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Gestatten, Ihre Zimmer KI

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09.01.2017
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Gestatten, Ihre Zimmer KI

Es war wie eine Wand. Nichts anderes hätte eine unmittelbarere Grenze darstellen können, als das klimatisierte Flughafengebäude zu verlassen und sich der gnadenlosen Hitze Abu Dhabis auszusetzen. Mr. Triss blinzelte und hob die Hand, um seine Augen vor der Sonne zu schützen, doch sie gewöhnten sich nur langsam an das gleißende Licht und seine Umgebung. Sie war wunderschön seiner Meinung nach. Anders als die eilenden Menschen hinter ihm, hielt er inne um sich die umgebende Landschaft anzusehen. „Passen Sie doch auf, können Sie nicht einen anderen Weg verstopfen“, fauchte hinter ihm ein Geschäftsmann, der durch seine Zeitung abgelenkt, fast in ihn hineingelaufen wäre. „Oh, das tut mir sehr leid“, entschuldigte er sich. Mr. Triss meinte es ernst und zog auch noch seinen Hut zur Verdeutlichung. Der Mann schnaubte nur und stieg in eines der Vehikel, die vor dem Terminal warteten. Mr. Triss nahm seine Reisetasche, setzte seinen Hut wieder auf und stapfte los, um den Transfer zum Hotel zu suchen.

Selbst ein großer Fan des motorisierten Sportes, schlenderte er staunend an der Schlange der wartenden Wagen vorbei. Die Scheiche hier hatten wirklich Geld und stellten es gern zur Schau. Auch wenn er es erwartet hatte, so überrascht war er doch, dass selbst die Taxen neuesten Baujahrs und aus edlem Hause waren. Sogar ein selbstfahrender Mercedes entlud gerade eine kleine Familie von Europäern in das Flughafengebäude. Ursprünglich wollte er sich in der Zeit nach seinen Meetings größtenteils im Hotel aufhalten. Jetzt aber wurde ihm klar, was er sich entgehen ließe, wenn er sich nicht wenigstens einmal den Dubai Autodrome ansah. Wer weiß, vielleicht würde er sogar die Gelegenheit haben, sich zum Yas Mariana Circuit aufzumachen. In einer schwarzen Lexus Limousine, die nicht älter als zwei Monate sein konnte, wurde er fündig; auf der Motorhaube und an jeder Tür stand in hellgelb: >Auftrag: Transfer von Mr. Triss< Er zog am Türgriff, doch sie war verschlossen. Er sah sich um… war hier noch ein anderer Mr. Triss, der transferiert werden sollte? „Ah, Mister Triss, Sie sind doch Mr. Triss, nicht wahr“, kam es in sehr stabilem, jedoch leicht von arabisch durchzogenem Englisch von der Seite. Mr. Triss, leicht erschrocken, wandte sich langsam um.

Die Worte kamen von einem kleinen Araber mit Vollbart, der auf ihn zugeeilt kam. Beim Laufen schnipste er seine Zigarette, die er eben noch geraucht hatte zur Seite weg. Als er vor ihm stand, packte er seine Hand und schüttelte sie ausgiebig. „Ich freue mich wirklich Sie kennen zu lernen Mr. Triss, ich bin Nabil Ibn Umar Ibn Abbis el Alvi, aber nennen Sie mich doch bitte Nabil.“ Mr. Triss wollte seinerseits zu einer Begrüßung anheben, wurde jedoch direkt von seiner neuen Bekanntschaft abgewürgt: „Sehen Sie, es tut mir leid, ich wollte eigentlich direkt vorm Terminal auf Sie warten, naja, jedenfalls bin ich Ihr Fahrer und soll sie zum Hotel fahren.“ Mr. Triss bedauerte es, einen Fahrer zu haben, er wäre tatsächlich gerne einmal in einem selbstfahrenden Wagen unterwegs gewesen. Stattdessen wies er Nabil höflich auf die verfrühte Ankunft seines Fluges in Dubai und den Umstand, dass er seine Tasche recht schnell auf dem Gepäckband gefunden hatte hin.

Dreißig Minuten später waren sie bereits in Downtown Dubai und Mr. Triss hörte den Ausschweifungen Nabils über die Stadt und ihr Nachtleben nur noch mit halbem Ohr zu; er wurde zu sehr von den Gebäuden, den Wolkenkratzern und dem Straßenleben abgelenkt, um sich wirklich auf eine anregende Unterhaltung konzentrieren zu können. Zu seiner Liste der Sehenswürdigkeiten, die er unbedingt besuchen wollte kamen auf jeden Fall noch die Mall of the Emirates und die Palm Islands. Dubai war wie die perfekte Verschmelzung von westlichem Geld und arabischer Schönheit. Eine Nachricht von seinem Boss zog seine Aufmerksamkeit fort von den Straßen Dubais. In der Nachricht begrüßte er ihn an seiner Destination und wünschte ihm viel Erfolg. Mr. Triss tippte eine knappes „Danke“ in das Display und steckte sein Handy zurück. „Chef“, fragte Nabil. „Macht Ärger? Ist bei meinem so. Aber bitte sagen Sie ihm das nicht.“ Und schon plapperte Nabil in einemfort weiter. Mr. Triss musste schmunzeln, hoffentlich waren nicht alle Einheimischen wie dieser Mann.

Nach Mr. Triss‘ Meinung, war Dubai am schönsten, wenn es Abend war. Die Sonne stand bereits so tief über dem Persischen Golf, dass er vor goldenem Licht nichts mehr sehen konnte, als Nabil in die Umm Suqeim Road einbog. Die Frontscheibe reagierte prompt und dunkelte sich selbst auf einen angenehmen Lichtpegel ab. Mr. Triss hatte ebendiese Technologie auch in seinem eigenen Wagen eingebaut – auch wenn noch nicht Standardausstattung, so war sie doch verbreitet - jedoch gab es in Minneapolis weit weniger spektakuläre Sonnenuntergänge, die die automatische Abdunkelung wirklich erforderlich machten. Die abgedunkelten Scheiben erhöhten den Effekt des Luxus nur noch weiter und er streckte seine Hand nach oben, um den flaumartigen und sicher sündhaft teuren Innenbezug des Gefährtes zu berühren. Normal waren in Autos Kunstfasern, die sich unangenehm anfühlten und sogar statisch aufluden. Dieser jedoch war angenehm flauschig und Mr. Triss musste sich doch sehr davon abhalten, nicht sein Gesicht an der Decke zu reiben.

Es war ironisch, aber auch nicht gänzlich abwegig, die Kaufpartner im zu erstehenden Hotel unterzubringen. Seine Kollegen waren bereits etwas länger anwesend, dennoch hatten die Gespräche über den Erwerb ohne Mr. Triss als Federführer noch nicht begonnen. Und so wurde sogar ein roter Teppich extra für ihn ausgerollt, als er aus dem Lexus stieg. Er sah sich das Gebäude an. Es hatte zwar die Fresken und Verzierungen verschiedener orientalisch anmutender Paläste – und ähnlich war auch die Auffahrt gestaltet – jedoch wusste er, dass die Front keinerlei Aufschluss über das Innere gab. Seiner Meinung nach gab es hier ohnehin schon zu viele Orientpaläste und man hätte durchaus das Äußere dem Inneren anpassen können. Der Page brachte seine Tasche bereits in die Lobby und der Hotelmanager selbst wartete an der Tür um ihm die Hand zu schütteln.

Die Lobby war eine 180 Gradwende im Design und Wesen. Anstelle einer x-beliebigen Kulisse aus ‚Tausendundeine Nacht‘ mit prunkvollen Springbrunnen, kunstvoll ausgearbeiteten Perserteppichen und orientalischer Baldachins, war sie eher steril gestaltet. Das Hotel war im inneren sehr modern und definitiv westlich dominiert gehalten. Edle Teak- und Schlangenhölzer waren mit Glas-, Sand,- Metall- und Steinelementen überall als Baukomponenten verwendet worden und an diversen Stellen hatten die Innenarchitekten auch die Benutzung von Wasser als sinnvoll erachtet. Die Lobby, aber auch das ganze restliche Hotel waren sehr licht und weit konzipiert worden und das Gebäude ließ einen zeitweilig sogar vergessen, dass man sich in Dubai befand.

Doch den größten Clou, welcher auch der Grund war, weshalb sich seine Firma für dieses eine Hotel interessierte (sie hatten bereits mehrere Hotels in den VAE erstanden), hatte Mr. Triss noch nicht zu Gesicht bekommen. Und wenn nur die Hälfte in den ihm vorgelegten Berichten der Wahrheit entsprach, so hätte seine Firma alle Gründe dieses Hotel zu erwerben. Der Witz, der reichen westlichen Geschäftsleuten das Geld aus den Taschen ziehen sollte, war eine autonome oder zumindest semi-autonome Funktionsweise. Funktionierte alles ordnungsgemäß, so würden die Gäste in automatischen Zimmern wohnen und im Speisesaal um Küchenecken mit Mechano-Köchen speisen. Tatsächlich wären menschliche Bedienstete nur länger für Transport-, Administrations- und Wartungstätigkeiten von Nöten. Vermutlich auch für die Reinigung der Zimmer. Tatsächlich würde man auf diese Weise keineswegs Personal einsparen, denn die reduzierte Zahl an Dienstmädchen käme sicher ums dreifache wieder als Techniker ins Haus.

Soweit jedenfalls die Theorie. Während der Bericht zwar die Vorteile der Automatisierung äußerst detailliert angepriesen hatte, so waren seine Formulierungen in Sachen benötigte Ressourcen oder etwaige Mängel allerdings eher minimalistisch veranlagt gewesen. Mr. Triss wollte nun genau diese Mängel ausloten und für seine Firma den tatsächlichen Wert dieses Hotels ausmachen. Er wies den derzeitigen Manager an, ihn wie einen normalen Gast zu behandeln und wünschte direkt einzuchecken. Dieser verbeugte sich und wies ihm mit der Hand in Richtung der Rezeption. Er nahm die Tasche auf, rückte seinen Hut zurecht und setzte sich in Bewegung.

Entgegen seiner Erwartung war die Rezeption kein Computer. Zwei schlanke Damen – Französinnen, wie er dem Dialekt entnehmen konnte – empfingen ihn freundlich und er reichte ihnen seine Personalien. Auf seine Frage, wieso denn der Empfang nicht automatisiert worden war, bekam er die Antwort, man habe den Gästen erst die Gelegenheit bieten wollen, sich im ‚Autonoumus‘ in menschlicher Gesellschaft einzuleben und außerdem für etwaige Fragen zur Verfügung zu stehen. Mr. Triss nickte anerkennend und platzierte seine Hand auf dem in den Tisch integrierten Scanner. „So Mr. Triss, Sie sind nun offiziell ein Gast unseres Hauses. Wenn etwas irgendwie nicht in Ordnung sein sollte, kommen Sie unbedingt zu uns, aber ich gehe nicht davon aus, dass dies jemals der Fall sein sollte, die Technik ist selbsterklärend“, erläuterte die Braunhaarige mit dem Namensschild Michelle. „Wir wünschen Ihnen viel Freude“, fügte ‚Kylie‘ mit einem koketten Lächeln hinzu. Er fragte sich, ob die Mädchen ernsthaft wegen ihres –zugegeben sehr attraktiven- Äußeren eingestellt worden waren und ob ‚Kylie‘ für dieses Lächeln denn einen Bonus erhielt. Selbstredend war es im unteren und mittleren Preissegment Gang und Gäbe recht hübsche Rezeptionistinnen zu beschäftigen, doch ein Hotel diesen Formates müsste es eigentlich besser wissen und eher weniger – oder besser gesagt: erst als Perfektionsmaßnahme- Wert auf die große Anziehung der Männer durch schöne Frauen am Empfang legen. Nein, wichtiger war, dass der Wein im Keller auf jeden Fall einen vierstelligen Betrag kostete. Was selbstverständlich nicht heißen sollte, dass das Hotel auch in dieser Richtung keine Annehmlichkeiten zu bieten haben würde. Mr. Triss musste grinsen und legte seine Hand auf das Paneel des Aufzuges.

Die Fahrt im Lift machte ihm die Finessen des Hotels erst richtig bewusst. Hätte er den Bericht des Managers nicht gelesen, so wäre es ihm nicht einmal aufgefallen. Auf vielen Flächen gegenüber der Glasfront der Aufzüge und auch um ihn herum, waren für ihn angenehme, abstrakte, geometrische Muster abgebildet und der Fahrstuhl spielte eine entspannende Musik. Der dadurch hervorgerufene beruhigende Effekt kam nicht von ungefähr, denn Bilder wie Musik wurden von einem hochkomplexen Algorithmus erschaffen, basierend auf den dem Zentralcomputer vorliegenden Daten über die Vorlieben und Wünsche der Gäste. Mr. Triss mutmaßte, dass diese Informationen von Google und ähnlichem zusammengetragen worden waren. Und es funktionierte auch ein Stück weit; er hörte auf, sich im Geist Notizen über die Einrichtung zu machen. Wie gut dieses System jedoch einmal im Vollbesetzten Hotelkomplex funktionieren sollte, war er sich nicht sicher. Die Türen glitten auf und der Aufzug gab den Blick auf einen Gang mit dem Geländer hinunter zur Lobby auf der Linken- und den Zimmertüren zur Rechten hin frei. Diese „interaktive Tapete“ setzte sich natürlich auch hier fort. Vor seinem Zimmer angekommen, schaute er sich noch einmal um, bevor er die Hand auf das Türpaneel legte und diese sich auftat.

Es wurde ihm klar, dass der Stil der Lobby sich über das ganze Hotel zu erstrecken schien. Obwohl die Sonne bereits fast komplett im Persischen Golf versunken war, war auch hier das Zimmer so weit konzipiert, dass die letzten Sonnenstrahlen zur Erleuchtung völlig ausreichten. Die Innenarchitekten hatten ganze Arbeit geleistet: Die Einrichtung war seiner Meinung nach das perfekte Ergebnis der Verbindung von Moderne und Behaglichkeit. Ein eigener Kamin und auf der großen Terrasse auch ein Whirlpool rundeten die Räumlichkeiten noch zusätzlich ab. Und alles war in dieses Orange getaucht. „Willkommen Mr. Triss.“ Mr. Triss, der sich eben in einen der weißen Sessel hatte fallen lassen, sah sich schockiert um. Die Stimme schien aus dem Nichts selbst gekommen zu sein und war klar, hell, weich, weiblich und völlig ruhig. „Ich bin hier oben Mr. Triss. Oder rechts oder links neben Ihnen, ganz wie es Ihnen gefällt. Aber vielleicht darf ich mich erst einmal vorstellen: Gestatten, Ihre Zimmer KI.“

Von einem Computer der zur fortgeschrittenen Interaktion mit den Gästen fähig war, hatte im Bericht nichts gestanden, weswegen Mr. Triss sich erst einmal sammeln musste. „Wenn Sie möchten, Mr. Triss, so werde ich Ihnen in aller Kürze meinen Funktionsumfang näherbringen. Als erstes sollten Sie wissen, dass ich mit Ihnen nur dann in Kontakt treten werde, wenn Sie dies auch ausdrücklich wünschen. Alle Oberflächen dieses Zimmers verfügen über die Spezialbeschichtung, die beispielsweise auch in Ihrer Zeitung verbaut ist und den Bildern das Bewegen ermöglicht. Das bedeutet, dass Sie zu jeder Zeit alles auf jedem Quadratzentimeter dieses Raumes abbilden lassen können. Während sie sprach änderte sich die Wandfarbe erst zu pastellfarben und anschließend zeigte sie ein Bild des jamaikanischen Urwaldes; zudem erfüllten Urwaldgeräusche das Hotelzimmer. „Wichtig ist“, kehrte die KI zurück, „dass Sie niemals vergessen, dass ich nur ein Computer, ein seelenloses Ding bin, egal wie realistisch die Konversation mit mir auch sein mag.“ Und schon war das ursprüngliche Orange zurück. Mr. Triss verschränkte die Arme. Er war sich nicht sicher, wieso von der KI in dem Bericht kein Sterbenswörtchen verraten worden war. „Gibt es anstelle von dir auch eine weitere Möglichkeit, dieses Zimmer zu bedienen.“ Es war das erste Mal, dass sich Mr. Triss direkt an die Raumintelligenz wandte. „Selbstverständlich gibt es die“, kehrte die sanfte Stimme in den Raum zurück. „Sehen Sie, direkt neben der Tür befindet sich ein abtrennbares Paneel. Sie erhalten mit ihm die volle Kontrolle über dieses Zimmer. Die Funktionen des Paneels lassen sich übrigens auch auf Ihre Zeitung übertragen, sofern Sie sie manuell koppeln. Selbstverständlich können Sie auch mit jeder Vorrichtung direkt interagieren. Oder aber, Sie wenden sich direkt an mich. Das ist, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach, komfortabler.“ „Danke aber verzichte“, winkte er ab.

Nachdem er die vollständige Kontrolle über das Zimmer auf seine Zeitung übertragen hatte, wankte er zum Bett und ließ sich darauf fallen. Es war bequem. Er ruckelte auf dem Bett herum, um die Qualität oberflächlich zu überprüfen. Es wackelte nicht, jedoch war die Matratze definitiv zu laut, um wirklich etwas her zu machen. Wenn die Firma dieses Hotel wirklich zu ihrem Luxus-Tech zu machen gedachte, wäre an einigen Punkten noch eine Nachbearbeitung erforderlich. Auf dem Rücken liegend entfaltete er das Synthetik Papier und lud die neuesten Nachrichten. Ja, es lohnte sich wirklich, das Decade-Package des All-Around-World Verlages gekauft zu haben. Er tippte auf den Block der Cyber-Nachrichten und eine Eilmeldung über eine Sicherheitslücke im All-Around-World Schlüssel schlug direkt Alarm. Leider hatte er keine Gelegenheit, die Liste der betroffenen Modelle nach seinem eigenen abzusuchen, da ihn ein Videoanruf seines Chefs unterbrach. Sein Handy schien es direkt an die Tech-Zeitung weitergeleitet zu haben. Er nahm an und das bärtige Gesicht seines Chefs erschien überdimensional groß direkt über seinem eigenen. Mr. Triss ließ ihn nicht zu Wort kommen und schoss direkt los: „Wissen Sie, dass die Zimmer über eine eigene KI verfügen?“ „Ja, das wusste ich.“ Er kam direkt zu seinem Anliegen. „Sie sollen als argloser Hotelgast das Haus unter die Lupe nehmen und dann unvoreingenommen von Ihren Erfahrungen berichten. Die Verhandlungen, sollte es soweit kommen, werde ich selbst führen, Ihre Aufgabe hat sich also dementsprechend geändert. Wenn alles gut geht, werden wir dieses Hotel dann nächstes Jahr eröffnen können, unter Umständen auch erst 2027, wenn wir allzu viel nachbessern müssen. Wir haben deshalb auch Ihren Aufenthalt hier etwas verlängert und erwarten dann Bericht von Ihnen. Fragen Sie nicht, ich wünsche Ihnen schöne zwei Wochen hier, und dann sehen wir uns im Oktober wieder.“ Und damit war die Verbindung getrennt.

Mr. Triss zeigte seiner Zeitung einen Mittelfinger und kehrte anschließend in das Menü der Verwaltung zurück. Das Hotelzimmer, so schien es, war fast gänzlich automatisiert und enthielt neben wirklich nützlichen Funktionen wie einer optimalen Sitzanpassung der Couch auch nicht so unentbehrliche Einstellungen, wie die Farbbeleuchtung des Wassers im Whirlpool oder der Dusche. Er wollte gerade zum Artikel der Sicherheitslücke zurückkehren, als er die Massageeinstellungen fand – und schon war es um ihn geschehen. Draußen ging die Sonne schließlich ganz unter und das Licht dämpfte sich im Hotelzimmer in die Farben der Night-Shift. „Sag mal, äh, KI, hast du auch einen Namen.“ An der Wand gegenüber erschien kurzzeitig eine Seriennummer. „Dies ist mein offizieller Name, doch ich fürchte er wird wohl zu unkomfortabel für den täglichen Gebrauch sein. Wieso nennen Sie mich nicht einfach Ann?“ „Wieso denn Ann?“ „Wieso denn nicht? Ich meine, es ist doch ein wirklich schöner Name.“ „Schön, warum nicht“, meinte er mit einem beherzten Gähnen. „Sind Sie müde“, kam es. „Ja, mein Jetlag macht mir zu schaffen“, gab er zurück und knöpfte dabei sein Hemd auf. „Hör mal, Ann. Irgendwie bist du mir unangenehm, wenn es dich nicht stört, dann“ und dabei wedelte er mit den Hände um sie zu verscheuchen, „lass dich dem Hotelzimmer nicht länger anmerken.“ „Das kann ich gerne, wenn es Ihr Wunsch ist. Aber ich könnte mich auch einfach darstellen, es könnte Sie beruhigen. Eine Sekunde bitte.“ An der Wand direkt neben der Glasfront zur Terrasse hin, erschien eine kleine computeranimierte Frau. Sie war jung, hatte rote Zöpfe, trug eine zu große Brille, die sie wie eine Eule erscheinen ließ und der Stil in dem sie gezeichnet war, hatte etwas Heiteres. Und niemals würde er so vergessen, dass es sich bei der Stimme nicht um einen Menschen handelte. „Besser?“ Die Stimme kam nun vermehrt aus Anns Ecke. Auch zeigte sie Mimik und Gestik und bewegte ihre Lippen synchron. Er musste lachen. „Definitiv besser.“

Obwohl es noch nicht einmal zehn war, lag er bereits im Bett. Ann hatte für ihn die Zimmerdecke in ein Sternenmeer verwandelt. Auf seinen Wunsch hin, hatte sie an den Wänden noch eine Strandkulisse erscheinen lassen und das verbleibende Licht im Zimmer dementsprechend angepasst. Er hatte sie gebeten, ihm etwas vorzulesen. Dafür war sie (oder vielmehr ihr Avatar) an der Wand entlang gegangen, wo sie sich in einen zweidimensionalen Lehnsessel fallen ließ, der an der Wand ihm gegenüber erschienen war. Sogar ein Buch, das sie umblätterte hatte sie auf dem Schoß. Es war so schön. Ein leichtes Meeresrauschen im Hintergrund, die Massage des Bettes und eine Geschichte aus Tausendundeine Nacht ließen ihn fort, in eine andere Welt treiben.

 

Hallo,

ich erkenne keinen wirklichen Konflikt in deiner Geschichte. Er kommt an und macht halt alltägliche Sachen, die mich als Leser jetzt nicht besonders interessieren. Ich habe auf einen Schockmoment oder etwas Ähnliches am Ende gehofft, aber da beschreibst du ja auch nur, was der Computer so kann und dass dein Protagonist deshalb früh schlafen gehen muss. Es liest sich für mich eher wie eine sehr langatmige Einleitung zum eigentlichen Teil einer Geschichte, die allerdings nicht kommt.

LG

 

Hallo PhilWasling,

anders als meine Vorredner bin ich nicht der Meinung, du müsstest unbedingt einen Konflikt einbauen. Für andere Formate mag das eine grundlegende, dramaturgische Bedingung sein, aber ich finde, Kurzgeschichten haben das nicht immer nötig.

Du beschreibst auch zuweilen auf sehr einfallsreiche Weise und das reicht, wie ich finde, um eine atmosphärische KG abzuliefern, die man gerne liest. Am Ende hoffte ich nur, dass sich Triss vielleicht noch den ein oder anderen, selbstreflektierenden Gedanken über die KI macht. Sozusagen als abschließenden Kommentar zu dem Erlebten - so wäre die Geschichte für mich runder. Das klang für mich in der übetrieben offenherzigen Äußerung

„Wichtig ist“, kehrte die KI zurück, „dass Sie niemals vergessen, dass ich nur ein Computer, ein seelenloses Ding bin, egal wie realistisch die Konversation mit mir auch sein mag.“

schon an (würde aber eine KI sowas überhaupt sagen?). Leider pennt der ja aber sofort weg. ;)

... paar Sachen noch:

Sie war wunderschön, seiner Meinung nach. Anders als die eilenden Menschen hinter ihm, hielt er inne, um sich die umgebende Landschaft anzusehen.

Erstes Komma: Weil's sonst wie ein neues Verb ("jemandes Meinung nach sein") klingt. Zweites Komma: Infinitivkonstruktion.

Auch wenn er es erwartet hatte, so überrascht war er doch, dass selbst die Taxen neuesten Baujahrs und aus edlem Hause waren.

Müsste "so war er doch überrascht" heißen.

In einer schwarzen Lexus Limousine, die nicht älter als zwei Monate sein konnte, wurde er fündig; auf der Motorhaube und an jeder Tür stand in hellgelb: >Auftrag: Transfer von Mr. Triss<

Das steht da tatsächlich auf Deutsch? In Abu Dhabi?

kam es in sehr stabilem, jedoch leicht von arabisch durchzogenem Englisch von der Seite.

Aha.. verstehe... richtig wäre: Arabisch.

Stattdessen wies er Nabil höflich auf die verfrühte Ankunft seines Fluges in Dubai und den Umstand, dass er seine Tasche recht schnell auf dem Gepäckband gefunden hatte hin.

Vor "hin" braucht's 'n Komma. Für mich so hart an der Grenze zur Verständlichkeit. Vielleicht das "hin" nach "Umstand" bringen?

Und schon plapperte Nabil in einemfort weiter.

Was'n das? Man plappert "in einem fort"? oder "ununterbrochen weiter".

Dieser jedoch war angenehm flauschig und Mr. Triss musste sich doch sehr davon abhalten, nicht sein Gesicht an der Decke zu reiben.

Haha... sehr geil... :thumbsup:


Alles in allem finde ich deine Geschichte toll geschrieben: Die Beschreibungen der Stadt, der Gesprächspartner von Mr. Triss und des Hotels sind wirklich gelungen, wie ich finde. Es ist mir allerdings zu langatmig - irgendwann, nach dem Check-In, empfand ich diese langen Beschreibungen, die mich vorher wirklich interessiert hatten, dann doch eher anstrengend. Irgendwie war die Luft raus. Vielleicht kannst du ja das ganze etwas eindampfen, damit einem als Leser nicht vor Ende der Story die Aufmerksamkeit aus geht?


LG
Klaus

 

Hallo PhilWasling,

eigentlich lese ich alle Texte, die den Tag SciFi tragen. Bei deiner habe ich mir ein paar Tage Zeit gelassen, weil der Titel für mich so gar nicht reizvoll klingt. Aber nun habe ich mich doch durchgerungen und -gearbeitet.
:hmm: Was genau möchtest du mit der Geschichte erzählen? Overall habe ich den Eindruck, dass es die Verführung eines Hightech-Gegners zu den Segnungen der modernen Technik sein soll. Aber manches spricht dagegen: dein Prot würde gerne von einer selbstfahrenden Limo abgeholt werden und er lässt sich dann am Ende doch sehr schnell und ohne jedes Sträuben auf die Bequemlichkeiten ein, die die KI zu bieten hat.
Wolltest Du womöglich nur deine genaue Kenntnis der Hotelwelt Dubais beweisen?
Für meinen Geschmack ist deine Geschichte nicht allgemein zu lang, sie ist zu lang an den falschen Stellen. Diese endlosen Beschreibungen, bis er überhaupt mal am Einsatzort ist, fordern die Geduld der Leser über Gebühr. Und danach passiert wieder nix. Nur Beschreibungen, Beschreibungen, Beschreibungen ... Du verstehst? Und als dann endlich die titelgebende KI erscheinen darf, handelst du das in ein paar Sätzen ab. Ende. Das Verhältnis stimmt für mich einfach nicht.

Noch ein paar Dinge im Einzelnen, die mir auffielen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Kommafehler, das war mir zu mühsam):

„Passen Sie doch auf, können Sie nicht einen anderen Weg verstopfen“, fauchte hinter ihm ein Geschäftsmann, der durch seine Zeitung abgelenkt, fast in ihn hineingelaufen wäre. „Oh, das tut mir sehr leid“, entschuldigte er sich. Mr. Triss meinte es ernst und zog auch noch seinen Hut zur Verdeutlichung.
Hat der Geschäftsmann sich bei sich selbst entschuldigt? So klingt das zunächst und wird erst durch den darauffolgenden Satz klargestellt. Und im Dialog bei Sprecherwechsel bitte immer Zeilenwechsel.

Auch wenn er es erwartet hatte, so überrascht war er doch, dass selbst die Taxen neuesten Baujahrs und aus edlem Hause waren.
Entweder erwartet er es oder er ist überrascht.

Sogar ein selbstfahrender Mercedes entlud gerade eine kleine Familie von Europäern in das Flughafengebäude.
Das Auto entlädt die Familie? Wie geht das denn?

...kam es in sehr stabilem, jedoch leicht von arabisch durchzogenem Englisch von der Seite.
stabil? arabisch durchzogen? Gemeint ist vermutlich "sicher" und arabischer Akzent?

Mr. Triss hatte ebendiese Technologie auch in seinem eigenen Wagen eingebaut
eben diese / seinen

Es war ironisch, aber auch nicht gänzlich abwegig, die Kaufpartner im zu erstehenden Hotel unterzubringen.
Das ist weder ironisch noch abwegig. Wo hätten sie ihn denn sonst unterbringen sollen? "Gehen Sie mal lieber in ein anderes Hotel, unseres wird Ihnen nicht gefallen?" oder so?

Die Lobby, aber auch das ganze restliche Hotel waren sehr licht und weit konzipiert worden und das Gebäude ließ einen zeitweilig sogar vergessen, dass man sich in Dubai befand.
Will oder soll man das denn vergessen? Warum?

... denn die reduzierte Zahl an Dienstmädchen ...
Dienstmädchen? Klingt nach 19. Jahrhundert.

Entgegen seiner Erwartung war die Rezeption kein Computer.
Wohl eher an der Rezeption

Er fragte sich, ob die Mädchen ernsthaft wegen ihres –zugegeben sehr attraktiven- Äußeren eingestellt worden waren und ob ‚Kylie‘ für dieses Lächeln denn einen Bonus erhielt.
Was hat das Wort ernsthaft in dem Satz verloren?

Selbstredend war es im unteren und mittleren Preissegment Gang und Gäbe recht hübsche Rezeptionistinnen zu beschäftigen, doch ein Hotel diesen Formates müsste es eigentlich besser wissen und eher weniger – oder besser gesagt: erst als Perfektionsmaßnahme- Wert auf die große Anziehung der Männer durch schöne Frauen am Empfang legen.
Mach da besser zwei oder drei Sätze draus, dann wird es vielleicht lesbarer.
gang und gäbe
Leerzeichen vor Gedankenstrich


Das bedeutet, dass Sie zu jeder Zeit alles auf jedem Quadratzentimeter dieses Raumes abbilden lassen können. Während sie sprach änderte sich die Wandfarbe erst zu pastellfarben und anschließend zeigte sie ...
Hier fehlt ein Anführungszeichen. Für den gesamten Dialog-Absatz: bitte Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel.

„Sie sollen als argloser Hotelgast das Haus unter die Lupe nehmen und dann unvoreingenommen von Ihren Erfahrungen berichten...
Weiter oben hast du beschrieben, wie er als "Federführer" mit großem Tamtam empfangen wurde. Wie also kann er als "argloser Hotelgast" gelten. Was meinst du hier wirklich?

Nächster Dialogabsatz wie gehabt: Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel macht das übersichtlicher und lesbarer.

Ok, mehr mag ich jetzt nicht meckern. Unterm Strich möchte ich behaupten, dass eine gute Geschichte daraus werden könnte, wenn du dich auf das Wesentliche konzentrierst und dir schlüssig werden kannst, wovon genau dein Text eigentlich handeln soll.

Gruß vom Blaustrumpf

 

Hallo PhilWasling,

also, ich finde die Art, wie die Story geschrieben ist, gut, auch wenn ich mich leider meinen Vorrednern anschließen muss, dass es wirklich viel zu lange dauert, bis was passiert (die Kritik habe ich auch schon oft gehört ;))

Das klingt alles sehr lange nach der Geschichte einer recht normalen Geschäftsreise in der Gegenwart nach Dubai. Schön geschrieben, aber man wartet eben darauf, dass endlich die KI auftaucht.

Im Zimmer ist es dann endlich erwartungsgemäß futuristisch. Dass die Animation der KI gezeichnet und heiter erscheint, finde ich einen guten Gedanken. Das würde tatsächlich etwas Abstand herstellen und vermeiden, dass man sich von einer sehr realistisch dargestellten Frau in der Privatsphäre seines Zimmers gestört oder (schlimmer noch?) sogar körperlich angezogen fühlen würde.

Und noch ein bisschen Meckerei im Detail:

Funktionierte alles ordnungsgemäß, so würden die Gäste in automatischen Zimmern wohnen und im Speisesaal um Küchenecken mit Mechano-Köchen speisen. Tatsächlich wären menschliche Bedienstete nur länger für Transport-, Administrations- und Wartungstätigkeiten von Nöten. Vermutlich auch für die Reinigung der Zimmer. Tatsächlich würde man auf diese Weise keineswegs Personal einsparen, denn die reduzierte Zahl an Dienstmädchen käme sicher ums dreifache wieder als Techniker ins Haus.

Personal einsparen würde man also nur in der Küche, wenn die "Dienstmädchen" noch weiter sauber machen? Ich finde Transport und Reinigung wären doch auch prädestiniert für eine Automatisierung. Gerade fürs Putzen braucht man viel Personal. Aber wenn man am Ende dreimal so viele Techniker braucht, als man an geringer qualifizierten Beschäftigten eingespart hat, hat man sicher etwas falsch gemacht...

Mich wundert, dass die in einem Hotel in Dubai, das auf High Tec setzt, schlechte Matrazen haben.

Auch war ich noch nie in der Ecke, aber landet man in Abu Dhabi, wenn man nach Dubai will?

Alles in allen gut geschrieben, aber mit deutlich weniger Reisebericht und mehr Science Fiction-Anteil würde es mir noch mehr gefallen. Auch könnte ein mehr besonderes Ende nicht schaden. Vielleicht hat die KI ja eine Meinung dazu, ob er den Hotel-Kauf empfehlen soll oder nicht und sie versucht ihn entsprechend zu beeinflussen. Oder sie weiß mehr über ihn, als ihm lieb ist. Da gäbe es einige Möglichkeiten.

Viele Grüße
Pink Panther

 
Zuletzt bearbeitet:

Kritik ist immer gut :D
Auch wenn diese manchmal natürlich hart ist - aber wir sind ja hier um meine Schreibfertigkeiten zu verbessern.

Ich will hier nochmal zusammenfassen, was ich alles aus euren Antworten mitnehmen kann um ähnliche Mängel in Zukunft zu vermeiden... oder wenigstens zu reduzieren. Und eine gewisse Kritik an der Kritik... :D

Gleich zu Beginn: Meine Kommas setze ich auch heute noch rein nach Gefühl und ich habe vermutlich einen hyperaktiven Dativ.

Dass meine Geschichten zu wenig durchdacht sind, muss ich leider nicht zum ersten Mal lesen... Tatsächlich bin ich recht vorschnell, wenn es um das Planen der Story, ihren Sinn und auch ihren Background geht. Auch beim Hochladen sollte ich mir vermutlich mehr Zeit lassen (und dabei rede ich weniger von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern, sondern eher von Kohärenz oder Inhalt).

Ich durfte schon des öfteren feststellen, dass meine Geschichte im Nachhineinen auf dem Papier, sich doch wesentlich von dem elementaren Konstrukt meiner Gedanken unterschied. Da sollte ich vielleicht mal was machen.

Ziemlich krasse Logik- und Kohärenzfehler sind in der Story... sowas ist echt schlimm - und schade! Gar nicht zu bestreiten.

Im Nachhinein hätte ich das Sci-Fi- und Fantasygenere nicht gesetzt, sondern Alltag.

Das führt mich auch direkt zu meinem Hintergedanken (echt schade und ein Armutszeugnis, den im Nachhinein anführen zu müssen): Der werte Leser sollte sich in einer wirklichen und realistischen (und definitiv nicht utopischen) Zukunftswelt widerfinden (in ca. 10 Jahren), wo er - von manchen Technologien überrascht, von machen unbeeindruckt - den Alltag eines Geschäftsmannes verfolgt. Selbstverständlich mit Google Einfluss.

Mr. Triss... ursprünglich hatte ich vor, ihn nicht einmal direkt reden zu lassen, aber spätestens im Hotelzimmer merkte ich dann, dass dies unumsetzbar war. Eigentlich sollte er dem Leser so fern wie möglich gehalten werden (was auch immer ich damit bezwecken wollte, weiß ich nicht und im Nachhinein hätte ich es vermutlich anders gemacht). Unter Umständen scheint durch, dass es sich bei ihm um ein herzloses Arschloch handeln könnte - je nach Auslegung. Tatsächlich war nur der Hoteldirektor weniger durchdacht.

Das vermutlich größte Manko dieser Geschichte sind vermutlich die Beschreibungen. Als relativer Neuling der Schreiberlinge weiß ich nicht wie, wo und wann diese richtig zu dosieren sind. Es scheint, ich hätte in diesem Falle die erste Hälfte erheblich kürzen können, während die zweite durchaus detailliertere Umschreibungen hätte vertragen können. Gibt es zu diesem Thema eigentlich einen Eintrag im Forum?? Wirklich, das wäre echt interessant. Wenn ich da Übung reinkriegen könnte und es richtig machen würde... Junge junge...

Was scheinbar auch gefehlt hat, war der Konflikt... sollte mir vermutlich mal Gedanken machen, ob ich nicht unter umständen einen für notwendig halten könnte.

Eine Kritik, die ich jedoch partiell zurückweisen muss, sind die Formulierungen. Manche sind auf jeden Fall und absolut unbestreitbar unscharf und lassen manches offen, bzw. geben zu wenig Auskunft. Aber andere Formulierungen - oder auch der Titel - sind wirklich Geschmackssache, weswegen ich es für dezent unangebracht halte, diese als objektive bzw. allgemeingültige Fehler zu bemängeln. (Tschuldigung für die ruppige Art an dieser Stelle.)

Getroffen hat mich die Tatsache, sich durch meine Geschichte durchkämpfen zu müssen... Hoffe, das künftig ändern zu können...

Aber ernsthaft: Danke nochmal für eure Kritiken, die sind wirklich wichtig. Nur so kann man sich verbesssern und wachsen.

mfg
PhilWasling

 

Ich will hier nochmal zusammenfassen, was ich alles aus euren Antworten mitnehmen kann um ähnliche Mängel in Zukunft zu vermeiden... oder wenigstens zu reduzieren.
...
Aber ernsthaft: Danke nochmal für eure Kritiken, die sind wirklich wichtig. Nur so kann man sich verbesssern und wachsen.

Kopf hoch, Phil, wird schon.

Ich möchte dir einen Tipp mitgeben:
Wenn du dich verbessern und wachsen willst, so lege am besten sofort los und probiere es an dieser Geschichte aus und nicht erst bei deiner nächsten. Auch deine Kommentatoren werden dir dafür dankbar sein, die für dich viel Arbeit und Zeit in ihre Hinweise, Anmerkungen und Tipps investiert haben.
Außerdem lernst du auch viel, wenn du andere Geschichten kommentierst. :)

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Eine Kritik, die ich jedoch partiell zurückweisen muss, sind die Formulierungen. Manche sind auf jeden Fall und absolut unbestreitbar unscharf und lassen manches offen, bzw. geben zu wenig Auskunft. Aber andere Formulierungen - oder auch der Titel - sind wirklich Geschmackssache, weswegen ich es für dezent unangebracht halte, diese als objektive bzw. allgemeingültige Fehler zu bemängeln. (Tschuldigung für die ruppige Art an dieser Stelle.)
Das hat doch niemand getan. Natürlich sind das subjektive Meinungen. Solche Meinungen sagen dir, wie deine Geschichte (oder dein Titel) bei Lesern ankommen. Es geht hier nicht um richtig oder falsch sondern um Wirkung. Selbstverständlich bleibt es dem Autor überlassen, ob er solche Meinungen wichtig findet. Ich selbst bin immer sehr dankbar für solche Hinweise und wenn mir drei Leute sagen "diese Formulierung spricht mich nicht an", dann bringt mich das schon ins Grübeln, ob sie so geschickt gewählt war, auch wenn sie formal richtig ist. Eine Geschichte, die nur fehlerlos ist, reicht mir persönlich nicht. Aber das ist wohl eine Frage des Anspruchs.
Gruß, Blaustrumpf

 

Hallo PhilWasling,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Ich bin generell neugierig, wenn jemand seine Zukunfstvorstellungen der nächsten Jahre präsentiert. Deswegen fiel es mir auch nicht so schwer deiner Geschichte folgen zu können. Das lag allerdings auch daran, dass ich mich auf den Höhepunkt der Geschichte gefreut habe, der jedoch nicht kam ...

Aber andere Formulierungen - oder auch der Titel - sind wirklich Geschmackssache,
Damit hast du bestimmt recht, aber es ist bestimmt sinnvoll, wenn du dir überlegst, welche Schwierigkeiten dein Titel verursachen kann, da er die Erwartungen des Lesers bestimmt. (Ebenso wie die Tags. Science Fiction fande ich durchaus berechtigt, aber Fantasy passte für mich persönlich nicht. Beim nächsten Mal wäre es vielleicht sinnvoll Fantasy durch "Alltag" zu ersetzen, aber das hast du ja auch schon selbst geschrieben.) Also zurück zum Titel:
Der Leser erwartet, dass die Zimmer KI eine zentrale Rolle spielen. Also sind die ersten dreiviertel deiner Geschichte geprägt von dem Abwarten des Lesers, wann die Zimmer KI endlich auftaucht, und was dann passieren wird.

Doch den größten Clou, welcher auch der Grund war, weshalb sich seine Firma für dieses eine Hotel interessierte (sie hatten bereits mehrere Hotels in den VAE erstanden), hatte Mr. Triss noch nicht zu Gesicht bekommen.
Hierbei war für mich wieder klar, dass es um die Zimmer KI gehen muss, welche wohl ganz besonders sein muss. Deshalb war ich verwundert, als ich Mr. Triss am Ende von der KI nichts wusste. Das ist aber auch zum Teil mein Fehler, da ich den folgenden Absatz vielleicht nicht aufmerksam genug gelesen hatte. Trotzdem nimmst du mit dem Titel natürlich dem Leser die Verwunderung, welche Mr. Triss durchlebt.


Tatsächlich würde man auf diese Weise keineswegs Personal einsparen, denn die reduzierte Zahl an Dienstmädchen käme sicher ums dreifache wieder als Techniker ins Haus.
Das glaube ich nicht wirklich. Werden dreimal so viele Techniker benötigt, wie Dienstmädchen? Ich denke, da ein Techniker sich bestimmt mit der Wartung von so einigen Robotern beschäftigen könnte, wäre eine Verdreifachung und sogar eine Verdopplung doch sehr drastisch. Langfristig werden die Schritte zur Automatisierung ja durchgeführt, um unter anderem auch Personal sparen zu können. Aber das ist nur eine Kleinigkeit und ich finde, dass sich jeder seine eigene Science Fiction bilden darf, solange es keine extremen Ungereimtheiten gibt ;)

Gestatten, Ihre Zimmer KI.
Da kommt dann endlich der Satz, auf den der Leser nun schon zwölf Absätze lang gewartet hat. Für mich war das Warten kein Problem, da ich deinen Schreibstil und die Beschreibungen mochte, aber für andere Leser scheint das ja durchaus anders gewesen zu sein. Nun ja, nach diesem Satz ist die Aufmerksamkeit des Lesers wieder voll da. "Das ist der Titel, also wird es jetzt spannend. Jetzt kommen wir zum Clou der Geschichte ..." Da die Geschichte dann jedoch nach drei Absätzen beendet ist, sind viele Leser von dem fehlenden Spannungsbogen enttäuscht. Wenn der Titel bereits soweit in der Geschichte vorgreift, dann erwartet man als Leser einfach noch mehr. Der Titel lässt den Großteil der Geschichte wie eine Einleitung wirken und setzt den Schwerpunkt auf die Zimmer KI, die dann jedoch gar keine dominierende Rolle einnimmt. Daher (so vermute ich) empfinden viele den Titel als problematisch und das hat mich überhaupt zu diesem Kommentar getrieben ;)
Klar, das ist kein allgemeingültiger Fehler und wenn das jemand so nennen sollte, hast du auch das Recht, dich darüber zu beschweren. Aber ich hoffe, dass ich deutlich machen konnte, dass es durchaus sinnvolle Gründe gibt, den Titel als problematisch zu bezeichnen. :)

Etwas anderes:
Aber bei dem Lesen der Geschichte ist mir etwas in den Sinn gekommen: Ich hätte es klasse gefunden, wenn sich herausgestellt hätte, dass die KI nur in das Zimmer von Mr. Triss "installiert" wurde und in Wirklichkeit von einer echten Frau gesprochen würde. Es gibt tatsächlich einen GreenScreen im Keller der Hotels, in dem eine Schauspielerin die Rolle von Ann übernimmt. Mr. Triss ist von ihr ganz begeistert und rät seiner Firma überschwänglich zu dem Kauf... Und wird später gefeuert, weil er der Grund dafür war, dass seine Firma auf den größten Betrug der Geschichte hereingefallen ist. Oder er entlarvt alles und wird der Held der Geschichte... Diese Wendung würde sowohl den Titel rechtfertigen, als auch einen spannenden Konflikt hinzufügen! Außerdem empfand ich die KI doch ein wenig zu perfekt für 2025 ;)

Naja, jetzt ist mein Kommentar doch irgendwie sehr lang geworden. Ich wollte dir eigentlich nur mit Feingefühl das Problem der Titelgebung näher bringen, aber was solls. Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Ich habe die Geschichte gerne gelesen und nur ein anderes Ende erhofft (Meinetwegen auch ohne richtigen Höhepunkt, aber vielleicht doch etwas offener und mit einem Konflikt am Horizont: Verliebt sich Mr. Triss doch in eine KI...?). Oder vielleicht magst du ja meine Idee mit dem Schwindel und schreibst die Geschichte nochmal um. Die Idee darfst du gerne benutzen ;)

Viele Grüße,
Sprachphysik

 

Alle Oberflächen dieses Zimmers verfügen über die Spezialbeschichtung, die beispielsweise auch in Ihrer Zeitung verbaut ist und den Bildern das Bewegen ermöglicht.

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Er tippte auf den Block der Cyber-Nachrichten und eine Eilmeldung über eine Sicherheitslücke im All-Around-World Schlüssel schlug direkt Alarm. Leider hatte er keine Gelegenheit, die Liste der betroffenen Modelle nach seinem eigenen abzusuchen, da ihn ein Videoanruf seines Chefs unterbrach.


Erstens frage ich mich, woher diese Zeitung kommt. Liegt die neben dem Sessel auf einem Tischlein?

Zweitens wundere ich mich, dass sich selbst im Jahre 2025 Linux noch nicht durchgesetzt hat. Diese ständigen Meldungen über Sicherheitslücken werden den Leuten doch sicherlich irgendwann zu nervig werden, weswegen sie Windows und Android abschaffen könnten, oder?

Sonst ist die Geschichte toll geschrieben. Sehr ruhig - es muss nicht immer Action sein.

 

Hallo PhilWasling,
Ich finde Deinen Erzählstil und auch die Beschreibungen gelungen. Die Kleinigkeiten, die den anderen aufgefallen sind, habe ich auch bemerkt.
Zeitenwechsel bei wörtlicher Rede und Rednerwechsel erleichtern das optische Sortieren. Eine gut gegliederte Geschichte sieht auch viel besser aus als fette lange Absätze.
Was mir aber am meisten fehlt, ist eine Geschichte.
Du hast eine sehr schöne Idee, aber es gibt keinen Spannungsbogen, keine Pointe und keinen richtigen Schluss.
Die Kurzgeschichte hört einfach mittendrin auf ohne klärenden Abschluss.
Arbeite mehr mit wörtlicher Rede, das macht die Geschichte lebendiger.
Straff die Beschreibungen ein wenig und lass die Hauptfigur mehr interagieren.
Arbeite auf jeden Fall an der Geschichte weiter, die Idee hat was! Mach die KI interessanter, baue um sie ein Geheimnis, das sich am Ende auflöst, vielleicht reicht das schon.
Und schreib bitte weiter, ich mag Deinen Schreibstil.

Viel Spaß!

SurfNroller

 

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