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Grell rote Halsschmerzen

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26.09.2002
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Grell rote Halsschmerzen

Grell rote Halsschmerzen


Es war einmal ein Junge, der hatte Halsschmerzen. Drei Tage und drei Nächte lang.
Dann waren sie plötzlich verschwunden.
Der Junge suchte sie überall: in der Küche, im Wohnzimmer und in der Garage. Aber sie blieben weg. Wie vom Erdboden verschluckt!
"Hast du meine Halsschmerzen weggenommen?", fragte er seine Schwester.
"Wieso? Was soll ich denn damit? Ich hab doch selber welche!", sagte das Mädchen und zeigte auf den dicken bunten Schal, den sie umgebunden hatte. Oh, dachte der Junge, das war natürlich schlau von seiner Schwester gewesen, die Halsschmerzen mit einem dicken bunten Schal festzubinden! Aber das war jetzt für seine eigenen zu spät, die waren auf und davon.
"Hilfst du mir suchen?", fragte er seine Schwester.
"Aber klar, wie sahen sie denn aus?", fragte sie.
Der Junge dachte nach. "Grell rot und mit stacheligen Zacken", meinte er dann. "Und ungefähr so groß wie ein mittleres Ungeheuer, ungeheuer groß eben."
"Die werden wir schon finden!", sagte seine Schwester und die beiden zogen los.
Durch die ganze Stadt. Der Wind pfiff kalt um die Straßenecken. Es fing sogar leicht an zu regnen. Der Junge hatte seinen dicken bunten Schal in der Hand, damit er die Halsschmerzen gleich festschlingen konnte, falls sie sie aufspürten. Den Mantel hatte er auch schon auf, damit es schneller ging.
Über alle windigen Flussbrücken und zugigen Ladenstraßen gingen sie und fragten alle Leute, ob sie nicht irgendwo die Halsschmerzen des Jungen gesehen hätten. Aber alle schüttelten nur den Kopf, schlugen ihre Jackenkragen hoch gegen den kalten Wind und eilten weiter.
Erschöpft kamen die beiden spät abends wieder zu Hause an. Nass, windzerzaust, durchgefroren und erfolglos. Müde ließ sich der Junge auf einen Sessel sinken. Doch dann sprang er plötzlich auf!
"Was ist los?", fragte seine Schwester.
"Ich ...", der Junge fasste nach seinem Hals. "Ich glaube, da sind sie wieder! Ja, grell rot und mit Stacheln! Ich habe sie wiedergefunden!", rief er fröhlich und wickelte die Halsschmerzen schnell in seinen dicken bunten Schal, damit sie es schön warm hatten.


Susafee (am Krankenbett ...)

 

Hallo Susafee,

eine nette Geschichte, die in die jetzige Jahreszeit hineinpasst.
Aber dein Prot ist ein "dummer Junge", denn wenn man die Halsschmerzen mal los ist, sollte man doch froh sein, und ihnen nicht hinterherlaufen. Mir geht es wenigstens so. *smile*
Aber Geschichten sind nun mal anders gestrickt. Deshalb finde ich die Idee, sich die Halsschmerzen wieder einzufangen, ziemlich originell. Würde es aber selbst nie machen.

Noch ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

den sie umgebunden hatte.
den es umgebunden hatte (bezieht sich auf das Mädchen)

"Die werden wir schon finden!", sagte seine Schwester und die beiden zogen los.
munterte seine Schwester ihn auf (Widerholung von sagte im vorherigen Satz)

Über alle windigen Flussbrücken und zugigen Ladenstraßen gingen sie und fragten alle Leute, ...
und durch zugige Ladenstraßen ....

Zusammenfassend hat mir die Geschichte sehr gut gefallen.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Susafee,

schön, mal wieder was von Dir zu lesen! Auch wenn es diesmal "nur" eine kleine Zwischendurch-Geschichte ist, habe ich sie gern gelesen; Dein kurzer und unterhaltsamer Stil macht einfach Spaß. Ich habe mich - wie bambu - gefragt, warum er denn die Halsschmerzen zurückwill, aber das wird nach ein paar Zeilen nebensächlich bei Deinem Erzählstil - da wünscht man sich ja fast selber welche. ;)

Gute Besserung!
Anne

 

Liebe Susafee,

schade, dass Du krank bist(?) warst(?) ... :)

Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen!

Mir gefiel Deine Geschichte sehr! Dein lockerer Schreibstil hat es mir ja sowieso angetan ...

Und ich fand es gut, dass endlich mal jemand eine persönliche Beziehung zu seinen Halsschmerzen aufgebaut hat. Die armen Halsschmerzen - die meisten Leute reagieren doch wie Bambu ("Hoffentlich verschwinden die blöden Halsschmerzen bald!"). Kaum jemand macht sich mal Gedanken darum, wie die Halsschmerzen sich dabei fühlen. Schön, dass der Junge sie endlich doch noch wiedergefunden hat. :D

Liebe Grüße
al-dente

 

Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben,
ich saß nicht im, sondern am Krankenbett und habe meine kleine Maus (Halsschmerz-Scharlach-geplagt) mit der Geschichte aufgemuntert. Hat so gut geklappt, dass wir überlegt haben, sie für ähnliche Fälle ins Netz zu stellen.
Die Halsschmerzen sind übrigens auch inzwischen unschädlich gemacht - wir haben sie in einer Kiste eingefangen und uns draufgesetzt! Wer sie haben möchte, muss nur einen Boten schicken, dem geben wir dann die Kiste mit. Wir finden, wir hatten sie lange genug ...
Liebe Grüße von eurer Susafee

 

Hi Susafee!

Susafee (am Krankenbett ...)[Quote/]

Sowas bitte in ein Extraposting :teach: ( soll ja alles seine Ordnung haben, gell? *g* ).

Hm, unterhaltsam ist die Geschichte geschrieben, da gebe ich meinen Vorkritikern Recht. Und stilistisch gibt es keine Holperstellen, das ist bei der Erstversion ( die eine geänderte Stelle zählen wir mal nicht mit ;) ) schon eine Leistung.
Den Schwachpunkt haben die anderen ja schon benannt: Ich kenne auch keine Kinder, die ihre Halsschmerzen vermissen, wenn sie erst mal weg sind *tadelzeigefingerheb*.
Dadurch wirkt die Geschichte, als wäre sie mal eben in einer halben Stunde runtergeschrieben worden ( na, stimmt das? Sei ehrlich! :susp: ).
Na ja, zumindest lernen die Kleinen, wie man sich Halsschmerzen wieder "einfängt", nachdem man sie gerade losgeworden ist. :D
Wenn du die Geschichte fünf Nachbarskindern vorgelesen hast und sich keines über das Verhalten des Jungen wundert, bist du entlassen. :D

Ciao, Megabjörnie

 

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