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Glauben

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11.02.2003
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Glauben

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"Hey, netter Mantel!" Ich drehe mich um. Hinter mir steht ein kleiner Junge und mustert mich abfällig, aber doch fasziniert. "Ich weiß, deswegen habe ich ihn an," erwiedere ich zynisch. Heute habe ich keine Lust, mich damit auseinanderzusetzten. Keine Lust, mich zu rechtfertigen, für mein sonderbares Kleidungsstück. Es ist schon seltsam, wie sich Kleidung auf die Mitmenschen auswirkt. 'Stasi' heiße ich bei Johannes seitdem, 'Menschenfresser' nennt mich Niko; bei Dani bin ich der Grufti' und bei Eldin die 'Satanistenbraut'.

Bin ich denn ein Satanist? Was macht einen Satanisten überhaupt aus? Die Verehrung des Bösen? Wohl nicht nur. Naja, Satanist jedenfalls nicht. Was gibt's denn sonst noch so?
...Christen. Nein, Christ bin ich wohl auch nicht. Ich bin zwar getauft und gefirmt, aber sonst? Außerdem will ich gar kein Christ sein, das is doch auch nichts anderes, als eine große Sekte.
Vielleicht das Gegenteil, Antichrist. Nein, auch nicht. Ich bin ja nicht gegen die Kirche; sie ist mir ehrlich gesagt total egal. Wenn andere Menschen damit glücklich werden, und mich da rauslassen, wieso nicht?
Alle anderen Religionen scheiden auch aus, die sind für mich 'das Selbe nur anders', wie man so schön sagt. Im Endefekt hat alles den selben Aufbau: Es gibt einen Gott, bzw. einen Erleuchteten und der wird angebetet. Es wird gesagt, wie man leben muss und man muss Geld bezahlen. Manchmal mehr, manchmal weniger.

"Du Stevie, was hast du eigentlich für eine Religion?" Er sieht mich nachdenklich an. "Gar keine." "Gar keine? Du musst doch an irgendetwas glauben." "Der Osten war arm, wir konnten uns damals so etwas wie eine Religion nicht leisten." Er grinst. "Aber du hast recht, an irgendetwas muss man glauben, sonst geht man zu Grunde. Wenn du nichts hast zum geistigen Festhalten kippst du beim kleinsten Lufthauch um." Ich sehe ihn mit großen Augen an "Und an was glaubst du?" "Ich bin Atheist," antwortet er. "Atheist?" "Ja, ich glaube an die Natur....
und vor allem glaube ich an mich selbst."

 

Hallo buddyx,

es gibt zwar christliche Sekten, aber das Christentum an sich ist keine Sekte (das Wort kommt von lat. `Abspalten`).
Der Osten war nicht zu arm für eine Religion, sondern die Menschen wurden mit einer nicht theologisch begründeten Lebensphilosophie erzogen (macher mag das Ersatzreligion nennen).

Der Glaube an die Natur oder gar an sich selbst ist natürlich auch problematisch.(Da hätte der Prot. `mal erklären können, wie sich sein Glaube äußert). Aber natürlich kann man mit einer Geschichte keine umfassende, oder gar endgültige Diskussion führen, doch die Grundaussagen sollten stimmig sein, es sei denn, man macht deutlich, daß der Protagonist es nicht besser weiß (dann ist ein korrigierender Gegenspieler als schriftstellerische Maßnahme ganz hilfreich).
Das hört sich jetzt negativer an, als Dein Text ist, die Sachen fallen halt nur besonders auf.

Tschüß... Woltochinon

 

Hi!
So, ich sollte vielleicht dazu sagen, dass das kein schriftstellerisches Meisterstück sein soll oder so. Ich hab's während dem Sportunterricht geschrieben, weil mir langweilig war, deswegen ist's auch so kurz und oberflächlich.:hmm: Das mit dem Osten ist schon klar, und mir auch bewusst, sollte lediglich ein Witz sein. Die Personen existieren alle wirklich und Stevie hat den Witz schon öfter abgelassen, deswegen hab ich ihn dabeigeschrieben.
So, das war's.
Bye, Karin

 

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