Gewissensbisse
„Wie wäre es mit der da?“ Viktor deutete auf eine weibliche Gestalt herunter, die die Straße entlang kam. Vornübergebeugt stemmte die Frau sich im letzten Licht des Tages gegen den Herbststurm.
Neben Viktor hockte Galina auf dem Dach und fröstelte. Nicht nur wegen des Windes, der ihr hier oben durch die Kleider fuhr und ihre Haut prickeln ließ. Es war einfach beängstigend, wie Viktor auf die Frau zeigte, ganz so, als sei sie nur ein Stück Fleisch in der Auslage eines Metzgers. Galina schwieg, hoffte einfach, die Frau würde sich beeilen, vielleicht die Straßenseite wechseln, damit Galina nicht ... Allein der Gedanke ließ ihre Eckzähne schmerzen. Galina spürte, wie sie sich aus dem Kiefer schoben und ihr der Speichel im Mund zusammenlief. Und sie ekelte sich vor sich selbst.
„Nun sag schon“, forderte Viktor. „Sie sieht jung aus.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Galina bemerkte, dass auch seine Eckzähne schon lang geworden waren.
„Ich weiß nicht“, gab die junge Vampirin zögernd zurück. Alles sträubte sich in ihr. Die Frau war vielleicht Anfang 20, kaum älter als Galina selbst, vielleicht eine Studentin auf dem Heimweg von der Uni. Das könnte ich sein, dachte Galina, und schauderte.
Viktor schnaubte und strich sich mit einer ungeduldigen Geste eine Strähne seines schulterlangen schwarzen Haares aus dem blassen Gesicht. „Wie viele willst du noch vorbeigehen lassen? Der erste Mann war dir zu alt, der zweite zu klein und was ist mit der Frau? Zu jung?“ Er verdrehte die dunklen Augen, sprach dann aber ruhiger weiter. „Du hast einfach nur Gewissensbisse, nichts weiter Galina. Das ist normal, glaub mir. Aber du bist kein Mensch mehr, du bist jetzt ein Vampir und Menschen sind deine Beute. Das ist ganz natürlich. Wenn du dich einmal überwunden hast, wird es mit jedem Mal einfacher.“ Er nickte auffordernd zur Straße, die Frau war beinahe direkt unter ihnen.
Galina sah hinab und ihr Magen knurrte. Eine beinahe unüberwindbare Gier nach Blut kam in ihr auf. Sie glaubte das Pochen des jungen Herzens bis hinauf aufs Dach zu hören, genauso wie das Rauschen des Blutes in den Adern der Frau.
Viktor schürzte die Lippen und schüttelte entnervt den Kopf. Dann sprang er ohne ein Wort vom Dach. Sein Ledermantel flatterte hinter ihm im Wind. Die Frau hörte ihn und sah auf, doch ehe sie reagieren konnte, landete Viktor neben ihr und riss sie zu Boden. Galina hörte einen unterdrückten Schrei und sah, wie Viktor zuschlug. Stille. Kurz blickte er sich um, aber es war niemand zu sehen. Viktor winkte Galina zu sich und sie sprang zu ihm hinunter.
Es überraschte sie immer noch, wie leicht sie auf dem Boden aufkam, so als sei sie nur einen Meter und nicht drei Stockwerke hinab gesprungen.
Viktor hatte sich inzwischen die bewusstlos Frau auf die Schulter geladen und trug sie in eine Seitengasse, wo sie ungestört sein würden. Zwischen zwei Müllcontainern stellte Viktor sein Opfer auf die Füße, packte ihren Kopf, damit sie nicht umfiel, und bog ihn zur Seite, sodass ihr Hals freilag.
Galinas Gier kam mit Macht zurück und sie starrte fasziniert auf die pochende Halsschlagader der Frau. Zögernd trat Galina einen Schritt näher, den Mund halb geöffnet. Der Drang ihre überlangen Eckzähne in die Pulsader zu schlagen und das Blut in ihren Mund sprudeln zu lassen, war schier übermächtig. Sie stand nun so dicht vor der Frau, dass sie sich nur noch hätte vorbeugen müssen, um zuzubeißen. Doch Galina zögerte.
„Tu es“, zischte Viktor ungeduldig. „Denk nicht nach, beiß einfach zu.“
Galina war wie gelähmt. In ihr rangen Gier und Ekel miteinander und keines der Gefühle gewann die Oberhand. Einerseits wollte sie zubeißen, andererseits sich am liebsten umdrehen und wegrennen. „Ich ... Ich kann das nicht“, stotterte sie.
Einige Sekunden starrte Viktor sie an, dann stieß er das Opfer wie eine Puppe gegen einen der Müllcontainer, wo die Frau zusammensackte. Mit einem Schritt war er bei Galina und packte sie am Kragen. Sie sah Zorn in Viktors Augen flackern, während er sie zurückdrängte und mit übermenschlicher Kraft gegen die gegenüberliegende Wand presste. „Was ist nur los mit dir?“, fauchte er. „Ich sehe doch, dass du deinen Hunger kaum noch ertragen kannst. Früher oder später musst du Blut trinken.“
Galina schluckte. Sie zögerte einen Moment mit ihrer Antwort, da sie seinen Zorn fürchtete. „Aber es muss doch kein Menschenblut sein“, erwiderte sie dennoch.
„Willst du weiter Rattenblut trinken?“, zischte Viktor. „Oder vielleicht Hunde oder Katzen erlegen? Wie wäre es mit einer Kuh?“ Er spuckte auf den Boden. „So oder so tötest du, Galina. Du tötest, um zu leben, wie jedes Raubtier und so wie es auch Menschen tun.“ Er atmete einmal tief durch und trat einen Schritt zurück. Seine Hände, eben noch zu Fäusten geballt, entspannten sich. Er seufzte und drehte sich zu der Frau um, die nach wie vor reglos am Boden lag.
„Aber gut, vielleicht verlange ich doch noch zu viel von dir.“ Er ging zu dem Opfer, packte die Frau und richtete sie wieder auf. Mit einem geübten Handgriff packte er den Kopf, riss ihn schnell hin und her und es knackte vernehmlich.
Galina fuhr zusammen, sah, wie die Pulsader der Frau ein letztes Mal zuckte und sich dann nicht mehr regte.
Wieder präsentierte Viktor ihr den nackten Hals der Frau. „Jetzt ist sie tot. Beiß schnell zu, solange das Blut noch warm ist.“ Er bemerkte, dass Galina noch immer zögerte. „Wenn du es nicht tust, ist sie ganz umsonst gestorben“, fügte er hinzu.
Galina trat näher. Wieder rangen Gier und Ekel miteinander und die Gier schien die Oberhand zu gewinnen. Galina öffnete den Mund, beugte sich vor und näherte ihre Zähne dem Hals der Frau. Beinahe berührten die Spitzen ihrer Eckzähne schon die Haut der Leiche, als sie sich plötzlich abwandte und neben den Müllcontainer erbrach.
Als sich ihr Magen wieder beruhigt hatte, hörte sie Viktor hinter sich. Er hatte den anderen Container geöffnet und warf die Leiche hinein. „Was für eine Verschwendung“, brummte er.
„Warum trinkst du nicht?“, fragte Galina und wischte sich über den Mund.
Er blitzte sie an. „Kaltes Blut ist wie kalter Kaffee. Man kann es trinken, wenn man am Verdursten ist, aber es schmeckt nicht. Und ich bin nicht am Verdursten.“ Er schloss den Müllcontainer und wandte sich Galina zu. „Aber was ist mit dir? Wie lange willst du es noch aushalten? Du kannst es doch nicht ewig herauszögern.“
Obwohl ihr eben noch übel gewesen war, spürte Galina schon wieder den Blutdurst zurückkehren. Ein Teil von ihr bereute ihre Feigheit, aber in gewisser Weise war sie auch froh, die Blutgier noch einmal niedergerungen zu haben.
Viktor atmete ein paar Mal tief durch. „Wie soll es weitergehen, Galina? Du wolltest doch, dass ich dich verwandle, nun musst du auch akzeptieren, was du geworden bist. Du bist jetzt eine von uns, es gibt kein Zurück. Was dich hindert zu beißen, sind die Reste deiner Menschlichkeit. Du musst sie ablegen, wie alte Kleider.“
„Aber ich kann doch wirklich weiter Tiere ...“
Viktor fuhr so schnell zu ihr herum, dass Galina seinem Schlag nicht ausweichen konnte. Sein Handrücken traf sie hart im Gesicht und schleuderte sie gegen die Wand der Gasse. „Tiere?“, geiferte er. „Du willst weiter Tierblut trinken, ja? Und ich muss es dann bei jedem Kuss an dir schmecken. Muss weiter bei jedem Schritt darauf achten, ob du mir mit deinen beschränkten Kräften noch folgen kannst, weil das Tierblut dir nicht die Macht verleiht, die dir Menschenblut verleihen könnte. Nirgends könnten wir uns sehen lassen, weil jeder andere Vampir riechen kann, dass du eine Tierfresserin bist.“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Du musst dich entscheiden Galina. Ich habe mehr als genug Geduld bewiesen. Entweder du gibst deine Menschlichkeit auf - oder mich.“
So drohend sein Zorn vorher auch gewesen war, diese Worte waren es, die Galina Furcht einflößten. Ein Leben ohne Viktor – unvorstellbar. Sie spürte, wie ihr allein der Gedanke die Brust zusammenschnürte.
„Daniel hat mich gewarnt“, fuhr Viktor resigniert fort. „Du seiest nur ein schwaches Geschöpf, blind vor verklärter Liebe, dir nicht im Klaren darüber, was eine Verwandlung für dich bedeutet. Doch ich war selbst blind. Ich wollte es nicht einsehen, ich habe geglaubt, du könntest eine von uns werden, die schöne Braut an meiner Seite – für immer.“ Er wandte sich von ihr ab.
„Gib mir noch Zeit, Viktor“, bat sie. „Ich brauche nur Zeit, um mich an alles zu gewöhnen. Wenn der Hunger dann einmal groß genug ist, dann schaffe ich es sicher.“
Viktor schüttelt den Kopf. „Wie lange bist du nun schon verwandelt? Einen Monat, Galina, einen ganzen Monat frisst du schon Ratten. Dein Mund stinkt nach Gosse, bei jedem Kuss überkommt mich Ekel. Deine Transformation ist längst abgeschlossen, wenn du es jetzt nicht schaffst, dann schaffst du es nie.“ Leise, mit gesenktem Kopf fügte er hinzu: „Ich denke, wir sollten uns trennen.“
Galina erschrak. „Nein, Viktor, sag das nicht. Gib mir noch eine Chance, bitte. Ich kann es schaffen, um deinetwillen kann ich es schaffen, bestimmt.“
Er drehte sich wieder zu ihr um. Sein Gesicht sprach Bände, er glaubte ihr nicht. „Beweise es“, forderte er.
„Wie?“
Viktor deutete auf die Straße. „Schnapp dir den erstbesten Menschen, der vorbeikommt“, forderte er. „Keine Ausflüchte und kein Zögern diesmal.“
Galina nickte energisch. „Gut, warte hier.“ Sie stolperte die Gasse entlang bis zur Einmündung in die Straße, immer noch ganz krank vor Angst, Viktor zu verlieren.
Als sie ihn kennengelernt hatte, war ihr Leben eine Ruine gewesen. Galina war in schlechte Gesellschaft geraten, hatte Drogen konsumiert, mit ihrer Familie gebrochen und das Studium geschmissen. Erst Viktor gab ihr wieder Halt, versprach ihr, ihr zu helfen von den Drogen wegzukommen. Ihre Liebe zu ihm gab ihr die Kraft, das Leben wieder in den Griff zu bekommen. Doch den Drogen zu entsagen erwies sich als schwierig und so offenbarte ihr Viktor schließlich sein wahres Selbst. Sie hatte nicht lange gezögert und mit seinem Biss waren die Entzugserscheinungen sofort verschwunden. Doch nun plagte sie eine neue Sucht und wegen dieser musste sie alles aufgeben. Die letzten Freunde hatte sie verlassen, um sie nicht in Gefahr zu bringen, war mit Viktor in eine fremde Stadt gegangen. Und hier war sie nun. Wenn Viktor sie verließ, blieb ihr nichts mehr.
Vorsichtig sah sie sich nach links und rechts um und war beinahe erleichtert, dass sie niemanden kommen sah. Der Wind hatte etwas nachgelassen, dafür hatte es nun noch zu regnen begonnen. Kein Wetter, um zu Fuß unterwegs zu sein. Vielleicht würde Viktors Zorn inzwischen verrauchen und er würde weiter Geduld mit ihr haben.
Aber wie lange noch? Es war nicht das erste Mal gewesen, dass er die Geduld verlor, aber mit Trennung hatte er ihr noch nie gedroht. Und Galina hatte gespürt, dass es keine leere Drohung war. Sie bekam allein bei dem Gedanken, dass er sich jetzt in ihrem Rücken davonmachen und sie allein lassen könnte, weiche Knie und sah sich vorsichtig nach ihm um. Doch Viktor lehnte gelangweilt an einem der Müllcontainer und beobachtete sie.
„Tschüß Marco“, hörte Galina von der Straße her und fuhr herum.
„Ciao Nico!“
Zwei Jungs, vielleicht zehn oder elf Jahre alt, kamen die Straße herauf und verabschiedeten sich gerade voneinander. Der eine blieb an einer Haustür zurück, der andere kam direkt auf Galina zu und winkte seinem Freund noch einmal, ehe der im Haus verschwand.
Galina schluckte. Ausgerechnet ein Kind. Hätte sie doch vorhin den alten Mann gebissen, oder wenigstens die Frau, nachdem Viktor sie sowieso schon umgebracht hatte. Nun kam der kleine Junge auf sie zu, eine Sporttasche auf seiner Schulter ließ vermuten, woher er kam. Warum hatten seine Eltern ihn bei diesem Wetter nicht abgeholt? Wieso musste ausgerechnet er nun diese Straße entlangkommen?
Jetzt hatte er Galina sogar noch entdeckt und lächelte ihr arglos zu. Dass ihm das Regenwasser über das Gesicht lief, schien ihn in keinster Weise zu stören. Ein junges, unbekümmertes Leben – und Galina sollte es auslöschen.
Sie spürte Viktor dicht hinter sich, auch er hatte die Stimmen der Jungs gehört. Er sagte nichts, doch Galina fühlte seine gespannte Erwartung. Sie würde diesen Jungen beißen oder Viktor verlieren. Am liebsten hätte sie angesichts dieses Dilemmas laut geschrien.
Wenn sie den Jungen biss, würde nicht nur ihre Gier für eine Weile gestillt sein, sagte sie sich. Viktor würde ihr verzeihen. Er würde sie umarmen, sie lieben, mit ihr durch die Stadt ziehen – und mit ihr weitere Menschen töten. Vielleicht noch mehr Kinder oder Mütter. Der Junge war nur der Anfang, erinnerte Galinas Gewissen sie schmerzhaft. Aber hatte sie sich nicht schon entschieden, als sie Viktor erlaubte, sie zu beißen? Hatte sie da nicht schon akzeptiert, dass sie fortan Jagd auf Menschen machen und ihr Blut trinken würde? Liebte sie ihn nicht so sehr, dass sie bereit war, die letzten Fesseln der Menschlichkeit abzustreifen?
Der Junge pfiff eine muntere Melodie, vielleicht noch fünf Meter entfernt. Er machte keine Anstalten die Straßenseite zu wechseln. Nichts und niemand würde ihr die Entscheidung ersparen, erkannte Galina verzweifelt.
Aber Viktor könnte es, dachte sie. Wenn er mich wirklich lieben würde, so wie ich bin, dann würde er mich nicht vor diese Wahl stellen. Er würde mich nicht zwingen, Dinge zu tun, die unmenschlich sind. Er würde doch zumindest sagen: Das ist ein Kind. Ich verstehe, dass du ihn nicht töten kannst. Warte auf den Nächsten.
Aber Viktor sagte nichts. Er stand nur hinter ihr, sie spürte seinen skeptischen Blick auf sich. Es war einfach nicht fair. Was hatte sie nicht schon alles für ihn aufgegeben. Und er? Was hatte er ihr gegeben außer ein wenig seiner allzu endlichen Geduld? Warum war ihm wichtiger, was andere Vampire von ihm dachten, als was Galina fühlte?
Voller Zorn fuhr sie herum, fauchte ihn mit gebleckten Zähnen an und stieß ihn weg. „Du Scheusal“, schrie sie, plötzlich außer sich. „Wie kannst du mir das antun? Ich kann es nicht, verstehst du das nicht? Ich will so weitermachen wie bisher, und wenn du mich liebst, akzeptierst du das.“ Kaum waren die Worte heraus, bereute sie sie auch schon. Sie erschrak vor ihrer eigenen Wut, ließ die Hände, die eben noch gegen seine breite Brust getrommelt hatten, sinken. Galina schluckte und sah ihm ins Gesicht. „Kannst du das nicht akzeptieren?“
Ein paar Sekunden starrten sie einander an. Galina erkannte Enttäuschung und Trauer in seinen Augen, aber war da vielleicht nicht auch ein Hauch von Verständnis? War da nicht Liebe?
Wortlos wandte Viktor sich ab und sprang erst auf den Müllcontainer und dann mit einem gewandten Satz zum nächsten Dach hinauf. Ohne sich umzublicken, rannte er über die Dachschindeln und verschwand hinter dem Dachfirst.
Wie gelähmt starrte Galina zu der Stelle, wo er verschwunden war. Ein kleiner Teil von ihr drängte sie, ihm nachzueilen, doch das Dach war zu hoch. Ihre begrenzten Kräfte würden nicht ausreichen, um wie Viktor vom Container bis aufs Dach zu springen. Sie hätte rufen können, bitten, flehen, doch im Innern wusste sie, dass das zwecklos war. Nicht nur weil er sowieso nicht zurückkommen würde. Auch in ihr war durch seine Unnachgiebigkeit etwas zerbrochen und so stand sie nur da und weinte bitterlich.
Wie lange sie so dagestanden und schließlich zwischen den Müllcontainern gekauert hatte, wusste sie später nicht zu sagen. Der Regen hatte sie bis auf die Haut durchnässt und sie fror erbärmlich, als das Quieken einer Ratte sie endlich aus ihrer Verzweiflung holte.
Ein ziemlich großes Exemplar machte sich an einem Loch in einem der Müllcontainer zu schaffen und der Anblick der Ratte ließ Galinas ungestillten Durst wieder erwachen. Ohne zu zögern, sprang sie mit übermenschlicher Geschwindigkeit vor, packte das kreischende Tier und versenkte ihre Zähne gierig in den kleinen Leib. Das wenige Blut reichte so eben, um den gröbsten Durst zu stillen, aber es schmeckte.
Sie konnte – nein – sie würde es ohne Menschenblut schaffen, schwor sich Galina. Vielleicht konnte sie dann auch irgendwann in ihre Heimatstadt zurückkehren und an ihr altes Leben anknüpfen, irgendwie. An diese Hoffnung wollte sie sich klammern. Sie würden jedenfalls einen anderen Weg gehen als Viktor ihn ihr aufzwingen wollte. Allein zwar - aber ohne Gewissensbisse.