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Geschwisterliebe

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12.03.2002
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Geschwisterliebe

Es gab ein kleines Mädchen, namens Alischah sie lebte mit ihrem 4 Jahre älteren Bruder bei ihrem Vater; ihre Mutter starb vor 9 Jahren im Kindsbett.
Seit diesem Zeitpunkt begann ihr Vater zu trinken; jeden Tag kam er betrunken nach Hause und sie bekamen jedes Mal harte Schläge wenn sie ihn nur ansprachen...!
Alischah träumte oft von ihrer Mutter und wenn sie dann mit Tränen in den Augen aufwachte schlich sie sich bei ihrem Bruder ins Zimmer und er erzählte ihr von ihr, wie sie aussah, wie viel Spaß sie schon gemeinsam hatten....doch niemals vergoss er beim reden nur eine Träne, er musste ja der starke Bruder für sein Schwesterchen sein, musste ihr Halt geben und durfte keine Schwächen zeigen...!

Eines Tages, Alischah hatte wieder diese schlimmen Träume über ihrer Mutter, rief sie ihren Bruder zu sich, er tröstete sie und hielt solange ihre Hand bis sie wieder einschlief....
Dann begab er sich wieder in sein Zimmer, holte aus seinem Schrank ein kleines Kästchen in dem sich Verbandszeug, Pflaster und eine Rasierklinge befand. Er nahm die Klinge in die Hand und begann an seinen Armen zu ritzen, immer stärker, immer tiefer bis er schließlich in Tränen ausbrach. Ja, das war seine Art mit dem Schmerz und seinem Kummer klarzukommen ohne das es jemand bemerkte, und vor seiner Schwester konnte er stark sein! Doch an diesem Tag folgte sie ihm in sein Zimmer und als sie die Tür einen Spalt öffnete sah sie ihren Bruder weinend auf seinem Bett sitzen, sie hatte ihn doch nie zuvor weinen sehen und an seinem Arm lief das Blut hinab. Als er sie bemerkte und erschrocken in ihre kleinen, Tränen erfüllten Augen sah sagte er nur: „Du solltest doch schon im Bett sein, du musst morgen früh in die Schule“! Da ging sie zu ihm hin, setzte sich neben ihn, streichelte seine Hand und sagte: „Wieso machst du so was, das tut doch weh.“ Er hatte Mühe nicht wieder in Tränen auszubrechen und sagte: „Dazu bist du zu klein, ich erkläre es dir wenn du größer bist, ja?! Und jetzt geh wieder in dein Bettchen, du bist doch bestimmt sehr müde!“
Wiederwillig ging sie zurück in ihr Zimmer und dachte die ganze Nacht über das was ihr Bruder tat nach. Am nächsten Tag, als ihr Bruder noch in der Schule und ihr Vater noch bei der Arbeit war, ging sie in sein Zimmer, nahm aus dem kleinen Kästchen die Klinge und begann sich in den Arm zu schneiden, es tat so gut, sie spürte keinen Schmerz mehr, füllte sich so frei und beruhigt. Von da an tat sie es jeden Tag, immer wenn sie alleine zuhause war griff sie zur Klinge.

An ihrem 13 ten Geburtstag, der auch gleichzeitig der 13 Todestag ihrer Mutter war, ließ ihr Vater wieder seine ganze Wut an ihrem Bruder aus und als er danach in seinem Zimmer verschwand, wusste sie das er es wieder tat! Sie folgte ihm wie einst vor 4 Jahren, setzte sich zu ihm, nah seine Hand und sagte: „Ich weis jetzt wieso du das tust!“, und sie zeigte ihm ihren Arm. „Nein! Verdammt, wieso? Wieso, machst du das?“ schrie er. „Das weist du doch!“ sagte sie und ging wieder in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich an ihren Schreitisch, schrieb einen kleinen Brief und nahm dann ihre Klinge aus der Schublade. „Mutter, jetzt komme ich zu dir“ flüsterte sie und setzte dann zu ihrem letzten Schnitt an. Bis sie schließlich zu Boden fiel und ihr letzter ‚Lebens Tropfen’ auf den Boden floss.

Und in ihrem kleinen Abschiedsbrief an ihren Bruder stand:

So verschieden und doch so gleich,
So weit und doch so nah.
Tief im Innern sind wir gleich.
Zu spät erkennen wir den gemeinsamen Schmerz.
Der Schmerz, der uns zerstört.
Er versteckt sich hinter verschiedenen Fassaden.
Der Schmerz...er hat so viele Gesichter,
Dass wir ihn kaum erkennen.
Doch es ist ein und der selbe.
Und er quält uns ein Leben lang.
In uns beiden herrschte er
Und wir erkannten nicht, dass er eins ist.
Dachten jeder wir wären allein.
Doch wir fühlen denselben Schmerz.

[Beitrag editiert von: Ben Jockisch am 13.03.2002 um 21:08]

 

Hi Dark Angel,

ich finde die Geschichte ist traurig.
Aber irgendwie ist sie schleppend erzählt.

Warum hat sie eigentlich schlechte Träume über ihre Mutter. Ich dachte als sie noch da war war alles besser?

Vielleicht solltest du dir auch noch überlegen, ob so ein Biref nicht ein bisschen zu hohes Niveau hat für eine 13 Jährige.

Dann hab ich mich noch gefragt, was überhaupt der Anlass für ihren Selbstmord war? Die Einsicht dass ihr Bruder die gleichen Gefühle hatte wie sie?
Vielleicht kannst du mir da ja weiterhelfen,

Gruß, Drumsmasher

 

hmm *argh* mir laufen schauer über den rücken wenn ich sowas lese / vorstelle oda sonstwas mit pulsadern aufschneiden ....

is wirklich traurige geschichte, kommt leider nich ganz raus , warum sie sich umbringt, ein grund könnte ja sein, dass sie ihre mutter "sehen" will ... aber hmm

insgesamt is die geschichte oki ! =)
traurig , aber k

[Beitrag editiert von: XmascroW am 13.03.2002 um 22:22]

 

Also auch mir gefällt diese Geschichte ganz gut. Dieses Großer-Bruder-und-kleine-Schwester-"Schema" scheint einigen ja auch zu gefallen... ;)

Also; nur weiter so! Die Geschichte ist schön traurig für Zwischendurch (ich krieg nachher meine Chemieklausur zurück, ich kann mich mit traurigen Geschichten gerade sehr gut abfinden! :) )

Griasle
stephy

[Beitrag editiert von: stephy am 14.03.2002 um 05:47]

 

Hallo,

etwas irritiert hat mich der Anfang der Geschichte. Das Mädel hat ja wohl angenehme Träume von der verstorbenen Mutter, in denen sie "viel Spaß zusammen haben". Deshalb verstehe ich nicht, weshalb sie eben diese Träume später als "schlecht" oder beängstigend empfindet.

Auch der Hang zur Selbstverstümmelung vor dem Suizid ist mir nicht ganz klar. Normalerweise finden "Borderliner" ein Ventil in ihrem Handeln, womit sie zu erreichen versuchen, dass der äussere Schmerz den inneren übertönt oder betäubt. Da das in der Regel auch klappt, tendieren sie eigentlich nicht zum Selbstmord, sie nehmen ihr Verhalten auch nicht als ungewöhnlich wahr.

Dass es dann doch dazu kommt, dass sich die Kleine umbringt, liegt wohl mehr an ihrer inneren Einsamkeit. Zwar ist die Familie (zumindest offiziell) immer noch eine Familie, und es leiden auch alle mehr oder minder an derselben Krankheit, doch sind die einzelnen Mitglieder scheinbar unfähig, sich miteinander hinzusetzen, darüber zu reden und einen gemeinsamen Ausweg zu finden.

Gruss
P.

[Beitrag editiert von: Pipilasovskaya am 14.03.2002 um 08:34]

 

hi!

Also mir hat die Geschichte auch gut gefallen.
@Pipilasovskaya

Das Mädel hat ja wohl angenehme Träume von der verstorbenen Mutter, in denen sie "viel Spaß zusammen haben". Deshalb verstehe ich nicht, weshalb sie eben diese Träume später als "schlecht" oder beängstigend empfindet.

Es sind halt eben nur Träume. Und wenn sie aufwacht, ist sie traurig darüber, dass sie nicht echt sind. In ihren Träumen war sie grücklich und mit ihrer Mutter vereint. Wenn sie dann aufwacht, steht sie wieder in der kalten, einsamen Realität... Vielleicht ist es so...?

Gruß
Alexis

 

Danke für eure antworten!

-Diese Geschichte handelt nicht über Borderline sondern über SVV (Selbst Verletzendes Verhalten) ..da ist schon ein unterschied dazwischen!
-Ihre Mutter ist im Kindsbett gestorben, also hat das Mädel seine mutter nie kennengelernt und die träume über ihre tote mutter machen sie traurig.
-Ich hab selbst SVV (seit ich 10 Jahre bin), es ist sehr wohl wahrscheinlich das man in so einem alter anfängt!
-Sie hat sich umgebracht weil sie zu ihrer Mutter wollte...klar ist das ein wenig skuriel aber es sind ja die gedanken eines 13 Jahre alten Mädchens!!!
-Ich finde nicht das man in einer Geschichte immer alles so genau beschreiben muss, denn dann macht sich niemand drum Gedanken...wieso? wie? usw.

ok danke euch für lob/kritik!

DarkAngel

 

@ svartdrage

Glaub mir ich weiss wovon ich rede! ie ich ja schon voher geschrieben habe leide ich selbst an SVV...und ich habe es jahrelang versteckt, bis ich mich ein paar leuten anvertraut habe! Ich trage im Sommer immer etwas langes, ins schwimmbad gehe ich nie, ich gehe auch sonst fast niergends hin...
und im schulsport, tja da lässt man sich halt eine Geschichte einfallen wieso man nicht mitmacht oder man zieht sich einfach nicht um.

[Beitrag editiert von: DarkAngel am 14.03.2002 um 19:10]

 

Such dir einen Menschen, dem du in allen Belangen vertraust, damit meine ich nicht irgendwelche Selbsthilfegruppen sondern einfach jemanden, der ein Bestandteil von dir sein kann und umgekehrt, dann geht es vorbei, glaube mir.
Zur Geschichte, ich finde sie etwas zu simpel erzählt, der Stil erinnert mich ein wenig an Märchenbücher. Bei einem solchen Inhalt und Handlung werden sich die Leser Gedanken machen, erst recht bei einer besseren Erzählweise.
Gruß, Zorenmaya

 

@zorenmaya

Such dir einen Menschen, dem du in allen Belangen vertraust ... jemanden, der ein Bestandteil von dir sein kann und umgekehrt, dann geht es vorbei, glaube mir.
Das halte ich für etwas blauäugig.
Natürlich wäre es wichtig und auch sicher hilfreich, wenn man so einen engen Vertrauten hat, aber damit ist es noch lange nicht getan. Da steckt einfach mehr dahinter.
Abgesehen davon, daß man ja nicht losgehen kann und sich mal eben so jemanden suchen.
Wenn man sich so lange selbst verletzt, kann das regelrecht zur Sucht werden, denn es ist ja relativ einfach, sich auf diese Weise von seinen inneren Qualen zu befreien. Damit wieder aufzuhören kann ähnlich schwierig, langwierig und kräftezehrend sein, wie sich von einer anderen, jahrelangen Sucht zu befreien und erfordert Unterstützung von außen, am besten in Form von professioneller Hilfe, auch wenn der Gedanke für viele einen unangenehmen Beigeschmack hat.
Stell Dir vor, Du hast einen Partner, der Dich über alles liebt und den du liebst. Was meinst Du, wie der sich fühlt, wenn er mitbekommt, daß Du Dir heimlich die Arme aufschneidest? Die meisten Menschen wären doch mit so einer Situation hoffnungslos überfordert. Zu lieben und zu vertrauen reicht einfach nicht aus, um so einem Menschen zu helfen, da sollte man schon wissen, womit man es zu tun hat und wie man mit sowas umgeht.

[Beitrag editiert von: raven am 14.03.2002 um 20:00]

 

"Suchen" sollte man nicht so wörtlich nehmen. Sicherlich gehört da sehr viel Glück dazu, aber es kann passieren, daß man so einen Menschen kennenlernt. Außerdem habe ich damit weniger die Liebe gemeint, obwohl es sicherlich auch der Fall sein kann. Stimmt schon, wenn raven sagt, es sei nicht so einfach und damit wäre es nicht getan, aber es ist eine enorme Hilfe. Wenn professionelle Hilfe etwas anderes als diese Selbsthilfegruppen sind, deren Erfolgschancen ich eher gerng schätze, dann muß man diese auch konsultieren. Diese Person ist in dem Prozess eine Art Initialzündung und Hilfe, aber auf keinen Fall ein Patentrezept. Hab mich vorhin etwas falsch ausgedrückt, sorry.

 

@zorenmaya
Ich stimme Dir voll und ganz zu.

SVV an sich ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Dahinter können schwere Depressionen stecken, eine Borderline-Störung oder anderes. Auf jeden Fall eine tiefgreifende Störung bzw. seelische Probleme, die man sehr ernst nehmen sollte.

@Pipi

Normalerweise finden "Borderliner" ein Ventil in ihrem Handeln, womit sie zu erreichen versuchen, dass der äussere Schmerz den inneren übertönt oder betäubt. Da das in der Regel auch klappt, tendieren sie eigentlich nicht zum Selbstmord, sie nehmen ihr Verhalten auch nicht als ungewöhnlich wahr.
Ich kann dir nur bedingt zustimmen. Richtig ist, daß SVV - nicht nur bei Borderlinern - ein Ventil ist. Aber daß "Bordies" nicht zum Selbstmord tendieren, ist Unsinn. Gerade sie haben einen immensen Leidensdruck und sind durchaus oft stark suizidgefährdet. Das Schnippeln, oder sonstige Formen der Selbstverstümmelung, mag für den Moment erleichtern, aber es stellt keine alltagstaugliche Lösung für die enormen seelischen Probleme dar, die dahinter stecken. Und das ist wohl auch den meisten Betroffenen klar. Wenn sie ihr Verhalten nicht als ungewöhnlich wahrnehmen würden, würden sie nicht so viel Energie darauf verwenden, die Narben und Schnitte vor ihrer Umwelt zu verbergen. Ich glaube nicht, daß es viele Schnippler gibt, die sich nicht der Unnormalität ihres Verhaltens bewußt sind.

 

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