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Gnade

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01.09.2002
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Gnade

Wir hatten die Stelle erreicht. Vor uns war die Unendlichkeit.

Aber wir hatten Angst. Unfähigkeit machte uns zu ihren Sklaven. Die Unendlichkeit blieb unerreicht.

Wir beschlossen, ein Loch in die Erde zu graben. Wir gruben ein Loch in die Erde. Wir legten uns in dieses Loch hinein. Wir blieben in diesem Loch liegen, bis wir eines Tages starben.

Unsere Körper verwesten, und wir verließen sie.

Wir kamen auf eine weite Hochebene. Der Himmel war grau und strahlend. Ein Himmel, wie ich ihn liebe.

Die Ebene war leer, nur der Wind zog seine einsamen Kreise, über den Ort des Schicksals.

Ein niederer Tunnel aus Stacheldraht durchzog die Ebene.

Wir kamen in den Tunnel. Er war zu nieder, wir mussten auf den knien gehen, kriechen. Er war zu eng, wir mussten hintereinander kriechen.

Der Boden war hart und glatt. Nichts wuchs. Nichts lebte.

Wir krochen endlos lange. Eines Tages fanden wir einen Stein, so groß wie eine Faust. Wir nahmen ihn mit.

Wir krochen weiter. Eines Tages fanden wir ein Loch im Boden, so groß wie ein Herz.

Wir legten den Stein ins Loch. Alles wurde gut.

 

hallo K,

um deinem interpretationsbedürfnis entgegen zu kommen, muss ich dir sagen, dass diese erzählung irrsinnig metaphorisch ist, und sich einige wirklichkeits-/wahrnehmungsebenen über, oder eher unter dem abspielt, was so gern als realität bezeichnet wird.

g.a.d.U

 

hallo, Kristin

deine Interpretation ist ansatzweise wundervoll.

Ich muss dir ehrlich sagen, wenn ich es irgendwie wüsste, hätt ich den text klarer geschrieben.

Ich habs ohnehin leichter, da ich nicht unbedingt eine Interpretation brauche bei Geschichten.

Jedenfalls dir vielen lieben Dank, dafür dass du Dich mit meinem Text auseinandersetzst.

g.a.d.U

 

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