Gloomy Sunday
„Gloomy Sunday..........“ und Nebel steigt in blauen Fäden in deinen Kopf, dann der Klavierlauf, leise und zögerlich, alles lichtet sich und macht deiner Schwere platz.
Melancholie – die geilste Droge seit der Erfindung von Emotionen.
Ja und jetzt schließe die Augen und lass alles noch mal vor deinem inneren Auge Revue passieren.
Vorbeiziehendes Seelenkino.........
Und jetzt drück dir zwanghaft eine Träne raus und hoff das noch mehr kommen.
Kein Laut, damit du dich so richtig elendig fühlst, nicht mal mehr in der Lage einen Ton von dir zu geben, dich an die Umwelt zu wenden. Echtes totes weinen.
Dramatisier noch ein wenig und dann zünde dir mit zittrigen Fingern eine Kippe an, an der du gierig saugen kannst. Lehn dich erschöpft in die Ecke und puste den Rausch sanft in die Luft und versenk dich im Nebel.
Sei theatralisch! Lass dich gehen, rutsche an der Wand herunter und versinke als ein Brei von Trauer in der Ecke, die Hände vors Gesicht geschlagen.
Herrgott wie billig, wenn jetzt das Saxophon einsetzt. Streiche dir mit beiden Händen über den kopf und wenn die Stimme einsetzt lass den verzweifeltsten, den erschöpftesten Seufzer hören den du aus deiner ach so ausgetrockneten Kehle herausbekommst.
Wünsch dir noch Geigen dazu und verzweifle, dass sie nicht erklingen.
Lass Klavier und Stimme die Höhe erklimmen und lass sie endend flüstern.....
„Gloomy Sunday........“