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Glaube mir
Glaube mir
Nicht die Natur ist verantwortlich für ihre Existenz und auch kein Gott. Die boshafte Natur des Menschen einverleibt in den Seelen der Kinder trägt schuld daran, mein Freund.
In den überfüllte Straßen Bradford-on-Avon , im Norden Englands herrschte geschäftiges Treiben. Ein ungemütlicher Wind blies Johann entgegen, als er sich mit Ellbogen und etlichen Entschuldigungen einen Weg durch die Menge bahnte. "Entschuldigen Sie. Dies ist mein Fuss, welcher sich unter Ihrem befindet." Die ältere, ründliche Dame wirbelte herum und funkelte Johann böse an. Belästigungen jedweder Art empfand sie als unzumutbare Störungen ihrer wöchentlichen Besorgungen. Ganz besonders, wenn es solch arrogante junge Leute waren, die keinerlei Respekt vor dem Alter hatten. Johann deutete nach unten, auf seinen sicherlich anschwellenden Fuß. Doch ehe sie beiseite ging, musterte sie ihn von oben bis unten, versprühte ihr Gift, so dass Johann sich genötigt sah, nochmals um Verzeihung zu bitten. Nach einem ebensowenig höflichen wie verständlichem Knurren, trat sie beiseite.
An anderen Tagen hätte er auf sie eingeredet, hätte seine Zeit vergeudet, um ihr zu sagen, wie sehr es ihm missfiel, aber heute hatte er diese Zeit nicht. Er erwartete ihn bereits. Er wollte auf keinen Fall zu spät erscheinen. Ohne ein weiteres Wort setzte er seinen Fußmarsch fort. Eiligen Schrittes passierte er schließlich den Wochenmarkt und die Kathedrale. Am Ende der Straße schließlich empfingen ihm die Umrisse des Landhauses von Lord Hampshire. Obgleich es inmitten dieser geschäftigen Metropole erbaut war, schien es nicht hierher zu gehören. Eingebettet in einer romantischen Gartenanlage erhob sich das Gemäuer des Landhauses empor und war über den Stadtgrenzen hinaus sichtbar. Johann schnaufte nocheinmal tief durch, bevor er die Treppen zur Eingangstür hinaufschritt.
Noch ehe er die oberste Stufe erreicht hatte, bemerkte er diesen Anfall von Schwindel. Ihm drehte sich alles, als würde er in eine andere Welt hineingezogen. Das war es, was ihn hier her trieb, was er wollte. In eine andere Welt hineingezogen werden, Abenteuer und eine Aufgabe, um die ihn die Frauenwelt beneiden würde. Aber dieses Schwindelgefühl war real und sorgte dafür, dass er es mit der Angst bekam. Mit zitternder Hand umschloss er den Eisenknauf und schlug ihn dreimal an die Tür. "Treten Sie ein, mein Freund."
*****
Ließ die äußere Fassade des Landhauses auf ein prunkvolles Innere schließen, so offenbarte sich Johann mit dem Eintreten in das Gemäuer das Chaos. Auf geschmackvollen Möbeln stapelten sich Papiere über Papiere. Aktenordner und Wäschestücke türmten sich auf verschlissenen Sitzgelegenheiten. Lord Hampshire saß auf einem Sessel und betrachtete seinen unschlüssigen Besucher. "Sie sind gekommen." bemerkte er. "Für gewöhnlich stehe ich zu meinem Wort." sagte Johann, der sich an dem Bändel seines Capes festhielt.
"Ich hoffe, dass etwas dran ist." fügte er hinzu. Lord Hampshire stand von seinem Sessel auf, stützte sich auf einen Spazierstock und trat zu ihm. "Ich denke, ich kann Ihre Neugierde befriedigen, doch bin ich mir gewiß, dass noch in dieser Nacht sich ihr Wunsch in Angst wandelt." Ein Angsthase war er gewiß nicht, dennoch spürte er bei diesen Worten ein erneutes Aufflammen des zuvor verspürten Unwohlseins. "Sir Hampshire, ich bin sicherlich nicht von Pappe und glaube nicht an diese Ammenmär. Ich bin hier, um es ein für allemal zu widerlegen." Lord Hampshire wägte dessen Worte ab, suchte den Kern und spürte das leichte Zittern Johanns. "Ja, ja. Gewiß. Ich bin ein alter Schwätzer und die Opfer sind eines natürlichen Todes gestorben. Nicht wahr?"
Lord Hampshire kramte aus dem wilden Haufen Papier einen Zeitungsausschnitt hervor. "...die ehrwürdige Miss Sophie starb aus nicht bekannter Ursache. Einzig und allein zwei winzige Wunden, die wohl kaum für den Tod verantwortlich gemacht werden können, wurden an ihrem Hals gefunden. Oder hier!" Lord Hampshire nahm einen weiteren Zeitungsausschnitt von dem Stapel, "...fand man die Leiche der ehrwürdigen Mrs. Southamp, die bis auf zwei kleine Wunden am Hals, keinerlei Anzeichen von Gewalteinwirkung offenbarte. und so weiter und so weiter." Wütend blickte er nun zu Johann. "Wollen Sie mir also ernsthaft erzählen, dass das nur eine Anhäufung von Zufällen ist?" "Ich will damit gar nichts sagen. Ich bleibe nur dabei, dass es keine blutsaugende Menschen gibt – nicht in England."
Lord Hampshire lachte laut auf. "Ja, ja. Nicht in England. Nicht in unserem geliebten England. Hier gibt es weder Verbrechen noch Totschlag. Wenn es nach unserem geliebten König geht, würde es im Gesetz verankert werden. Doch, wie sieht es mit Ihrer Bewaffnung aus, werter Johann. Es wäre doch zu Schade, würde die schreibende Zunft einen, wenn doch törichten, aber dennoch talentierten Schreiber verlieren, nicht wahr?" "Ihre Sorge ist unberechtigt." entgegnete er und griff gleichzeitig unter sein Cape, nahm ein handliches Buch hervor und legte seine linke Hand darauf. "Ich bin in besten Händen." Der Spazierstock schien Lord Hampshire nicht mehr halten zu können. "Der Herr ist mein Hüter und ständiger Begleiter. Er wird mir den richtigen Weg weisen." "Oh, mein Gott." widerfuhr es Lord Hampshire.
*****
Die Schritte hallten durch die Gasse wie dumpfe Kanonenschläge im gleichen Rhythmus des aufgeregten Herzens von Johann. "Wo gehen wir hin?" Sie waren nun schon eine ganze Weile unterwegs. Schweigend war er neben Lord Hampshire hergelaufen, grübelnd ob er nicht besser zuhause geblieben wäre, ein gutes Buch zu lesen. "Wo..?" Lord Hampshire packte ihm grob am Arm. "Still!" Johann zuckte zusammen, blickte wild um sich und starrte in die Dunkelheit der Gasse. Die wenigen Laternen, die am Straßenrand standen, warfen gerade soviel Licht ab, dass Johann die Umrisse des Lords erkannte, wenngleich er neben ihm stand. "Was habt ihr gesehen?" flüsterte er. Lord Hampshire hielt ganz entspannt seinen Wanderstock in der Hand und betrachtete amüsiert seinen Begleiter. "So Gottesfürchtig wie ihr vorgegeben habt, seid ihr dann wohl doch nicht. Oder? Es heißt doch, dass ihr euch nicht fürchten braucht, wenn ihr frei von Sünde seid."
Johann war empört und wütend über Lord Hampshires makaberen Humor. "An eurer Stelle wäre ich etwas vorsichtiger." schnaufte Johann. "Oh. Ihr droht mir?" sein Ausdruck war immer noch amüsiert. "Nein. Sicherlich nicht. Doch wenn ihr so sehr an euren Blutsauger glaubt, dann wundert mich eure Unbekümmertheit." Mit einer einzigen Bewegung und ohne sich sichtlich zu bemühen, preßte er den jungen Johann mit einer Hand an die Wand, zog aus seinem Spazierstock ein Langschwert und hielt es ihm vor sein Gesicht. Johann starrte entsetzt auf die sauber gearbeitete und funkelnde Klinge, während Lord Hampshire mit furchteinflößender Stimme sprach: "Das, mein Freund, ist meine Waffe. Ich fürchte mich nicht mehr und nicht weniger, wie sie sich vor mir fürchten. Ich bin ihr schlimmster Albtraum und sie wissen es. Also verspottet mich ni.."
Der Ausdruck in Lord Hampshires Gesicht wandelte sich. Die zuvor weit aufgerissenen Augen wurden klein, wie die einer Schlange. Nur langsam ließ er von Johann ab, bis dieser wieder frei war in seinen Bewegungen. Er muss dem Wahnsinn verfallen sein, dachte Johann. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte er ihn für einen harmlosen Spinner gehalten, einen alten Mann, der auf der Suche nach seiner Jugend, wilde Geschichten um Blutrünstige Jungfrauen vernaschende Monster erfand, doch jetzt sah er ihn an und erkannte einen bösartigen Mann, gefährlich und wahnsinnig. Doch der Augenblick des Erkennens währte nicht lange, schon wurde er aus seiner Lethargie gerissen. Lord Hampshire preßte ihm seine Hand auf den Mund, so dass er keinen Ton mehr herausbekam. "Still! Oder wollt ihr jetzt sterben?" flüsterte er. Mehr als ein leichtes Kopfschütteln bekam er nicht hin, doch das genügte, damit er von ihm abließ.
"Spürt Ihr diese Kälte?" fragte er. "Spürt Ihr nicht diesen eisigen Wind, der Euch in den Nacken fährt. Er ist es." Trotz der theatralischen Darbietung des Lords, der es sicherlich vermocht hätte, jeden beliebigen Ungläubigen, Angst einzujagen, blieb Johann ruhig. Wut war in ihm aufgestiegen und hatte die Nervenbahnen für die sensiblen Empfindungen verätzt. Johann sah den Lord mit tiefer Verachtung an. "Ich verspüre nichts und glaube nicht, dass sich hier in den letzten Minuten etwas geändert hat." Seine Zweifel ignorierend, drängte ihn der Lord in eine dunkle Seitengasse. "Wenn ihr meinen Worten keinen Glauben schenken wollt, dann vielleicht Euren Augen." Johann starrte in die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen. Dann plötzlich tauchte eine Gestalt auf.
Sie schien aus dem Nichts emporgestiegen zu sein. Die Kapuze des Umhangs tief über das Gesicht gezogen, kam die Gestalt näher und näher. Johann erschrak. Seine Glieder zitterten und seine Nackenhaare sträubten sich. Während Johann die Gestalt von oben bis unten musterte, Größe und Gewicht abschätzte, war der Lord schon aus seinem Versteck hervorgesprungen. Sein Langschwert hatte er aus dem Schaft gezogen und bedrohte damit jetzt die Gestalt. Der Größenunterschied war enorm. Der Lord überragte die Gestalt um mindestens drei Köpfe. Ein Windzug erfasste den Umhang der Gestalt und fegte die Kapuze beiseite, so dass Johann in das Anglitz des Bösen blicken konnte. Doch was er nun erblickte, konnte er nicht mit dem übereinbringen, was er erwartet hatte. Es ist ein Kind, dachte Johann. Gottverdammt, Es ist ein Kind. Der Lord stand dem Kind gegenüber, das Langschwert über seinem Kopf gehoben, Schwung holend, um den tödlichen Schlag zu vollenden.
Der Kreis seiner Gedanken fegte die letzte Unentschlossenheit hinweg, Johann sprang aus seinem Versteck heraus, lief auf den Lord zu und stürzte sich auf ihn. Obwohl der Lord über eine enorme Physis verfügte, konnte er den Sturz nicht verhindern. Nach mehrmaligem Überschlagen, blieben sie beide beinahe regungslos auf dem Boden liegend. Keuchend und außer Atem stammelte der Lord "Was haben Sie getan? Was in Gottes Namen haben Sie getan?" Johann rappelte sich auf, ignorierte die Schmerzen, die er sich bei dem Sturz zugezogen hatte und blickte zu dem Kind. Doch an der Stelle, wo es zuvor gestanden hatte, war es nicht mehr. Es war verschwunden. Eine Hand packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn herum. Er spürte einen Faustschlag, der seine Nase traf und ihn nach hinten wirbeln ließ, dann blickte er in Lord Hampshires rasend wütendes Gesicht.
"Wissen Sie, was Sie da angerichtet haben?" "Ich habe ein Wahnsinnigen daran gehindert ein Kind zu morden." keuchte Johann. "Ein Kind?" Lord Hampshire lachte kurz auf. "Ein Kind? Das war kein Kind. Das war der Teufel persönlich." Der Lord packte Johann am Cape und zerrte ihn hinter sich her. Mit schnellen Schritten liefen sie durch die halbe Stadt. Als verfüge der Lord über eine telegraphische Verbindung mit dem Kind, sahen sie es einige hundert Meter vor ihnen in eine Seitengasse abbiegen. Der Lord trieb Johann an, schneller zu gehen. "Dieses Monster verfolge ich nun schon seit einigen Jahren. Die List dieses Monster, ist es uns glauben zu machen, dass nicht er ein Monster ist, sondern wir - verstehen Sie?" Johann verstand. Der Lord war wahnsinnig geworden. "Kommen Sie! Dort hinten in die Gasse."
Johann konnte den schnellen Schritten des Lords kaum folgen. Er war bereits in die Seitengasse eingebogen, da passierte er gerade mal das kleine Geschäft in dem Spielwaren angeboten wurden. Sein Blick streifte eine Spieluhr, auf der sich eine winzige Figur befand, die sich im Kreise drehte und drehte und drehte. Johann war mittlerweile stehengeblieben und starrte ganz gebannt auf diese Spieluhr. Sie zog ihn magisch an und während er auf diese Figur achtete, die sich um ihre eigene Achse drehte, fingen auch seine Sinne an zu drehen und zu schwinden. Wie von magischer Hand gehalten, konnte er den Blick von dieser Spieluhr nicht abwenden. Es war, als sei sie der Mittelpunkt seiner Existenz. Diese Figur hatte Ähnlichkeit...sah aus wie...wie er selbst, fand er. Und je mehr er sich darauf konzentrierte desto sicherer war er. Er schüttelte sich, versuchte diesen Bann zu lösen und sich von ihm zu befreien.
Er riß gewaltsam seinen Blick weg von dieser Spieluhr und starrte nach oben. Auf dem Eingangsschild des Spielwarengeschäfts prangte der Name des Ladens in großen Lettern: Spiele des Glaubens.
Johann keuchte und atmete schwer. Er schleppte sich in die Seitengasse, kämpfte gegen den plötzlich aufgetretenen Sturm, der ihm Regen und nasses Laub ins Gesicht blies. Er blickte nach vorn und sah, wie der Lord auf eine Frau zuschritt, in dessen Händen sich ein Junge – der Junge – befand. Eine Mutter mit ihrem Kind, dachte Johann. Er sah nicht, wie die Zähne der Bestie sich in die Halsschlagadern der Frau durchschlugen, sah weder das Blut, das an ihrem Hals hinablief, noch das Blut, was der Vampir in sich einsog. Er sah nur ein Kind, was sich auf dem Schoße seiner Mutter befand und ein Wahnsinniger, der sich ihnen mit einem Langschwert näherte.
"Tun Sie das nicht!" brüllte er gegen den Sturm. "Stürzen Sie sich nicht ins Verderben!" Doch der Lord reagierte nicht. Sein Schwert sauste durch die Luft, beschrieb einen Bogen nach den anderen und durchhieb die Leiber der vor ihm kauernden Gestalten, nahm weder Rücksicht auf Kind oder Frau. Ob schuldig oder unschuldig, es war ihm egal. Einzig und allein der Tod war es, der ihn interessierte, den er begrüßte und herbeirief. Er hackte auf die Leiber ein – immer und immer wieder. Johanns Entsetzen kannte keine Grenzen. Die Qualen und die Schmerzen der Menschen nahmen Besitz von ihm, ergriffen sein Innerstes und ließen ihn das erleiden, was der Lord ihnen antat. Warum nur, warum?
*****
Das metallene Rasseln der Ketten begleitete seinen Weg durch die dunklen Gänge. Charles hielt eine Laterne vor sich, um den Boden auszuleuchten. Er konnte Ratten nicht ausstehen. Unter seinem Arm hatte er die aktuellste Ausgabe des Daily Telegraph geklemmt. Am Ende des Ganges stellte er die Laterne auf einen einfachen Holztisch und ließ sich auf einen ebenso einfachen Holzstuhl nieder.
Er konnte ihr Flehen und Zetern hören, markerschütternde Schreie, Kreischen und Gesänge der Insassen, die durch die uralten Gänge hallten. Er nahm sie nicht mehr war, verdrängte dieses Gejammere, in einen entlegenden Teil seines Gehirns, um sich selbst vor dem Wahnsinn zu schützen. Er schlug die Zeitung auf und las darin und obwohl er die meisten Schreie überhörte, drängte das Geschrei eines Insassen durch die Schutzwälle hindurch zu seinem Gehör.
Er schüttelte sich, versuchte es zu ignorieren. Doch die Schreie durchdrangen seinen Willen. Er hielt sich die Ohren zu, doch, wie ein Fluch, so grausam und unerbittlich, schlängelten sich die Schreie durch seine starken Hände. Sie waren in seinem Kopf gefangen. Und während er verzweifelt damit kämpfte, nicht dem Wahnsinn zu verfallen, wurden seine Augen von einem Artikel magisch angezogen. Ein Artikel, der mit einer fetten Überschrift den Mord an zwei Bürger verkündete: „Zwei ehrenwerte Bürger verstarben auf grausame Weise durch das Schwert eines Wahnsinnigen. Dank des mutigen Einsatzes eines Mitbürgers konnte der Wahnsinnige dingfest gemacht werden. Einzig und allein zwei Mahnmale am Hals eines Opfers geben der Polizei noch Rätsel auf.“ Geschrieben hatte diesen Artikel ein gewisser Johann von Selm.
In dem Moment, als er den Artikel zu Ende las, rumorten die Stimmen in seinem Kopf, wuchsen an zu einem Orkan und drohten sein Gehörgang zu zerbersten. „Du Narr! Du gottverdammter Narr!“ Er stemmte sich gegen die Geister, die sich in seinem Kopf befanden, sammelte alle Kraft, die er noch hatte, und schrie seinen Schmerz hinaus, schrie lauter als er je geschrieen hatte, schrie, bis die Stimmen Ruhe gaben. „Du elender Narr!“ erklang es erneut in den Gängen. „Du elender Narr!“ war das, was nicht die Stimmen in seinem Kopf zu ihm sagten und auch nicht der Insasse, der nun erschöpft in einer Ecke seiner Zelle lag, leer und ausgebrannt. Er selbst war es, der diese Worte formte. Er selbst war es, der diese Worte ausgesprochen hatte.
Und als sein Blick wieder den Zeitungsartikel streifte, fiel ihm auf, dass der Name Johann Selm bedrohlich auf ihn wirkte. Bedrohlich, obgleich es nur Buchstaben auf einem Stück Papier waren, wie ein über seinem Kopf schwebendes Fallbeil. Blutsauger sind überall, dachte Charles, selbst in England.