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Gott 2.0

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20.02.2008
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Gott 2.0

Die schwere Luke des Bunkers knirschte ekelhaft, als sie sich öffnete.Das einfallende Licht blendete Nathan Cole.Der schmächtige Programmierer hustete heftig, als er die staub- und aschegeschwängerte Luft einatmete, die von der Oberwelt hineinwehte.
Wo einmal das Basislager gewesen war, erinnerten nur ein paar niedergebrannte Gebäude an die vormalige Anwesenheit von Menschen. Wie die dunklen Körper abgeschlachteter Tiere, standen ausgebrannte HUMVEES mitten auf der asphaltierten Fahrbahn neben dem Helikopterlandeplatz.Selbst durch den gewaltigen Betonkubus, der ihn in den letzten Tagen vor der Außenwelt geschützt hatte, hatte Natahn hören können, wie die Kolonne gestern Abend niedergemacht worden war.Doch schockiert hatte ihn das Massaker der Purgatoren nicht.Denn die Schrecken hatten schon viel früher in seinen Bunker kriechen können.Und viel furchtbarer als die Live-Berichte vom Gemetzel überall auf dem Erdball mit ansehen zu müssen, war es gewesen, als ein Sender nach dem anderen sich in einem Schneegestöber aus weißen und schwarzen Lichtreflexen verabschiedet hatte.Wie eine grässliche Analogie dazu, erschienen Natahn jetzt die dunklen Ascheflocken, und schweren Rauchwolken die sich am Himmel verdichten um dann auf die Menschen herabzuregnen.Es war verbranntes Papier, das den Himmel verdunkelte.Papier, das einst Symbol für die freien Menschen der Erde gewesen war.Grüne Dollarnoten. Das ehrwürdige Papier der Unabhängigkeitserklärung.
Bücher von Reed, Hemingway , Huxley, Orwell und all den anderen.Die Menschen verbrannten ihre Kultur. Und auch einander. Schon wenige Tage nach der Offenbarung war der Geruch verkohlten Fleisches über das Land gezogen und war nun derart intensiv, dass Natahn in Tränen ausbrach.Der Programmierer wimmerte, brach zusammen und wälzte sich in der grauen Staubschicht auf dem Boden.
Denn ihn traf alle Schuld. Er hatte Gott gerufen.

EIN WENIG FRÜHER
Terry Travonius gähnte.Eben hatten Sonnenstrahlen, die langsam über sein Gesicht gewandert waren, ihn geweckt. Er fühlte sich prächtig.Es war schön auszuschlafen.
Sonntag. Der schönste Tag der Woche. Als Terry gerade fröhlich an eine große Tasse dampfenden Kaffees dachte, ließ ihn ein helles Fiepen aus seinen Gedanken hochfahren.
Terry sprang von der Bettkante auf und wühlte zwischen verschiedenen Zeitschriften nach seinem Handy. Eigentlich wollte er nicht drangehen. Aber vielleicht war es ja wichtig.Erst nach einigen, von nervtötendem Geklingel erfüllten Augenblicken, hob er das schon etwas veraltete Mobiltelefon hervor und meldete sich mit einem ziemlich verschlafenem „Hallo?"
Das gleiche taten etwa 500 Millionen andere Menschen auf dem Planeten Erde.
Am anderen Ende der Leitung, wurde geschwiegen.
Terry hörte niemanden. Einfach nur ein seltsames Rauschen.Ein verdammter Telefonstreich! Oder irgendein Depp hatte sich verwählt!Und das hatte ihm jetzt sein Aufsteh-Ritual verdorben.Als Terry gerade zornig auf den Aus-Knopf seines Handys drücken wollte, hörte der eine Stimme. Am anderen Ende der Leitung räusperte sich jemand.Aber auf eine Art und Weise, wie Terry sie noch nie vernommen hatte.
Dieser Ton war absolut…perfekt. Wunderschön.
Doch was jetzt folgte, ließ den verzückt lächelnden Terry auf sein Bett zurück sinken.
„Hallo Terry… Hier spricht Gott. Ich hab dir was Wichtiges zu sagen:Schau aus dem Fenster!“
Terry lachte verdutzt. Verängstigt. Das war ein Streich. Er legte auf. Doch die Stimme blieb.
„…seid gegrüßt, ihr Menschen…“
Und als Harry aus dem Fenster sah, wusste er warum.Der gewaltige Bildschirm über der Shopping-mall nebenan, flackerte in einem seltsamen Lichtgewitter.Und zeigte dann…eine Pyramide, in deren Mitte ein Auge schwebte.
„…für alle die es noch nicht mitgekriegt haben: Hier spricht Gott!“
Harry wimmerte. Er musste verrückt geworden sein. Betrunken. Total unter Drogen.
Genau den gleichen Gedanken, hatten Milliarden andere Menschen überall auf der Erde. Doch das Dreieck drehte sich weiter, als seien ihm die Gedanken der Menschen einfach egal.Gott sprach weiter. Harry merkte, an einem seltsamen Echo, dass seine Stimme auch immer noch aus seinem Handy strömte und… er hastete zu seinem Fernseher… Auf allen Sender….Die Pyramide!!!
„…nun, nicht wenige von euch Menschen, werden jetzt voll Staunen fragen, wo ich all die Jahrtausenden geblieben bin. Warum ich euch nicht geholfen habe. Nun…dafür gibt es einen guten Grund…“
Gott schien zu kichern…
„Ich musste nachdenken. Über ziemlich viele Dinge. Aber vor allem über euch Menschlein…und nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Menschengeschlecht derart verdorben ist, dass niemand mehr weiterleben darf…nach seinem Tode.Himmel UND Hölle sind Geschlossen!
Macht´s gut. Gott meldet sich ab. Und denkt dran:
Euch bleibt nur dieses EINE Leben!“
Und dann, verstummte Gott.Und ließ die Menschen allein. Im Chaos.

Wenige Tage später, huschten die Finger einer schmächtigen verdreckten Gestalt über eine kleine Tastatur. Auf dem winzigen Display leuchtet das Symbol des Projekts H.O.P.E
HOMOGENEOUS OSCILLATORY PROGRAMME ENFORCEMENT.
Nathan glitt zitternd in die Schwärze des Bunkers hinab. Die Waffen der Purgatoren hatten ganze Arbeit geleistet. Die Soldaten der US-Airforce-Basis waren tot gewesen, bevor sie überhaupt gemerkt hatte, dass die Giftgasbombe sich in den Bunker gefressen hatte. Schon vor einiger Zeit war die blutrünstige Horde weiter gezogen um diejenigen zu läutern, die nicht reinen Glaubens waren, die Gott derart erzürnt hatten, dass er sich von den Menschen abgewandt hatte. Sie reinigten. Sie läuterten. Sie erlösten. Sie waren komplett wahnsinnig. Harry zitterte unkontrolliert auf dem kleinen Drehstuhl vor seinem blinkenden Terminal, als er an die Purgatoren denken musste. Wenige Minuten, nach dem Gott sich auf allen Kanälen gemeldet hatte, sich Pat Robertson, auf seinem Sender Christian Broadcasting Network an die Bevölkerung der USA und aller christlichen Länder der Welt gewandt. Er hatte sie dazu aufgerufen, Gott durch Läuterung um Vergebung zu bitten. Als der Papst am Abend des gleichen Tages an einem Herzanfall gestorben war, hatte das Chaos begonnen. Und jetzt, war der Untergang unausweichlich. Er war schon längst vollzogen. Natahn wimmerte und schrie als diese Erkenntnis ihn übermannte. Er krümmte sich zusammen und lag zitternd auf dem kalten Betonboden. Grelles Halogenlicht, ließ ihn geradezu gespenstisch bleich erscheinen.
Das hätte nicht passieren dürfen. Nicht so. Wimmernd schaute er auf den Bildschirm vor sich. Ihr Plan war so einfach gewesen. So genial. Nur leider spielten die Menschen nicht die Rolle, die für sie vorgesehen gewesen war. Das Virus war auf geniale Weise in einem manipulierten Diagnosetool versteckt gewesen. Über hundert, hatten sie schreiben müssen und sie an fast alle Nachrichtenknoten der Welt geschickt. Und durch die unglaublichen oszillierenden Verschlüsselungsketten, hatten die Tools nicht entdeckt werden können. Es waren Programme, die direkt auf dem Prozessor liefen. Die Geldgeber ihres Projekts, hatten derartigen wirtschaftlichen Einfluss, dass sie die Computerindustrie in einem Maße unterwandert hatten, wie Nathan sie niemals für möglich gehalten hätte. Eigentlich, hätte er das Projekt an sich nicht für möglich gehalten. Er wusste genau wie lange sein Team an dem Programm gearbeitet hatte.
Fünfzehn Jahre, drei Monate, zwei Wochen und einen Tag. Über das Network Time Protokoll, das alle Uhren in den Computern der gesamten Welt synchronisierten, hatte Gott zu sprechen begonnen. Genau am richtigen Tag. Im richtigen Augenblick.
Und doch...ihr Plan war gescheitert.

Die Menschen hielten nicht zusammen. Ohne Angst vor Bestrafung haben zu müssen, brachten sie sich um. Und niemand hielt sie auf. Alle seine Kameraden waren tot. Und noch etliche andere Millionen.

Weinend kletterte Natahn an die Oberfläche. Als er dort erneut zusammenbrach, sah er noch, eine Gruppe verschwommener Gestalten…die auf ihn zugingen.

Als er ankam, nahm Gott Natahn in den Arm.
„Ich bin nicht böse…“ sagte der alte Mann.
Dann nahm er einen großen Schlüssel und schloss den Himmel ab. Für immer.

 
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Hi, Vektral Proximus.

Hmm ... das ist die allererste Fassung der Geschichte, hab ich recht? Die hättest du vor dem Posten noch mindestens einmal gründlich durchlesen sollen. Da ich die Idee, die in deiner Geschichte steckt, ganz hübsch finde, habe ich mir diese Mühe gemacht ... aber ehrlich gesagt, wär das eigentlich deine Aufgabe gewesen. In den folgenden Anmerkungen sind formale und inhaltliche Kritik wild durcheinander gemischt, aber das hast du dir selber zuzuschreiben :)

Das einfallende Licht blendete Natahn Cole.

Deine Geschichte scheint mir eigentlich keine von denen zu sein, wo die Leute ungewöhnliche/heute nicht übliche Namen haben, denn die anderen Namen, die hier vorkommen, sind ja ganz normal. Deshalb habe ich die Vermutung, dass du eigentlich "Nathan" meinst.

Selbst durch den gewaltigen Betonkubus, der ihn in den letzten Wochen vor der Außenwelt geschützt hatte, hatte Natahn hören können, wie die Kolonnen gestern Abend niedergemacht worden war.

Entweder war eine Kolonne niedergemacht worden, oder mehrere waren es.

Doch schockiert, hatte ihn das Massaker der Purgatoren nicht.

Das Komma muss weg

Und viel furchtbarer als die Live-Berichte vom Gemetzel über all auf dem Erdball mit ansehen zu müssen, war es gewesen, bis ein Sender nach dem anderen sich in einem Schneegestöber aus weißen und schwarzen Lichtreflexen verabschiedet hatte.

überall wird zusammen geschrieben
Was wolltest du sagen, dass das Verschwinden der Sender schlimmer war als die Live-Übertragungen der Massaker, oder? Dann gehört aber doch kein "bis" an diese Stelle, sondern ein "als"

Wie eine grässliche Analogie dazu, erschienen Natahn jetzt die dunklen Ascheflocken, und dichten Rauchwolken die sich am Himmel verdichteten um dann auf die Menschen herabzuregnen.

Das Komma nach "dazu" muss weg. dichten, verdichten: ziemlich unschöne Wortwiederholung

Papier, das einst Symbol für die feinen Menschen der Erde gewesen war.

Angesichts der Beispiele, die du hinterher nennst (Dollarnoten, Unabhängigkeitserklärung), werd ich den Verdacht nicht los, dass du eigentlich "Symbol für die freien Menschen" schreiben wolltest.

Doch die Menschen verbrannten ihre Kultur.

Warum "doch"?

Schon wenige Tage nach der Offenbarung, war der Geruch verkohlten Fleisches über das Land gezogen und war nun derart intensiv, dass Natahn in Tränen ausbrach.

Das Komma nach "Offenbarung" muss weg

EIN WENIG FRÜHER, gähnte Terry Travonius.

Das wirkt ganz komisch. Vorschlag: Mach aus der Zeitangabe eine Art Überschrift. Also:

EIN WENIG FRÜHER

Terry Travonius gähnte. usw.

Eben, hatten Sonnestrahlen, die langsam über sein Gesicht gewandert waren, ihn geweckt.

Das Komma nach "eben" muss weg. Sonnenstrahlen.

ließ ihn ein helles Fiepen aufspringen und zermalmte seine Tagträume zu Staub.

ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen, dafür dass er schon wach war und bloß an eine Tasse Kaffe gedacht hat? Die kann er ja immer noch trinken.

Aber vielleicht,war es ja wichtig.

Kein Komma

Erst nach einigen, von nervtötendem Geklingel erfüllten Augenblicken, hob er das schon etwas veraltete Mobiltelefon hervor und meldete sich mit einem ziemlich verschlafenem „Hallo?!.

Kommas raus. Und bitte in Geschichten nicht mehr als ein Satzzeichen nach einem Satz. Den Punkt nach den Ausführungszeichen weg.

Das gleiche, taten etwa 500 Millionen andere Menschen auf dem Planeten Erde.

Komma weg

„Hallo Terry… Hier spricht Gott. Ich hab dir was Wichtiges zu sagen:
Schau aus dem Fenster!“
Harry lachte verdutzt. Verängstigt.

An dieser Stelle wechselt deine Figur auf einmal den Namen. Wenn dir "Harry" besser gefällt als "Terry", dann benenne ihn doch bitte konsequent im ganzen Text um (Tipp: Word hat eine "Suchen und Ersetzen"-Funktion!)

„…seit gegrüßt, ihr Menschen…“

seit ist eine zeitliche Präposition, "seid" ist die hier notwendige Form von sein.

„…nunja, einige von euch Menschen werden jetzt sicher rumnörgeln und mich fragen wo ich all die Jahrtausenden geblieben bin. Warum ich euch nicht geholfen habe. Nun…dafür gibt es einen guten Grund…“

Er fängt an mit "seid gegrüßt, ihr Menschen", wie man's von Gottes Stimme erwartet, und benutzt dann Ausdrücke wie "rumnörgeln"? Ist Gott nun so ein würdevoller, etwas altmodischer Typ oder spricht er Umgangssprache? Ich finde beide Varianten okay, aber entscheide dich für eine.
An den Jahrtausenden ist das n zuviel. Und du hast tatsächlich mal ein Komma zuwenig: ... und mich fragen KOMMA wo ich ...
Ach, und übrigens: Bei den drei Auslassungspünktchen gehört jeweils ein Leerzeichen davor und dahinter. Und man sollte sie auch nicht zu häufig gebrauchen.

Himmel UND Hölle sind Geschlossen!!!

Ein Satzzeichen reicht. Wirklich. Leute, die mehrere Ausrufezeichen verwenden, sind laut Terry Pratchett solche, die ihre Unterhose auf dem Kopf tragen. So einer ist Gott bestimmt nicht. Geschlossen muss klein geschrieben werden.

Und dann, verstummte Gott.

Komma raus

Wenige Tage später, huschten die Finger einer schmächtigen verdreckten Gestalt über eine kleine Tastatur.

Komma raus

Harry zitterte unkontrolliert auf dem kleinen Drehstuhl vor seinem blinkenden Terminal, als er an die fundamentalistische Sekte der Purgatoren denken musste.

Überflüssig. Wer die Purgatoren sind (gute Wortschöpfung, übrigens - ein bisschen Lob muss ja auch mal sein :)), das habe ich schon mitbekommen. Streich den Satz.
Übrigens: Warum ist es Harry, der hier rumsitzt und zittert? Der Typ im Bunker ist doch der Programmierer vom Anfang, nicht? Der hieß Nathan (oder, wenn du es denn unbedingt so schreiben willst, Natahn) Cole.

Über hundert, hatten sie schreiben müssen und sie an fast alle Nachrichtenknoten der Welt geschickt.

Komma raus

Die Regierung hatte es ihnen durch unerhörte Autorisation ermöglicht, die Computerindustrie in einem Maße zu unterwandern, wie es Natahn selbst nicht für möglich gehalten hätte.

Versteh ich dich hier richtig, dass die ganze Aktion ein schiefgelaufenes Regierungsprojekt war? Der amerikanischen Regierung? Aber das Ziel war doch (es sei denn, ich hab was ganz falsch verstanden), dass die Menschen ihre religiösen Vorstellungen, die für so viele Konflikte verantwortlich sind, über Bord werfen, und sich auf das eine, irdische Leben, das ihnen noch bleibt, konzentrieren, oder? Und das soll von einer Regierung, die religiöse Gefühle gern auch mal politisch instrumentalisiert, unterstützt werden?
Nix da. Die Amerikaner sind wirklich (für viele Europäer kaum nachvollziehbar) religiös - auch diejenigen, die im Vergleich zu den derzeit (noch) regierenden Neocons gemäßigt sind. Die würden das niemals zulassen, schon allein, weil es Blasphemie wäre, sich als Gott auszugeben und in seinem Namen zu sprechen. Ein solches Projekt müsste zwangsläufig von einer kleinen Hacker-Untergrundgruppe mit atheistischem Hintergrund ausgehen. Nix mit Regierung.

Als er ankam, nahm Gott Natahn in den Arm.
„Ich bin nicht böse…“ sagte der alte Mann.
Dann nahm er einen großen Schlüssel und schloss den Himmel ab.
Für immer.

Momentchen mal ... das Ganze war doch eine Idee deiner Programmierer, nicht die des wirklichen Gottes, oder seh ich was falsch?
Außerdem gibt es von mir einen persönlichen Minuspunkt, weil du Gott (mal wieder :rolleyes:) als alten Mann darstellst! So! :p
Und, wenn du wirklich Gott persönlich auftreten lassen möchtest, dann erschließt sich mir dessen Logik nicht ganz, ausgerechnet den Verursacher dieses ganzen Elends noch freundlich und vergebungsvoll aufzunehmen und ihm ein Leben nach dem Tod zuzugestehen, und dann den Himmel abzuschließen :confused:

Also, die Idee finde ich nett. Wirklich. Aber die kommt so gar nicht rüber.
Was ist denn zum Beispiel der Sinn davon, die Rückblende aus der Sicht einer vollkommen eigenschaftslosen Person zu schildern, die zudem auch noch ohne ersichtlichen Grund ihren Namen wechselt? Warum hast du die Geschichte nicht durchgehend aus der Sicht von Nathan (sorry, die andere Schreibweise macht mir Augenkrebs) erzählt? Terry/Harry ist doch für die Geschichte völlig überflüssig.

Und was macht dieser Nathan in dem Bunker? Du schreibst, er sitzt da vor einer Tastatur und macht irgendwas nicht näher definiertes ... wozu? Wenn schon alles im Eimer ist, braucht er doch seinen Job nicht weiter zu machen. Dann wäre es doch viel schlauer, abzuhauen, solange er noch kann. Überhaupt: Dieser Protagonist nervt. Der zittert, heult, windet sich am Boden ... und tut die ganze Geschichte über nichts anderes. Weinerlicher kleiner Scheißer. Er könnte doch wenigstens versuchen, die ganze Geschichte aufzuhalten, indem er sich öffentlich dazu bekennt, dass das ganze ein Fake war. Oder, wenn es nicht mehr möglich ist, die Purgatoren aufzuhalten, wenigstens versuchen zu überleben, anstatt bloß rumzuheulen.

Zum Schluss noch was zur Logik: Ich habe deinen Protagonisten so verstanden, dass er möchte, dass die Menschen keine Angst mehr vor jenseitigen Bestrafungen haben, um religiösem Fanatismus die Basis zu entziehen, so nach dem Motto "imagine there's no heaven, it's easy if you try, no hell below us, above us only sky..."
War nicht ganz eindeutig, weil du deinen Figuren leider nicht besonders viel Innenleben und Charakter zugestehst ... :Pfeif:
Aber trotzdem, falls ich mit meiner Interpretation nicht daneben liege, dann ist seine Idee doch eigentlich reichlich blöd. Dass es keine besonders positiven Auswirkungen auf die Psyche religiöser Fanatiker hat, wenn Gott persönlich verkündet, dass er die Nase voll hat von der Menschheit, das kann man sich doch an fünf Fingern abzählen. Ganz zu schweigen davon, dass sämtliche Religionen sich über die Frage, wessen Gott das nun war, wahrscheinlich fürchterlich in die Haare kriegen würden ... und zu schweigen davon, dass alle halbwegs intelligenten Menschen sich vermutlich selbst denken würden, dass das ganze ein Schwindel ist.

Also, die Frage, was wäre, wenn Gott persönlich verkünden würde, dass es Himmel und Hölle nicht mehr gibt, finde ich sehr spannend. Aber was du daraus gemacht hast, lässt mich ziemlich ratlos zurück ... was nicht zuletzt an handwerklichen Mängeln liegt.

Viel Spaß beim Überarbeiten :D

Grüße von Perdita

NACHTRAG: Ich habe grade gesehen, dass du vor nicht allzu langer Zeit eine Geschichte mit dem Titel "zapp summ" hier rein gestellt und einen Kommentar darauf erhalten hast, es aber anscheinend nicht nötig fandest, den zu beanworten, bevor du schon wieder eine neue Geschichte postest. Angesichts dessen hab ich mit den obigen Ausführungen wohl meine Zeit verschwendet ...
Ich würde es schön finden, wenn in der Science-Fiction Rubrik mehr los wäre, aber dafür müssten sich mehr Autoren finden, die auch mal was kommentieren und nicht bloß ihre Geschichten posten und sich dann nicht mehr blicken lassen bis zur nächsten Geschichte.

 
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Vielen Dank für deinen ausführlichen Komentar perdita.. :-)

Ich habe alle Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, die du mir aufgezeigt hast, beseitigt.

Nun will ich auch eventuelle Fragen bezüglich meiner Geschichte beantworten (sollten die Antworten nicht zufriedenstellend sein, für Änderungsvorschläge bin ich immer offen ;-)

-Die Rückblenden sind aus der Sicht Terrys (Ich weiß auch nicht warum mir immer dieser Harry in den Sinn kommt) geschreiben, eben WEIL er normal und eigentschaftslos ist. Er ist das Sinnbild für alle Menschen, die Gottes Nachricht erhalten. Hätte Natahn den gleichen Anruf bekommen oder den Fernsehr angemacht, dann wär ihm das Spektakel vollkommen egal gewesen, weil er ja wusste, dass es ein Fake war.

-das mit der Regierung habe ich jetzt geändert. Ich wollte eigentlich nur eine begründung haben, woher Nathan und seine Kollegen das ganze Geld haben.
Die Idee einer Hackerbewegung tanzte mir schon im Kopf rum, aber es wäre kaum zu erklären gewesen, wie sie die gesamte Hardwareproduktion (denn die Programme laufen ja auf den Prozessoren (ich weiß dass das bei Exponentialdrift abgeguckt ist, falls jemand das sagen möchte) ), unter Kontrolle gebracht haben.

-Nathan heult die ganze Zeit, weil er eigentlich eine frohe Menscheit haben wollte, die das Leben vor dem Nichts ausnutzt.
Außerdem sterben um ihn herum alle seine Freunde und es hagelt Atombomben, fanatiker aller Religionen laufen Amok und fast alle regierungen sind zusammengebrochen. Da würde wohl die meisten Heulen.
Sein ganzer Lebenstraum (er arbeite ja schon seit über einem Jahrzent dran), hat sich in das totale Chaos verwandelt.


-dass Gott am Ende auftaucht, ist so zu verstehen (ich will aber auch Interpretationsspielraum lassen)
Nathan ist selbst Atheist oder Nihilist, für in ist das überraschend.
Da er die Menschheit mit dem Projekt aber zum guten führen wollte nimmt Gott (es gibt ihn nämlich WIRKLICH UND er ist ein alter Mann :-P) ihn in den Himmel auf. Da alle anderen Menschen auf der Welt durch ihr verhalten aber zeigen, dass sie nur aus Angst vor bestrafung gut waren und ohne Gottes Kontrolle Amok laufen, schließt Gott den Himmel ab, da Natahn der letzte "gute" Mensch ist der gestorben ist. (alle anderen "guten" wurden vorher umgebracht, Nathan hatte sich ja in dem atombombensicheren Bunker (das Öffnungsprogramm hat er halt gehackt ;-P ) versteckt.


Ich hoffe die Fragen sind beantwortet.


Ich bin aber natürlich weiterhin offen für Kritiken, Hinnweise etc.


Vielen Dank schonmal.


lg Vektral Proximus

 

Guten Abend,

du beantwortest deine Kritiken ja doch :)

-Die Rückblenden sind aus der Sicht Terrys (Ich weiß auch nicht warum mir immer dieser Harry in den Sinn kommt) geschreiben, eben WEIL er normal und eigentschaftslos ist. Er ist das Sinnbild für alle Menschen, die Gottes Nachricht erhalten.

Okay. Ich hatte mir so was in der Richtung schon gedacht. Aber dann war ich verwirrt, weil immerzu "Harry" auftauchte, und am Ende ist dieser "Harry" auch noch in dem Bunker, etc. ... Dass die Sicht von jemandem, der nicht weiß, dass Gottes Stimme nicht echt ist, mit rein soll, kann ich verstehen. Trotzdem denke ich, dass Terry etwas mehr Profil vertragen könnte :)

das mit der Regierung habe ich jetzt geändert.

Brav. :D
Die Geldgeber könnten ja z.B. ein paar Computerfreaks sein, die im Silicon Valley reich geworden sind oder so. Ist so auf jeden Fall logischer als mit Regierungsbeteiligung.

Nathan heult die ganze Zeit, weil er eigentlich eine frohe Menscheit haben wollte, die das Leben vor dem Nichts ausnutzt.
Außerdem sterben um ihn herum alle seine Freunde und es hagelt Atombomben, fanatiker aller Religionen laufen Amok und fast alle regierungen sind zusammengebrochen. Da würde wohl die meisten Heulen.

Ja, meine Kritik an seiner passiven und weinerlichen Haltung ist ja auch Geschmackssache und vielleicht sogar tagesformabhängig :) Klar ist das ein mögliches , nachvollziehbares Verhalten im Angesicht so einer Katastrophe, aber als Leser identifiziert man sich halt lieber mit jemandem, der handelt, und wenigstens versucht, noch was zu retten.

s gibt ihn nämlich WIRKLICH UND er ist ein alter Mann :-P

Ha! Und ich sage, als Gott den Mann schuf, hat sie nur geübt! :lol:

Da er die Menschheit mit dem Projekt aber zum guten führen wollte nimmt Gott ihn in den Himmel auf. Da alle anderen Menschen auf der Welt durch ihr verhalten aber zeigen, dass sie nur aus Angst vor bestrafung gut waren und ohne Gottes Kontrolle Amok laufen, schließt Gott den Himmel ab, da Natahn der letzte "gute" Mensch ist der gestorben ist. (alle anderen "guten" wurden vorher umgebracht, Nathan hatte sich ja in dem atombombensicheren Bunker (das Öffnungsprogramm hat er halt gehackt ;-P ) versteckt.

Okay. Zum Verständnis dieses Zusammenhangs wäre es vielleicht gut, das klar zu machen, dass Nathan der letzte "Gute" ist - die Purgatoren könnten ja was in der Richtung sagen, dass sie jetzt den letzten Ketzer endlich gefunden haben, wenn sie ihn erwischen. Und am Schluss könnte man auch andeuten, dass die anderen guten Menschen schon im Himmel sind.

Grüße von Perdita

 

Zeilenvorschub nach jedem Satz - das ist keine Absicht, oder? Wenn nein, dann bitte ändern; wenn doch, äh ... dann auch ändern, sieht nämlich doof aus und hat keinen Sinn ;)

 

Hi Vektral Proximus,
Interessant, bisweilen musste ich auch schmunzeln und die Idee solltest du mMn weiterverfolgen.

Ein zwei Anmerkungen:
setz hinter Punkte Leerzeichen liest sich sonst ähnlich schwer wie ohne Absätze.

Zum Inhalt:
Erfülle das Ganze mit mehr Leben in dem du die Welt Detaillierter schilderst.
(Eine Möglichkeit kein Muss! => ich kann riechen schmecken fühlen und hören vlt. sollte Nathan seine Sinne auch stärker nutzen um uns ans Geschehen zu fesseln... nur eine Idee)
Du könntest auch Gott ein wenig überarbeiten. Er kommt so blass an bei mir als Leser. Ich könnte ihn mir etwas tiefgründiger Vorstellen als nur "Tach und Tschüss!" (auch wenn er nur programmiert ist)
Streich die letzten beiden Sätze oder formuliere sie um um durch ein offeneres Ende dem Leser mehr Spielraum für die Geschichte zu geben. Ansonsten finde ich das Ende eigentlich recht gut und witzig vlt. solltest du Nathans Überraschung noch stärker herausarbeiten.

man liest sich
HAND Nice

 

Hi Vektral Proximus,

ich glaube deine Geschichte leidet unter drei Schwächen:

Zum einen, dass du keine Leerzeichen nach einem Satz machst. Aber ich bin ja erst der soundsovielte ...

Zum anderen hast du einen ziemlich jämmerlichen Helden. Das ist deswegen schlecht, weil keiner einem Jammerlappen beim Versagen zusehen will. Außer in Slapstick.
Wenn er wenigstens kämpfen würde, um dann zu versagen, ja, das wär was. Aber nur rumheulen? Das ist zu wenig.

Zuletzt denke ich, dass da etwas wenig Handlung drin ist. Auch durch die Rückblende und diesen Typen Terry, der die ahnungslose Bevölkerung darstellen soll.
Du hättest alles auch erzählen können, wenn du deinen Helden und diesen Terry auf die Flucht vor diesen Fanatikern geschickt hättest (um am Ende zu versagen). Nur so als Beispiel meine ich.

CU,
Teja

 

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