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Gewitternacht

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17.04.2020
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Gewitternacht

In den 50er Jahren bei uns auf dem Dorf.
Es war ein schöner, heißer Sommertag. Die Bauern waren am Tag auf den Feldern, denn die Ernte lief auf Hochtouren. Abends, nach getaner Arbeit, trafen sich manche vor ihren Häusern, um noch ein bisschen zu schnattern. Vor unserem Haus auf einer alten Steinbank trafen sich einige Nachbarn.Hinter dieser Bank war mein Schlafzimmer und ich hatte das Fenster weit offen.Viele Geschichten, wahr oder auch unwahr, Anekdoten und auch Tratsch aus dem Dorf wurden erzählt. So war ich immer auf dem Laufenden, was bei uns auf dem Dorf geschah. Manche Flasche Bier oder auch Schnaps wurde geleert. Es wurde auch gestritten, denn jeder wollte es besser wissen und ich lachte mich hinter dem Schlafzimmerfenster kaputt. Im Sommer passierte es auch, dass einer mitten im Gespräch rief:"Jetzt hat es geblitzt!" Es kommt ein Gewitter auf. Kam es aus Richtung Naumburg oder kam es aus dem Borntal? Kam es nämlich aus besagtem Borntal, war immer mit dem Schlimmsten zu rechnen.Jetzt hielt es keinen mehr auf seinem Stuhl, alle wollten so schnell wie möglich nach Hause. Auch mein Vater wurde unruhig, denn durch unseren Garten ging der Gemeindegraben, der bei viel Regen und Hochwasser die Wassermassen in die Schacht bugsieren sollte. An beiden Seiten des Grundstücks waren Schieber angebracht, die bei zu viel Wasser per Hand geöffnet werden mussten, damit das Wasser gut abläuft. Manchmal hatte mein Vater keine Lust, diese Klappe zu öffnen und manchmal hatte er es glatt vergessen. Aber oje, oftmals tat es weh, denn der Regen dröschte und mitten im stärksten Gewitter musste mein Vater nun raus, um den Schieber auf zu machen. Wir hatten alle Angst um ihn. Bei Blitz und Donner ging er mit Stiefeln und dicker Regenjoppe bewaffnet in den Garten, immer vor sich hin schimpfend. Er war selbst schuld, hätte er die Klappe aufgemacht, bräuchte er nicht raus. Da stand auch unsere Nachbarin, die unheimliche Angst vor Gewittern hatte, mit all ihren Papieren vor unserer Haustür und wollte zu uns. Sie kam immer, egal welche Uhrzeit es war und blieb bis zum letzten Donnerschlag. Die Laune meines Vaters war auf dem Siedepunkt. Wir Kinder mussten alle aus den Betten und saßen schlaftrunken auf der Treppe. Essen und Trinken durften wir bei Gewitter nicht, dennder Blitz könnte ins Besteck einschlagen! Meine Oma erzählte von einer Frau, die während des Gewitters gegessen hatte. Ihr war der Blitz in das Messer gefahren und hatte auf dem Schaft die Worte eingebrannt "Den Schläfer lass schlafen, den Fresser Schlag tot!" Wir waren fasziniert und hatten Angst. Keiner aß etwas und wir waren froh, dass wir manchmal erst nach Stunden wieder in die Betten dürften.Der Spuk war vorbei, keinem ist was passiert. Die Nachbarin ging unversehrt nach Hause, bis es das nächste Mal blitzte und donnerte. Grund zur Angst hatte sie. Einige Jahre zuvor wurde durch eine Windhose mit Starkregen ihr ganzer Hof überschwemmt und die Feuerwehr musste sie bergen.

 

Hallo @Elfriede19 und willkommen bei den Wortkriegern!

Ich fange mit ein paar Fehlern an:

Nachbarn.Hinter
Leerzeichen hinter den Punkt
offen.Viele
s.o.
rief:"Jetzt hat es geblitzt!"
Leerzeichen hinter den Doppelpunkt
Es kommt ein Gewitter auf
Hier wechselst du die Zeitform > es kam
rechnen.Jetzt
s.o.
manchmal hatte er es glatt vergessen
Warum wechselst du hier ins Plusquamperfekt? Bleib doch im Präteritum
denn der Regen dröschte
dröschte kenne ich nicht. Aber man hört richtig, dass es "prasseln" oder so etwas heißt, oder?
auf zu machen.
aufzumachen
dennder
denn der
den Fresser Schlag tot!
Schlag klein schreiben
keinem ist was passiert.
Hier wechselst du auch wieder die Zeitform.

Du schreibst eine Erzählung mit Lokalkolorit, die man sich vielleicht mündlich so erzählen könnte. Es hat aber nicht so viel mit einer Kurzgeschichte zu tun. Was genau ist der Kern der Geschichte? Warum erzählst du so viel drumherum, wenn es nicht wichtig ist?
Und vor allem: Warum erzählst du nur und zeigst nicht, was geschieht?
Z.B. schreibst du, dass die Laune des Vaters auf dem "Siedepunkt" war. Wie äußert sich das? Woran erkennt man das? Wenn du das alles so lapidar berichtest, interessiert es auch nicht besonders. Wenn du möchtest, dass man sich Gedanken um den Vater macht, dann sollten die Leute drinnen vielleicht darüber reden, was schon alles geschehen ist, du könntest die Blitze, den Lärm beschreiben, oä. Dann könnte auch die Story der Oma spannend werden.
Aber so hört es sich eher wie eine Gute-Nacht-Geschichte an.
Ganz abgesehen davon, dass die Laune doch eher auf dem Tiefpunkt anlangt...?

Viel Spaß noch
Daeron

 

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