Was ist neu

Green Eyes

Mitglied
Beitritt
06.11.2011
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:

Green Eyes

Sie saß im Unterricht und starrte auf seinen leeren Platz. Es war jetzt fast drei Wochen her, dass er zum letzten Mal auf diesem Stuhl saß. Mit den Augen schweifte sie über den unbesetzten Tisch. Nachdem sie ihren Blick abgewandt hatte, schaute sie zum Fenster. Etwas in ihr fehlte. Als ob er ein Stück ihres Herzens mitgenommen hatte, als er gegangen war. In ihren Gedanken spiegelten sich gerade seine wunderschönen grünen Augen in der Fensterscheibe. Sie schloss ihre Lider und dachte an ihn in voller Pracht: Umwerfende grüne Augen, schokoladenbraunes Haar, wundervolle, gut proportionierte Figur... Sein Duft zog ihr durch die Nase. Wie sehr sie diesen Geruch doch liebte... Es war, als würde er unmittelbar neben ihr sitzen, aber das tat er nicht. „Nein!“ Sie musste sich es ausreden, damit sie nicht zu enttäuscht sein würde, wenn sie aus ihrem Tagtraum erwachte. Unter ihren geschlossenen Lidern stauten sich Tränen. Nun begann sich in ihrem Kopf ein Film ab zu spielen: Sie erinnerte sich an einzelne Sätze, Gesichtsausdrücke und Bewegungen, die er gemacht hatte. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als sie sich entsann, wie er jeden Morgen außerhalb des Klassenzimmers seine Jacke an den Hacken gehängt hatte und dann mit einer unbeschreiblichen, nichtvorhandenen Motivation an seinen Tisch gegangen war. Es war kaum weg zu denken, wie er im Unterricht gesessen hatte und immer mit der Hand über sein Gesicht gefahren war. Wie sehr sie ihn doch vermisste... Eines war klar: sie würde immer wieder zum Fenster, an den Platz, den er früher mit seinem wundervollen Körper zierte sehen, in der Hoffnung einen Blick in seine glitzernde Augen zu erhaschen. Sie verzog das Gesicht, als ob sie gerade in eine Zitrone gebissen hätte. Es war der Stich, den sie in ihrem Herzen spürte, der Stich, der sie immer dann ereilte, wenn ihr bewusst wurde, das dort nie wieder dieses grüne Schimmern zu sehen sein würde. Plötzlich meinte sie in ihren Ohren der Klang seiner Stimme zu hören. Früher hatten diese Töne eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt, jetzt brachte sie diese Fata Morgana dazu, dass sie die Tränen nichtmehr halten konnte. In sich hoffte sie inständig, von niemandem gesehen zu werden Warum tat es so weh? Konnte dieser Schmerz nicht vergehen? Alles wäre besser als die Trauer und die Leere, die er in ihr zurückgelassen hatte. Sie wünschte sich nur, dass er noch einmal auf sie zukam, die Sonne im Rücken, sodass sein braunes Haar einen strähnigen Schimmer erhielt, und ein bloßes „Hei“ herauspresste, während sich sein selbstsicheres, schelmisches Grinsen in ein unsicheres Lächeln verwandelte. Manchmal dachte sie, dass er seine Mauer, die ihn mit einer arroganten, ja unerreichbaren Art, vor Verletzung und Kränkung zu Schützen vermochte, fallen ließ. Wieso bloß, war er so unnahbar? Was war ihm widerfahren, dass er so ein Geheimnis um seine Gefühle und um seine Identität machte? Es war, als ob er vor allem und jedem Angst hätte, der mehr in ihm sah, als er preisgeben wollte. Hatte er eigentlich je bemerkt, was ihr durch den Kopf gegangen war, wenn sie ihn musterte? Wäre es ihm Recht gewesen, wenn sie sich Gedanken um ihn gemacht hatte? Wie oft hatte er darüber nachgedacht, was sie wohl entdeckte, wenn sie in seine wunderschönen Augen sah? War jemals eine Art der Verwunderung in ihm aufgestiegen, als sie Tränen in den Augen seine Zuneigung und seinen Trost suchte? Ob er nur erahnt hatte, was er für sie bedeutete? Jetzt war sie es, die ihr Gesicht hinter ihren Händen verbarg, damit niemand in ihre Gefühlswelt eindringen konnte. Früher, hatte sie stets den Wunsch gehegt seine Lippen auf den ihren und seine Zunge in ihrem Mund zu spüren. Nun wünschte sie sich nur, noch einmal in seine grünen Augen zu sehen und nur noch ein einziges Mal in seinen Armen zu liegen. Sie sehnte sich nach seinen beruhigenden Worten, nach seiner ganzen Art. Er war für sie nicht nur der geliebte, angehimmelte Junge, sondern auch ein guter Freund. Zwischen ihnen hatte niemals das Verhältnis geherrscht, dass er zu den anderen Mädchen hatte. Er der Womanizer, zu dem immer alle gerannt waren und ihn umarmt oder auf irgendeine Art und weiße berührt hatten, während sie auf ihrem Platz gesessen und das ganze betrachtet hatte. Ein Teil in ihr war froh gewesen, nicht eines dieser Mädchen zu sein, das ihn den ganzen Tag umringte. Der andere Teil hatte es immer gehasst, die einzige zu sein, die abseits von ihm stand. Einmal hatte sie ihn in ihren Armen gehalten, wenn auch nur für wenige Sekunden. War es wirklich so kurz gewesen oder kam es ihr nur so vor? Ihr Herz hatte damals so laut und schnell geschlagen, dass sie Angst gehabt hatte, er könne es hören. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie seine Hände auf ihrem Rücken, seinen Atem an ihren Schultern gespürt hatte. In Gedanken hatte sie mehr mit ihm getan, als nur da zu stehen, seinen Kopf auf ihren Schultern.
Er klammerte sich noch fester an sie und sie drückte ihren Kopf noch enger an sein Haar. Sie streichelte seinen Nacken. Es war als wären beide in einander verschmolzen, dabei war es nur eine Umarmung. Auf einmal löste er sich von ihr und stellte sich wieder gerade vor sie hin. Verständnislos sah sie nach oben und suchte seinen Blick. Als sie in die grünen Augen sah durchfuhr sie ein Stich. Er blickte sie so liebevoll an. Dann nahm er mit einer Hand die ihrige und mit der anderen strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und ließ sie dann auf ihrer Wange liegen. Ohne zu überlegen fuhr sie ihm vom Hals hinauf in sein Haar und griff sich dort fest. Ihre Blicke waren wie gebannt, bis er sie ganz nahe an sich zog und seine Nase an ihre Stirn presste. Beide hatten ihre Augen geschlossen. Sein Atem war warm und wohltuend auf ihrem Gesicht. Diese Position hätte sie ewig beibehalten können. All die unzähligen Male, in denen sie sich gewünscht hatte ihm nahe zu sein, wurden in einem Moment erfüllt. Die Arme um seinen Hals gelegt, lächelte sie. Dann suchten seine Lippen ihren Mund. Der Kuss war nichts Besonderes. Ganz schlicht, ohne Zunge oder sonstige Feinheiten, aber trotzdem wundervoll Nochmals berührten seine Lippen ihre. Alleine die Berührung entfachte ein Feuerwerk in ihr. Plötzlich fuhr seine Zunge über ihren Mund. Sofort öffnete sie ihre Lippen und berührte seine Zunge mit der ihren. Einige Zeit massierten sich die beiden gegenseitig.
Auf einmal wurde sie geschüttelt. Sie riss ihre Augen auf und sah, wie ihre Banknachbarin an ihrem Arm rüttelte. Alles war nur ein Traum gewesen. Genau dieses Gefühl, das jetzt in ihr Aufstieg, die Trauer, das Unwohlbefinden, waren das, was sie nicht wollte. Sie verdammte die unzähligen Tagträume, die ihr zwar anfangs ein Lächeln ins Gesicht zauberten, aber wenn sie vorbei waren, war die Welt nur noch grau, farblos und triste. Was hatte das Leben noch für einen Sinn, wenn sie nicht bei ihm sein konnte? Er fehlte an allen Ecken und Enden. In ihr brodelte es. So wie es jetzt war, hatte sie keine Lust mehr weiter zu machen. Jeden Tag fraß sie allen Kummer in sich hinein. Eigentlich wollte sie, dass die Welt sah, wie viel er ihr bedeutete, wie gerne sie ihn einfach nur ansah oder ihm zuhörte, sie wollte in den Himmel schreien, was sie für ihn empfand. Wieder sah sie auf seinen leeren Platz, doch in ihrer Fantasie war er nicht leer, in ihren Gedanken saß er auf diesem Stuhl und sah sie an. Nun begriff sie, er konnte so weit weg oder so nahe sein wie er wollte, im Grunde waren ihre Herzen immer bei einander. Sie schloss die Augen und genoss in vollen Zügen den Traum seines Duftes, der durch ihre Nase wehte. Dann erhob sie sich, nahm den schwarzen Edding, den er so oft zum Verzieren seines Hausaufgabenhefts gebraucht hatte, kniete sich vor seinen Tisch und schrieb: „Danke für alles! Ich werde dich nie vergessen, dein Name wird immer in meinem herzen stehen. ICH LIEBE DICH!!!“

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Alora1807!

Der Anfang deiner Geschichte hat mir gefallen. Ich denke die Gefühle von ihr hast du gut geschildert. :) Diese Sache mit seinen grünen Augen finde ich schön.
Aber ich finde, da bleibt noch sehr viel offen;

Ein Teil in ihr war froh gewesen, nicht eines dieser Mädchen zu sein, das ihn den ganzen Tag umringte.
Warum ist sie nicht eines dieser Mädchen?
Warum ist er nicht mehr da?
Und wenn sie nur eine gute Freundin für ihn war, warum hat er sie dann doch einmal geküsst?
Hatte er die gleichen Gefühle für sie?
Was hat es mit dieser Verschlossenheit auf sich?

Aus den Sachen, die du schon hast ( seine Verschlossenheit und den Grund dafür finde ich z.B. sehr interessant) könnte man noch viel mehr machen, finde ich.

Ach, fast vergessen: Vielleicht machst du ein paar Absätze in die Geschichte, dann ist es übersichtlicher und man kann es besser lesen.

Lg, madeleine

 

Danke für deine Kritik und deine Ratschläge :)

Also zu dem Küssen muss ich sagen, dass mir da beim rein kopieren aus Word ein kleiner Fehler unterlaufen ist, es sollte eigentlich kursive gedruckt sei, sodass sie das nur träumt- das mit den Absätzen ist auch ein Opfer der Kopie geworden ;(
Und dass man nicht mehr erfährt ist so Gedacht... Meine Kurzgeschichten haben immer ein offenes Ende quasi, sodass sich der Leser seinen Teil denken muss... Ich überlass es es hier in Green Eyes dem Leser, was er in das nicht mehr da sein des Jungen interpretiert. :)

LG Alora1807

 

Hallo Alora,

Meine Kurzgeschichten haben immer ein offenes Ende quasi, sodass sich der Leser seinen Teil denken muss... Ich überlass es es hier in Green Eyes dem Leser, was er in das nicht mehr da sein des Jungen interpretiert. :)
Eine KG mit offenem Ende zu schreiben ist schon okay, aber deine Geschichte ist komplett "offen". Da kann ich wild interpretieren, wie es mir gefällt. Die Personen in deiner KG sind nicht greifbar. Ne, ne, so geht das bei mir nicht durch.

Im ersten Schritt würde ich die Absätze einpflegen und dann überarbeiten. Du wirst ja eine "Hintergrundgeschichte" im Kopf haben. Also erzähl sie...

lg Engelchen

 

Hallo Alora
Ich finde deine Geschichte toll, ich schreibe selber gerne so das fast alles offen bleibt und war richtig versunken in deiner Geschichte. Ich hätte es aber toll gefunden wenn man sich die Umgebung noch ein bisschen besser vorstellen könnte, also wie sie zu den anderen Mädchen steht und ob sie eher ein Aussenseiter ist oder total viele Freunde hat etc.

LG patinaroulettesnana

 
Zuletzt bearbeitet:

Ahoi hoi!

Ich muss ehrlich sagen, dass was ich da gelesen hab.. das war einfach viel zu kitschig. Der Junge wird von ihr in den Himmel gelobt, aber so perfekt war er sicher nicht. Und von dem Mädchen selbst erfahren wir auch sehr wenig, außer, dass sie diesen Jungen "liebt" (was man halt in der Jugend Liebe nennt ;)).
Sie definiert sich nur über diesen Typen, finde ich persönlich ziemlich blöd. Die ganze Zeit berichtet sie nur über diesen achso engelsgleichen Jungen, Handlung gleich null.
Vielleicht bringst du noch etwas Hintergrundgeschichte rein, etwas das der Geschichte Ecken und Kanten gibt, sie besonders macht.

Ahja:

Vatermorgana
Es heißt Fata Morgana, kommt ja nicht vom Vater.

Lg

 

Naja in der Handlung soll es ja nur darum gehen...
Ne Kurzgeschichte erstreckt sich ja nur einen Kurzen Handlungszeitraum und eigentlich sind die anderen Mädchen ja nur ein Gedanke der kommt und geht.. auf die sollte man sich nicht soo sehr beziehen. In der Geschichte geht es viel mehr darum zu beschreiben, wie sehr sie an ihm hängt, die Welt außen rum soll eigentlich im Hintergrund stehe...
aber ich sammel noch ein paar infos und dann geh ich noch mal drüber!

Danke für den Rechtschreibhinweis Frankiestein, mein Word mochte Fatermorgana nicht und dann hab ich ein V hingemacht, das mochte es dann.. Ich hab ein Problem mit der RS und deshalb hör ich da voll auf Word :D

 

brachte sie diese Fater Morgana dazu, dass sie die Tränen nichtmehr halten
Es heisst aber, wie schon angemerkt "Fata Morgana" und nicht Fater Morgana ....:)

Als erstes solltest du aber dringend Absätze machen, man wird sonst blind. Das Lesen ist sehr anstregend, wenn der Text so aneinandergetackert ist.

Wie gesagt, mir ist das alles zu offen und so ist es auch keine Geschichte sondern nur eine Momentaufnahme, ein paar Gedanken. Du beschreibst zwar den Typ da, aber ich weiß nicht, wer er ist und wo er hin ist... Er könnte doch z.b. umgezogen sein oder von der Schule geflogen oder oder oder...und sie ist schon immer in ihn verliebt und hatte auch immer das Gefühl, er mag sie auch. Aber keiner hat sich getraut was zu sagen und jetzt ist er weg....tragisch....Das wäre z.B. eine Handlung für die Geschichte.

Ansonsten, noch viel Spass hier.

lg Engelchen

 

Ja das mit der Rechtschreibung hab ich drauf -.- man merkts voll -.-

Ne Kurzgeschichte is auch ne Momentaufnahme und keine komplette Story! Also jetzt so Kurzgeschichten von bekannten Autoren sind auch nur über nen Kurzen Zeitabschnitt und man erfährt nix über die Personen... Also wenn ich das noch mehr ausschmücke (is kein Problem), aber da wird dann ein Roman draus...

 

Also wenn ich das noch mehr ausschmücke (is kein Problem), aber da wird dann ein Roman draus..
Ausgeschmückt sind deine Beschreibungen über den Typen, die sind viel zu dick aufgetragen. Wenn du meinst, die Geschichte soll so bleiben, dann lass sie eben so.
Engelchen

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom