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Geschwisterliebe

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14.12.2002
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Geschwisterliebe

Geschwisterliebe

Mit einem stürmischen Klingeln wurde ich gewaltsam aus meinem wohlverdientem Schlaf gerissen. Verschlafen versuchte ich die Zahlen auf meinem Wecker zu entziffern. Es war bereits 9 Uhr morgens. Ich zog mir ein altes T-Shirt über und lief zur Tür. Meine herzallerliebste Schwester schneite mit einem hysterischem Gemecker über mein zurfloddertes Aussehen herein. Aufgeregt erzählte sie mir von ihrem neuem Lover. Dabei sah ich vor lauter Marcs und Christians sowieso nicht mehr durch. „Diesmal ist es ganz was anderes“ teilte sie mir mit glänzenden Augen mit. „Er ist unglaublich lieb und sooo geheimnisvoll“ Ich verdrehte genervt die Augen.
Dann dachte ich an den Krautsalat, den ich heute noch für den Familienabend machen musste.
Trish riss mich gewaltsam aus meinen Gedanken über die passende Soße.
„Hörst du mir überhaupt zu???,
also kannengelernt habe ich ihn...“
Ich verdrehte noch ein letztes mal genervt die Augen, was mir natürlich wieder ein Kommentar von Trish einbrachte. (Kind, roll doch nicht so mit den Augen, dass sieh ja entsetzlich aus) und hielt es dann doch für das beste Trish zuzuhören und wenigstens so zu tun, als würde es mich interessieren. Der Vormittag verlief äußerst langweilig.

Kaum war sie aus der Wohnung machte ich mir einen Kaffee und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich hatte erst vor kurzem eine neue Leidenschaft von mir entdeckt: das Chatten. Kaum hatte ich das Internet betreten dröhnte mir meine beste Freundin „SIE HABEN POST“ ins Ohr. Ach was war sie doch nett! Egal wann ich kam, war ich willkommen, sie betreute meinen Briefkasten und wenn ich ging schrie sie mir noch enthusiastisch: „Bis bald!“ hinterher. Sonst wahr sie still. Kein Gezeter und Gemecker! Wie gesagt: diese körperlose Stimme war meine allerbeste Freundin!

Einige Momente später befand ich mich auch schon im Chat. Unter dem Namen mrs Einstein war ich hier schon ziemlich bekannt. Plötzlich blinkte mein Bildschirm mit einer Nachricht von Black dead auf.
„Hier ist der Tod. Nur ich kann über Leben und Sterben entscheiden.
Damit tat ich ihn eindeutig als Spinner ab und widmete mich wichtigeren Dingen. Doch Black dead lies nicht locker:
„ Der Tod taucht morgen 14.00Uhr auf der Salzbrücke auf. Die Frau die es treffen wird ist nicht so abweisend sein wie du.“ Ich schaltete den PC aus und zog mich an.

Am Abend dann, brachte meine herzallerliebste Schwester ihren neuen Lover mit zum Familienabend. In einem Punkt hatte sie wirklich Recht behalten. DER war wirklich anders. Ich glaube nicht, dass er den ganze Abend mehr als 3 ganze Sätze sagte. Er hielt sich die ganze Zeit dezent im Hintergrund. Währenddessen begnügte sich Trish damit sämtliche Episoden ihrer neuen Beziehung aufzutischen. Dabei strahlte sie ihren Sascha verliebt an. Und der lächelte dann immer milde zurück. Was für ein Paar!
Als Trish sich endlich dem Essen zuwendete und somit auch nicht mehr weiterreden konnte, hatten wir das Gefühl, Saschas gesamte Lebensgeschichte zu kennen.
Nach dem Essen verabschiedeten sich die beiden Turteltauben und meine Mutter konnte sich vor Begeisterung über diesen höflichen und zurückhaltenden jungen Mann gar nicht halten. Ich fand Sascha einfach nur langweilig, aber das behielt ich lieber für mich. Bernd, mein Bruder hingegen freute sich für Trish und überlegte schon die Farbe des Flyer für die Hochzeit.
Mein jott nee, war meine Familie durchgeknallt!

Am nächsten Morgen war ich ziemlich fertig. Der Abend gestern zog sich mal wieder in die Länge und mir brummte der Kopf vom Rotwein. Ich tigerte zur Kaffeemaschine und goss mir ein paar Minuten später das duftende Gebräu in meine Tasse. Dann holte ich mir die Zeitung aus dem Briefkasten um es mir mit Kaffe und den Neuigkeiten des Tages gemütlich zu machen. Doch als ich die Schlagzeile las, prustete ich den Kaffe gleich wieder aus. „Tote Frau auf der Salzbrücke“ stand da in großen Buchstaben. Ich sprang auf. War das möglich?
Konnte dieser durchgeknallte Typ im Chat tatsächlich etwas mit diesem Tod auf der Salzbrücke etwas zu tun haben? Ich schlug die angegebene Seite auf und las:

Gestern wurde eine tote Verkäuferin auf der Salzbrücke am Kuhdamm gefunden. Die genaueren Umstände und ob es Mord war, wurden noch nicht herausgefunden. Die Kriminalpolizei ermittelt derzeit. Jegliche Hinweise bitte zur Polizeidienststelle am Kuhdamm.

War so ein anonymes Gespräch im Internet ein Hinweis?
Da kam mir eine Idee: Vielleicht hatte ich Glück und der Kerl war online. Immerhin war es gestern etwa um die selbe zeit, als ich ihn kenngelernt hatte. Mit zitternden Händen loggte ich mich an. Und Tatsache: kurz darauf sprach mich der Tod, wie er sich selbst nannte noch mal an: „selbst im Regen kann der Tod erscheinen, hübsche grüne Augen übrigens!“
Verdammt, ich war dem Kerl ganz eindeutig schon mal begegnet. Aber wann und wo?. Ich hatte plötzlich Angst. Was wollte ich hier eigentlich? Ich quatschte hier vielleicht mit einem Mörder über das Wetter. Der Regen trommelte wirklich gegen meine Fenster.
Das gab mir einen Anhaltspunkt: wenn es beim großem Unbekannten auch regnete, wahr er gerade wahrscheinlich gar nicht so weit entfernt.
Verzweifelt suchte ich nach weiteren Fragen, die mehr über ihn verraten könnten, damit ich herausbekam ob ich ihn wirklich kannte. Da kam mir eine Idee: es war zwar gefährlich und vielleicht auch etwas übergeschnappt aber es war furchtbar aufregend: warum sollte ich mich nicht mal selbst mit meinem Chatmörder treffen?
Nur so, ganz ungezwungen und mit einem hinter-dem-Baum-verstecktem Bernd. Dann würde ich wissen, wer es ist, die Polizei rufen und hätte dieses Problem gelöst. Und ganz nebenbei wäre mal wieder ein bisschen Spannung in meinem Leben. Ich verabredete mich mit meinem Bekannten-unbekannten für den nächsten Tag. Dann rief ich Bernd an und erklärte ihm das ganze Unterfangen. Er hielt mich zwar für total durchgeknallt, aber er sagte zu.

Aufgeregt, wie ein Teenager beim ersten Date stand ich in der Kälte und wartete. Wir hatten uns im Cafe Rosenheim verabredet. Bernd saß mit einer Zeitung und Sonnenbrille am Nebentisch. Ein waschechter Spion halt. Nervös fummelte ich an der Speisekarte herum. So sehr ich mich auch umguckte konnte ich niemand Bekanntes entdecken. Unauffällig schlich ich zu Bernd und tat so, als würde ich ihn nur nach den Uhrzeit fragen. „ Mensch Darling, bist du sicher, dass du das hier durchziehen willst?“ fragte er zweifelnd.
Ich nicke. Dann sah ich diesen komischen neuen Freund von Trish um die Ecke biegen. „Verdammt, was macht der denn hier?“ murmelte ich halblaut.
Sascha kam zum Cafe geschlendert. Er guckte sich um, als suche er jemanden. Dann entdeckte er mich und kam zu mir herüber. „einen schönen guten Tag auch, die Dame, wir sind dann wohl verabredet?“ „Sascha“ stammelte ich, einerseits weil ich ihn am allerwenigsten hier erwartet habe und andererseits weil ich ihn noch nie so viele Wörter auf einmal sagen gehört habe.
Er ließ sich neben mich und Bernd auf den Stuhl fallen. Er erkante aber meinen Bruder anscheinend nicht und begrüßte ihn nur mit einem angedeuteten Nicken.
Ich überlegte mir, die Umschweife zu lassen und fragte geradeheraus: „Warum hast du die Frau auf der Salzbrücke ermordet?“
„Sie hat genervt, genauso wie Trish!“
Das verschlug mir nun endgültig die Sprache. Der Kerl war doch irre, total krank!
Bernds Blick sagte mir, dass er so ähnlich denken musste.
„Ich treffe mich heute um 6 noch mit Trish, wer weiß, ob du sie noch mal wiedersiehst.“ Er grinste hämisch. Ich sprang auf. „Warum erzählen sie mir das alles?
„Ich liebe halt das Riskante, das Spiel mit dem Feuer und ich verabscheue Menschen wie Trish oder mein erstes Opfer.“ Er grinste wieder. Bernd starrte abwechselnd mich und dann ihn an. Das ganze hier war so unglaublich! Wir hatten die Pflicht, ihn der Polizei auszuliefern! Ich guckte auf meine Armbanduhr. Es war halb 6. Gerade als hätte Sascha sich im gleichem Moment an sein Date mit Trish erinnert, sprang er auf und verließ uns umgehend. Wir starrten ihm verblüfft nach. Was für ein seltsamer Mann!

Zu Hause angekommen, griff ich zum Telephon.
Es war dreiviertel 6.
„Trish?“
„Ja?, was ist los?“
„Also, ich muss dir was dringendes über Sascha sagen“
„Ach jaaa mein Sascha-spätzchen, ist er nicht ein lieber Kerl? Ich bin gleich mit ihm verabredet. Soll ich dann gleich danach zu dir kommen und dir alles über den Abend erzählen?
Verschwörerisch sahen Bernd und ich uns an.
„Ähhm, nein danke, Trish das holen wir später nach! Viel Spaß heute mit ihm, er hat eine Überraschung für dich“
Dann legte ich auf um mir nicht ihre dummen Rätzeleien anzuhören.

Ich sah auf die Uhr. In etwa 3 Stunden hatte ich für immer meine Ruhe vor ihr. In 4 stunden würde ich den lieben Herrn Mörder der Polizei ausliefern.
Geschwisterliebe halt.

 

Hey Fanny,
herzlich willkommen auf kg.de!

Erstmal zu meinem Beitrag da oben:
Wenn Du eine Geschichte langweilig findest, ist das okay, aber bitte begründe das zumindestens und versuche Verbesserungsvorschläge zu bringen. Denn nur ein "Wie langweilend!" bringt den Autoren kein Stück weiter. Jetzt siehst Du ja wie es ist einen solchen Beitrag unter der eigenen Geschichte zu haben, nur schreibe ich Dir jetzt noch eine ausführliche Kritk dazu, was Du ja leider nicht getan hast. Vielleicht verstehst Du jetzt warum solche Kommentare absolut unangebracht sind.
Also, beim nächsten Mal bitte etwas mehr Mühe geben oder weise schweigen. ;)

Aber jetzt mal zu Deiner Geschichte:
Langweilig fand ich sie eigentlich nicht, aber richtig gefallen hat sie mir auch nicht unbedingt. Zum Einem liegt das an Deinem ziemlich monotonen Erzähstil.

Mit einem stürmischen Klingeln wurde ich gewaltsam aus meinem wohlverdientem Schlaf gerissen. Verschlafen versuchte ich die Zahlen auf meinem Wecker zu entziffern. Es war bereits 9 Uhr morgens. Ich zog mir ein altes T-Shirt über und lief zur Tür. Meine herzallerliebste Schwester schneite mit einem hysterischem Gemecker über mein zurfloddertes Aussehen herein. Aufgeregt erzählte sie mir von ihrem neuem Lover. Dabei sah ich vor lauter Marcs und Christians sowieso nicht mehr durch. „Diesmal ist es ganz was anderes“ teilte sie mir mit glänzenden Augen mit. „Er ist unglaublich lieb und sooo geheimnisvoll“ Ich verdrehte genervt die Augen.
Lauter aneinander gereihte Hauptsätze lesen sich nicht besonders schön. Später wird es ja abwechlsungsreicher, aber versuche gleich zu Beginn Deine Leser zu fesseln.
Zahlen unter 13 werden übrigens ausgeschrieben.
Und bei der Wörtlichen Rede gehört hinter die Anführungszeichen ein Komma. Das kannst Du hier nachlesen.


„Hörst du mir überhaupt zu???,
also kannengelernt habe ich ihn...“
In Deiner Geschichte kommen ziemlich viele Flüchtigkeitsfehler wie hier "kannengelernt" und auch Fehler in der Zeichensetzung vor. Bitte vor dem Posten unbedingt noch einmal Korrektur lesen!
Mehrere Satzzeichen sind übrigens wie komplett mit Großbuchstaben geschriebene Wörter keine zulässigen Stilmittel. Wenn Dir etwas besonders wichtig ist, versuche das durch Formulierungen auszudrücken.

Ich verdrehte noch ein letztes mal genervt die Augen, was mir natürlich wieder ein Kommentar von Trish einbrachte. (Kind, roll doch nicht so mit den Augen, dass sieh ja entsetzlich aus) und hielt es dann doch für das beste Trish zuzuhören und wenigstens so zu tun, als würde es mich interessieren. Der Vormittag verlief äußerst langweilig.
Mag sehr subjektiv sein, aber ich persönlich mag es nicht, wenn in Geschichten Klammereinfügungen vorkommen.
"[...]von Trish einbrachte: »Kind, roll[...].«" hätte es doch auch getan.
Beim letzten Satz verstehe ich den Zusammenhang nicht, erzählt Trish den gesamten Vormittag von ihrem Freund? Oder war der Vormittag einfach so langweilig?


Mein jott nee, war meine Familie durchgeknallt!
Solche umgangssprachlichen Wörter kommen in Geschichten auch nicht besonders. Wenn es eine Figur im Dialog sagt, ist es okay, aber der Erzähler sollte doch beim Hochdeutschen bleiben.

Am nächsten Morgen war ich ziemlich fertig. Der Abend gestern zog sich mal wieder in die Länge und mir brummte der Kopf vom Rotwein.
Von den Zeiten her etwas umständlich formuliert: "Der gestrige Abend hatte sich mal wieder in die Länge gezogen und nun brummte mir vom Rotwein der Schädel." fände ich passender.

Ich verabredete mich mit meinem Bekannten-unbekannten
"bekannten Unbekannten" meinst Du, oder?

„Warum erzählen sie mir das alles?
Warum siezt sie hier plötzlich den Freund ihrer Schwester?

Was mich am meisten gestört hat, ist das für mich absolut unverständliche Verhalten zum Schluss. Die Ich-Erzählerin und der Bruder lassen es einfach zu, dass sich ihre Schwester mit einem Killer trifft? Vor allem weil die Geschichte in Alltag steht, wirkt das auf mich mehr als nur bei den Haaren herbei gezogen.
Außerdem kommt der Geschwister-Hass, der für so eine Tat wohl notwendig ist, überhaupt nicht rüber. Klar, alle sind genervt von Trish, aber deswegen lässt man sie doch nicht ermorden.
Ich fand schon das Treffen im Café ziemlich unrealistisch und auch das Gespräch dort. Wer trifft sich freiwillig mit einem Killer? Und warum Bernd einfach so mitmacht, wird auch an keiner Stelle erklärt.
Aber nur weil es unrealistisch ist, muss es nicht gleichzeitig absolut unmöglich sein. Nur musst Du dann darauf achten, alles plausibel zu schildern und uns das Verhalten der Protagonisten verständlich zu machen. Das fehlt mir hier.

Wäre sicher einen Versuch wert die Geschichte dahingehend umzuschreiben, dass Deine Leser dem Geschehen etwas mehr folgen können und bei den Schilderungen nicht wie ich die ganze Zeit ein großes Fragezeichen im Kopf haben.
Und bei der Gelegenheit könntest Du gleich die Fehler eliminieren und noch etwas an Deinem Stil feilen.

Ich vermute einmal, dass Du die Geschichte damals in einem Rutsch geschrieben und nicht weiter daran gearbeitet hast. Falls das wirklich so sein sollte, möchte ich Dir empfehlen, in Zukunft Deine Geschichten erst ein paar Tage ruhen zu lassen um sie dann noch einmal möglichst objektiv durchzulesen. Erstens fallen Dir dann Flüchtigkeitsfehler auf und zweitens (und noch wichtiger) bemerkst Du so die ganzen Sachen, die Deinen Lesern später störend auffallen.

Denn wenn Du Dir etwas mehr Mühe gibst, kannst Du bestimmt ziemlich gute Geschichten schreiben. Z.B. die Passage um diesen Satz:

Egal wann ich kam, war ich willkommen, sie betreute meinen Briefkasten und wenn ich ging schrie sie mir noch enthusiastisch: „Bis bald!“ hinterher.
gefällt mir sehr gut.

Schöne Feiertage! :xmas:

 

Vielen Dank für die ausfürlich kritik, oder besser für das auf-Fehler-aufmerksam machenb.
Ich werde es schnellst-möglich überarbeiten.

 

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