, genug geplaudert & bis bald

Friedel

 

@Friedrichard

Lieber Freedl.

Habe ich gerne gelesen. Mir gefällt dieses eigenwillige, aufgebrochene Textbild. Ich mag, dass wir nur den einen Teil des Dialogs zu hören bekommen und damit näher an nur einer Perspektive sind. Ich finde auch, dass du den Tonfall gut triffst, außer, wenn du in den Konjunktiv wechselst (zeige dir die Stellen, die ich meine).

Papa nennt den Spielplatz bei uns zu Hause einen Alibiba oder so des Vermiesers.

Sehr schön :)

Den braucht man, wenn jemand geraubt wurde oder ganz, ganz schlimm gemördert …

Auch so eine Lieblingsstelle

Alles hab ich dürfen …

Ein so typischer Kindersatz, der ja schon sprachpsychologisch relevant sein muss, wenn man bedenkt, dass er (? Bin mir nicht sicher?) so in verschiedenen Regionen unabhängig voneinander hörbar ist

Und da gibt es keinen großen Blödmann, der meint, der Spielplatz ist sein’ und allein für den Blödian.

Auch wenn du den Konjunktiv absichtlich(?) holperig baust, verrät er mir hier zu sehr den Autoren.

- fast bis an den Himmel!, -

Wozu das Komma?

ganz ganz langes

Müsste ein Komma dazwischen, glaub ich

Da gibt es sogar ein Karussell und VIER Wippen und ein soo grooßes Klettergerüst - fast bis an den Himmel!, - und ein ganz ganz langes Haus aus Holz und auf Stelzen und man kann überall hin, in jedes Zimmer und in den Turm. Da kuckt man bis über die Bäume und ganz, ganz weit – Papa sagt, bis zum größten Hafen und dem größten Güterbahnhof und dem bekanntesten Gasometer von der Welt -
oder so.

Toller Absatz

oder so.

Das schreibst du ja eigentlich nur für die Lesenden hin (oder?) :) damit sie die Absurdität dieser Aussage nochmal unterstrichen haben. Kann man stehenlassen oder streichen. Egal

Was ein Hafen ist und ein Meter weiß ich -
aber was ist ein Ga-so-me-ter, Opa? Eine riesige Blechdose ohne Gas?
Wie passt denn das? Wie kann die denn die bekannteste von der Welt sein, wenn ich das nicht weiß?!

Schönes Stakkato

Da ist auch eine Matschstelle …
Die macht bestimmt Spaß –

Wieder so eine ganz vertraute Kinderssprache

ganz, ganz liebe Herr Jesus schon sagt, er sä’et nicht, aber erntet,

Wieder seltsam mit Konjunktiv.

Wie schon geschrieben: gerne gelesen. Für mich nur halb eine Kurzgeschichte wegen des doch recht in der Luft schwebenden Titels sowie Endes. Beides hält das wie eine Klammer, die aber mit dem Mittelteil nur sehr mittelbar was zu tun hat. Wer so offen, m. M. nach oft ohne ein Ende, das was mit dem Anfang viel zu tun hat, schreibt, ist Axel Hacke. Ich finde das etwas schräg, weil es ja trotzdem den Anspruch erhebt, den Text rund machen zu wollen, es meiner Meinung nach aber nicht kann (weil zu wenig zusammenhängend). Aber das tut mir auch bei Hacke keinen Abbruch, wenns darum geht, einen Text zu mögen :)
Danke für den!

Viele Grüße
Carlo

 


Moin Carlo,

schön, dass Du die kleine Geschichte magst (diese Reduktion auf eine Stimme hab ich schon vor einiger Zeit versucht und angefangen hat es mit einer Zeitungsmeldung über einen Todesfall in der Eingangshalle in einer Essener Bank, wo die Kundschaft den am Boden Liegenden ignorierte und ihren Geschäften nachging)
Du schreibst:

Habe ich gerne gelesen.
Was ich nun wiederum gerne lese ...

Dir

... gefällt dieses eigenwillige, aufgebrochene Textbild. Ich mag, dass wir nur den einen Teil des Dialogs zu hören bekommen und damit näher an nur einer Perspektive sind. Ich finde auch, dass du den Tonfall gut triffst, außer, wenn du in den Konjunktiv wechselst (zeige dir die Stellen, die ich meine).

Alles hab ich dürfen …
Du dazu:
Ein so typischer Kindersatz, der ja schon sprachpsychologisch relevant sein muss, wenn man bedenkt, dass er (? Bin mir nicht sicher?) so in verschiedenen Regionen unabhängig voneinander hörbar ist
Kann ich selber nicht beurteilen – ich kenn den eher zwar mit gleichen, aber umgestellten Wörtern. Dass andere (Kinder) dies und das dürfen – aber warum nicht ich … Wobei Verbote bei mir sehr selten vorkommen – selbst bei Dingen, die man nicht machen sollte wie etwa auf Ameland mit Töchterchen spazieren gehen und Kyrill tobt … Da werden die Ameländer sich ihren Teil über diesen Ruhrpöttler gedacht haben ...

Aber nun hab ich die Frage

Und da gibt es keinen großen Blödmann, der meint, der Spielplatz ist sein’ und allein für den Blödian.
Worauf Du anmerkst
Auch wenn du den Konjunktiv absichtlich(?) holperig baust, verrät er mir hier zu sehr den Autoren.
Nee, Du setzt schon zu Recht das Fragezeichen … das ist durchgängig Indikativ „gibt es“, „der meint“, „der … ist sein“ und auch so gemeint.

Ich weiß gar nicht, wann der Konjunktiv (bei allem Wünschen in jungen Jahren) den Indikativ zu bereichern anfängt. In intakten Verhältnissen ist mit fünf Jahren eine magische Grenze in der Sprachentwicklung und im Verständnis erreicht (der Konjunktiv wird zumindest schon verstanden als „Möglichkeit“).

Das Vorbild für Gretchen ist inzwischen acht und da explodieren die sprachlichen Fähigkeiten (bei Mädchen ein bisschen früher als bei Jungen) geradezu …

- fast bis an den Himmel!, -
Wozu das Komma?
Da musst' ich selber nochmals nachschauen, aber berechtigte Frage, weil eine blödsinnige Komma-Regel seit der „Re(chtschreib)formation“, zwischen Hauptsätzen, die mit „und“ verbunden sind, die eigentliche Regel (das und ersetzt das Komma) zu unterlaufen und zuzulassen mit der absurden Begründung, um den (Hauptsatz)Charakter zu verstärken. Natürlich ist das nicht mein Argument, sondern um die Wirkung des Ausrufezeichens als Satzabschluss zu unterlaufen.
Aber interessant, dass Dear das als erstem auffällt ...

ganz ganz langes
Du dazu Müsste ein Komma dazwischen, glaub ich

nicht unbedingt, wenn das das erste „ganz“ das zwote verstärkt i. S. etwa eines „ganz groß“

oder so.
hierzu Du:
Das schreibst du ja eigentlich nur für die Lesenden hin (oder?) damit sie die Absurdität dieser Aussage nochmal unterstrichen haben. Kann man stehenlassen oder streichen. Egal
Nicht unbedingt – „oder so“ ist bei manchem nicht nur floskelhafter Anhang, sondern – sofern bewusst genutzt – Anzeichen von Unsicherheit, wenn man etwas so recht nicht weiß

Und hier

ganz, ganz liebe Herr Jesus schon sagt, er sä’et nicht, aber erntet,
erkennstu richtig
Wieder seltsam mit Konjunktiv.
schon, aber zugleich ein Wortspiel mit den Verben „säen“ (und natürlich dem neutestamentarischen Zitat) und dem Konjunktiv von „sehen“, sähe.

Den von Dir erwähnten Axel Hacke kenn ich nicht (ach ja, ich les eigentlich nur noch Sachliteratur bzw. Biografien – da zuletzt die von Stan Laurel) und zuletzt den nun nicht mehr ganz so aktuellen Boyle, weil die Hauptfigur – ein Schimpanse - zu Habermas Theorie kommunikativen Handelns passt. Und es ist ja keine Frage, dass die Tierwelt – als Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate weiß man das halt – „kommuniziert“.

Vllt. greif ich die TkH nochmal auf – inzwischen sind die verschollengegangenen Exemplare (vier Umzüge zwischenzeitlich entfalten da ungeheure Kräfte) auch wieder da ...

Dank Dear für die Mühe und bis bald!,

Friedel

 

Hallo Friedrichard,

dumm von mir war, dass ich die Kommentare VOR der zweiten Lesung las, so bin ich (leider) ohne geistige Anstrengung auf einige Anspielungen gestoßen worden, die ich auf Anhieb nicht erkannt hatte.
Vielleicht lag es daran, dass es eben ein Erwachsener war, der versucht hat, mit Kinderohren Gehörtes in einen Monolog zu packen, wobei er vergaß, ob diese "Ereignisse" tatsächlich ein Kind interessieren oder beschäftigen. Sicher macht uns das Lesen Spaß und solche Wortverwechslungen wie "Putin" sind schon fast Heinz Erhardt- oder Karl Valentin-verdächtig ... auch literarisch sicher eine gelungener Versuch, sich diesen Themen ohne verletzende Be- oder Verurteilung zu nähern. Die Gefahr ist, dass ein unbestimmter Kreis von Autoren überfordert wird und ihn die Macht der Experimente abschreckt; was ihn davon abhalten kann aktiv zu werden, weil er seine Geschichte im Vergleich als minderwertig einstuft.
Muss nicht - kann. Frag mich nicht, wie das zu ändern wäre, ich sehe ja die Bandbreite fast täglich. So, ausreichend sinniert - hab´s gerne gelesen.
Liebe Grüße aus dem verregneten Hegau
Detlev

 

Dank Dear,

lieber Detlev,

für Deinen Komm zu dem kleinen Text, der in der Gretchen-Serie [beginnend mit https://www.wortkrieger.de/threads/gretchen.61937/] vllt. das schwächere Stück ist – vllt. weil zum Kriegstreiben noch der Satiriker in mir sich zurückhält (wenn, dann werd ich mich über den neuen, maffiösen Zarewitzka lustig machen und gleich seinen kuttentragenden Kompagnon Kyrill dazunehmen – vllt. mit Loriots Badeszene und Quietscheentchen als Vorbild.

Aber mal im Ernst, was soll „dumm“ sein am „Vorweglesen“ von Kommentaren bei dem gewaltigen Angebot an Texten hierorts, um dann über einen eigenen Kom zu entscheiden?

Nix – so lange als man selbst noch dabei was lernen kann, denn auch die Koms bilden seit Langem eine besondere Art von Literatur - und ich kann mich erinnern, dass vor Jahr und Tag auch hervorragende Kommentare „empfohlen“ wurden …

Wie dem auch wird, ich wünsch Dear auf jeden Fall

schöne Tage diese Tage!

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedrich...

deine Art, schon manchmal hart - zumindest die des Schreibens. Aber als ich dann beim Hineinlesen einiges herausgelesen und nach dem Durchlesen viel durchdringend durch-lesen habe, wurde das von dir entworfene Bild nicht mehr von meinem Hirn verworfen (wie verwerflich dies wäre), sondern es wurde focussierter.
Sehr interessant, wie dann das angesprochene Organ die Dialoge ergänzt (so wie hier, es Arbeit leistet: D1353 M17731LUNG D13N7 4L5 B3W315
D4FU3R, W45 FU3R 3R574UNL1CH3 D1NG3
UN53R V3R5T4ND L315T3N K4NN).

Eigentlich ein banaler Inhalt, aber durchaus unterhaltend, durch die sprachliche Herausforderung und dort und da!, da! findet sich auch etwas Dada. Da bin ich wenigstens nicht radlos - denn das würde heißen, ich käme nicht voran, beim Ver-Lesen, dem verstehenden Lesen.

Alibiba oder so des Vermiesers
Der Alibi-Bau des miesen, fiesen Vermieters - gut ausgedacht.

Wie kann die denn die bekannteste von der Welt sein, wenn ich das nicht weiß?!
...
Entlarvender Egozentrismus.

von dem der ganz, ganz liebe Herr Jesus schon sagt, er sä’et nicht, aber erntet,
Tja, sie bekommen ihren Lohn - aber obs der gerechte ist (gerächt sowie gerichtet wird später, dann ist ES schon angerichtet).

Die gackern nicht, sondern sagen immer »kaput-put-put« oder so …
Weil in Amerika herrscht der Onkel Beiden und der Kaputalismus!
-
Aber die Putin ist doch kein Amerikaner –
Das ist ein Low-Tech-Kalauer, gerettet wirds durch das Aufbrechen von fehlschluss-suggerierenden Denkschablonen.

Ein Original-Friedrichard-Text, unverkennbar, wie die original Lennon/McCartney Hervorbringungen!

Liebe Grüße,

Woltochinon

 

“Eye read the news today, oh boy,​

…“

"Eye read the news today, oh boy,
..." (Lennon/[McCartney] “A Day in the Life“

Das ist aber eine sehr angenehme "Ausgrabung" und ich hoffe, dass die Arbeit daran und hierorts - die sie bereitet - kaum noch einen Bezug zu deren ursprünglichsten, ersten schriftlichen Erwähnung im Deutschen hat als "arebeit" (Nibelungenlied), dort auch in der Bedeutung von "Leid" - was jedem/jeder "Arbeiter/in, der/die arbeiten "muss", um zu über"leben", keineswegs fremd sein dürfte.

Und ist es nicht erstaunlich, was für erstaunliche Dinge unser Verstand leisten kann, wenn man nur will und ihn nutzt,

lieber @ Woltochinon,

da ist

Ein Original-Friedrichard-Text, unverkennbar, wie die original Lennon/McCartney Hervorbringungen!​
ein fast unannehmbares Kompliment.

Dank Dear & obwohl nicht nur hierorts die Sündflut vorherrscht -

schöne Ostern diese Tage!, aus'm Pott vom

Freatle

 

Hallo Friedel,

Danke für diesen Kindermund, tut Wahrheit - kund -Text.
Ich habe mich köstlich amüsiert.

Ach so - wie Onkel Dagobert -
von dem der ganz, ganz liebe Herr Jesus schon sagt, er sä’et nicht, aber erntet,
ja und dann sind wir den kurzen Weg zum Schloss an der Alten Emscher gegangen. -
Es gibt viel zuviel schräge Vögel auf dieser Welt.
Die gackern nicht, sondern sagen immer »kaput-put-put« oder so …
Weil in Amerika herrscht der Onkel Beiden und der Kaputalismus!
:rotfl:
Müssen nicht Hubert ohne Staller immer ein Alibiba vorlegen, dass sie nicht nichts tun?
Mein absolutes Lieblingswort.

Lieber Friedel schöne Weihnachten.
Gruß von der schwäbischen Alb

 

Danke für diesen Kindermund, tut Wahrheit - kund -Text.
Ich habe mich köstlich amüsiert.

So soll es auch sein und folglich nix zu danken, ich hab zu danken für die treffliche Einordnung und dass Du Freude fandest in dem kleinen Werk.

„Gretchen“ wird eine Nichte gerufen und weil jeder wohl den „Faust“ kennt, wurde auch die kleine Margarethe (deutsch an sich kurz und bündig „Perle“) von mir auserkoren (zum anstehenden Jahreswechsel kann man schon mal gottgleich tun),

liebe CoK,

aber Dein Einwand

Es gibt viel zuviel schräge Vögel auf dieser Welt.
mag stimmen – aber was wäre das für einer wie dieser seltsame Typ, dessen Geburt gerade erst wieder gefeiert und der nach römischem Recht zu Recht hingerichtet wurde … Der muss doch was vorgehabt haben ... Leider kann man ihn selbst nicht fragen ...
Von der Idee her halte ich - nachträglich betrachtet - die erste Gretchen Geschichte
https://www.wortkrieger.de/threads/gretchen.61937/ für die stärkste ... Aber, wie dem auch wird wünsch ich einen schönen zwoten Weihnachtstag und - falls wir uns nicht mehr in dieser Woche hierorts begegnen einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr!,

Friedel

 

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