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Gott segne unsere Fluren
Stefan S. steht vor einem Kreuz am Wegesrand auf dem schwäbischen Land, mit dem leidenden Jesus vor Augen und der Justizvollzugsanstalt Kaisheim im Rücken.
Über dem Kreuz prangt die Inschrift „Gott segne unsere Fluren.“ Die Lettern sind altertümlich geschwungen, den oberen Balken des „F“ hat ein Spaßvogel mit einem Filzstift übermalt.
Der Himmel über Stefan S. ist so blau wie nirgendwo sonst auf der Welt. Er legt sich sanft und unendlich über die Mauern des ehemaligen Klosters, hinter denen auch heute sechshundert Menschen tagein tagaus in Zucht und Genügsamkeit leben.
Der Bus, der Stefan S. zu Jesus brachte, ist längst um die Kurve verschwunden, aber der Ankömmling bewegt sich nicht. Er fragt sich, ob er nachschauen sollte, wann die Rückfahrt ist. Er denkt, dass der Fahrplan sich in den nächsten drei Jahren nicht verändern wird, nicht hier auf dem Land.
Der nächste Bus fährt um 17:30 – in drei Stunden. Stefan S. erinnert sich an die Zeit, er hat sie schon zuhause ausgerechnet, mehrmals, daher weiß Stefan S., in 1095 Tagen und nun auch noch drei Stunden wird er wieder über die gesegneten Fluren schaukeln.
Stefan S. dreht sich um, überquert die nachmittaglich leere Straße und drückt auf die Klingel.
Während die Staatsanwaltschaft ermittelte, und noch einige Wochen nach dem Urteil beließ man Stefan S. die Freiheit. Eine Untersuchungshaft sei nicht nötig, argumentierte sein Anwalt; es bestehe keine Fluchtgefahr, es gebe nichts zu verdunkeln, sein Mandant habe sich geständig gezeigt. Der Schweregrad des Verbrechens lasse diese Entscheidung zu. Gerade noch.
Der Haftrichter sprach lange mit Stefan S. Man wünsche ihm nichts Böses, murmelte er väterlich in seinen Bart, es sei aber wichtig, die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen.
Was wolle man mit ihm machen? Mit einem Menschen ohne feste soziale Bindungen, ohne eine regelmäßige Arbeit, im Raum stehe eine nicht geringe Strafe – das wüsste Stefan S. Dürfe man einen solchen Menschen vorläufig in Freiheit belassen?
Ein solcher Mensch sagte, man könnte es versuchen.
„Junger Mann“, klappte der Richter die Akte zu und rückte seine Brille hinunter bis an die Nasenspitze, „werden Sie sich benehmen?“
„Ja, Herr Richter“, sagte Stefan S., „ich werde so etwas im Leben nie wieder tun.“
Ein leiser Klick schleicht sich in die Türspalte, Stefan S. drückt gegen das Tor und betritt den Wandelgang. Die Decke ist mindestens fünf Meter hoch, und durch die langen Fenster im oberen Teil der Mauer blendet und streichelt die Frühlingssonne den Ankömmling.
Hinter tadellos sauberem Panzerglas sitzt ein Mann vor Überwachungsmonitoren und lächelt amtlich. Stefan S. schiebt die Ladung zum Haftantritt in die Durchreiche, der Beamte überfliegt sie, und ruft aus dem Inneren einen anderen Wärter. Gelächelt wird nicht mehr. Jetzt muss Stefan S. für 1095 Tage hinein.
Der Flur ist lang und breit, und die Schritte der beiden Männer hallen so laut, dass nur noch das Echo zu hören ist. Das Linoleum auf dem Boden liegt stramm, es glänzt, seine Sauberkeit ist mühsam erschrubbt und knallt Stefan S. mit ihrer Makellosigkeit entgegen.
„Wenn es um einen herum sauber ist, dann lässt sich auch im Inneren besser Ordnung schaffen“, sagte Esther häufig zu Stefan S. Irgendwann verbot sie sich, in der Küche zu kochen. Man könnte ja draußen essen, es gäbe keinen Grund, jeden Tag alles vollzusauen. Sie kaufte auch besondere Schuhe für den Balkon, und wurde schrecklich wütend, wenn jemand seine Tasse neben dem Untersetzer abstellte.
Die Bettwäsche wechselte sie jeden Tag, obwohl Stefan S. nie bei ihr übernachten durfte. Sie möchte das nicht, sagte Esther bedrückt, als er sie bat, bei ihr bleiben zu dürfen; er wüsste doch, sie könne neben einem Mann nicht einschlafen.
Klar, das verstand Stefan S., wie denn auch nicht. Er würde es ihr natürlich nicht vorwerfen.
„Sehnsucht und Angst gehen häufig Hand in Hand“, sagte Esther Stefan S. einmal. Diesen Spruch schrieb sie aus einem Horoskop heraus. Nicht zu ihrem Sternzeichen. Zu Steinbock stünden nur deprimierende Sachen drin, beschwerte sie sich, man rate ihr immer, sie solle sich lieber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Deswegen lese sie lieber, was in fremden Sternen stehe. Löwe gefalle ihr am besten. Wegen der Selbstliebe, meinte Esther. Da könne sich jeder ein Stück von abschneiden.
Stefan S. begegnete Esther im Mai vor zwei Jahren an einem lauen Nachmittag. Die Luft war rauchig und so erfüllt von dem Duft des Flieders, dass sie nicht in die Brust passen wollte.
Erst vor einigen Tagen beendete Stefan S. die Restauration von dem Mercedes seines Vaters. Zum Schluss lackierte er den Wagen in mattem Schwarz und polierte die sternenförmigen Felgen so gründlich, dass sie glänzten wie Omas Silberbesteck.
Von der frischen Luft angeheitert, stellte Stefan S. sich vor, einfach durchzufahren, die Alpen zu überqueren und erst vom Gas zu gehen, wenn der Strand von Rimini vor ihm liegt, doch die Tankanzeige in Vatis altem Juwel begann zu leuchten.
Stefan S. fand es erstaunlich, eine so schöne, so vollkommene Frau wie Esther, an einer Raststätte zwischen Tanksäulen und wuselnden Autos zu sehen. Sie stand da wie ein strenger Engel in hohen Stiefeln, die Haare zu einem festen Zopf geflochten, mit einem funkelnden Lächeln im Gesicht. Niemals würde Stefan S. sich trauen, eine so besondere Person anzusprechen, aber Esther zögerte nicht, und lächelte ihm zu.
„Kann ich was für dich tun, mein Lieber?“, legte sie ihre langen Finger auf Stefan S. Arm, mit dem er den Zapfhahn festhielt. Sie könnte Vieles für ihn tun, dachte Stefan S., ihn glücklich machen zum Beispiel, aber das konnte er ihr natürlich nicht verraten.
„Wie meinst du das jetzt?“, fragte er heiser, und Esthers grüne Augen glänzten ihn ungläubig an.
„Das ist ja süß“, kicherte sie. Dann runzelte sie die Stirn, rückte näher an Stefan S. heran, dass er den Frühling auf ihrem Hals einatmen konnte, und sagte: „Ach mein Lieber, das ist ganz einfach, ich nehme nur hundert Euro für eine halbe Stunde.“ Sie zögerte noch einen Augenblick, befürchtete wohl, sich nicht deutlich genug auszudrücken, und fügte hinzu: „Für Sex.“
Stefan S. sah sie an, wie sie vor ihm stand, ihn, die Arme in die Hüften gestemmt, mit allem was es an ihr gab, herausforderte, und sagte zu ihr: „Hast du vielleicht Lust, einfach so eine Runde mit mir zu fahren? Ohne Sex?“
Für eine Weile musterte sie ihn misstrauisch und sagte: „Wenn du mir die hundert Euro trotzdem gibst ….“
Stefan S. nickte bloß, und Esther stieg in den Wagen.
Bevor der Neuankömmling in den Zellenblock geführt wird, nimmt man seine Anziehsachen in Verwahrung, und händigt ihm die Anstaltskleidung aus. Sie ist frisch, blau und luftig. Stefan S. fühlt sich wohl darin. Er nimmt den Beutel mit den Gegenständen des persönlichen Gebrauchs unter den Arm; er hat einen CD-Spieler eingepackt, zwei Bleistifte, Briefpapier, Briefmarken und Briefumschläge, Zahnpaste, Zahnbürste, Duschgel und Shampoo. Das Deodorant nehmen sie ihm ab – Sprays seien nicht gestattet. Außerdem nimmt Stefan S. noch eine Tafel Bitterschokolade für sich mit und eine Packung blauen „Drum“ zum Tauschen. Diese Dinge stehen auf der Liste, die man ihm zusammen mit der Ladung zum Strafantritt zuschickte.
Nach Unterzeichnung des Protokolls über die Verwahrung führt ein Wärter Stefan S. durch den Zellenflur. Die Männer schweigen. Entlang des Ganges reihen sich schwere, frisch lackierte Türen aneinander. Die Löcher der Spione sind dunkel. Manchmal klopft es irgendwo von innen gegen das Metall, ansonsten verschlingt auch hier das Echo der Schritte jedes andere Geräusch.
Am Ende des Ganges ist eine weitere Tür. Die Männer passieren sie und Stefan S. hört, wie das Metall hinter ihnen dumpf und gewichtig ins Schloss fällt. Je tiefer die Männer in den Bauch des alten Klosters eindringen, umso enger wird es in Stefan S. Brust.
Er fragt sich, ob Gott noch hier sei, ob er diese Fluren auch gesegnet habe, und wie lange die 1095 Tage in diesen Mauern tatsächlich werden.
„Schlafen Sie nicht ein“, hört Stefan S. die Aufforderung des Beamten: „Legen Sie einen Zahn zu.“
Der Wärter ist unzufrieden, aber er weiß nicht, dass der Neuankömmling schon immer gerne geschlendert ist. Wenn jemand daran Schuld trägt, dann ist es sein Vater.
Jeden Abend nahm er seinen Jungen auf einen Spaziergang durch den Park. Während S. junior die Vogelbeeren von den Bäumen am Wegesrand abriss und sie vor sich hinwarf, erzählte S. senior ihm, wie man mit einem Frontspoiler die Auftriebskräfte an der Vorderachse absenken kann, oder wie bei McPherson-Federbeinen zusätzliche Querkräfte auf die Kolbenstange wirken. Er gestikulierte dabei viel mit den Armen, und bewegte nur langsam die Beine, einen Fuß vor den anderen.
Esther war da anders. Sie stöckelte schnell, manchmal bis zur Boshaftigkeit, immer mit einem Ziel vor Augen, und nie zum Vergnügen. Sie könnte mit diesem Rumgeeier nichts anfangen, sagte sie scharf, während sie S. durch die Fußgängerzone hinter sich herzog.
Am nächsten Tag nach der Begegnung auf der Raststätte lud Stefan S. sie ein, mit ihm spazieren zu gehen. Sie sah ihn skeptisch an, und fragte: „Wozu?“
Es ist das erste Mal, dass S. sich diese Frage stellte, also lachte er nur laut auf und sagte: „Einfach so?“
Esther dachte einen Moment nach, drehte dabei ihre luftigen Haare um den Finger, und sagte: „Dann fahren wir aber in die Stadt.“
Stefan S. freute sich, neben einem so schönen Mädchen zu gehen, einem Mädchen, dass fünfzehn Jahre jünger war als er, und sich heiter bei ihm einhakte. Wenn man Stefan S. gefragt hätte, wann so etwas zum letzten Mal passiert war, müsste er sagen, es habe kein letztes Mal gegeben.
Esther blieb vor einem Schaufenster stehen, in dem ein grünes Kleid glitzerte, und Stefan S. schlug vor, man könnte es ja mal anprobieren. Als sie aus der Kabine trat, und die Verkäuferin ihr versicherte, das Kleid sei total schön, aber man könnte dazu unmöglich diese Stiefel tragen, runzelte Esther die Stirn, und verschwand wortlos hinter dem Vorhang.
Wieder draußen zischte sie: „Diese Bitch denkt, ich bin ein billiges Flittchen, das habe ich sofort in ihren falschen Glubschern gesehen.“
Stefan S. schaute sie an – so etwas könne unmöglich ein Mensch denken – aber Esther ließ ihn gar nicht den Mund öffnen.
„Was glotzt du denn so?!“, fuhr sie Stefan S. an, „ich bin doch keine Nutte! Ich bin ein Champagnermädchen, das ist ein riesiger Unterschied! Ich habe bloß keinen Bock, etwas anderes zu machen, aber im Kopf habe ich tausendmal mehr als diese Kleiderständerhexe. Glaub ja nicht, weil du mich auf einer Raststätte aufgegabelt hast, ich wäre eine Straßenhure. Nur hat mich so ein blöder Wichser einfach so dort ausgesetzt, da kann ich doch nichts für.“
Stefan S. entschuldigte sich bei Esther, und kaufte ihr in einer kleineren Boutique ein noch kleineres Kleid. Es war auch grün, und es war auch total schön, aber diesmal hatte die Verkäuferin keine Meinung zu Esthers Stiefeln.
Abends fuhr Stefan S. Esther nach Hause. Bevor sie ausstieg, fragte sie ihn: „Kannst du mir hundert Euro geben?“
Stefan S. zögerte für einen Moment und fragte: „Ich weiß nicht Esther. Warum eigentlich?“
Esther zuckte mit den Achseln: „Na für den heutigen Tag. Von irgendwas muss ich ja leben.“
Er gab ihr das Geld, und fuhr nach Hause. Er meinte, so sei es besser.
Auf dem Rückweg im Auto hörte Stefan S. Andrea Berg. Als er auf die Landstraße abbog, tönte „Du hast mich tausendmal belogen“ aus den Lautsprechern. Stefan S. kurbelte das Fenster runter, ließ die nächtliche Luft sein Gesicht durchpeitschen und sang mit:
Du brauchst das Gefühl frei zu sein
Niemand, sagst du, fängt dich ein
Doch es war total Liebe pur
Manchmal frag ich mich
Warum Du?
Esther lachte über ihn, weil er diese langweilige alte Ziege mochte. Sie hörte am liebsten Sven Väth. Darauf könnte man tanzen, sagte sie, und nur sich selbst dabei lieben. Er versuchte es einmal auch, fühlte sich aber beklommen.
Stefan S. nahm eine CD mit den größten Hits von Andrea nach Kaisheim mit.
Sein Zellennachbar heißt Enzo. Er ist ein dürrer Italiener mit Pferdeschwanz und flüchtenden Augen. Seine Wangen sind nicht gründlich rasiert und er hört nicht auf, mit einem Rosenkranz zu spielen. Er weiß schon, warum Stefan S. hier ist, im Gefängnis tratsche man mehr als beim Friseur, feixt er, es gebe ja sonst nicht viel zu reden. Woher man das alles wisse? Man wisse es halt.
Stefan S. fragt Enzo, weswegen er sitze. Der Italiener runzelt die Stirn, es sei nicht ganz höflich, so direkt zu fragen, aber das könne man beim ersten Mal nicht wissen.
Enzo redet viel. Er erzählt von seiner Gesamtstrafe, von den unzähligen Brüchen, die er durchzog. Am Ende wollte er eine Tanke machen, mit einer Gas, aber hatte Pech, dass die Bullen so spät noch einen Kaffee trinken wollten.
Sein Anwalt sei ein Arschloch, erzählt Enzo. Nachdem er selbst blank, und die Oma auch gerupft war, schrieb der Kerl nicht mehr als eine Zeile. So seien diese Wichser alle.
Stefan S. zweifelt daran. Er bezahlte viel Geld für seinen Anwalt. Nachdem das Konto leergeräumt und der Bausparvertrag aufgelöst war, musste er Vaters Mercedes verkaufen. Es sei besser so, als einen Pflichtverteidiger zu nehmen, erklärte man ihm.
Stefan S. hat keine Oma, die gerupft werden kann, auch keine Mutter, schon seit seiner Geburt nicht mehr, und von dem Vater nur noch den Mercedes.
Als er Esther von Vaters Unfall erzählte, davon, wie dieser im Sommer was dazu verdienen wollte, und von einem Gerüst fünf Stockwerke in die Tiefe stürzte, und es, weil er einen Helm trug, noch drei Tage überlebte, sagte sie: „Es tut mir leid Stefan, aber man muss im Leben lernen, auch alleine klarzukommen.“
Was mit ihren Eltern denn wäre, fragte Stefan S. und Esther antwortete: „Das juckt mich nicht. Sollen die in ihrem Hinterposemuckel ersticken.“
Enzo fragt, was Stefan S. arbeiten könne. Stefan S. möchte am liebsten in eine Werkstatt, irgendwas mit Autos machen, da habe er viel Erfahrung, gerade was die Restauration betrifft. Früher habe ihm der Chef die kniffligsten Aufgaben anvertraut. Von Karosserien könne ihm keiner was erzählen.
Ja, das würde er gerne wieder machen.
„Ich bin zwar seit einem Jahr ein wenig aus der Übung“, lächelt Stefan S. noch verlegen, auf der Arbeit habe es damals Schwierigkeiten gegeben wegen einiger verschwundener Ersatzteile, nuschelt er, „aber ich biege das Blech schon seit fünfundzwanzig Jahren“, fügt er schnell hinzu und hebt sein Kinn. „Mit zwölf hat mich mein alter Herr die ersten Luftschlitze in einen Kotflügel fräsen lassen“, Stefan S. lehnt sich mit dem Kopf an die Mauer; das verlerne man nicht.
Enzo meint, eine Autowerkstatt gebe es in Kaisheim schon, aber da wolle natürlich jeder hin. Ob man einen so großen Meister ohne Wartezeit dort zuweisen wolle, könne er nicht sagen, aber es ließe sich jedenfalls mit dem Leiter sprechen.
„Ansonsten kommst du halt zu uns in die Schlosserei“, sagt der Italiener mit einem Augenzwinkern, „was wir hier für Gartenzäune raushauen“, erzählt er, „die kannst du gleich bei Obi reinstellen, wird kein Arsch den Unterschied merken.“
Stefan S. sagt, er würde sich über jede Arbeit freuen, er wolle die 1095 Tage nicht in der Zelle versauern.
„Du kannst dich hier erstmal an mich halten“, sagt Enzo abends, als das Licht aus ist, und die Männer in ihrem Hochbett liegen. Der Italiener stützt sich mit dem Ellenbogen auf und flüstert: „Wenn du zum Beispiel gutes Zeug haben willst“, seine Stimme wird heiser, „nicht so ein ausgekotztes Methadon, sondern gutes Braunes – da kann ich dir helfen.“
Bevor Stefan S. Esther begegnete, wusste er über Heroin nur aus dem Fernsehen. Als Vater noch lebte, sagte dieser: „Drogen sind Mist.“ Ein Fläschchen Gerstensaft zischen, das gehe in Ordnung, auch einen Obstler zu Ehren könne man keinem verwehren, aber der Rest, der sei für Bahnhofsjunkies, da brauche ihm niemand was zu erzählen.
Esthers Eltern, erinnerte sie sich, hätten ihr das Gleiche gesagt. Hätten auf ihrem miefigen Sofa gesessen, die rechtschaffenen Hände geknetet, und gejammert: „Ach liebes Töchterchen, halte dich fern von dem Gift.“ Da gebe es nur Ärger mit, habe man dem Töchterchen versichert, und das koste doch auch Unmengen von Geld, wie sie das denn heranschaffen wolle.
„Das Theater habe ich nicht lange mitgemacht“, sagte Esther und fixierte Stefan S. mit glasigen Augen: „Habe meinen Koffer gepackt, und bin fort nach Augsburg. Da können die mal sehen.“
Esther sprach nicht viel über Heroin. Sie sagte nur: „Wenn du es in deinem Kopf hast, ist es scheißegal, ob du dich selbst liebst, oder nicht. Dann wird alles unwichtig. Du brauchst nicht irgendjemand zu sein, sondern kannst einfach sein.“
Außerdem würde die Nase so angenehm jucken, als hätte man sie gerade gekratzt.
Das erste Mal, als sie miteinander schliefen, juckte Esthers Nase wieder. Ihre Glieder waren schlaff, und während sie müde ihre Arme auf Stefan S. Schultern stützte, legte sie den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Stefan S. versank in der Zärtlichkeit ihres Körpers, er schwitzte, der Geruch ihrer weichen Haut war so intensiv, dass er vor Aufregung anfing zu schielen. Als Esther die Augen öffnete, und es sah, begann sie zu lachen. Stefan S. schämte sich und starrte auf das Kissen. Da ärgerte er sich zum ersten Mal, dass er so wenig Erfahrung mit Frauen hatte.
Er spritzte trotzdem ab, weil ihn Esthers Wärme wahnsinnig machte, fühlte aber gleichzeitig, dass die Frau in seinen Armen sich vor ihm ekelte. Als Stefan S. sich erschlafft auf Esther legen wollte, gab sie ihm einen leichten Stoß, kroch unter seinem Körper hervor, und sagte hämisch: “Jetzt wurde ich aber richtig bedient.“
Für einen Moment blieb sie still im Bett liegen, und Stefan S. genoss es zu hören, wie sie atmete. Danach ging Esther duschen. Er fragte sie, ob er mitdürfe, aber Esther sagte, sie bräuchte Zeit für sich.
Die Duschen in Kaisheim haben einen festen Strahl und treiben Stefan S. die letzten Reste des fiebrigen Schlafs mit dem ersten Aufprall des Wassers aus den Augen. Enzo steht neben ihm und warnt: „Pass gut auf die Schwuchtels auf, davon gibt es hier auch ein paar. Wenn dir einer blöd auf den Schwanz oder auf deinen Fettarsch schaut, musst du den Hurensohn direkt fragen, ob er ein Scheiß-Problem hat, sonst werden sie zutraulich.“
Stefan S. dankt für die Warnung und erinnert sich an seinen Vater, wie er sagt: „Ach, sollen die Kerle ihre Pimmel doch reinstecken, wohin sie wollen, solang die das bei sich zuhause machen, kann es mir doch wurscht sein.“
Da Stefan S. noch keiner Werkstatt zugeteilt ist, bleibt er in der Zelle, während Enzo wieder Gartenzäune biegt, die man bei Obi verkaufen könnte.
Neben dem Hochbett steht in der Ecke ein kleiner Tisch aus Spanplatte. Unter ihn ist ein hellbrauner Stuhl geschoben. Auf den beiden Türen des Kleiderschranks hat der Italiener Bilder aufgehängt; ein rechteckiges von Megan Fox und ein quadratisches von einem schwarzen Maserati. Die Keramik des Waschbeckens ist an vielen Stellen abgeschlagen, die Toilette versteckt sich hinter einem verschlissenen Vorhang. Die Sonne drängt sich durch das große Fenster und erfüllt den Haftraum mit sanftem Licht.
Stefan S. durchmisst die Zelle, versucht ein Gefühl für die Enge zu bekommen, zählt die Schritte. Es sind fünf Schritte längs und zwei quer. Stefan S. rechnet aus, dass er pro Sekunde einen Schritt machen kann, also 3600 Schritte die Stunde. Er stellt sich vor, diese Strecke zu spazieren, langsam zu schlendern, so wie früher mit seinem Vater im Park. Er weiß, Esther würde niemals mitkommen.
Esther wollte lieber in die Stadt fahren. Sie mochte kleine grüne Kleider. Esther wollte beim Franzosen essen, beim Italiener auch, manchmal hatte sie Lust auf Sushi. Esther musste ihre Miete zahlen, Miete für ihre saubere Wohnung, in der Stefan S. nicht übernachten durfte. Auch Braunes, das ihre Nase so angenehm zum Jucken brachte, und das alles unwichtig machte – Braunes bekam auch Esther nicht umsonst.
Sie saßen im Kerzenlicht beim Italiener, und Esther erzählte gerade davon, wie gut ihr der Saltimbocca schmeckt, als Stefan S. sagte: „Ich fände es besser, wenn du dich nicht mehr mit anderen Männern treffen würdest. Das brauchst du nicht mehr.“
Esther spielte für einen Moment mit dem Licht im Glas, nippte von dem Montepulciano und lachte: „Wie soll ich das anstellen, mein Lieber, du bist hier der Mann mit dem Job, ich habe nicht vor, beim Arbeitsamt betteln zu gehen.“
„Ich mache das schon“, antwortete Stefan S. und senkte seine Augen. „Wir machen das schon“, nuschelte er noch hinterher, aber Esther hörte ihn nicht mehr.
Diese Nacht schliefen sie zum zweiten Mal miteinander. Da das Licht aus war, hatte Stefan S. keine Angst, vor Vergnügen zu schielen. Als er fertig war, und wieder zaghaft versuchte, sich auf Esther zu legen, umarmte sie seinen Hals und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich mag dich.“
Abends erzählte Enzo Stefan S., das Schlimmste am Gefängnis sei, es gebe hier keine Frauen. „Kein Ficken, Mann!“, der Italiener lehnt sich an das Hochbett und knackt mit den Fingern, „du kannst hier bloß den Jürgen würgen, bis du Hornhaut auf den Händen bekommst, oder dich eben mit den Schwuchtels abgeben. Ist auch scheiße hier in Kaisheim“, fügt er noch hinzu und spuckt in das Waschbecken, „in Landsberg zum Beispiel, da haben die einen Begegnungsraum, wo du deine Alte eine ganze Stunde lang durchnudeln kannst. Wenn du eine hast, versteht sich. Mit Warteliste natürlich, aber immer noch besser, als jahrelang ohne eine Muschi. Hier hast du im Begegnungsraum nur die Bambini herumlaufen, aber davon jede Menge. Wirst du schon noch sehen.
Und wenn du Therapie machst, in Ansbach zum Beispiel, auf der Geschlossenen, da bist du mit den ganzen Fotzen untergebracht. Ich schwöre es dir. Da kenne ich einen, der hat mir erzählt, alle würden dort rammeln, wie die Karnickel. Und danach wird geheiratet.“
Stefan S. schweigt. Das Ficken wird ihm nicht fehlen. Aber er weiß, er wird Esthers Nähe vermissen.
Diese Nähe, die ihn so verrückt machte, ihn so stark berauschte, dass er das ganze Gelächter auf sich nahm. Gelächter wegen Andrea Berg, wegen den Sonntagmorgen an denen er seinen Mercedes polierte, wegen der langen Spaziergänge, die er immer unternehmen wollte, und weil er beim Sex schielte.
Enzo setzt sich zu Stefan S. aufs Bett, stößt ihm den Ellenbogen in die Rippen, und sagt: „Und wir? Keine Therapie, kein gar nichts. Sitzen bloß da, und lutschen am Daumen. Porca miseria!“
Nachdem Stefan S. das erste Mal die Tür von Esthers Wohnung aufbrechen musste, und sie auf dem Boden bewusstlos und mit Schaum vorm Mund fand, beschlossen die beiden, Esther müsse einen Entzug machen.
Stefan S. fuhr sie nach Furth in die Waldklinik. Im Auto sagten sie kein Wort. Esther wollte auch keine Musik hören, nicht einmal Sven Väth. Sie schaute mit leeren Augen aus dem Fenster, kaute ihre Nägel und stemmte die nackten Füße gegen das Handschuhfach.
Stefan S. wollte sie streicheln, berührte mit den Fingerspitzen Esthers Knie, doch das Mädchen schlug seine Hand weg und schnaufte.
Oktober stand vor dem Fenster, aber die Luft war so mild und die Blätter so grün, dass Stefan S. sich daran erinnerte, wie Esther vor vier Monaten an der Raststätte in sein Auto gestiegen war. Sie war so luftig und jung, und roch so wahnsinnig stark nach Frühling, dass er dachte, neben ihm sitze die Zukunft.
Als sie in der Klinik ankamen, gab Esther Stefan S. einen schnellen Kuss auf die Wange und sagte: „Ab hier gehe ich lieber alleine.“
Er schaute sie verlegen an, bat mit dem Blick, sie solle sich begleiten lassen, aber Esther sagte nur: „Ich möchte das so“, und stieg aus dem Wagen.
Sie stöckelte durch den Garten zwischen den Krokussen und Heckenkirschen, boshaft, das Ziel vor Augen und ohne Vergnügen. Auf der Veranda blieb sie für einen Moment stehen mit der offenen Tür in der Hand, dann schüttelte sie leicht mit dem Kopf und verschwand in dem blütenweißen Gebäude, ohne sich umzudrehen.
Am dritten Tag nach seiner Ankunft in Kaisheim, entscheidet sich Stefan S., Esther einen Brief zu schreiben. Er weiß, er wird furchtbar viele Fehler machen, Grammatik und Schule waren nie seine Stärke. Stefan S. schämt sich ein wenig, als er auf dem viel zu kleinen Stuhl Platz nimmt und die ersten Buchstaben aufs Papier kritzelt. Mit seinem ganzen Körper verdeckt er das Blatt vor Enzo, der auf dem Bett Musik hört und mit seinem Rosenkranz spielt.
Stefan S. schreibt Esther, dass er sich erinnert, wie er sie aus Furth abholte. Dass er sich sicher sei, an diesem Tag habe ihr Unglück angefangen.
Sechs Wochen nachdem Esther die Tür des blütenweißen Hauses hinter sich geschlossen hatte, stand der schwarze Mercedes mit den glänzenden Sternfelgen auf dem Parkplatz der Waldklinik. Esther wartete schon im Garten. Sie hatten während der Entzugszeit keinen Kontakt, und Stefan S. sah, dass neben seinem Mädchen ein junger Mann stand.
„Können wir Karsten bitte nach Augsburg mitnehmen?“, fragte Esther Stefan S., nachdem sie ihm einen langen Kuss auf den Mund gab.
„Ja, natürlich, gar kein Problem“, antwortete er und half Esther ihr Gepäck im Kofferraum zu verstauen.
Es war schon spät im November, als der schwarze Mercedes über die schwäbischen Fluren glitt. Auf die müden Felder hinter dem Fenster fiel ein schiefer Regen. Der Wind jaulte traurig und schmiss sich gegen die Motorhaube. Esther wollte Cafe del Mar hören und nach draußen schauen. Sie legte ihre Hand auf Stefan S. Schoß.
Als sie sich der Stadt näherten, drehte sich Esther zu ihm, stützte sich mit den Armen leicht auf seinen Oberschenkel, und fragte: „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn Karsten für die erste Zeit bei mir bleibt. Er hat im Moment nichts anderes, und ich möchte nicht, dass er auf der Straße schläft.“
Aber das gehe doch nicht, murmelte Stefan S. und drückte fester aufs Gas.
Esther sah, wie er seine Lippen fester zusammenkniff und lächelte ihm zu: „Mach dir doch keine Sorgen. Er ist ein guter Freund.“
Stefan S. schreibt sich seinen Wut von der Seele, er schwitzt auf das Blatt, streicht Wörter durch, ganze Sätze. Er habe nie bei ihr übernachten dürfen, und dieser Karsten zieht bei ihr ein!
Er faltet den Brief in einen Umschlag, klebt ihn zu, und schreibt in fester Druckschrift Esthers Adresse drauf.
Es ist immer noch die gleiche Adresse wie damals. Stefan S. stellt sich vor, wie Esther das Kuvert morgens aus dem Briefkasten holt. Er hofft, dass es ihr leid tut, wenn sie seine Worte liest. Bei dem nächsten Aufschluss übergibt er dem Beamten den Umschlag.
Stefan S. erinnert sich an seinen letzten Morgen in Esthers Haus. Den gleichen Morgen, an dem Stefan S. gekündigt wurde, weil Ersatzteile aus der Werkstatt in dem Kofferraum seines Mercedes lagen.
Der Franzose, die grünen Kleider, Esthers Wohnung und Braunes seien teuer, sagt Stefan S. Enzo am nächsten Abend.
„Mein Leben lang war ich ein Pfennigfuchser“, erzählt er dem Italiener, nachdem das Licht ausgeht, „aber in den sieben Monaten, in denen Esther meine Freundin war, habe ich vierzig Tausend Euro ausgegeben. Ich verstehe nicht, wie das möglich war.“
Nachdem sein Chef ihm die Werkstattschlüssel abnahm und sagte, er wolle zunächst auf eine Anzeige verzichten, fuhr Stefan S. zu Esther. Er schämte sich wegen des Vorfalls, die letzten siebzehn Jahre arbeitete er in der Werkstatt, verließ kaum ihre Räume – zum Schluss klopfte ihm ein Kollege auf die Schulter und sagte: „Mensch, was machst du bloß für Sachen wegen dieser kleinen Nutte.“
Darauf flüsterte er nur: „Sie ist keine Nutte, sie ist ein Champagnermädchen.“
Stefan S. musste sturmklingeln, bis Esther ihm aufmachte. Sie stand vor ihm, barfuß, mit zerzausten Haaren, in einem flauschigen Bademantel, den er ihr in einer Therme kaufte. Ihre Nase juckte wieder, und sie sagte: Stefan, du kannst nicht rein, Karsten geht’s grade richtig scheiße.“
Stefan S. lehnte sich an den Türrahmen, er griff nach Esthers Händen, sagte, das ginge doch so nicht, das wäre doch so nicht in Ordnung, er müsste sich unbedingt mit ihr unterhalten, alles wäre heute den Bach runtergegangen.
Esther zog die feinen Striche ihrer Augenbrauen hoch und trat in das Treppenhaus. Während sie auf den kalten Stufen saßen, kippte Stefan S. ihr seinen ganzen Kummer vor die Füße.
Er rang seine schwieligen Hände, wusste nicht, wohin er mit diesen Pranken sollte, die jetzt ohne eine Beschäftigung tagelang von seinen Seiten hinunter hängen würden. Er sagte: „Riesenkacke, Esther, eine Riesenkacke ist uns passiert. Wie soll es jetzt bloß weitergehen!“
Er rückte ihr näher, umarmte sie, roch an ihrem Hals, atmete tief ihren Geruch ein, den Frühling, der ihn heute, genauso wie damals auf der Raststätte um den Verstand brachte.
Esther wartete und schwieg. Dann sagte sie: „Das ist scheiße, Stefan, du musst jetzt eben einen neuen Job suchen. Du weißt, jeder muss im Leben lernen, alleine klarzukommen.“
Er schaute ihr verloren in die Augen, fing an, ihre Hände zu küssen, es kann sein, dass eine große Träne seine Wange hinunter kullerte. Esther sah sie nicht, sie hatte kalte Füße und sagte: „Ich werde jetzt reingehen Stefan, ich will mich nicht erkälten. Wir können ja die Tage telefonieren.“
Sie stand auf, gab ihm einen schnellen Kuss auf die Schläfe, fuhr mit der Hand über seine Haare und sagte noch von der Türschwelle: „Es wird schon alles wieder werden.“
Die Tür knallte zu, und Stefan S. blieb alleine im Treppenhaus sitzen. Er starrte gegen die Mauer, minutenlang, ohne sich zu regen, dann schüttelte er mit dem Kopf, stand auf, legte seine Hand auf die Klingel, überlegte es sich jedoch anders, und stürmte die Treppe hinunter.
Stefan S. schaute nicht um sich, er überflog hastig die Stockwerke, verpasste den Ausgang, und kam erst im Keller zum Stehen.
Er lehnte sich an die raue Wand, schloss die Augen, und atmete den Geruch vom frischen Lack ein, mit dem die hölzernen Türen der Verschläge bestrichen waren. Als er die Augen öffnete, sah er auf dem Boden vor sich einen großen Stapel Altpapier. Stefan S. ging in die Hocke und griff nach dem obersten Blatt. Es war die Horoskopseite der Augsburger Allgemeinen. Unter Löwe stand: „Es ist diese Woche wieder mal Zeit, an sich selbst zu denken.“
Stefan S. zerknüllte das Papier, schob den Stapel an die Tür, und übergoss ihn mit den Resten Klarlack, die er in einem Behälter in der Ecke fand. Aus seiner Jackentasche holte er Streichhölzer raus, die er nach dem letzten Besuch beim Franzosen mitgenommen hatte, um mal bei Esther Kerzen anzünden zu können.
Dann ging alles ganz schnell.
Stefan S. verbleiben noch 1035 Tage in Kaisheim. In der Autowerkstatt findet sich im Moment kein Platz für ihn, er darf aber mit Enzo zusammen die Gartenzäune biegen. Auch seine Exemplare sehen bald so aus, dass man sie bei Obi verkaufen könnte.
Jeden Morgen ist Stefan S. noch vor der Lebendkontrolle wach, er durchmisst leise den Haftraum und zählt seine Schritte. Er freut sich darauf, die Tage in Arbeit zu ertränken, bei Aufschluss und abends spielt er mit Enzo Schach.
Er schreibt Esther noch einen Brief, in dem er sich entschuldigt und sagt: „Liebe Esther, ich bin so froh, dass wenigstens dir nichts passiert ist.“
Stefan S. schreibt, wenn Esther ihn besuchen würde, könnte sie etwas Witziges sehen. Draußen vor dem ehemaligen Kloster würde neben der Bushaltestelle ein Kreuz stehen. Darüber würde die Inschrift „Gott segne unsere Fluren“ prangen. Die Lettern seien altertümlich geschwungen, und den oberen Balken des „F“ habe ein Spaßvogel mit einem Filzstift übermalt.