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Geschwärzter Freitag

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23.10.2004
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Geschwärzter Freitag

An diesem letzten Freitag des Monats ging der Mann in Schwarz frohen Mutes zur Arbeit. Sie bestand darin Devisen zu kaufen und teurer zu verkaufen. Eine schwierige Aufgabe, schließlich war nichts so schwierig zu bestimmen, wie der Zeitpunkt, zu dem man eine Währung kaufte. Doch darin hatte der Mann in Schwarz mindestens zwei Doktortitel.

Die große Börsenhalle roch heute nach Lavendel; einige Putzfrauen (zweifelsfrei mit Migrationshintergrund) setzten sich gelegentlich über die Anweisungen der ministerialen Börsenaufsicht hinweg, keine Pflanzen aufzustellen, die dufteten, denn das konnte die Spekulanten und Händler ungewollt beeinflussen.

Der Mann in Schwarz schritt die einladenden drei Stufen zum Parkett hinab, hielt zielstrebig auf das Terminal für Devisenhandel zu und fand fast nur bekannte Gesichter. Da sie so wie er alle schwarz trugen, musste das Gedächtnis des Mannes in schwarz natürlicherweise optimal angepasst werden um Gesichter speichern können. Er war der Beste im Anpassungstraining gewesen. Einige Neulinge waren diesmal allerdings dabei, die er noch nie gesehen hatte.

Sein Puls, und die Pulse aller anderen schwarzgekleideten Männer, schlugen im gleichmäßigen Aktualisierungstakt der großen Anzeigetafel der Devisenwerte – das machte sechzig Schläge pro Minute. Ausgenommen waren diejenigen, die unerwartete Schwankungen abhandeln mussten. Ihr Puls vervielfachte sich zeitweilig.

Der Mann in Schwarz hob seine Hand, und er grüßte nicht, er kaufte. Wer grüßte, verlor. Er kaufte Geld aus einem umkämpften Land, denn ein umkämpftes Land war instabil, die Währung hielt er für potenziell begehrt. Irgendwann einmal, in ferner Zeit, würde das Land schon eine starke Wirtschaft etablieren, und die Währung würde in ihrem Wert steigen. Das Problem war, dass niemand wusste, wie lange es noch umkämpft sein würde, obwohl man die Putzfrauen manchmal in ihren Pausen darüber diskutieren hören konnte. Doch was hatten die schon für eine Ahnung davon?

Die Devisenscheine wechselten den Besitzer. Solange das Land voller Unruhen war, war die Währung günstig. Hauptsache die alliierten Kontrollmächte verloren ihre Kontrolle nicht. Doch weshalb sollte eine Weltmacht die Kontrolle verlieren? Und was wäre das für ein Desaster! Das umkämpfte Land würde seine Märkte schließen! Die Währung des Landes würden völlig wertlos, denn wer würde sie dann noch haben wollen?

An diesem schläfrigen Morgen bewegten sich die Kurse nur seitwärts. Der Mann in Schwarz hatte das eigentümliche Gefühl, als würde seine innere Uhr heute langsamer gehen. Natürlich konnte er seinen Puls hier nicht messen, doch er glaubte, der wäre um ein paar Schläge in der Minute gefallen, seit er die Halle betreten hatte. Und wonach roch es hier überall? Er sah, dass auch seine Mitstreiter müde aussahen, ihre Hände bewegten sich langsamer als gewohnt. Vielleicht, dachte er, läutete der Oktober bereits den trägen Winter ein.

Ebenso schwerfällig kam die Meldung aus dem umkämpften Land auf dem Parkett an: "Ein ganzer Konvoi von Besatzungssoldaten wurde in die Luft gesprengt. Achtundneunzig Tote." Der Mann in Schwarz sah instinktiv auf die Handzeichen der anderen Männer, doch die Hände waren für den Moment vereist. "Unser Präsident sieht sich nun dem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt unsere Soldaten aus dem Krisengebiet abzuziehen."

Der Mann in Schwarz wartete. Ähnliche Meldungen kamen jeden Tag, doch so etwas Schlimmes war noch nicht passiert. Und der Präsident stand so kurz vor einer so knappen Wiederwahl!

"Unser Präsident steht kurz vor einer knappen Wiederwahl. Unser Professor für Internationale Beziehungen kommentierte den Sachverhalt vor wenigen Minuten für uns." Nun war eine tiefe Stimme zu hören; der Professor war bekannt für seine richtigen Prognosen aus falschen Gründen. "Ich halte den Abzug unserer Streitmacht für sehr wahrscheinlich. Da sich die gegnerischen Milizen in den letzten Monaten zurückhielten, und dieser Anschlag heute von einer einzelnen Gruppe verübt wurde, sehe ich das Land als zunehmend stabil an."

Verkaufen! Der Mann in Schwarz sah in die Gesichter der anderen Händler, er sah blankes Erkennen in ihnen. Die Milizen würden sich garantiert nicht zurückhalten, und Volk des umkämpften Landes würde nach dieser jahrelangen Besetzung die Pforten schließen, soviel stand fest. Beteiligungen an dieser unfertigen Wirtschaftsmacht würden zu Staub zerfallen. Er musste verkaufen! So schnell es ging! Doch eine Schläfrigkeit schien seine Hände zu blockieren, als hätte er sich nach dem Klingeln des Weckers noch einmal umgedreht. Und er war nicht der einzige! Die Währung fiel und fiel und fiel, doch der Puls blieb gleich. Und als die Währung schließlich fast wertlos war, überwand der Mann in Schwarz seine Müdigkeit endlich und verkaufte. Er nahm seinen Taschenrechner und fiel um, sein Herz blieb stehen. Die anderen Männer in schwarzen Anzügen starben auf die gleiche Weise.

Die Gesichter der Neulinge hingegen, die der Mann in Schwarz nicht erkannt hatte, lächelten. Sie kauften die fast wertlose Währung völlig auf.

In seinem letzten Atemzug sah der Mann in Schwarz sie an und dachte: Sie sehen aus, als wären sie mit den Putzfrauen verwandt.

 

Hallo theShire!

Börse eignet sich im Grunde recht gut für eine Satire, aber leider sehe ich die Vorlage bei dir nicht umgesetzt. Der Stil ist schleppend, die Geschichte leblos, das Satirische erschließt sich zumindest mir nicht.

Ein paar Anmerkungen:
- Nach dem lesen der Geschichte wirkt der Titel ... naja. Ein gelungenes Wortspiel / Doppeldeutigkeit darf alles, aber da die Geschichte mE nicht unbedingt gelungen ist ...
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Eine schwierige Aufgabe, schließlich war nichts so schwierig zu bestimmen, wie der Zeitpunkt, zu dem man eine Währung kaufte. Doch darin hatte der Mann in Schwarz sein Diplom gemacht.
Darin gibt's bestimmt keine Diplome. Man könnte es als Überzeichnung durchgehen lassen, wenn dies deutlich werden würde.
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gelegentlich über die Anweisungen der ministerialen Börsenaufsicht hinweg
ähhh ... die Börsenaufsicht wohl kaum, ministerial auch schon mal nicht. Die Börse selbst ist ja auch ein Unternehmen, also Anweisungen von der Geschäftsführung.
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Er kaufte Geld aus einem umkämpften Land, denn ein umkämpftes Land war instabil, die Währung potenziell begehrt. Irgendwann einmal, in ferner Zeit, würde das Land eine starke Wirtschaft etablieren, und die Währung würde in ihrem Wert steigen.
Das bezweifle ich sehr. Ich würd sogar fast sagen, dass das Quatsch ist. Auch hier könnte man eine sich steigende Überzeichnung einsetzen.
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Nun war eine tiefe Stimme zu hören; der Professor war bekannt für seine richtigen Prognosen aus falschen Gründen.
Den Satz find ich gut. :)
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"Ich halte den Abzug unserer Streitmacht für sehr wahrscheinlich. Da sich die gegnerischen Milizen in den letzten Monaten zurückhielten, und dieser Anschlag heute von einer einzelnen Gruppe verübt wurde, sehe ich das Land als zunehmend stabil an."
Die Begründung ist ziemlich unlogisch, finde ich.
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Doch eine Schläfrigkeit schien seine Hände zu blockieren, als hätte er sich nach dem Klingeln des Weckers noch einmal umgedreht.
Bin nicht unbedingt derjenige, der immer eine Begründung verlangt aber hier drängt sich auf: warum?
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In seinem letzten Atemzug sah der Mann in Schwarz sie an und dachte: Sie sehen aus, als wären sie mit den Putzfrauen verwandt.
Was ich von der "Pointe" halten soll, weiß ich auch nicht so genau.

Insgesamt hat die Geschichte mir nicht gefallen, sorry. Anspielungen auf die "Kontrollmacht" USA, Irakkonflikt und die "Wirtschaftsmacht" reichen bei weitem nicht, die Leblosigkeit aus der Geschichte zu nehmen. Und was soll das Ende? Anspielung auf "Börsenterroristen" (die dann natürlich auch alle ein gewisses "Äußeres" haben müssen)? Naja.

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo theShire,

Positives vorweg: so schlecht wie Nothlia fand ich den Text nicht. Ich habe angenommen, dass die emotionslose Erzählweise ein Stilmittel ist und das Denken des Mannes in Schwarz widerspiegeln soll. Außerdem erinnert mich der Stil ein bisschen an eine Fabel.
Aber es ist trotzdem so, dass mir an der Geschichte irgendetwas fehlt. Leider kann ich nicht genau sagen, was es ist (das nützt dir natürlich viel :shy:). Ich habe irgendwie das Gefühl, dass gar nicht sehr viel Satire in dem Text steckt, weil er die Realität nicht besonders stark überzeichnet. Ich kenne mich mit den Vorgängen an der Börse nicht aus, aber dass dort auch aus Krisen und Katastrophen in anderen Ländern Kapital geschlagen wird, ist ja kein Geheimnis... Ich glaube, das Ganze könnte noch bissiger sein, habe aber gleichzeitig keine Vorschläge, wie du das anstellen könntest. Solche Kritiken hört man doch gern, oder? :)

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo theShire!
Darin gibt's bestimmt keine Diplome. Man könnte es als Überzeichnung durchgehen lassen, wenn dies deutlich werden würde.

Geändert und zugespitzt zu "mindestens zwei Doktortitel", das ist variabler *g*

ähhh ... die Börsenaufsicht wohl kaum, ministerial auch schon mal nicht. Die Börse selbst ist ja auch ein Unternehmen, also Anweisungen von der Geschäftsführung.
Jein. Die Börsenaufsicht liegt zumindest innerhalb von Deutschland in den jeweiligen Bundesländern bei der betreffenden Landesregierung. Die der Frankfurter Börse beispielsweise beim Hessischen Wirtschaftsministerium. Wie das in anderen Ländern ist - das muss ich zugeben - weiß ich nicht. Ich hab hier die Frankfurter Börse als "Vorbild" genommen. (Edit: In den USA ists die SEC, die ja ebenfalls eine quasi-Regierungsbehörde ist, da personell durch die Regierung besetzt.)
Und das Jein geht weiter: Obwohl Putzfrauen regulär sicher keinem Ministerium unterstehen und ebensowenig der Börsenaufsicht, ist das hier einer der paar Hinweise, dass es mit den Putzfrauen mehr auf sich hat. Das ist schließlich eine Kurzgeschichte, kein Tatsachenbericht, und ein bisschen Interpretationsfreiheit hab ich bewusst gelassen, obwohl die wirklich sehr eng gefasst ist.

Das bezweifle ich sehr. Ich würd sogar fast sagen, dass das Quatsch ist. Auch hier könnte man eine sich steigende Überzeichnung einsetzen.

Seh ich auch so. Hab den Fehler gemacht und es selbst gesagt, anstatt es die Figur sagen zu lassen. Hab ich geändert.

Den Satz find ich gut. :)
Juchuh ;D

Die Begründung ist ziemlich unlogisch, finde ich.
Das ist ja der Witz daran *g*

Bin nicht unbedingt derjenige, der immer eine Begründung verlangt aber hier drängt sich auf: warum?
-
Was ich von der "Pointe" halten soll, weiß ich auch nicht so genau.
Tjoah, bzg. der Schläfrigkeit und der Pointe:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier so offen darlegen sollte oder nicht. Denn dass das nicht herauskam kann entweder daran liegen, dass ich es nicht eindeutig genug herausgestellt hab, oder daran, dass der Leser nicht genau genug geguckt hat (okay, ist unwahrscheinlicher) *g*. Freilich ist das eine Satire, aber gleichzeitig auch eine Kurzgeschichte, und Kurzgeschichten wimmeln meiner Erfahrung nach nur von Metaphern, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht *lach*.

Ich hab mir bei dieser Geschichte Mühe gegeben, in jedes einzelne Adjektiv eine Bedeutung hinein zu legen. Also keines davon kann ausgewechselt werden, ohne, dass sich die Bedeutung der Geschichte verändert. Gleiches gilt für die genannten Elemente, insbesondere die Worte "Migrationshintergrund", "Lavendel" (was für eine Wirkung hat der? *g*), "die Putzfrauen", die Anpassung des Mannes, das Gesichtererkennen, die mögliche Verwandtschaft am Ende, die staatlich regulierte Börsenaufsicht in dem Zusammenhang.

Und natürlich sind die Männer in schwarz selbst ein Bild, genau wie die einladenden Stufen, der Puls, der Professor, ach, eigentlich alles *gg*. Im Grunde hat sich nur ein Element zufällig entwickelt, und das war der Schwarze Freitag. Das einzige - und da muss ich dir absolut recht geben - das selbst mir nicht gefällt^^. Mal sehen, ob ich das irgendwie... umbauen kann. Vielleicht kann der auch ganz raus, weil unwichtig. (Wobei das Wort "geschwärzt" freilich auch nen Bezug hat, wenn der Zusammenhang mit der staatlichen Aufsicht klar wird.)

Hach... vielleicht steckt einfach zu viel drin, als dass man alle "meine Gedanken" herauslesen kann. Allerdings hab ich mich angestrengt die Hinweise so zu legen, dass sich das Puzzle zusammensetzen lässt. Mal schauen *g*.


Jedenfalls - und das schick ich auch an Perdita, deren Kritik da ein wenig mitbeantwortet ist, hoffe ich (wenn nicht, laut schreien *g*) - ganz lieben Dank fürs Lesen! Und für die Kommentare natürlich, die sind gold wert *g*

 

Hallo theShire!

Es ist ja quasi automatisch so, dass der Autor mehr in der Geschichte drin steckt als der Leser. Wenn der Leser 15% von der Intention des Autors erfasst, wäre das schon viel. Wenn so viel drin steckt, wie von dir angedeutet, ist einiges bei mir nicht angekommen. :) Allerdings hab ich jetzt mal deine Geschichte mit einem bewusst zynischem Unterton gelesen - dann wirkt's tatsächlich besser. :)

Mein Hauptkritikpunkt bleibt: Eine Überzeichnung des Börsenlebens findet nur tendenziell statt, ein paar Vorurteilsbemühungen kommen auch noch mit rein (aber nicht weiter schlimm). Die Satire kommt zu kurz. Eine Variante, wie sie der geschätzte Kollege neukerchemer immer so gern hat: anfangen im Tatsächlichen und dann langsam steigern ins Absurde / Überzeichnete / was auch immer. :)

Aber genug Unsinn geschwafelt. :)

Beste Grüße

Nothlia

 
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Hallo theShire,

ich fand deine Geschichte auch nicht gelungen, leider. Tut mir leid. Zum einen erkenne ich darin überhaupt keine Satire, du beschreibst einfach irgendwie leblos einen Mann in schwarz, der auf der Börse irgendwelche Devisen kauft.

Auch der Schluss kommt so plötzlich und ist irgendwie albern. Warum sollten plötzlich alle Devisenhändler an Herzstillstand sterben?


Ich verstehe schon, dass du irgendwo kritisieren willst, dass Kriege auf dieser Welt stattfinden und die Herren in schwarz sich nur Gedanken darüber machen, wie sie durch diese Kriege am meisten Geld verdienen. Und am Ende kommen neue Männer, weil der Kreislauf des Kapitalismus immer weitergeht und der Mensch nur am Gewinn orientiert ist...

Aber wenn man schon über etwas, das so allgemein bekannt ist, eine Geschichte und noch gar: eine Satire schreibt, dann musst du das ganze viel aggressiver, viel lebendiger und vor allem viel bissiger machen. Das ist dir überhaupt nicht geglückt, daher konnte ich mit deinem Text nicht viel anfangen.

Ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber vielleicht kannst du aus diesem Verriss ja auch etwas für dich gewinnen irgendwie.

Viele liebe Grüße,

Sebastian


PS: Hier noch ein paar Kleinigkeiten:


Der Mann in Schwarz
Ich kann mich auch täuschen, aber müsste schwarz nicht kleingeschrieben sein? Zumindest nach alter Rechtschreibung? Für mich sieht es groß irgendwie seltsam aus... wenn du dir sicher bist oder es dir gefällt, lass es aber ruhig so stehen.


Sie bestand darin Devisen zu kaufen und teurer zu verkaufen.
Komma vor Devisen (muss zwar nicht, ist aber schöner)

Doch darin hatte der Mann in Schwarz mindestens zwei Doktortitel.
Traurig genug, dass man überhaupt einen Doktortitel für so nen Wirtschaftsmist bekommen kann, aber gleich "mindestens zwei"...?


die Pulse aller anderen schwarzgekleideten Männer
Haben die anderen Männer denn mehr als einen Puls?
Ich glaube, es muss "Der Puls der anderen Männer" heißen.

das machte sechzig Schläge pro Minute.
Willst du damit darstellen, dass der Puls der Männer besonders hoch oder besonders niedrig ist? Ich stelle mir eher vor, dass der Puls auf dem Börsenparkett generell eher etwas schneller schlägt und 60 Herzschläge die Minute ist nicht gerade viel, würde ich als medizinischer Laie mit einem Ruhepuls von um die 100 mal behaupten ;-)
Hab aber bei Wikipedia nachgesehen, Durschnittsruhepuls eines Erwachsenen sind 70 Schläge die Minute.


Ihr Puls vervielfachte
Es mag spitzfindig klingen, aber wenn der Puls sich vervielfachen würde, hätten die anderen Männer ein Vielfaches, also mindestens das Zweifache des "normalen" Pulses von 60, also dann schon 120... Das ist dann schon ein enormer Sprung, dafür dass er sich dann zeitweilig vervielfacht, also immer um den Ausgangswert ansteigt... Ich würde einfach "vergrößerte" oder "verschnellerte" schreiben.


Die Währung des Landes würden völlig wertlos
würde (ein "n" zu viel)

An diesem schläfrigen Morgen bewegten sich die Kurse nur seitwärts.
Das Bild ist in meinen Augen etwas schief oder zumindest undeutlich. Wie schaut es denn aus, wenn sich ein Kurs seitwärts bewegt? Er hoppelt doch nicht von der einen Stelle ein klein wenig zur Seite rüber. - Viel mehr willst du zum Ausdruck bringen, dass die Kurslinien mehr oder minder waagrecht verlaufen, nicht wahr?


Unser Präsident sieht sich nun dem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt unsere Soldaten
Komma nach ausgesetzt.

so etwas Schlimmes war noch nicht passiert.
Das nenne ich blanken Hohn angesichts der täglichen Fernsehnachrichten. Da du allerdings aus einer neutralen Erzählersicht erzählst und nicht irgendwie einen naiven Protagonisten so darstellst, der das wirklich glaubt, kannst du das nicht so stehen lassen...

Professor für Internationale Beziehungen
international klein. Auch finde ich den "Professor" ein wenig unrealistisch, ich würde eher "Experte" schreiben...

 

Hallo theShire,

eigentlich müsste der Titel deiner Story ja "Lavendelbörse" lauten, nicht wahr? ;)
So recht zündet die Story bei mir leider nicht, weil ich die ganze Zeit während des Lesens erwartet habe, dass noch etwas Besonderes passiert, sozusagen eine Art satirische Pointe kommt und dann passiert zwar was, nämlich, dass der Prota stirbt, aber es lässt mich dennoch nicht zufrieden zurück.

Ich fürchte, es reicht gerade in Bezug auf Börsengeschichten, heutzutage, wo jeder weiß, wies an der Börse zugeht, nicht mehr, einfach nur darüber zu schreiben, wie es dort abläuft. Das ist ja alles bekannt.

Eine Satire und offensichtlich wolltest du wohl eine sog. Realsatire schreiben, kann sich nicht darin erschöpfen, dass man als Autor einen Zustand, den man kritisieren möchte, benennt. Wie jeder Autor ist man verpflichtet, wenn man denn gelesen werden möchte, eine gute spannende und möglichst unterhaltsame Geschichte als Verpackung für die satirische Aussage zu wählen.
Daran hapert es hier. Schon die Tatsache, dass du dich auf eine reine Erzählweise beschränkst, also innerhalb der Geschichte nicht eine einzige wörtliche Rede zu lesen ist, nimmt der Story gehörig viel an Möglichkeiten lebendig zu wirken.
Wörtliche Rede könnte in deinem Fall sogar dazu führen, dass du die Perfiderie des Verhaltens der Börsianer und der Börse überhaupt noch pointierter hättest darstellen können, weil du innerhalb der wörtlichen Rede auch einfach Sätze hineinwerfen kannst, während du beim Erzählstil gezwungen bist, einen Satz inhaltlich auf den anderen aufzubauen.

Lieben Gruß
lakita

 

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