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Gottgeschichten - 05: Hole in one
Gott und der Teufel waren auf Golf umgesattelt. Der Teufel hatte darauf bestanden, die Disziplin zu wechseln, nachdem er sich beim Poker mächtig verzockt hatte. Und der Herr, unser allmächtiger Gott, sprach: "VERLIERER FÄNGT AN.”
Der Teufel ging zum Abschlagpunkt und nahm Maß. Das erste Loch war ein Par 3, etwa 280 Yards, mit einem leichten Rechtsknick im Fairway. Man konnte die Fahne sehen, doch den direkten Weg zu nehmen, war gefährlich, denn auf der rechten Seite des Roughs standen Bäume, die man leicht treffen konnte, wenn man nur etwas verzog. Ausserdem lauerte vor dem Green ein Bunker.
Der Teufel machte ein paar Probeschwünge. Dann trat er vor zum Ball, bohrte seine Hufe in den weichen Boden und drosch das Spielgerät mit einem gewaltigen Schlag gen Himmel. Der Golfball landete kurz hinter dem Bunker, entwickelte Topspin und rollte weiter. Erst schien es, als würde er links vorbei gehen, aber als er langsamer wurde, machte sich das leichte Rechtsgefälle des Greens bemerkbar und er lief unaufhaltsam auf die Fahne zu. Das Tempo war genau richtig. Doch gerade als der Ball ins Loch fallen wollte, sprang eine kleine weiße Maus aus demselben und verschluckte ihn. Eine schwarze Katze erschien und snackte die Maus. Ein weißer Pitbull sprintete aus dem Gebüsch heran, zerfledderte das Katzenvieh und fraß es auf. Ein großer, schwarzer Greif kam angeflogen, schnappte sich den Köter und verputzte ihn im Flug. Daraufhin stieß ein riesiger weißer Drache im Sturzflug aus dem Himmel auf ihn herab, um ihn mit einem Haps zu verschlingen. Eine gewaltige schwarze Wolke schwebte heran, aus der ein gleißender Blitz schoss. Dieser zerfetzte den Drachen in 1000 Stücke. Nur der Golfball blieb unversehrt. Er fiel zurück zur Erde - genau ins Loch.
Der Teufel lächelte, schnippte sich einen Fussel vom Revers und sprach mit spöttisch erhobener linker Augenbraue: "Wollen wir nun Golf spielen oder rumalbern?”