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Grau

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29.10.2001
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Grau

Am Ende bin ich am Ende bin ich am Ende.?!
Stille ist eingekehrt. Leere. Es schreit in mir, es kann nicht raus. Es frisst mich aus.
Man nannte ihn Schmerz, doch wart diese Bezeichnung von beschönigender Natur.
Seine Reißzähne suchen seinesgleichen, die sich langsam aber sicher bis zur Seele vorarbeiten, das Herz schon lange tot.
Es tut so weh! Ich kann nicht schrein, es bleibt im Halse stecken, ich kann nicht gehen, mir sind die Augen verbunden, blind in eine Zukunft die ich gar nicht haben will.
Will hierbleiben, liegenbleiben, sterben.
Tot, tot, tot. Ich will tot sein. Ich lebe nur noch um den Tag zu verbringen. Und dann zu schlafen.
Schwarze und weiße Konturen werden zu einem wässrigen Grau, dessen Intensität nicht mehr definierbar ist.
Schwarz zu grau. Weiß zu grau. Bunt ist lange tot.

Also wenn ich nur noch in einem Grau lebe, aufstehe mir graue Klamotten anziehe, in meinem grauen Zimmer herumspaziere, graue Partys feiere, graue Kinofilme sehe, warum dann noch existieren?
Die Möglichkeit, dass sich hinter dem Horizont etwas Farbe verbirgt erscheint doch nicht zu abwägig.
Und wenn nicht, das Grau bleibt sowieso. Nichts gewonnen nichts verloren.

Im Kino. Lauter Pärchen. Engumschlungen. Liebesszenen. Und die Bestie ist wieder da, zerreist mein Herz in Stücke. Ganz unten, 3672 Meter unter dem Meeresspiegel liege ich bewußtlos in meinem Loch, mit grauen Wänden, grauem Boden unfähig mich zu erheben. Allein der Versuch zu klettern würde mich abstürzen lassen.
Wenn ich dann falle, steigt die Höhe und der Schmerz wird unerträglich.
Ich sterbe lebendig. Verwese in meinem eigenen Schicksal. Nun denn, so soll es sein.

Würde etwas anders werden? Würde jemand um mich trauern?
Bestimmt sollte die Antwort heißen, sie werden sich an die bunten Tage erinnern. Aber nach einiger Zeit werden diese Erinnerungen auch diese Grau werden Und ich entschwinde in die graue Vergangenheit.
Mein einziger Wunsch wäre es, sie damit zu verletzen, dass sie nicht nicht mehr damit klarkommt. Sich ein Leben lang Gedanken machen, darüber was man angerichtet hat, als sie mich hinunterstieß, 3672 Meter.
So fiele sie auch und fiele und fiele ins ungewisse Graue.
Selbst wenn nicht so tief, es wäre mir doch ein großer Trost.

Kann die Pein nicht mehr ertragen. Zeit für ein Ende. Endlich Klarheit. Endlich Farben.

 

Herzlich Willkommen erstmal!
Das ist ja eine sehr düstere Geschichte, die Du hier reingestellt hast... Und sie erinnert mich ein bißchen an die vielen Tagebuch-Geschichten, die es hier seit ein paar Wochen nur so regnet... Geschrieben ist die Story gut, aber das Thema sagt mir nicht so zu. Es ist wieder dieses typische "Alles um mich herum ist so schlecht - niemand versteht mich - ich bin ganz allein - ich begehe Selbstmord"... :(
Aber der Schreibstil ist recht gut. Ich bin gespannt auf mehr und andere Geschichten von Dir!

Griasle
stephy

 

Hallo Tingel tangel.

Wenn der Text "frisch" ist, kann ich nur hoffen, daß Du heute einen schönen Sonnenuntergang erleben konntest, auf daß ein wenig warme Farbe in Dein graues Gemüt dringe....Geschrieben wars gut, und ich schließe mich Stephy an mit der Neugier auf weitere Texte vielleicht zu anderen Themen.

Es grüßt

Lord Arion.

 

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