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Gezeichnet

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25.02.2002
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Gezeichnet

Das erste Wort erschien gleich oberhalb meiner linken Augenbraue, schwarz auf meiner Haut gebrannt schrie es jedem der es sah ins Gesicht.
Früher sprachen sie mit mir, die Menschen. Sie achteten mich, wenn sie mir begegneten, sie folgten meinen Worten und hörten sie ehrlich, so wie ich sie sprach.
Doch gleich, nachdem die ersten Worte erschienen, eines nach dem anderen auf meinem Gesicht, da wandten sie sich ab oder spien mich an voller Hass. Sie kannten mich nicht, wie konnten sie auch?
Sie sprachen nie mit mir.
Doch es kam schlimmer.
Nicht genug, das sie nicht mit mir sprachen, sie fügten weitere Worte meiner langen Liste zu und zeichneten mein Gesicht schwarz, immer mehr, immer mehr schrieben sie.
Bis ich eines Tages vor den Spiegel trat und durch die Schwärze hindurch gerade einmal meine Augen sehen konnte, die voller Tränen das Elend betrachteten.
Ich verwarf die Welt hinter mir, ich saugte die Worte in mich hinein und ließ sie mir durch den Kopf gehen. Ich wusch mir das Gesicht, bis nur noch Worte blieben, zu denen ich mich zählen musste.

[ 04.05.2002, 19:55: Beitrag editiert von: Mindsounds ]

 

Deine Geschichte giebt mir viele Rätsel auf.
Das wiederum bedeutet das sie mir gefallen hat , ich sie aber nur schwer deuten kann.
geht es um Vorurteile oder bezieht sich die Geschichte auf tatsächliche Tatoos?
Nun Gut, einen etwas Deutlicheren Schuss hätte ich auf jedenfall erwartet.

 

Hallo mindsounds,

Deine Geschichte baut auf einer interessanten Idee auf.
Doch warum erscheinen die Worte erst, dann werden sie von den Menschen (die sich aber abwenden) auf das Gesicht geschrieben?
Kannst Du das Rätsel erläutern?

Tschüß ... Woltochinon

 

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