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Ghettokinder

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02.12.2002
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Ghettokinder

Es ist ein Freitag in irgendeinem Jahr, in einer unwichtigen Woche. Alle Wochen sind unwichtigen für den Helden meiner Geschichte. Er nennt sich selbst Libanese. Manche halten ihn für geisteskrank oder für nicht gesellschaftsfähig, deshalb hat er sich von den Menschen abgewandt. Er lebt alleine. Zurzeit steht er wahrscheinlich in seinem Schlafzimmer, er blickt sich in seinem Spiegel an. Dabei führt er Selbstgespräche. „Was soll ich tun, alle hassen mich.“ Die Regierung, verfolgt mich, sie will an mein Geld an meinen Besitz.“ Er schneidet schreckliche Grimassen vor seinem Spiegel, er furzt und rülpst dabei. Früher war er mal beliebt gewesen und wurde von vielen bewundert. Niemand weiß warum er sich jetzt so abschottet. Der Libanese hegte schon immer Vorurteile gegen Menschen mit Vorurteilen. Deshalb musste er viel Prügel einstecken, sein Herz wurde immer kälter. Ich erinnere mich an ihn sehr gut, wir waren gute Freunde. Eine Szene hat sich in meinen Kopf festgebrannt. Der Libanese und ich, wir gingen durch die Strassen unserer Heimatstadt. Wir waren etwas angeraucht und guter Dinge. Prügel haben wir nie ausgeteilt, wir wollten immer freundlich sein und haben dies auch von anderen erwartet. Ein paar angetrunkene Macho-Proleten haben uns beschimpft, sie warfen eine Bierdose nach mir. Der Libanese hob sie auf, er ging rüber zu den vier Typen. Sie saßen auf einer Bank in der Mitte einer Fußgängerzone.

Libanese: Jungs, ich glaub ihr habt was verloren. Beim nächsten Mal behalte ich die Dose und sichere mir das Pfand dafür.
Machoprolet Nummer 1: Ey, Pisskopf, deine verdreckten Hippie Haare smellen bis hier rüber. Mach dich weg, sonst hagelt es Schläge.

Ich habe mich inzwischen der Szene angeschlossen, ich stehe direkt neben meinem Freund.

Machoprolet Nummer 2: Du und dein Schwuchtelfreund, ihr zwei solltet uns nicht reißen. Wir hassen euch, haut ab.
Ich: Wir wollen keinen Streit mit euch Jungs.

Der Libanese und ich, wir fingen laut an zu lachen. Sie standen auf, der eine schrie ziemlich laut, „REIZT MICH NICHT, IHR HOHLBROTE. EUER GEHIRN IST DOCH BIS AUFS LETZTE WEGGEKIFFT.“
Ich war etwas erschrocken und ahnte ein wenig, dass die Szene eskalieren könnte. Man konnte die Proleten wohl nicht mehr zur Vernunft bringen. Ich versuchte es trotzdem.

Ich: Wir müssen jetzt gehen, sterbt in Frieden und spendet für Greenpeace.

Zugeben, meine Worte scheinen etwas unsinnig, der Libanese und ich, wir mussten trotzdem laut lachen. Die Gefahr konnten wir nicht richtig einschätzen, dafür schwebten wir zu sehr. Das Gras war heftig und wenig hatten wir, zugegeben, nicht konsumiert. Wir hatten beide vorher noch nie richtigen Schmerz erlebt, Schnittwunden und blaue Flecken waren das bis dato das härteste. Der erste Schlag galt mir, der dritte Machoprolet streckte mich mit seiner Faust nieder. Er hatte noch kein einziges Wort mit uns gewechselt, er lachte immer nur mit seinen Freunden. Da lag ich nun am Boden, zugekifft, hilflos und schmerzentjungfert. Der Libanese beugte sich vor mich, er war entsetzt.

Die vier lachten, es war ein schrecklicher Ton. Ich vergleiche ihn immer gerne mit betenden Leuten in der Kirche. Der Libanese stand auf und fing an unkontrolliert zu schreien. Seine Worte verstand ich nicht. Ich wollte aufstehen, aber da traf mich ein Stiefel. Sehr hart, ich spürte das ein paar Rippen geprellt oder gebrochen sein müssten. Daraufhin kotzte ich auf den Boden, es kam Blut mit. Sie lachten immer noch, ich sah wie sie meinen Freund über eine Parkbank legten. Zwei hielten ihn fest, der andere trat immer wieder auf ihn ein. Mir wurde wieder schlecht, aber nicht wegen meiner Verletzung sondern wegen der Abneigung die ich gegenüber diesen Menschen spürte. Als ich dort auf dem Boden lag hegte ich Rachepläne. Ich wollte dem dritten Proleten die Gesichtshaut abziehen und sie ihm an den Arsch Tackern. Außerdem wollte ich mir Pfeil und Bogen kaufen und solange auf sie schießen bis sie keine Augen mehr hätten. Ich wurde wieder vernünftig und beschloss mich nicht mit Gewalt zu rächen. Wer den Weg der Gewalt geht, der verläuft sich schnell. Wieder kam einer von ihnen auf mich zu, er „sang“ irgendetwas und als er mich zum letzten Mal trat sagte er „Sieg heil, der Krieg war geil“. Ich blieb noch ein paar Minuten regungslos liegen, es war mitten in der Nacht und es gab keine Fußgänger die uns halfen. Ich stand auf, meine Schmerzen gingen ins unermessliche. Der Libanese lag auf der Parkbank, sein Gesicht war blutunterlaufen. Wir wollten beide zusammen am nächsten Tag ins Krankenhaus gehen. Ich hab ihn in dieser Nacht zum letzten mal gesehen. Die letzten Worte die er zu mir sagte waren „Wer diese Welt versteht kommt ins Blumenbeet.“ Ich denke oft über meinen Freund nach und ich vermisse ihn. Auch wenn ihn viele hassen oder ihn für sonderbar halten, für mich war er immer etwas Besonderes. Manchmal muss man die Dinge und die Worte von einer anderen Seite betrachten um sie zu verstehen.

 

Hmm. Erst dachte ich dass die Geschichte lustig sein sollte. Aber dann wechselt die Story von lustig zu ernst. Schöne Geschichte, dieser Übergang gefällt mir.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Patrick

Naja, mit der Geschichte kann ich wenig anfangen. Sie ist in meinen Augen im Grund einfach nur wirr, sprachlich wenig gelungen und einen Handlungsstrang gibt es im eigentlichen Sinne auch nicht.

Wahrscheinlich komm ich einfach mit Kiffergeschichten nicht zurecht...

Zwei Kommafehler sind mir aufgefallen:

Die Regierung, verfolgt mich, sie will an mein Geld an meinen Besitz

...mein Geld , an meinen Besitz

Manchmal muss man die Dinge und die Worte von einer anderen Seite betrachten um sie zu verstehen.

...betrachten , um sie zu verstehen.


Gruß
deMolay

 

Hallo Patrick.
Ich schließe mich deMolay an: "Ich kann mit der Geschichte wenig anfangen."
Das liegt weniger daran, dass es eine Kiffergeschichte sein soll (ist es mE nicht), sondern vielmehr daran, wie du erzählst. Ich fand den Stil irgendwie aufgesetzt und langatmig. Manchmal reihst du Hauptsätze an Hauptsätze, und das störte mich beim Lesen. Desweiteren habe ich Anführungsstriche vermisst, wenn die Protagonisten sich unterhalten. Die Fehlen völlig! Abgesehen davon finde ich das gesamte Gespräch mit den "Proleten" irgendwie nicht glaubwürdig und es wirkt auf mich, als ob du nicht gewusst hast, was du sie nun sagen lassen willst.

(...)Wir hassen euch, haut ab.(...)
So sagt das doch niemand?! Finde jedenfalls ich. Müsstest du dir also nochmal durch den Kopf gehen lassen, ob du die Dialoge nicht noch einmal überdenkst.
Auch wäre zu überlegen, ob du die Proleten nicht anders beschreiben könntest. Auf die Dauer nur zu lesen:"Prolet Nummer 1 sagt..." (Zahlen würde ich dann wenigstens ausschreiben) ist doch ziemlich langweilig.

Auch den letzten Abschnitt der Geschichte finde ich nicht gelungen.

Ich wollte dem dritten Proleten die Gesichtshaut abziehen und sie ihm an den Arsch Tackern. Außerdem wollte ich mir Pfeil und Bogen kaufen und solange auf sie schießen bis sie keine Augen mehr hätten. Ich wurde wieder vernünftig und beschloss mich nicht mit Gewalt zu rächen. Wer den Weg der Gewalt geht, der verläuft sich schnell.
Hier stellt sich mit wieder die Frage der Glaubwürdigkeit bzw. des Realismus. Wer gerade von drei Typen verprügelt wird und blutend und mit Schmerzen auf dem Boden liegt, kommt doch nicht nach einer kurzen Phase des Hasses auf so eine Phrase wie: "Wer den Weg der Gewalt geht,... ." Das nehme ich dem Protagonisten (trotz THC Konsums, der ja manchmal beruhigend wirkt) nicht ab.
Ich finde, dass ist das Problem der Geschichte. Sie wirkt teilweise arg konstruiert und aufgesetzt. Das wäre der Punkt, wo ich an deiner Stelle ansetzen würde. Die Story soll ja auch eine Aussage bekommen, doch leider geht diese für mich aufgrund der oben genannten Kritikpunkte fast völlig verloren.
Verbesserungsvorschläge meinerseits wäre das Ausarbeiten der Szenerie und der Charactere. Damit meine ich jetzt nicht ellenlange Erläuterungen zu diesen, sondern vielmehr die Art wie sie sich an manchen Stellen benehmen. Wenn du das alles etwas realistischer gestalten und etwas lockerer schreiben würdest, könntest du sicher noch viel mehr aus der Idee und der Geschichte rausholen. ;)

Saludo, Gam.

 

Du rauchst gerne mal einen, oder? Und das wahrscheinlich auch schon länger, was?


Ich glaub solche Beleidigungen muss ich mir nicht bieten lassen. Ich will das
diese Zeile gelöscht wird

 

Antworte doch mal lieber auf die Kritik, als dich über sowas aufzuregen. :rolleyes:

 

Mir gehts furchtbar auf die Eier wenn jemand mit solchen Sprüchen kommt.

"Du rauchst gerne mal einen, oder? Und das wahrscheinlich auch schon länger, was?"

deMolay, ich muss sagen du hast eine Prima Menschenkenntnis. Was du so alles über Personen nerfährst, nur weil du mal kurz ihre Geschichte durchliest. Ich glaub ich hab auch einiges über dich herausgefunden. Dein Traumberuf ist Wahrsager, nicht wahr? Erst schmeißt ihr meine Zeichnung raus und nun beleidigt ihr mich auch noch, ganz toll.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Patrick

Ja. Ich gebs zu. Da bin ich über das hinausgeschossen, was ich eigentlich sagen wollte. Ich entschuldige mich dafür. Ich hoffe Du kannst das annehmen.

Die andere Kritik bleibt aber trotzdem bestehen.

Gruß
deMolay

Ach so, ich hab den Satz auch gleich gelöscht.

 

Erst schmeißt ihr meine Zeichnung raus und nun beleidigt ihr mich auch noch, ganz toll.
Jetzt werf hier mal nicht Sachen in den Raum, die nichts mit dem Thema zu tun haben. Das mit dem Maskottchen war nicht umsonst nen Wettbewerb, da kann nunmal nicht jeder gewinnen. Also atme tief durch, beruhige dich und wende dich der Kritik zu. ;)

Saludo, Gam.

 

Hallo Patrick!

Eine Geschichte, die mich ein bisschen ratlos, was Deine Intention betrifft, zurückläßt.
Einmal sind die beiden Hauptcharaktere in meinen Augen nicht gut genug gezeichnet. Du schreibst wohl, daß die Leute den Libanesen für geisteskrank halten, aber warum, das schreibst Du nicht und wie Dein Protagonist ihn sieht. Auch, daß die Zeit für ihn unwichtig ist, bringt ihn mir noch nicht viel näher, sodaß ich mit ihm mitfühlen könnte. Von der Charakterbeschreibung her liegt für mich am Schluß ein leerer Sack auf der Parkbank. :shy:

Auch frage ich mich, warum die beiden nicht gleich in derselben Nacht ins Krankenhaus gefahren sind, was haben sie gemacht in der Nacht, warum haben sie sich getrennt? Oder sind sie etwa die Nacht über im Park gelegen und haben ihn die anderen "weggeräumt"? Oder willst Du mit seinen letzten Worten andeuten, daß er sich umgebracht hat? - Alles ist möglich... :susp:

Was ich sonst noch sagen will, schreib ich Dir mit meinen restlichen Anmerkungen der Reihe nach auf: ;)

"Alle Wochen sind unwichtigen für den Helden"
- unwichtig (ohne "en")

"Er schneidet schreckliche Grimassen vor seinem Spiegel"
- daß es "sein" Spielgel ist, hast Du kurz zuvor schon erwähnt. "vor dem Spiegel" würde reichen

"Der Libanese und ich, wir gingen durch die Strassen unserer Heimatstadt."
- Gehts noch umständlicher? Warum nicht "Der Libanese und ich gingen" oder "Er und ich gingen" (daß vom Libanesen die Rede ist, weiß man bereits) - oder, in Verbindung mit dem nächsten Satz - "Wir waren etwas angeraucht und guter Dinge." - ein Vorschlag: Etwas angeraucht und guter Dinge gingen der Libanese und ich durch die Straßen unserer Heimatstadt.
- Übrigens sagt man zumindest bei uns eingeraucht, nicht angeraucht.

"sie warfen eine Bierdose nach mir."
- gemeinsam haben sie eine Bierdose geworfen? Oder hieße es richtiger "einer davon warf eine Bierdose nach mir"?

"Ein paar angetrunkene Macho-Proleten"
- Ein Wort dazu: Proleten waren jene Arbeiter, die, oftmals unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Stelle/sprich Existenz, für die Rechte gekämpft haben, die wir heute selbstverständlich in Anspruch nehmen - Arbeitszeitregelung, Mindesturlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, ect.
Denk mal über Deine Verwendung des Begriffes nach.
Vielleicht kannst Du sie ja einfach nur "ein paar Angetrunkene", "Besoffener Nr. 1", usw.?

"Wir wollen keinen Streit mit euch Jungs."
- mit euch, Jungs.

"Der Libanese und ich, wir fingen laut an zu lachen."
- Wiederum wie oben. Vorschlag: Der Libanese und ich fingen laut zu lachen an.

"der eine schrie ziemlich laut, „REIZT MICH NICHT ..."
- Du sagst bereits, daß er ziemlich laut schrie, es in Großbuchstaben zu schreiben, überflüssig und verdirbt die Optik

"waren das bis dato das härteste"

"Er hatte noch kein einziges Wort mit uns gewechselt, er lachte immer nur mit seinen Freunden."
- das zweite "er" kannst Du weglassen

"Der Libanese beugte sich vor mich"
- meinst Du "beugte sich zu mir hinunter"?

"stand auf und fing an unkontrolliert zu schreien"
- fing an, unkontrolliert

"ich spürte das ein paar Rippen geprellt oder gebrochen sein müssten."
- spürte, dass ein ... sein mussten.

"ich sah wie sie meinen Freund über eine Parkbank legten"
- sah, wie

"wegen der Abneigung die ich gegenüber diesen Menschen spürte"
- Abneigung, die

"und sie ihm an den Arsch Tackern"
- tackern

"solange auf sie schießen bis sie sie keine Augen mehr hätten"
- schießen, bis

"und beschloss mich nicht mit Gewalt zu rächen"
- beschloss, mich

"als er mich zum letzten Mal trat sagte er „Sieg heil, ..."
- trat, sagte
- Also "Proleten" sind das ganz bestimmt keine.

"ins unermessliche"
- ins Unermessliche

"in dieser Nacht zum letzten mal gesehen"
- zum letzten Mal

"Die letzten Worte die er zu mir sagte waren „Wer diese Welt versteht kommt ins Blumenbeet.“"
- Worte, die er zu mir sagte, waren: ... versteht, kommt ..."

Alles liebe,
Susi

 

Hallo deMolay,


die Entschuldigung nehme ich natürlich an. Das deine Kritik stehen bleibt ist auch selbstverständlich.

Viele Grüße

Patrick

 

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