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Thema des Monats Ghostwriter

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02.02.2004
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Ghostwriter

Die Sonne mogelt sich durch eine Ritze im Schlafzimmervorhang und wirft einen Streifen auf Erwins Gesicht. Die Nacht brachte keine Abkühlung und so ist es bereits um acht Uhr morgens drückend heiss. Ein Speichelfaden hängt aus seinem offenen Mund und wandert klebrig feucht übers Kinn. Er dreht den Kopf ins Kissen und wischt den Faden weg. Durchs offene Fenster hinter dem Vorhang dringt schneidend das Quietschen der Strassenbahn herein. Erwin verflucht innerlich die Städtischen Verkehrsbetriebe und wirft das verschwitze Bettlaken zur Seite. In seinem Kopf tanzen die Geister vom letzten Abend Samba. Nackt, mit verklebten Augen und leichtem Schwindelgefühl schleppt sich Erwin in die Küche. Durchs offene Fenster weht schwüle Luft herein und verleiht dem Raum ein mediterranes Ambiente. Erwin mixt sich einen Alkaselzer-Cocktail und versucht sich an die Geschehnisse des letzten Abends zu erinnern.
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragt er die Elster auf dem Fenstersims. Aufgeschreckt spreizt sie die Flügel, glotzt aber weiterhin auf Erwins blutverschmierten Körper …

Das Fenster, in dem ich eben noch deutlich die Elster gesehen habe, mutiert zum Flachbildschirm. Der Cursor fliegt über den weissen Hintergrund und zieht einen Schweif aus Gross- und Kleinbuchstaben hinter sich her. Ich lasse die Finger noch kurz über die Tastatur laufen, dann ist es still in meinem Kopf. Keine Elster, kein Erwin, nur Leere. Ich spüre ein Kribbeln auf meiner Schulter, einen sanften Druck.
„Was zum …?“ Ich werfe meinen Kopf herum und sehe die Elster, im Schnabel hält sie Andreas Ehering. Langsam verblassen die schwarzweissen Federn zu Finger und ich erkenne Andreas linke Hand, die auf meiner Schulter liegt.

„Rolf?“
Nur langsam tauche ich auf, erkenne mein Arbeitszimmer. In der Ecke die Campingliege, dahinter die bunte Stehlampe aus den Siebzigern. Dann sehe ich Andreas Gesicht, ihre braunen Augen, die feine Nase, die vollen Lippen. Ihre dunklen Haare sind zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, so sieht man die schlecht verheilte Narbe auf ihrer Stirn, Zeugnis unseres letzten Streits. Sie hatte mich mitten im Schreiben unterbrochen. Der Termin für die Auftragsarbeit hatte mein Verleger und Freund, Christoph Wielandt, zum letzten Mal verschoben und nun stand ich mächtig unter Druck. Andrea brachte mir ein Glas Orangensaft und regte sich wieder mal über meine Arbeitswut auf, der Streit eskalierte und ich schmiss ihr das Glas an den Kopf. Sie reinigte die Wunde, aber es hörte nicht auf zu Bluten. Widerwillig fuhr ich sie in die Klinik, es gab fünf Stiche und einen zweifelnden Blick des Notarztes.
Es war das erste und letzte Mal, dass wir wegen einer Streitigkeit in der Klink landeten, aber seit dem Vorfall mit dem Glas, bewegten wir uns
– bewegte ich mich –
immer schneller Richtung Abgrund.
Das Déjà-vu packt mich mit voller Wucht, in meinem Kopf prallen die Eindrücke aufeinander. Erwin, Andrea, Christoph, die Elster, alle brabbeln und schnattern, ich presse meine Hände an die Schläfen.
„Ruhe!“, meine Stimme, viel zu laut, viel zu schrill.
„Ist ja schon gut“, faucht Andrea und öffnet das Fenster. Frische Morgenluft flutet das Arbeitszimmer, verwirbelt den kalten Zigarettendunst. Mich fröstelt. Andrea wischt mit dem Staubwedel über die Anrichte.
„Was machst du da? Warum unterbrichst du mich?“
Ich starre auf den Bildschirm und lasse die Hände über der Tastatur schweben.
Der Cursor blinkt hektisch hinter dem letzten Wort.
– schreib weiter –
Die Gedanken nehmen wieder Fahrt auf, in die Küche von Erwin, der hat Kopfschmerzen, leert sein Glas in einem Zug.
„Er fröstelt – trotz Hitze, das ist es!“
Meine Finger legen wieder los, doch Andrea unterbricht schon wieder.
„Stopp – hör mir zu, aber vorher …“
Sie greift sich die Boxershorts von der Campingliege und schleudert sie mir vor den Bauch.
„Zieh dir gefälligst was an!“
Jetzt erst wird mir bewusst, dass ich nackt bin. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann
– und wozu –
ich mich ausgezogen habe. Ich stehe auf und streife mir etwas ungelenk die Boxershorts über. Meine Finger gehorchen nur widerwillig und mein Rücken fühlt sich an, als wäre er voller Glasscherben. ,Noch diesen Auftrag, dann habe ich es geschafft, nicht wahr Christoph?‘

***​

Christoph Wielandt, dreiundvierzig, alleiniger Besitzer eines kleinen Buchverlags, hat sich in der Sparte Horror und Fantasy einen Namen gemacht. Er unterstützt und fördert junge Talente. Woher das Geld stammt, bleibt sein Geheimnis, doch erzählen sich die Leute, Wielandts Mutter habe vor der Geburt eine Liaison mit dem russischen Reedereimogul Akramovich gehabt.

Ich lernte Christoph während des Studiums in Bern kennen, wo wir ein paar Semester Literatur gemeinsam durchstanden. Nach dem mysteriösen Freitod seiner Mutter - man fand sie zusammen mit Akramovitch im Gartenteich seiner Villa - gründete Christoph Wielandt mit einem Teil des Erbes den Buchverlag.

Mein Schreibstil war ihm während des Studiums aufgefallen und nachdem die Stadtwerke mir Wasser und Gas abgestellt hatten, genügte ein Anruf, obwohl ich mich dafür hasste. Das Kleingedruckte war mir egal, ich war froh, die Miete wieder bezahlen zu können, also unterschrieb ich den Arbeitsvertrag.
„Herzlichen Glückwunsch. Du bist ab sofort mein persönlicher Ghostwriter.“
Christoph schlug mir gönnerhaft auf die Schulter.
Mir war es egal, dass er von nun an den ganzen Ruhm einstreichen sollte, ich mochte öffentliche Auftritte nie und war froh, wenn ich einfach nur in Ruhe schreiben konnte.

Wielandt erbte auch die Akramovich Villa, in der er ab und zu Kunst- und Buchvernissagen abhielt. An einem dieser gesellschaftlichen Stelldichein der Eitelkeiten passierte es dann.
„Hallo. Hat der junge Autor auch einen Namen?“
Sie nahm sich ein Glas Wein vom Buffet und strahlte mich an.
Ihr Lachen war so natürlich, ihre Erscheinung so frisch, ich schätzte sie auf Anfang dreissig. Mein Herz setzte aus und mein Mund stand bereits zu lange offen. Ich schob mir schnell einen Lachscracker in den Mund, worauf ich wild gestikulierend meine schlechten Manieren zu entschuldigen versuchte.
„Rolf“, krächzte ich mit vorgehaltener Hand.“Rolf Bauer. Und Sie?“
„Andrea Sommer, Journalistin.“
Wir prosteten uns zu.
Nachdem mein Puls wieder auf normales Niveau gesunken war, stellte ich mich als Wielandts Sekretär vor. So war es vereinbart, so stand es im Kleingedruckten.
„Interessant, da kennen Sie doch sicher die versteckten Geheimnisse unseres Gastgebers?“,
raunte sie verschwörerisch.
„Als Journalistin“, entgegnete ich, „müssten Sie doch eigentlich mehr Informationen über den berühmten Akramovitch Erben haben, als sein treuer Sekretär.“
Ich stimmte in ihr Lachen ein und ein paar Gläser Saphorin später eröffnete mir Andrea, sie sei in Wirklichkeit nur Volontärin bei dem Pressefotografen, der sich gerade ausgelassen mit einer älteren und leicht beschwipsten Kunstmäzenin am runden Tisch in der Mitte des Saals unterhielt.

Andrea ergriff die Gelegenheit, zog mich in die Catering Bar, wo wir uns ein wenig unbeobachteter unterhalten konnten. Da unsere Chefs ihre zwei Mitarbeiter zu so später Stunde wohl nicht mehr vermissen würden, entführte ich sie nach draussen in den Gartenpavillon am Teich. Kurz stahl sich das Bild von Wielandts Mutter in meinen Kopf, doch meine Erregung und Andreas zufriedenes Stöhnen liessen diesen Gedanken rasch verschwinden. Und so liebten wir uns heftig, von ungezählten Mojitos völlig enthemmt, auf einer alten Sommerliege zwischen muffigen Torfsäcken. Am anderen Morgen hatten wir beide einen mächtigen Kater. Wir flachsten wie Schulkinder und versprachen uns, das Ganze von nun an etwas langsamer anzugehen. Doch nach kaum einem halben Jahr hatte der Schongang bereits ein Ende.
Wir feierten Hochzeit auf Wielandts Anwesen, die Zeremonie fand im frisch renovierten Pavillon statt, da, wo unser Glück seinen Anfang nahm. Chris war mein Trauzeuge und in derselben Nacht eröffnete ich Andrea mein Geheimnis. Ich wollte kein Versteckspiel abhalten, nicht vor Andrea.
„Du bist Wielandts – Ghostwriter? Nicht dein Ernst.“
„Was ist daran falsch?“
„Wielandt bekommt Ruhm und Ehre, und du hast die ganze Arbeit, wirst nicht einmal erwähnt! Was verdienst du eigentlich dabei?“
Da wusste ich, Andrea ins Vertrauen zu ziehen, war ein Fehler gewesen …

Auf der Hochzeitsreise durch Frankreich war noch alles in Butter, und wir genossen unbeschwerte Tage in Paris. Doch kurze Zeit später in unserer kleinen Mietwohung, gerieten wir immer öfter wegen Kleinigkeiten aneinander. Andrea mutierte aus Mangel an Beschäftigung zum ordnungsverliebten Putzteufel. Ich zog mich länger je mehr in mein Arbeitszimmer zurück.
„Andrea? Warum hast du meine Notizblätter zusammengeschoben?“
„Weil die mir beim Staubwischen im Weg sind.“
„Aber ich habe dir schon hundert Mal gesagt, ich brauche dieses Chaos, das hat System.“
„Es hat auch System, dass du lieber der Schreiberling von Wielandt bleibst, als endlich mal auf eigenen Füssen zu stehen!“
Und so eskalierte es immer auf die gleiche Art, und immer öfters. Es gab sogar Zeiten, da sprachen wir tagelang kein Wort mehr miteinander. Nur ab und zu gab es so etwas wie Versöhnungssex, doch auch das brachte uns die Unbeschwertheit vom Gartenpavillon nicht zurück.
So wurde mir Andrea langsam zuwider, ihre ewige Nörgelei über meine Arbeit, meinen Stil. Dabei war ich glücklich, ich konnte schreiben, wie und wann ich wollte, erhielt dafür ein festes Gehalt und musste mich um nichts kümmern. Ich fühlte mich frei dabei. Warum wollte sie das nicht verstehen?

Letzten Frühling, bei einem der zahlreichen Autorentreffen im Hotel Dolder, nahm mich Wielandt nach seinem Auftritt plötzlich zur Seite.
„Ich habe beschlossen, die Mortal-Serie zu beenden.“
Vor Schreck liess ich fast mein Glas fallen, er konnte mich doch jetzt nicht rausschmeissen, nicht nach all den Jahren, wie sollte ich ohne ihn weiter machen?
„Noch diese eine letzte Erwin Mortal-Geschichte.“ Er hob feierlich das Glas.
„Dann mache ich dich zum stillen Teilhaber und Autor für meine …“, er zwinkerte mir jovial zu.
„ … unsere neue Dark-House-Reihe.“
Ich war erleichtert - und dankbar zugleich. Endlich! Ich durfte die Dark-House-Reihe eröffnen. Ich musste ihm nur noch einen tollen Erwin Mortal-Schluss liefern …

***​

„Rolf, ich schaue mir das nicht länger an.“
Nur mit Boxershorts bekleidet und mit fröstelndem Oberkörper stehe ich da und verstehe die Welt nicht mehr. „Was meinst du?“
– was hat sie vor? –
„Du ruinierst dich. Wann hast du das letzte Mal richtig geschlafen? Richtig gegessen? Auch wenn du es nicht so siehst, du brauchst eine Auszeit.“
Das Blut pocht in meinen Schläfen, die Elster pickt gegen meine Bauchwand und Erwin zieht mit einer Schlinge meinen Hals zu.
„Bitte Andrea, nur noch dieses letzte Kapitel“, bringe ich mit krächzender Stimme hervor.
„Zwei Wochen, dann ändert sich alles, dann beginnt das Leben. Unser Leben.“
Andrea schliesst das Fenster und stellt sich vor mich hin.
„Vergiss es! Du vegetierst doch nur noch vor dich hin.“ Andrea drückt den Staubwedel auf meine Brust. „Du sagst, das Leben beginnt? Du hast dich lebendig begraben, so nenne ich das.“

– lebendig begraben, lebendig begraben –
Nein, das stimmt nicht. Ich will das nicht hören. Erwin zieht die Schlinge immer enger. Und über allen schwebt Christophs Gesicht.
– Hör nicht auf sie, sie ist nur eifersüchtig –
„Ich schalte jetzt deinen Rechner aus, anders geht es ja nicht …“
„NEIN!“ Ich stelle mich schützend vor den Schreibtisch, beide Arme abwehrend nach vorn.
Andrea kommt entschlossen näher, beide Augen zu Schlitzen verengt.
„Du bist doch nichts anderes als Wielandts Sklave!“
– in Ketten mit ihm –
„Ich werde dem jetzt ein Ende machen …“
Andrea versucht mit der Hand an mir vorbei den Stromstecker zu erreichen.
Erwin schreit.
– weg mit ihr! –
Dieser Schmerz, diese Enge, ich stosse Andrea vor die Brust. Sie taumelt, verliert den Halt. Mit einem spitzen Schrei und weit aufgerissenen Augen knallt ihr Hinterkopf auf die Anrichte, auf der ein kleiner bronzener Eifelturm steht. Durch die Wucht des Aufpralls schlägt es Andrea die Kiefer zusammen, die Zähne trennen die Zungenspitze blutig vom Rest. Wie ein nasser Sack fällt Andrea zu Boden, ihr lebloser Körper liegt seltsam verdreht vor meinen Füssen. Das kleine Andenken aus Paris ragt wie ein Trichter grotesk aus ihrem Hinterkopf, Blut breitet sich aus und versickert im künstlichen Perserteppich. Ich starre in ihre leblosen Augen, sehe weit geöffnete Pupillen, Erwin kreischt in meinem Kopf vor Vergnügen.

***​

Erwin sitzd vro der Leiche, die Beine angwinklet wiegt er siich hin und her, hin und her, streicht sanfft mit Finger ein e blonde Strähne aus Loreanas (heisst dochso-> nachschalgen) Gesicht. Dutzende Aasfliegen stossen aufgescheucht in Luft, um sogleich wieder auf de m verweesnden Körper zu landn.

Es klingelt. Wie spät ist es? Der Geruch ist unerträglich, aber jede Ablenkung würde mein Ziel gefährden. Mein Mund ist trocken, meine Augen brennen, der Rücken wie in Eiswasser getaucht, ich krümme mich vor dem Schreibtisch, jeder Tastenanschlag kostet mich Überwindung.

Die Sondereinheit dringt gleihczitig von zwei Seiten in Erwin s Wohnungg ein. Er weis, es ist vorbi langsam öffnet er die Hand. Erwin spürt eine tiefe Befrideigung, dann zie ht er den Znüder.

Dieser Lärm, splitterndes Holz, Fussgetrappel, jetzt kommen sie, sie kommen es holen, mein Manuskript, muss es ausdrucken, Andreas Bein liegt auf meinem Drucker, der Gestank, die Fliegen, ich bin nackt, aber ich lebe, noch. Die Tür springt auf, sehe den Hausmeister und Christoph, der hält sich ein Taschentuch vor die Nase und würgt. Ich lächle ihn an und flüstere:
„Fertig, Chris, ich muss es nur noch ausdrucken.“

 

Lieber ./,

deine Geschichte lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Du schreibst gut, dein Stil gefällt mir und das Spiel mit der Erzählperspektive auch. Erst dachte ich, der Protagonist hieße Erwin und das Kursive wäre eine Dritte-Person-Erzählung des Ich-Erzählers, aber dem war nicht so. Wie sich das abwechselt, finde ich gelungen. Anderseits bin ich etwas enttäuscht, aber jetzt zunächst ein paar Anmerkungen:

Widerwillig fuhr ich sie in die Klinik, fünf Stiche.
Gefällt!

„Das Glas ist aus dem Schrank gefallen – beim Putzen“, beantwortete Andrea die Frage des Notarztes.*
„So, so, beim Putzen.“ Er blickte sie ernst an, dann notierte er die Uhrzeit.*
Zweiundzwanzig Uhr dreissig.*
„Ich putze gerne Nachts“, schob Andrea nach, wär sie doch einfach still gewesen.
Das ist nicht schlecht geschrieben, teilweise auch wichtig, weil Außenstehende erfahren, dass hin und wieder Gläser durchs Haus fliegen, aber: wenn du es weglässt, verliert die Geschichte nichts.

mein Hirn wirbelt alle Eindrücke durcheinander
Das finde ich irgendwie schief. "Mein Hirn" als etwas dem Ich Verschiedenes? Eher: alle Eindrücke wirbeln in meinem Hirn durcheinander ...

alle brabbeln und schnattern in wildem Wettstreit miteinander
Das beißt sich fürchterlich.

Das Déjà-vu packt mich mit voller Wucht, mein Hirn wirbelt alle Eindrücke durcheinander.
Frische Morgenluft flutet das Arbeitszimmer und wirbelt den kalten Zigarettendunst durcheinander.
Merkst du etwas?

Das, was danach kommt, zieht sich irgendwie. Liest sich zäh und klingt nach Infodumping.

Niemand wusste, dass Wielandt keine einzige Zeile getextet hatte.
Vorschlag: Niemand ahnte, dass keine einzige Zeile von Wielandt stammte.

Das Intermezzo sieht mir ganz nach einer Klammer aus, die dem Leser Hintergrundinformationen liefern soll. Dass es dir nicht gelungen ist, sie in den Text zu streuen, wundert mich. Das finde ich nicht gut.

Du sagst, es beginnt das Leben?
Anders: Du sagst, das Leben beginnt? (Außer es war aufgrund verbaler Realität so beabsichtigt.)

Andrea weicht erschrocken zurück, ihr linker Fuss stösst gegen den Drucker, sie taumelt nach hinten weg. Der zweite Fuss tritt auf eine leere Bierflasche, Andrea verliert den Halt. Mit einem spitzen Schrei und weit aufgerissenen Augen knallt ihr Hinterkopf auf die Tischplatte.
Sorry, aber unglaubwürdig. Zunächst es ist das ein riesenriesiggroßer Zufall und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Drucker irgendwo steht, wo Andrea in dieser Situation drüber stolpern könnte.

Also mein Vorschlag zu der Szene: Lass die Elster die Bauchdecke durchstoßen oder Erwin die Schlinge lösen, dann stürzt sich die Elster oder Erwin oder die Elster und Erwin auf Andrea und macht/ machen sie fertig. Wie klingt das? Das wäre glaubwürdiger, auch wenn es verdammt unrealistisch ist, aber zu deiner Geschichte würde es passen und der Leser nimmt dir das dann auch ab. Zumindest ich.

Erwin kreischt in meinem Kopf vor Vergnügen.
Da hast du den Ansatz selbst schon geschrieben. Erwin will Andrea leiden sehen, vielleicht auch tot.

Erwin sitzd vro der Leiche
Erwin sitzt vor der Leiche ...(Achso, das ist beabsichtigt ... das geht ja jetzt so weiter ...)
Hier wird dann deutlich, dass der Ich-Erzähler am Ende ist und eigentlich gar nicht mehr schreiben kann.


Zurück zu den Schwächen deines Textes: Der Teil zwischen den ersten *** und den zweiten *** finde ich unnötig ausformuliert. Das musst du irgendwie anders in den Text einfügen, flüssiger und lesenswerter. Ich will nicht wissen, was "dem Verleger seine Frau" mit ihrem Kind macht usw... Ich hoffe, du verstehst, was mich an diesem Teil stört, habe ich ja weiter oben auch schon erwähnt.

Dann zum zweiten Schwachpunkt: dem unglaubwürdigen Sturz von Andrea. Lass das Erwin machen. Das würde viel intensiver und schrecklicher und mehr nach "Horror" klingen. So wie es jetzt ist, gefällt mir die besagte Szene überhaupt nicht.

Zum Ende: Es ist ein gutes Ende und zeigt, wie gelungen dir die Interpretation von LEBENDIG BEGRABEN gelungen ist. Der Ich-Erzähler vermodert nicht unter seinem eigenen Fett, sondern mit jedem neuen Anschlag (Tastenanschlag) schaufelt er mehr Erde über sich - die einzige Person, die vermodert, ist seine Frau, die - beinahe beiläufig - stirbt und neben ihm verwest.

Ich habe deine Geschichte dennoch gern gelesen. Wenn du die zwei Schwachpunkte zu Highlights machen würdest, wäre deine Geschichte "Ghostwriter" - zumindest für mich - richtig krass. Übrigens: Das Gefühl, in einer Zwischenwelt zu sein, hast du sehr gut eingefangen und bietet perfekten Nährboden für mehr Schrecken.

Beste Grüße
markus.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo markus

deine Geschichte lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Du schreibst gut, dein Stil gefällt mir und das Spiel mit der Erzählperspektive auch. Erst dachte ich, der Protagonist hieße Erwin und das Kursive wäre eine Dritte-Person-Erzählung des Ich-Erzählers, aber dem war nicht so. Wie sich das abwechselt, finde ich gelungen.
Ok, die Geschichte scheint im Wesentlichen zu funktionieren, hat aber noch Verbesserungspotential.

Das finde ich irgendwie schief. "Mein Hirn" als etwas dem Ich Verschiedenes? Eher: alle Eindrücke wirbeln in meinem Hirn durcheinander ...
Mr.Brain wirbelt etwas herum, muha, wird natürlich geändert.;)

Und ja, du hast recht. Den Absatz mit Christophs Lebensgeschichte könntekann man gut auf zwei, drei prägnante Sätze zurechtstutzen, ohne dass der Leser etwas vermissen wird.
Werde ich überarbeiten!

alle brabbeln und schnattern in wildem Wettstreit miteinander
Das beißt sich fürchterlich.
Ja , das ist ja der reine Horror!:D
Kommt weg

[...]wirbelt [...] durcheindander [...]
[...]wirbelt [...] durcheindander [...]
Merkst du etwas?
Äh, ein Déjà-vu vielleicht? :)
Nee is klar, schreib ich um.

Vorschlag: Niemand ahnte, dass keine einzige Zeile von Wielandt stammte.
oder so ähnlich - gekauft!

Das Intermezzo sieht mir ganz nach einer Klammer aus, die dem Leser Hintergrundinformationen liefern soll. Dass es dir nicht gelungen ist, sie in den Text zu streuen, wundert mich. Das finde ich nicht gut.
Stimmt, liesst sich wie ein CV.
Ok, das wird der grösste Brocken. Am besten kürze ich den Abschnitt auf das Wesentliche in der Beziehung Christoph/Rolf, z.B. Wielandts Charakterzug, sich Rolf als Ghostwriter zu halten.

Anders: Du sagst, das Leben beginnt? (Außer es war aufgrund verbaler Realität so beabsichtigt.)
Nö, deins ist besser, verbale Realität hin oder her.;)

Sorry, aber unglaubwürdig. Zunächst es ist das ein riesenriesiggroßer Zufall und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Drucker irgendwo steht, wo Andrea in dieser Situation drüber stolpern könnte.
Arg konstruiert, gell? Das wird geändert. Ich nehme deine Anregung der Elster/Erwin Attacke auf, lasse sie aber "nur" als böse Dämonen agieren, Rolf bleibt der reale Täter. Ich möchte es nicht ins offensichtlich Übernatürliche abgleiten lassen. (Obwohl das natürlich auch reizvoll wäre.)

Erwin sitzd vro der Leiche
Erwin sitzt vor der Leiche ...(Achso, das ist beabsichtigt ... das geht ja jetzt so weiter ...)
Hier wird dann deutlich, dass der Ich-Erzähler am Ende ist und eigentlich gar nicht mehr schreiben kann.
So wie ich deine Einschätzung interpretiere, hast du nur kurz gebraucht, den Sinn der Tippfehler zu erkennen.
Frage: Braucht es hier trotzdem eine "erklärende" Einleitung?
(z.B."Meine Finger schleppen sich über die Tastatur.")

Es ist ein gutes Ende und zeigt, wie gelungen dir die Interpretation von LEBENDIG BEGRABEN gelungen ist.
Freude herrscht!

Die beiden Schwachpunkte werde noch ich überarbeiten.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren,
Gruss dot

 

Frage: Braucht es hier trotzdem eine "erklärende" Einleitung?
Nein. Der Leser soll schließlich auch ein bisschen denken und wenn er bis dahin immer noch nicht verstanden hat, dass Erwin eine fiktive Figur ist und das Kursive sein Geschriebens darstellt, kann er eh einpacken. =)

Beste Grüße
markus.

 

Hi dot,

also von der thematik genau das Kaliber, das mich anspricht. Vermischung von Fiktion und Realität, davon lese ich gern, wenn beide Ebenen funktionieren und eine interessante Verschmelzung ergeben. Sicherlich jetzt nichts groß Neues, aber trotzdem spannend und deshalb gerne gelesen. Vielleicht guckst du dir im letzten Viertel noch mal die Elster an, das fand ich dann etwas zu viel des Guten. Reich wahrcheinlich die ein oder zweimal rauszunehmen, aber so wars mir bissl zu oft. Elster ist so schon arg an der Grenze von der symbolischen Seite her, dass damit gegeizt werden muss, um nicht zu überladen.
Größtenteils finde ich den Text sehr flüssig zu lesen. An manchen Stellen fand ich die Ausdrucksweise nicht konstant genug. Dieses rangerotzte 5 Stiche. Oder: dann war Hochzeit. Anschließend aber wieder: ich würde mit dreissig Prozent am Verlagsgeschäft partizipieren
Das klingt unentschlossen. Gut dann, was wirklich auf Papier sichtbar ist.

Noch einige Schnitzer, die bügelbar sind:

Die Sonne mogelt sich durch eine Ritze im zerschlissenen Vorhang und wirft einen hellen Streifen auf Erwins schlafendes Gesicht.
Gerade für den Einstieg ein bisken zu viel, finde ich
das Quietschen des Trams herein
? Ist das in der Schweiz korrekt so? Bei uns wäre es die Tram (also hier gram korrekt der Tram :teach: )
Aufgeschreckt schnarrend flattert sie kurz mit den Flügeln, glotzt aber weiterhin auf Erwins blutverschmierten Körper …
Das ist wirklich zu viel des Guten. schnarredn flattert so zusammengesetzt ergibt auch eine ungünstige Melodie, finde ich
Ansonsten ein starker Absatz, der muss nur noch richtig funkeln!

Zeugnis ihres letzten, heftigen Streits.
Perspektive: unseres
dass er heftig war, kommt ja gleich. So bremst es den lesefluss
Nach dem mysteriösen Tod seiner Mutter, gründete Christoph Wielandt seinen Buchverlag.
leicht umgehbar - gründete den Verlag. Dass es seiner ist,wissen wir ja
als ich ihn in einem finanziellen Engpass anfragte,
ihn anfragen? Geht das bei euch? Bei jemanden anfragen kenne ich nur
Allerdings band er mich an einen Knebelvertrag, was mir zu der Zeit egal war, ich war froh, die Miete wieder bezahlen zu können.
den Satz finde ich unschön. Das ist zu schnell geschrieben worden, da steckt irgendwie keine Mühe drin. Zweimal dieses war und diese Kommas und an einen Knebelvertrag binden ... nee
h stosse Andrea vor die Brust. Sie taumelt nach hinten weg, verliert den Halt. Mit einem spitzen Schrei und weit aufgerissenen Augen knallt ihr Hinterkopf auf die Tischplatte. Durch die Wucht des Aufpralls schlägt es Andrea die Kiefer zusammen, die Zähne trennen Zungenspitze und Unterlippe blutig vom Rest.
Wichtige Szene, aber in der Form irgendwie kraftlos. Vor die Brust stoßen, das reicht mir irgendwie nicht, um diese Reaktion vorstellbar werden zu lassen. Und weswegen das mit Zunge und Unterlippe. Zweiteres kann ich mir schlecht vorstellen und für mich wäre der spitze Gegenstand im Nacken viel erzählenswerter. Weil von Zunge ab, stirbt man ja nicht. Wirkt aber irgendwie so.

Okay, das isses. Bessre da noch mal rumdidum und dann ist das ein richtig feiner Text!

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi dot,

mir gefällt deine Geschichte. Netter Einfall, sich durchs Schreiben quasi in der eigenen Fantasie zu begraben.
Was du gut hinbekommen hast, ist, die Verwirrung, die in Rolfs Kopf herrscht, auf den Leser zu übertragen, denn der muss sich da ja erstmal durchwurschteln, um das alles zu verstehen.
Ich fand die Passage über Christoph Wielandt etwas zu lang, hätte mir gewünscht, schneller wieder bei Rolf zu sein (glaub, das hatte auch M. Glass angesprochen). Ansonsten gut, hat was Albtraumhaftes.
Sprachlich hätte ich manches anders anders gemacht, aber da hast du ja auch schon viel Feedback, daher nur ein bisschen Textkram (wenn was doppelt ist, stör dich nicht dran):

Der Termin für die Auftragsarbeit hatte mein Verleger und Freund, Christoph Wielandt zum letzten Mal verschoben
Das Komma weg, oder den Namen durch 2 Kommas heraustrennen

Nach dem mysteriösen Tod seiner Mutter, gründete Christoph Wielandt seinen Buchverlag.
Komma weg

sie arbeitete als Volontär bei einem Fotografen, nach einigen Mochitos, liebten wir uns im alten Gartenpavillon.
zweites Komma weg

und wir gingen das ganze langsamer an.
Ganze

ich musste ihm nur noch einen tollen Erwin Mortal Schluss liefern …
Erwin Mortal-Schluss

Nur mit Boxershorts bekleidet und mit fröstelndem Oberkörper, stehe ich da und
Komma weg

Viele Grüße,
Maeuser


P.S.: Ich denke, man kann bzgl. des Hintergrunds Rolfs Schreibobsession noch was rausholen; warum dreht er so durch? Er muss fertig werden und Andrea nervt ihn, okay, aber wenn das alles ist, müssten ja massenhaft Schriftsteller durchdrehen ... ;)

 

Hallo weltenläufer

also von der thematik genau das Kaliber, das mich anspricht. Vermischung von Fiktion und Realität, davon lese ich gern, wenn beide Ebenen funktionieren und eine interessante Verschmelzung ergeben.
Schön gesagt. ;)
Die Adjektive sind reduziert, die/das Tram wird zur Strassenbahn, zwei Elstern gekillt und die anderen Bemerkungen soweit umgesetzt.

Bessre da noch mal rumdidum und dann ist das ein richtig feiner Text!
Jep, werde den Rückblick mit Wielandt und die Attacke auf Andrea auf jeden Fall noch überarbeiten.

***

Hallo Maeuser

mir gefällt deine Geschichte. Netter Einfall, sich durchs Schreiben quasi in der eigenen Fantasie zu begraben.
Was du gut hinbekommen hast, ist, die Verwirrung, die in Rolfs Kopf herrscht, auf den Leser zu übertragen, denn der muss sich da ja erstmal durchwurschteln, um das alles zu verstehen.
Prima, die Grundidee funktioniert. Danke.

Ich fand die Passage über Christoph Wielandt etwas zu lang, hätte mir gewünscht, schneller wieder bei Rolf zu sein (glaub, das hatte auch M. Glass angesprochen).
Genau, diesen Teil werde ich noch überarbeiten.

Sprachlich hätte ich manches anders anders gemacht,
Nur der Neugier nachgegeben: Beziehst du das auf den erwähnten Abschnitt mit Wielandt, oder auf die ganze Geschcihte?

Den Textkram soweit bereinigt, danke fürs Raussuchen.

P.S.: Ich denke, man kann bzgl. des Hintergrunds Rolfs Schreibobsession noch was rausholen; warum dreht er so durch? Er muss fertig werden und Andrea nervt ihn, okay, aber wenn das alles ist, müssten ja massenhaft Schriftsteller durchdrehen ...
Hm, erschreckend, gell?
Nee, schon klar, da werde ich auch dran Feilen.

Vielen Dank euch Beiden fürs Lesen und Kritisieren,
Gruss dot

 

Beziehst du das auf den erwähnten Abschnitt mit Wielandt, oder auf die ganze Geschcihte?
Das meinte ich auf die ganze Geschichte bezogen, war aber eigentlich ein doofer Kommentar, weil natürlich jeder anders schreibt.

Ich meinte z.B.:

Die Sonne mogelt sich durch eine Ritze im Vorhang und wirft einen Streifen auf Erwins schlafendes Gesicht.
Hätte ich anders formuliert, denn das Gesicht kann nicht schlafen, nur der Mensch

Das Fenster, wo eben noch die Elster sass, mutiert zum Flachbildschirm.
Da passt der Bezug nicht

Nur langsam tauche ich auf, ich erkenne mein Arbeitszimmer, in der Ecke die Campingliege, dahinter die bunte Stehlampe
Nur langsam tauche ich auf, erkenne mein Arbeitszimmer: in der Ecke die Campingliege, dahinter die bunte Stehlampe

– schreib weiter –

– und wozu –

Das führst du vorne ein, verwendest es aber hinten nicht weiter

Die Autopsie ergab eine hohe Konzentration eines Schlafmittels, sowie 1.8 Promille Alkohol im Blut.
Das störte mich etwas. 1.8 Promille - ist klar, dass die im Blut sind. Für die Konzentration des Schlafmittels ist es allerdings wichtig. Hätte ich irgendwie anders formuliert

Also nur solche Sächelchen ...

 

Hallo Maeuser

Also nur solche Sächelchen ...
Uff, alles berechtigte Anmerkungen, gekauft!

Solche '- schreib weiter -' Einschübe baue ich dann beim grossen Reinemachen ein, oder lasse sie ganz weg, je nach dem ...

Danke fürs Nachschieben,
Gruss dot

 
Zuletzt bearbeitet:

So, nachfolgende Punkte sind nun auch berücksichtigt.

Das Intermezzo sieht mir ganz nach einer Klammer aus, die dem Leser Hintergrundinformationen liefern soll. Dass es dir nicht gelungen ist, sie in den Text zu streuen, wundert mich. Das finde ich nicht gut.
Ich habe den Mittelteil komplett überarbeiet und mehr Handlungsszenen eingebaut. Obwohl etwas länger, hoffe ich, die Geschichte bleibt damit in Fahrt.

Wichtige Szene, aber in der Form irgendwie kraftlos. Vor die Brust stoßen, das reicht mir irgendwie nicht, um diese Reaktion vorstellbar werden zu lassen. Und weswegen das mit Zunge und Unterlippe. Zweiteres kann ich mir schlecht vorstellen und für mich wäre der spitze Gegenstand im Nacken viel erzählenswerter. Weil von Zunge ab, stirbt man ja nicht. Wirkt aber irgendwie so.

P.S.: Ich denke, man kann bzgl. des Hintergrunds Rolfs Schreibobsession noch was rausholen; warum dreht er so durch? Er muss fertig werden und Andrea nervt ihn, okay, aber wenn das alles ist, müssten ja massenhaft Schriftsteller durchdrehen ...
Habe das noch etwas ausgebaut, und Andrea endet mit Souvenir aus Frankreich dank Rolfs Handgreiflichkeit.

 

Hallo dotslash

Ich hatte bereits die erste Version gelesen und so gut wie möglich verdrängt, um die Überarbeitete möglichst unvoreingenommen aufzunehmen.
Das Resultat gefällt mir sehr gut. Die Idee zum Thema lebendig begraben finde ich ironisch fein unterlegt. Dein Schreibstil flüssig zu lesen … Nun ja, grösstenteils, an einigen Stellen forderst du ja das Abstraktionsvermögen des Lesers gewollt heraus. Doch war es nie so, dass es zu einem Unterbruch führte, doch zu einem stutzen schon. Auch hier:

Ein Speichelfaden hängt aus seinem offenen Mund und kitzelt ihn am Kinn.

Ich kam beim besten Willen nicht dahinter, ob ein Speichelfaden ein Kitzelgefühl hervorzurufen vermag. Ein Selbstversuch werde ich aber nicht unternehmen.

So wie ich es heute beim Lesen wahrgenommen habe, hat sich die Überarbeitung ausgezahlt. Zwei kleine Anmerkungen noch, an denen sich meine Ungläubigkeit stösst.

Ich zog mich länger wie mehr in mein Arbeitszimmer zurück.

Ich denke, „länger je mehr“ würde es treffender sagen.

So wurde mir Andrea langsam zu wieder, ihre ewige Nörgelei über meine Arbeit, meinen Stil.

langsam zuwider,

Sehr gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Salü Anakreon

Schön, dass du dir die Geschichte erneut zu Gemüte geführt hast.

Ich kam beim besten Willen nicht dahinter, ob ein Speichelfaden ein Kitzelgefühl hervorzurufen vermag.
Stimmt, so ein Speichelfaden ist ja kein Wollfaden, oder ein Haar, und er klebt da mehr so am Kinn.
Hab Rolf gesagt, er soll das ändern. ;)

Ich denke, „länger je mehr“ würde es treffender sagen.
Gekauft!

So wurde mir Andrea langsam zu wieder,
langsam zuwider,
Peinlich, danke, ich machs weg.

Schön, dass ich dich - zum zweiten Mal - unterhalten konnte.

Lieben Gruss
dot

 

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